Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
140. Lamberg und Krane an Trauttmansdorff Osnabrück 1646 Mai 31
Osnabrück 1646 Mai 31
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 IX nr. 1245 fol. 111–112 = Druckvorlage – Kopie: Giessen
207 nr. 122 S. 498–500 – Druck: Gärtner IX nr. 181, 1047f.
Bereitschaft der protestantischen Reichsstände zu Verhandlungen über die Religionsgravamina
und die Amnestie.
Nr. 135 zu gehorsamer folge haben wir nit underlaßen, etliche von denen
protestirenden, und zwar ich, der graff von Lamberg, den fürstlich Mecklen-
burgischen
Ges. Mecklenburg-Schwerins auf dem WFK waren 1645 Januar-1649 Mai Dr. Abraham
Kayser (1603–1652) und 1645 Januar-1648 Dr. Johann Marquardt (Lebensdaten und
-umstände konnten nicht ermittelt werden), die zugleich das Votum für Mecklenburg-Güstrow
führten ( Walther , 71f.; Brückner , 6ff.; Wolff , 213; Bierther , Reichstag, 55f. Anm. 118).
steinischen
per discursum, wie weith man endtlich catholischentheils bey dem puncto
gravaminum zu gehen gedä[c]hte, auch der amnistiae halben ratione termini a
quo, daß man darin von dem Regenspurgischen reichssschluß nit weichen
khönte, zu verstehen zu geben, umb deren gedancken, ob solchergestalt zu
einem schluß zu gelangen hoffnung seie, zu erforschen. Dan solchesfals wür-
den Ewer Exzellentz ihre zurückreiß anhero befordern und denen sachen ihre
endtschafft geben, wiedrigenfals aber, dha dergleichen media bey denen pro-
testirenden nit verfangen sölten, sondern die extrema bey dem puncto amni-
stiae mit dem termino de anno 1618, bey denen bonis ecclesiasticis die per-
petuitet behaubtet werden wölle, würde Ewer Exzellentz zurückkhombst
vergeblich sein.
Nun halten wir unnötig, eins ieden particularerclehrung alhie außzuführen,
vernhemmen haubtsachlich von ihnen, daß es under denen stendten deswe-
gen selbst factiones gebe. Dieienige, so sich annoch an die cron halten, plei-
ben bey dem termino amnistiae de anno 1618 und wegen der geistlichen güe-
ter bey dem medio perpetuae renuntiationis. Der mehren theil, wie der He-
ßen Darmbstattischer, herr Dr. Wolff, berichtet, werden sich mit dem medio
temporario, bevorab wan es auf 100 jahr hinausgesetzt und vim perpetuae
renuntiationis haben werde, begnügen laßen, auch terminum a quo bey der
amnistia ab anno 1618 so eifrich nit treiben, wan nur die nebensachen, alß die
Pfaltzische und andere, zugleich mitgeschlichtet werden. Sönderlich aber
weichten die stette fast alle, sogar auch Straßburg selbst, bey dem puncto
amnistiae von dem jahr 1618, obzwar auch terminum de anno 1630 durchge-
hendts nit belieben theten. Es würde sich aber bey Ewer Exzellentz herzu-
khombst und gegenwarth wol ein mitl darin finden laßen. Hinweis auf
Beilage.