Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert

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Wir haben nr. 50 samt Beilagen erhalten. Die Klausel wegen des Herzogs von Loth-
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ringen
wie auch die Generalreservation wegen unserer und des Reichs älterer Ansprüche

[p. 105] [scan. 133]


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an Frankreich heißen wir gut. Ihr habt recht gehandelt, daß Ihr durch die von den
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Spanischen gesanten bey einlieferung irer Proposition angehengte beding-
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nuß das werckh nicht aufhalten laßen, sondern vielmehr cooperirt, daß die
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außwechslung der übergebenen propositionen zu werckh gestelt worden.
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Wegen der französischen Forderung nach Admission aller Reichsstände und nach
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Restitution des Kurfürsten von Trier wollen wir abwarten, ob die französischen Bevoll-
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mächtigten
sich eines beßern erkleren und zu der haubthandlung schreiten
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möchten …, laßen unß auch gefallen, auf dem fahl, sie auf solchen ihren
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impertinentiis beharreten, daß ihr immittelst eine protestation gerathener-
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maßen zue papier bringet undt unß zu unserm ersehen mit dem ehisten
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überschickhet; wollen aber nicht, daß zuvor und biß wir unß ferner darüber
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resolviren, dieselbe hinausgegeben werde. Es sollen euch auch ehistens die
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ermanglende Churtrierische acta überschickht werden, immittelst habt ihr
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euch in generalibus terminis, daß nemblich dieses khein praeliminar- son-
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dern eine solche sach, so in die materialia einlauffe, zu halten und des gegen-
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theils fernere erklerung darüeber zu erwarten.

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Waß dan auch den von unß für die gevollmechtigte gedachtes churfürsten
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außgefertigten paßbrieff zu selbigen tractaten anraicht, da laßen wir unß
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nicht zuwider sein, halten es auch für das bequemste mittel, daß denen
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mediatoren und sonderlich dem Päbstlichen nuntio ahn die handt gegeben
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werde, über sich zu nehmen, solchen paßbrieff an den Päbstlichen nuncium
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zu Wien

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Camillo Melzi ( 1589–1659), Nuntius in Wien von 1644–1652. Vgl. APW [II A 1 S. 139]
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Anm. 1. Kurze Biographie bei V. Kybal S. 81 Anm. 1.
zu überschickhen und durch denselben dem churfürsten, welcher
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biß dato sich alda noch aufhaltet, einhendigen zu lassen, umb sich zu resol-
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viren, ob er seine gevollmechtigten dorthin zu der mahlstatt schickhen
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wolle oder nicht. Weßen nun der churfürst hierauf sich ercleren wurde, das
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hette alßdan der Wienerische nuntius dorthin zur nachricht zu berichten,
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ob undt warumb aber solcher paßbrieff zuruckhgehalten und nicht ehünder
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dem churfürsten beygebracht worden, daß wollen wir zu eines jeden nach-
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denckhen gestellet sein laßen.

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Demnach wir auch auß ewerer ietzteinkhommenen relation nicht eigentlich
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vernehmen können, ob von denen Franzößischen gesanten allein ein propo-
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sition, so ihr in abschrifft unß überschickht, oder noch eine andere, die cron
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Spanien in particulari betreffend, überantwortet worden, alß wollen wir
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eweres gehorsamsten berichts hierüber gewertig sein.

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