Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert

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Danken für nr. 8. Verweisen auf nr. 9 und unterbreiten Gedanken zu den vorge-
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brachten
Punkten. Die französischen Schreiben

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Vgl. [S. 7 Anm. 2] und [3] .
sind mehr zu dissolution dießer
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zusamenkumbst alß beforderung deß friedens angesehen und nichts anders
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darmit gesucht wirdt, alß Kayserlichen mayestätt darmit in ihre hochheit

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zu greiffen, zu verkleineren und zur ungedult zu bewegen, daß sich dieselbe
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entweder spötlichem tractament undergeben oder von der ruptur den
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anfang machen sölln. Unnd weiln ihnen der erste streich so glücklich angan-
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gen und kein andung darauff erfolgt, haben sie eß nunmehr soweit gewaget,
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daß auch der könig selbst zu dergleichen zuschreiben eingeführt unnd
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dhamit die iniuria und laesio aggravirt worden, wiewoll es spöttlich ist,
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daß ein könig eine sölche schmagsach, so von der gantzen weldt für eine
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ärgerliche schmachsach et pro crimine laesae maiestatis et violati conductus
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gehalten worden, selbst übernehmen unnd die reos vertretten thuet, adeoque
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rex plane causam suam faciat, also daß werck soviell schwerer gemacht und
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wir soviell desto behuetsamer darbey zu gehen, dhamit Kayserliche maye-
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stätt deßwegen gebührende action und andung dürch unßere acta et actitata
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nitt praeiudicirt oder ichtwaß vergeben werde. Dhahero wir der meinung
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sein wöllen, daß man gegen den herren mediatoribus darüber sich zu be-
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schweren und deutlich anzudeuten ursach hab, nemblich, daß man sich dis-
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seidts nicht versehen gehabt, nachdemahl die hiebevorn außgesprengte
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schrifft, wie billich, geandet worden, daß die Frantzosen zum andernmahl
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mit dergleichen mehr zu verbitterung alß außsöhnung der gemühter, gar
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aber zum frieden nit dienenden schmeheschrifften und zwar under könig-
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lichen nahmen unnd titul sölten herfürgebrochen sein. Weiln aber dardürch
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die zuvor dürch die erste schrifft zugefügte iniuri mehr aggravirt worden,
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Ewer Liebden und Excellentz etc. aber dhamahls befehlicht gewest, sich
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gegen die Frantzosen wegen solchen außgesprengten schrifft aller curialien
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zu enthalten

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Vgl. APW II A 1 Nr. 264.
, selbiger befehl auch noch nitt wider auffgehoben, so hetten
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sie sich nunmehr soviel desto mehr an selben befehl zu halten. Immittels
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aber, dhamit die sach dhadürch nitt remorirt würde, wolte mans den herren
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mediatorn anheimbstellen, ob sie die correctur der volmacht in ordine deß
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übergebenen memorials beforderen wolten; sie ihrestheils dörfften eß nun-
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mehr, ümb ihrer mayestätt in ihrer zugewachßenen action nit zu praeiudi-
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ciren, auff sich nit nehmen, sich darüber zur mündtlichen communication
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einzulaßen. Darbey aber were wegen unnßer in particulari nit zu gedencken
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oder zu protestiren, weiln alles intuitu Caesareae maiestatis beschehen und
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dieselbe principaliter beleidigt worden. Hierdürch wirdt unnßers ermeßens
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Kayßerlicher mayestätt ius integrum erhalten auch der verweiß, daß der
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punctus emendationis plenipotentiarum in kein stecken komme, abgewehrt;
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obzwar sölcher verweiß bey also beschaffenen dingen vilmehr auff die Frant-
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zosen, alß die zu dergleichen auffzug ursachen geben, alß dieße seidten fal-
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len thuet. Man hat aber billich allerseidtz dhahin zu gedencken, wie daß
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werck mit einer bestendigen contradictionsschrifft abzulehnen und mögte
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etwo zu confusion der Frantzosen nit undienlich sein, der Römischen Kay-
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serlichen mayestätt per votum gehorsambst einzurahten, daß die gantze

