Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
206. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1644 März 24
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Münster 1644 März 24
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 97–104, praes. 1644 April 6 = Druckvorlage –
Kopie: ebenda Fasz. 92 II nr. 210 fol. 154–159; Giessen 203 fol. 874–883 – Druck:
Gärtner II nr. 219 S. 575–587.
Kurialien bei der Ankunft Chigis, Visite bei d’Avaux und bei Chigi. Revisite d’Avaux’.
Eur Kayserlichen Mayestät berichten wir hiemit allerundterthenigist, das
negstvergangenen sambstag abendts, den 19. diß, auch der Päpstliche
nuncius von Cölln, herr Fabius episcopus Neritonensis, alhie ankhommen
und sein allogiament in dem minoritencloster genommen. Wegen seiner
empfachung und einbeglaittung haben die Spanische plenipotentiarii etwas
bedenckhens erscheinen und uns anzeigen lassen, das sie unvonnöthen
erachteten, ime, nuncio, die wägen endtgegenzuschickhen und ine im feldt
empfachen ze lassen, weil er sein ankhonfft uns ein- und anderseits nit zuvor
angefüegt und zu wissen gemacht hette, und begerten also von uns zu ver-
nemmen , ob auch wir, solche endtgegenschickhung einzestellen, uns wolten
belieben lassen. Wir haben aber aus beweglichen ursachen uns mit diser
irer mainung nit vergleichen noch darfürhalten khönden, das die undter-
lasßung solcher höflicheit bey Eur Kayserlichen Mayestät wurde verandt-
worttlich sein. Dann erstens hetten wir nun allerseits angelangten pott-
schäffteren , als inen, denn Spanischen, selbst, dem Venetianischen und dem
Franzosen ungeachtet weder von ein noch dem andern die gewisse zeit
irer ankhonfft uns durch aigenen [boten] nit were zu wissen gemacht
worden, solche cortesia erwiesen. So wolte sich daher zum anderen gebüren,
das auch der Päpstlichen heylichkheitt gesandten, unangesechen uns von
demselben kheine formbliche intimation seiner ankhonfft anvor beschechen
wer, nit weniger respect und ehr erzeigt werde. Sonderlich und zum dritten,
das dise zuesamenkhonfft in einer uf Eur Kayserlichen Mayestät und deß
heyligen Römischen reichs grundt und boden gelegener statt geschechen
thett, dessentwegen dann auch sovil mehr erfordert werde, das in namen
Eur Kayserlichen Mayestät tanquam domini supremi territorii solch
ankhommende gsandten und pottschaffter frembder potentaten empfangen
werden sollen. Vierttens hatte albereit der Franzößische gsandt conte
d’Avaux ime, nuncio, seinen wagen und hofleütt endtgegengeschickht,
solche höflicheit zu erweisen. Solte nun in namen Eur Kayserlichen
Mayestät niemandts erscheinen, so wurden sie, Franzosen, den vorzug und
ehr allein haben und hierdurch die affection deß nuncii gewinnen, hingegen
aber ine Eur Kayserliche Mayestät und dero gerechten sach desto mehr
ungeneigt und abholdt machen, welches dann auch bey denn catholischen
reichsständten nit geringes nachgedenckhen veruhrsachen khöndt, und nie-
mandt wol ufnemmen wurde, das man ine, nuncium, dißortts ringer als
andere tractiert haben solte. Zum fünfften were es den Spanischen gesandten
dißorts haubtsächlich umb den praecedenzstreitt mit den Franzosen ze
thuen. Da wir aber diser ursachen halber daheimbd zu bleiben khein noth
hetten, weil sich weder Franckreich noch einiger anderer christlicher poten-
tat die praecedenz vor einem Römischen Kayser zu suechen niemaln ange-
mast hete, und es eben aniezt, wann wir uns diser offenlichen einbeglaittung
endthalten thetten, das ansechen bey meniglichen gewinnen wurde, als
hetten wir uns deßwegen einigen eintrags von den Franzosen besorgt, so
wurde uns zum sehsten zu einiger genuegsamben endtschuldigung kheines-
weegs dienen wollen, das wir sagten, es were uns vom herrn nuncio sein
vorhabender einzug nit formblich intimiert worden, dann neben deme der-
gleichen von andern nit beschechen, so hette er gleichwol uns vom 8. huius
aus Cölln
Siehe [ nr. 199, 3 ] .
