Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 IV 4

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1646 IV 4
Mittwoch Mercurii, 4. huius, seind im namen der gesambten
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catholischen ständt bei Ihr Excellentz, herrn obristhofmeister, praesente
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domino comite a Nassau et me erschienen von Churmaintz Dr. Reigens-
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perger , von Churbayern Dr. Krebs, anbringend, es hetten sich Ihr Excellentz
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zu erinnern, waßgestalten deroselben kurtzverrukhter tagen die media com-
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positionis ex parte catholicorum übergeben, von derselben auch die resolu-
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tion ertheilt worden, selbige denn protestirenden communicirn und ihr
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erclärung darüber vernemmen ze lassen, auch one vorwissen und guett-
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achten der catholischen weiter nichts nachzegeben, darumb sie auch dero-

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selben hohen dankh sagten. Diweil aber verlautten wolle, daß die cron
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Schweden so stark auff die stiffter Bremen und Ferden setzen thet, so
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liessen die catholischen Ihr Excellentz ersuechen, darinnen gleichwol so
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behuetsamb ze gehen, auff daß one consens derselben nichts praeiudicirlichs
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eingewilligt werde.

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Respondit dominus comes, es were biß daher gegen denn protestierenden
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ein mehrers nit geschehen, als daß man durch die Kayserlichen zu Oßna-
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brukh die media compositionis denselben communicirn und sie beweglich
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ermahnen lassen, sich darmit ze contentirn. Solte waß weiters gesuecht
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werden, so werde man nichts mit inen one der catholischen vorwissen und
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consens schliessen, sondern sehen, wie weit es mit inen zu bringen, und als-
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dann der catholischen meinung darüber hören. Man müßt aber auch diß
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dabei wissen, daß, gleich wie Churbayern sich bißher entschuldigt oder
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erclärt, daß sie den krieg umb anderer interessi willen nit weiters continuirn
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wolten, also auch Ihr Kayserliche Maiestät, wan sie dißortts solten hilffloß
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gelassen werden, den last allein nit über sich nemmen, sondern sehen
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würden, wie auch sie sich der weitern kriegsgefahr entschütten köndten.
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Gegen den Schweden weren die bisthumb Bremen und Verden nit offerirt
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noch recht waß mit inen geschlossen. Wa es auch müglich, selbe ze conser-
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virn , werde man nichts an Ihr Maiestät seitten erwenden lassen. Wann aber
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der friden allein an disem hafften solt, da wurden Ihr Maiestät sich nit
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obligirt halten, derentwegen allein im krieg ze stehen, sonderlich wann ihren
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die hilffen von andern ständen, wie vorgemelt, ermanglen theten. In tracta-
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tion deß Prager fridens und mit Dennemarkh hette man gar gern gesehen,
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daß Ihr Fürstliche Durchlaucht, ertzhertzog Leopold Wilhelm, auff dise
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beede bistumb renuncirt, die weren ebensoguett catholisch als der herr
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bischoff von Oßnabrukh, wüßte nit, warumb Sein Fürstliche Gnaden so
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grosse difficultet amore pacis publicae darwider machen solte. Ihr Maiestät
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werden weder gaist- noch weltlich recht verbinden, von diser bisthumb
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wegen ein oder andere provintz ihrer erblanden dahinden ze lassen. Hiemit
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haben Ihr Excellentz den deputatis ettlich rationes, auff einem zettl ver-
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zeichnet , zugestellt, so sie dem herrn bischoff von Oßnabrukh uff seine in
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hoc puncto übergebne considerationes entgegengesetzt hetten, mit begeh-
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ren , selbe auch andern ze communicirn und daß vertrawen in die Kayser-
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liche gsandtschafft ze tragen, daß man nit leichtlich dem catholischen wesen
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etwas zu nachtl in disen fridenstractaten eingehen werde, wa man nit durch
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eüsseriste noth darzu gezwungen würde.

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38 A] am Rande: Communicatio cum Hispanis.
A meridie eodem ex commissione Ihr Excellentz pin ich zum conte Pene-
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randa gangen und hab ime daßjenig communicirt, waß die mediatores,
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wie nechsthieoben notirt, unß angebracht hatten, dabei auch angedeüttet,
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ob nit der weeg sein möchte, daß er per tertias personas den Hollendischen
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gsandten vorhalten liess, wie das der Franzosen postulata uff so unmässigen

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conditionibus stüenden, ob sie auch selbige vor billich iudicirn köndten und
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in euentum, wölches sie vor besser hielten, under denn dreyen postulatis
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nachzegeben. Item, ob von inen eine sicherheit zu erhalten, daß diß jars
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kein feldtzug contra Spania von den Staaden geschehen solte, mit gegen-
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versicherung , das solches ebenmässig ex parte regis unterbleiben solt.