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handlung – waß seithero fürgelauffen, auch aller interessirten volmacht mit
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denen darwider gesetzten einreden – mögte in offenen trück pracht und
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der gantzen weldt censur unnd iudicio underworffen werden, dan solange
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man den Frantzosen mit gleichem maeß alß sie außmessen, nit wider ein-
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messen und dieselbe nit mit schrifften und trückten confundiren wirdt,
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wirdt man dergleichen chartechen kein endt haben.

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Belangendt den anderen punct, weiln sich die sach dürch diesse new in weg
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geworffene verhinderung mercklich geändert, wirdt auch hinführo mit den
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mündtlichen communicationen behoetsam müßen gegangen werden, unnd
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were eß unßers ermessens sicherer, einmahl für all denen herren mediatorn
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obangedeutetes anzuzeigen und zu dero belieben anheimbzustellen, daß sie
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die emendation nach den in memoriali begriffenen puncten einrichten wol-
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len und sölchs biß dhahin, daß von Kayßerlicher mayestätt anderwertliche
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instruction und befehl erfolge; daß aber die schrifftwechselung fortahn ein-
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zustellen seie, darin sein wir es mit ihnen äinig.

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Wegen der in der Frantzösischen volmacht befindtlichen mängeln haben
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wir unßere meinung in unßerm gestrigen schreiben angezeigt und ver-
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gleichen unns mit Ewer Liebden und Excellentz etc. in allen außerhalb deß
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letzten puncts die authorization betreffendt, darin wir bey unßer vohrigen
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meinung verpleiben, daß es schicklich seie, dem vohrigen postulato wegen
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verification der parlamenten zu inhaeriren und sich dhagegen mit der
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attestation nit abweisen lassen, ia die attestation nit zu begehren noch auch
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derselben zu gedencken seie, weiln eß weldtkundig, daß die vormundts-
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regirung ordentlicherweiß constituirt und nunmehr über jahr und tag in
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qua possessione ist, man auch disseidts schon von derselben instrumenta
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alß die ratification deß praeliminarvergleichs angenohmen und dieselbe
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agnoscirt hatt.

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Bey unßer volmacht hatt man zwar darauff zu sehen, daß die widerholung
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der clausulae coniunctivae „cum confoederatis et adhaerentibus“ nit von-
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nöhten. Wan aber darin gewichen werden müste, pleiben wir auch der mei-
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nung, daß alßdan selbe clausula in ordine auff dem praeliminarvergleich
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ad evitandam incertitudinem et infinitatem nohtwendig zu restringiren
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seie.

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Bey der Frantzosen insinuation wegen einrückung deß praedicats „legato-
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rum“ vel „ambassiadorum“ hatt man sich auß denen von uns in gestrigen
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unnßern schreiben angezogenen bedencken woll in acht zu nehmen und
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nitt darzu einzulassen. Die Frantzosen auch soviel desto weniger fuge, sölchs
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zu praetendirn, weiln sie schon die gleidtßbrieff und sogar den praeliminar-
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vergleich selbst mitt dem praedicat „plenipotentiariorum“ gefertigter accep-
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tirt, ja in dero ietz vorgebrachte volmacht selbiger stylus eingefolgt ist. Eß
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suchen aber die Frantzosen dürch dießen anwurff nit soviel die eitelkeit
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alß newe materi zum auffzug, ümb daßjenig, waß zuvor verglichen, wider
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übern hauffen zu werffen.

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Wider die titulatur der Kayßerlichen unnd Spanischen instrumenten kön-
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nen sie auch mit fugen nichtz reden, weiln sie underschidtliche expedi-
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tiones und instrumenta von beeden mayestätten under selbigen titulis accep-
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tirt und angenohmen, also man disseidts auch darbey zu stehen unnd im
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geringsten nichtz nachzugeben …

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