aufbrechen wolte und die Dominicam Palmarum in Münster zu halten ver-
hoffte; ware albereit in der ganzen statt deß herrn nuncii ankhonfft ruchbar,
die soldaten und bürger in denn waffen und die stückh förttig gemacht, der
Franzößischen gsandten gutschen auch albereit, wie obgedacht, außgefah-
ren , also schwärlichen mit der unwissenschafft uns würden endtschuldigen
haben khönden. Endtlich wüsten wir, das Eur Kayserliche Mayestät dero
gsandten zu Oßnabrugg per expressum bevolchen, das sie gegen den Schwee-
dischen gsandten ebendieihenige cortesia gebrauchen solten, deren wir
uns alhie durch mitell deß Venetianischen ambassator gegen denn Fran-
zosen verglichen hetten; also wurde es sehr übel lautten, wann in namen
Eur Kayserlichen Mayestät dergleichen offenlichen, und zwar der catho-
lischen religion zugleich obbesagten feinden ein mehrere ehrendtbiettung
erwisen werden solte.
Diß alles haben wir zwar undter den Spanischen gsandten herrn don Diego
Saavedra anzeigen lassen, hab auch ich, Dr. Volmar, selbst deßwegen mit
ime geredt, er ist aber uf seiner mainung verbliben. Und dieweil wir dann
wargenommen, das die Franzosen bereits mit iren gutschen hinaußgefahren
gewesen auch durch den residenten Romain dem Venetianischen ambassa-
toren zu dem end ir vorhaben anzeigen lassen, das er dessen die Spannischen
berichten solt, wie beschechen, haben wir bey solcher beschaffenheit die
endtgegenschickhung nit einstellen sollen. Der conte d’Avaux hat neben der
gutschen auch 10 armierter pferd mit hinaußgeschickht, die haben aber
allerseits dem unserigen den geringsten eingriff zu thuen nit begehrt,
sondern den vorzug durchaus nit allein gelassen, sondern im feldt irem
gutscher also laut bevolchen, er solte unserm gutschenwagen folgen, das
unsere leüth es alle wol hören khönnen. Also ist mehrgedachter herr
nuncius durch unsere und der Franzosen gutschen allein einbeglaittet
worden. Dann neben den Spanischen auch der Venetianische ambassator
wegen deß Italienischen kriegs die seinige darbey nit wollen finden lassen.
Er, herr nuncius, hat sich diser ehrentbiettung alspald gegen uns durch die
seinige ganz freundtlich bedanckht.
Vergangenen montags, den 21. diß, haben wir den Franzößischen gsandten
in seinem losament besuecht und begrüest, der uns auch gleich beim auß-
steigen aus der gutschen empfangen und sambtlich in das audienzzimmer
beglaittet und daselbst nach unserm angehörten vortrag, darvon nr. 1
abschrifft beygelegt, in Franzößischer sprach deß ungefehrlichen innhalts
geandtworttet, ime wer nichts liebers gewesen, dann das er sich zeitlicher
alhie hete einstellen khönden, es were aber erstens durch seines königs
eingefallenen todt und darauf erfolgte verenderung deß regiments sein und
seines mitgesandten abreiß von Pariß etwas verlengert, sie auch folgendts
wider alle hoffnung von denn Hollenderen lenger aufgehalten worden, mit
denen sie gleichwol, als ohne welche dises universalfridenswerckh nit
außzurichten sein khönte, alles, was zue desto mehrer beschleinung desselben
vonnöthen ze sein sich befunden, heten abhandlen müessen, wo man nit
hernach alhie in ipso loco congressus vil vergebliche zeit mit inen verzehren
wollen; und wann schon hiebey etwas mehrer und lenger aufhalt erfolgt
wer, so hoffte er, es wurde so ungleich nit aufgenommen werden, weil man
gleichwol hievor auch ein guete zeit und fast ein ganzes jar auf ratification
deß Luzauischen praeliminarvergleichs hete zuewartten müessen
allem nach khöndte er wol versicheren, das man an seiten der cron Franckh-
reich ein aufrechte und redliche begürde zum friden tragen thüe, und er vor
sein person wüntsche und sueche nicht mehrers, wölle auch mit und neben
seinem collega, den er in wenig tagen alhie anzuekhommen verhoffte, nichts
ermanglen lassen, was immer zue beförderung dises heylsamen werkhs
dienstlich sein wurde. Laugnen khöndte er zwar nit, das er dabey sich
aüsserist befleissen werde, seines herrn nuzen und vortl zu erhalten. Halte,
wir an unserm ortt würden es auch nit sparen. Nichtsdestweniger aber seye
ein- und anderm theil der friden nöthig, und obzwar Franckreich ansechen-
liche victorias erhalten, so weren dieselbe doch theür und costbar genueg.