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Respondit, waß der Franzosen pretensiones auff Spanien belangte, da köndte
7
er einmal uff solche enormiteten nit einwilligen, dann seim könig nit ze thuen,
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daß er mit so schimpflichen conditionibus einigen friden eingehen solle,
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daher er auch nit sehe, waß deßwegen den Hollendischen gsandten an
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handt ze geben. Der Generalstaaden künfftigen feldtzug betreffend, hette er
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noch bestendige nachricht, daß die von Hollandt in specie darein nit willi-
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gen , ja gar dise materi in kein deliberation kommen lassen wöllen, es seyen
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dann vordrist die zween deputati, so von hier nach dem Haag verraißt

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Im Frühjahr 1646 waren Paw und Knuyt zeitweilig im Haag. Vgl. L. van Aitzema VI S. 272.
,
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wider zurukh allher abgeferttigt. Wegen der freygrafschafft Burgundt hette
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er kein bevelch, es werde auch sein könig dise getrewe vasallos nit in die
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Französische dienstbarkheit kommen lassen.

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Interrogatus a me, casu quo Gallis vel tota Artesia vel totus comitatus
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Roscinonensis

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Roussillon.
relinquendus esset, utrum praestare videretur, respondit
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se directe respondere non posse, amissum enim esse fasciculum literarum,
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quem cum hesterno cursore Brussellis expectabat, in quo perscriptum esse
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debuerit iudicium domini marchionis di Castel Rodrigo super hac re.
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Quantum tamen sibi constaret, satius fore Artesiam relinquere. Tum ego:
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sed hac ratione Hollandi maiorem diffidentiam apprehenderent ob vicini-
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tatem Gallorum. Aber er replicirte, daß denn Hollendern so vil nit dran
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gelegen, wann nur Flandern gantz von den Franzosen quittirt werde. Ich
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sagte weiters, ob die sach mit Catalonia nit auff einen anstandt ad breue
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tempus ze richten cum articulo secreto, daß innerhalb solcher zeit Frank-
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reich schuldig sein solte, dasselbig alsdann ultro dem könig in Spania abze-
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tretten , denn die Franzosen wendeten vor, daß sie diuersis obligationibus
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gar zu weit mit denn Catalaniern impegnirt weren und selbe so leicht nit
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abandonirn köndten. Respondit, diß möchte zwar der tractatus geben,
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sonsten aber hetten die Franzosen kein hauptplatz daselbst innen, sondern
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müeßten sich mit einer armada zu feldt mantenirn, selbige an gelt und vivres,
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auch aller nothurfft ex tributis Gallorum unterhalten, so inen ze continuiren
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unmüglich. Hierauff fragte ich, ob nit auch wegen Portugall zu etwas
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anstandt zu gelangen. Dann sovil man spüre, wollen weder Schweden noch
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Frankreich selbige caussam gantz außgestellt sein lassen, und möchte durch
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den anstadt anstandt mehr guetts effectuirt werden, als man noch vermeinte. Respon-
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dit , diß wer ein sach, darzu Sein Königliche Maiestät gar nit einwilligen
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köndte noch wolte, sie würden auch nimmer darzu verstehen, daß darvon
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allhier solte gehandlet werden. Subiunxit, er sehe wol, daß wir, Kayserliche,
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endtlichen wurden necessirt werden, quibuscunque conditionibus et modis

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fridt ze machen. Sein könig werde zwar sich von Ihr Kayserlicher Maiestät
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nimmer separirn lassen, sondern mit derselben eüsserist anhalten, wann aber
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Ihr Maiestät mit vergebung deß Elsaß frid machen und also ipso facto
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Spania im krieg stehen lassen würde, so müeßt ers zwar geschehen lassen,
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er würde aber darein nimmer consentirn noch auch daß, so er im reich hab,
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quittirn. Also wurde unser frid von schlechtem effect sein. Frankenthal

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Frankenthal, seit 1608 von Kf. Friedrich V. zur Hauptfestung der linksrheinischen Pfalz aus-
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gebaut , war mit Ausnahme der Zeit schwedischer Herrschaft 1632–1635 seit 1623 von den
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Spaniern besetzt.
wer
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mit mannschafft und aller nothuerfft gnugsamb versehen und werde den
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Franzosen noch gnug ze schaffen geben. Es wer ja die gfahr in Teutschlandt
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nit so groß, die Franzosen wurden einmal dise campagnia nit uber Rein
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gehen, sondern alle forze auff sie, die Spanischen, wenden. Also hetten
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Ihr Kayserliche Maiestät und Churbayern mittl gnug, denn Schweden
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ze resistirn. Wann man dise occasion nit woll in acht nemmen, so werde man
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alles zu deß hauß Österreich höchster ruin praecipitirn.