Hoffe also, weil wir an disem ortt gleichsamb in angesicht aller potentaten
und ständten in Europa beysamen, wir werden unverrichter dingen nit
mehr voneinanderkhommen, alles mit angehengtem höflichen erbietten
seiner diensten etc. Gleichwie wir auch ime den titl excellenza accordierter-
massen geben, also hat er den auch hinwider gegen uns sambtlich gebraucht,
allein dabei mit der art der Franzößischen sprach sich etwas endtschuldiget,
wo es etwan in discursu nit allezeit observiert wurde, wir ime es nit ungleich
aufnemmen wolten.
Wir haben uns diser seiner erclärung und erbiettens hinwider bedanckht
und, was die ein- und anderseits vorgeloffene remoras anlangte, vermeldet,
das die nunmehr, als hingelegte sachen, an irem orth zu beruhen hetten und
dißmahls allein uf dasihenig zu sechen sein wurde, was zue beförderung
eines gueten fridlichen verstandts gereichen möchte. Und dieweil er fol-
gendts in weiterm discurrieren vermeldet, er zweiflete ganz uf Eur Kayser-
lichen Mayestät seiten nit, das man sich mit derselben wol wurde vereinigen
mögen, allein wüste er nit, ob auch die Spannische sich so willfährig erzeigen
werden, dann ime ohne das gesagt werden wolle, das man diserseits nur die
tractata wurde ufhalten wöllen, bis man bei angehenden feldtzug einen
mehrern vortl behaubten khöndt, so haben wir darauf geandtwortet, das es
weder an Eur Kayserlichen Mayestät noch an der cron Spanien seiten
ermanglen werde, einen billichmäsßigen friden zu schliessen, dergleichen
hin- und wider ausprengende discurs weren für khein fundament zu halten,
dann auch uns ebendergleichen wider die cron Franckreich und derselben
adhaerenten vorgebracht wurden. Die handlung wurde deß einen und
anderen theils gemüettsmeinungen baldt an tag geben.
Er hat sich darauf ferrer und sehr beflissen, sein guete anneigung zu disen
fridenstractaten zu erweisen, und undter anderm dasihenig, was in unserm
vortrag von nachendter pluettsverwandtnus beederseits in waaffen gegen-
einander stehender hochen potentaten angezogen, reassumiert und bekhent,
das ia solche consideration wol zu beherzigen wer, und gehe ime auch tieff
zue gemüett, und wer vor sein person ganz begürig, Eur Kayserlichen
Mayestät underthenigiste dienst zu erweisen, wie er dann verhoffte, negst-
erhaltenen gueten außgang diser fridenstractaten nach Wienn zu khommen
und die gnad zu haben, das er deroselben die handt khüssen und den friden-
schluß praesentieren möchte. Hierauf wir uns widerumb von ime licenziert
und nach haus begeben, hat er uns wider bis an unsern wagen begleitet und
dabey stehen bliben, bis wir fortgefahren. Selbigen tags und gleich darauf,
das wir aus seinem haus gefahren, haben die Spanischen ime die visite
auch gegeben.
Folgenden zinstags haben wir den herrn nuncium besuecht und negst vor-
gangner gebürenden salutation, innhalts der beylag nr. 2, ime auch Eur
Kayserlichen Mayestät uns aufgebene vollmacht
Sie übergaben die neue Vollmacht. Die Absicht hierzu hatten sie am 21. März ihren Kollegen
in Osnabrück angezeigt, dann wir in fürsorg stehen, im fahl wir daß erstere producirn
und darwider exceptiones einkommen solten, daß wir alsdann benöthigt sein wurden,
daß andere erst zu edirn, so allerhandt ungleiche nachrede verursachen möcht. Kopie:
RK , FrA Fasz. 92 II nr. 207 fol. 141–142; Giessen 203 fol. 869–870’ – Druck: Gärt-
ner II nr. 216 S. 569–571.
dem ende übergeben, das er selbige mit eheistem denn Franzößischen pleni-
potentiariis ad recognoscendum vorweisen und sie hingegen zu gleich-
mesßiger edition der irigen vermögen wolte. Der hat uns nun hierauf
zugleich in lateinischer sprach deß summarischen innhalts beandtworttet,
es hetten ir Päpstliche heylichkheitt iederzeit den bestendigen vorsaz gehabt,
uf alle weiß und weeg die christliche potentaten zu einem fridlichen ver-
standt zu vermögen, und derentwegen in abschickhung und underhaltung
irer gesandten einichen costen, müehe und arbeit niemaln gesparet, und
seye iederzeit vermerckht worden, das Eur Kayserliche Mayestät sich
hierzu ganz willfährig hete finden lassen, daran auch niemandt, so der
billicheit holdt wer, zweiflen khöndt; ob aber die cron Frankhreich ieweils
gleichen ernst zum friden scheinen lassen, das lasß er uf sich selbst beruchen,
förchte wol, es seyen offt andere consilia mit undergeloffen. Es heten ir
Päpstliche heylichkheitt mit iren gsandten anfangs etwas enderung vor-
nemmen müessen, indeme sie den cardinal Ginetti nach Rom zu erforderen,
hingegen an sein statt den cardinal Rossetti zu verordnen veruhrsacht
worden. Dises aber were eim noch anderm theil zu nachtl oder vortl
beschechen, sondern gleichwol dahin gesechen worden, das einer, so allen
parteyen so ganz unverwandt und daher auch unverdächtig, denn hand-
lungen vorgesezt wurde, welches auch die cron Franckreich anfangs
geschechen lassen und ererst mit iren exceptionibus, da man allerseits zum
congress gelangen sollen, aufgezogen weren. Ir Päpstliche heylichkheit
hetten auch khein ursach gehabt, inen sovil nachzegeben, wo sie nit allen
vorwandt, dardurch diser congressus einige ferrere hinderung gewinnen
mögen, hetten abzeschneiden begert. Derentwegen dann gedachter herr
cardinal Ginetti, als welcher schon zuvor von allen theilen wer angenom-
men gewesen, neüerdingen zu disem negocio verordnet, und er, nuncius,
inmitlst dem anfang beyzuwohnen substituiert worden. Möchte seinestheils
diser schwären commission lieber endtladen sein, weil es aber ir heylichkheitt
also gefallen, wolte er sich möglichist befleissen, die gemüeter allerseits zu
fridlicher neigung anzulaitten. Rüembte dabey unser fördernus mit edition
der plenipotenz. Und weil der Servient noch nit verbanden, haben wir zu
seinem belieben gestelt sein lassen, noch bis khönfftige wochen mit der
communication gegen dem conte d’Avaux innzuhalten, wie er sich auch
zu thuen erclärt. Endtlich hat er begert, Eur Kayserlichen Mayestät anzu-
bringen , das er deroselben alle demüettigiste dienst und officia zu erweisen
sich iederzeit befleissen werde, mit pitt, ime zugleich in Kayserlichen gena-
den und hulden bevolchen zu halten.
Hierauf haben wir ime auch, was wegen der Spanischen ratihabition deß
praeliminaraccordts anbevolchen wer, vorgetragen und anzuhören begert,
ob er selbige dem Franzößischen gsandten gegen einer recognition einzu-
hendigen über sich nemmen wolte. Der hat sich aber, weiln in praeliminari-
bus ir Päpstliche heylichkheitt khein underhandlung gepflogen, nit also-
gleich resolvieren wellen, sondern sich vorderist in der ratihabition zu
ersechen und alßdan sich weiter gegen uns zu erclären benommen.
Gestern, mittwochs, hat uns der conte d’Avaux die revisita erstattet und
abermalen seine complimenti besstes fleißs erholet. Da er auch discurrendo
so weit gangen, das er sagte, obzwar ansechenliche mediatores zu der stell,
durch deren vermittlung zu verhoffen were, das alles zu einem gueten ende
außlauffen wurde, so verhoffte er doch, wann schon die nit verbanden, man
wurde sich nichtsdestweniger bei so erscheinenden fridliebenden ministris
beederseits wol vergleichen, und ob es gleich anfangs etwas hart solte her-
gehen und die media, zum friden zu gelangen, schwer scheinen möchten,
doch endtlich zu einem gueten schluß gelangen khönden, weil man aller-
seits zur gerechtigkheit und billicheit würde geneigt. Mit Eur Kayser-
lichen Mayestät und dem reich mache er sich kheinen zweifel, besorgte
aber, es würde bey denn Spannischen was hart halten. Wir habens vor ein
cortesia durchlauffen lassen und allein soweit bestettiget, das es an exemplen
nit manglete und maniche schwere kriegshandlung ohne interposition eines
drittmanns verglichen worden wer, auch, wie obgedacht widerholet, das
bey denn Spanischen sie ungezweiflet alle guete disposition zu einem
billichen, gerechten friden finden wurden.
Er ist ferrer auf seine bey denn Hollenderen in puncto religionis eingefüerte
erinnerung khommen, mit erzehlen, was er deßwegen vor reden gegen eim
und anderm der Hollender deputierten gewexlet, da er inen undter andern
gesagt hete, sie, Hollender, müesten nit gedenckhen, das der Franzosen
intention seye, das haus Österreich und Spanien und mithin die catholisch
religion außzutilgen, dan das wer ein schwere und inen, Franzosen, ohne
das ein unmögliche sach, khöndten es auch wegen nachender pluetsver-
wandtnus nit thuen. Sie begehrten es allein, etwas in officio zu continuieren,
damit es nit zu weit umb sich greiffen thet, welches er gleichwol lachendes
mundts mit der endtschuldigung, das man es im unbesten nit aufnemmen
wolte, fürgebracht. Darauf khäme er widerumb auf den candorem der
Teütschen nation und bezeügte, wie hoch die cron Franckreich selbige
achten thet, und das man einmahl khein andere intention hete, als mit der-
selben in guetes vernemmen zu gerathen etc. und was dergleichen compli-
menti mehr seind, so von uns auch ieweils mit gueter bescheidenheit,
behuetsambkheit und gleichmesßigen complimenten beandtworttet, und
also dise revisita beschlossen worden. Aus unserm losament ist er gerad zue
denn Spanischen gsandten gefahren und selbigen gleichergestalt die revisita
gegeben.
Gleich heüt haben wir vernommen, das der Servient auch uf dem weeg
begriffen und vermuetlich übermorgen, sambstags, alhier ankhommen werde,
wie dann heüt etliche seiner diener und pagagi alhier angelangt. So wir
neben beyschliesßung eines weiteren gehaimen recess
Vgl. [ S. 306 Anm. 2 ] .
mit denn Hollenderen gemacht, nr. 3, sodann aus Pariß, Bremen und aus
dem Haag eingelangter zeittungen, sonderlich auch einer abschrifft vom
Schweedischen reichscanzler Oxenstirn an seinen sohn nach Münden ab-
gangnen schreibens numeris 4, 5, 6, 7 gehorsamist zu referieren nit under-
lassen sollen.
3–6 fehlen.
7 Axel Oxenstierna an Johann Oxenstierna, Stockholm 1643 Dezember 1/11. Kopie ( in dt.
Übersetzung ): [ liegt heute fal’sch bei einer Weisung nach Münster vom 15. Dezember 1645 ]
RK , FrA Fasz. 47b fol. 245–245– Druck: Gärtner II nr. 220 S. 587–590; Meiern I
S. 340 [ vgl. APW II C 1 S. 148f. ].