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14 Eodem] am Rande: Colloquium cum Saluio.
Eodem und nachdem ich dises Ihr Excellentz, herrn obristhofmeistern,
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referirt, pin ich auch zum Salvio gfahren, per occasionem officiorum mit
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ime von den materialibus pacis ze conferirn, die er dann auch gleich von sich
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selbst an handt gegeben und erzehlt, waßgestalt er vorigen tags bei Ihr
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Excellentz de his rebus in discurs kommen und vermeint, daß sie sich ehist
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wider nach Oßnabrukh begeben solten, deren anttwortt dahien gangen,

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19 sie] am Rande: Bremen und Verden betreffend.
sie
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erwartteten vordrist der ständen guettachten super replicis, damit die duplica
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darauff verfaßt werden köndte, und weren alsdann auch zugleich daß instru-
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mentum pacificationis mit ze übergeben bedacht. Wolten aber auch vordrist
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gern wissen, worauff es in puncto satisfactionis außlauffen wurde, dann da
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sie dessen nit versichert, hetten sie bedenkhens, nach Oßnabrukh ze kommen.
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Er hette geanttworttet, es stüende dahien, wie man die duplicam cum instru-
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mento pacificationis auffzesetzen gedachte. Waß ihre pretensiones anlangte,
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hetten sie noch kein andern bevelch, als gantz Pommern, Bremen, Verden und
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Wißmar ze pretendiren und drauff zu verharren. Ich sagte, dise pretensiones
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weren sehr schwer. 1. Wegen der stiffter, da opponirten sich die catholische
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und gaistliche sehr hoch, sonderlich herr bischoff von Oßnabrukh. Tum
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ille, er hett mit Bremen nichts ze thuen. An Verden hatt er zwar praetension,
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es wer aber an disem stifft nit vil gelegen, wer von ringem einkommen, lige
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dem ertzstifft an der thür und köndte propter multos considerationes multas considerationes nit
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quittirt werden. Replicaui, Ihr Fürstliche Gnaden als ein bischoff hette
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ratione ordinis commune interesse und daher ursach, sich beeder ortten
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ze opponirn. Ich wolte hoffen, waß Verden anlangte, werde die cron Schwe-
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den ja so grosse difficultet nit machen, daß selbiges Ihr Fürstlichen Gnaden
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restituirt werde. Ille replicabat, sie hetten dessen kein beuelch, der ortt lig
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dem ertzstifft gar wol. Respondi, wann sie alles haben wolten, waß inen wol

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darzu gelegen, so wurde es an dem nit gnug sein, man müeßt es machen, daß
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es auch zu veranttwortten. Er blieb aber uff seiner meinung. Darauff movirte
3
ich secundam difficultatem wegen deß königs in Dennemarkh sohn, dem
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vorigen innhaber. Ille respondit, dessen haben wir nit ze achten. Ego, ja es
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müeßten aber auch Ihr Kayserliche Maiestät dessentwegen unangefochten
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gelassen werden. Ille, man wüßte wol, daß ime dise stiffter certis conditio-
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nibus weren eingeraumbt worden, deren er fast keine gehalten. Weren also
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Ihr Kayserliche Maiestät ime auch nichts weiters verbunden. Wann man
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aber ie dennselben waß contento machen wolt, so köndt ime Halberstatt
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resignirt werde. Ego, daß werde nit geschehen, Ihr Durchlaucht, herr ertz-
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hertzog Leopold Wilhelm, hetten ime anvor schon uff Bremen resignirt,
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werden ihnen auch dise resignation nit zumuetten lassen. 3. Quaesiui, obs
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doch müglich, daß die cron Schweden Churbrandenburg deß gantzen
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hertzogthumbs Pommern privirn wolt, ob doch nit wenigst Hinterpommern
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demselben ze bleiben. Respondit, sie hetten bei seiner seelen seeligkheit noch
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kein andern bevelch. Ego, Ihr Maiestät wurden ihren dessentwegen einmahl
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kein onus recompensandi aufftrukhen lassen.

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17 Ille] am Rande: Churbrandenburg.
Ille, der churfürst hette doch
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in Schlesien daß furstenthumb Crossen, man sollt ime Jägerndorff dazu-
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geben . Ego, er hett weder fueg noch recht darzu. Hierauff sagt der Salvius,
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waß will diser churfürst vil machen, er oder sein herr vatter ist der aller-
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erste gewesen, der mein könig mit schikhen und schreiben zum allerhefftig-
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sten auff den Teutschen boden gerueffen, pacta und confaederationes mit
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ime gemacht, ja offerirt. Er ist widerumb der allererst gewesen, so nichts
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gehalten und die waaffen wider unß umbgekehrt. Mein könig hatt gar zeitt-
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lich mit ime sich zu vergleichen begehrt und für Schweden in Pommern
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nichts als ein sichere stationem navium praetendirt, aber nichts mit ime
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richten könden. Ime bleibt doch sein churfürstenthumb gantz, Ihr Kayser-
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licher Maiestät gehet hierdurch nichts ab, sie haben ein fürsten im reich
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verloren, bekommen ein andern, der nit weniger, sondern mehrer dienst
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laisten kan. Ihr Maiestät stabilirten sich in ihren erblanden, auch beim
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kaiserthumb etc.

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Nach disem ist er auff die materiam grauaminum kommen, hoffte, waß die
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politica et iuridica anlangte, die wurden sich theils allhier, theils anderstwo
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schon abhandlen lassen. Waß aber die ecclesiastica betreffen thet, da köndten
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die protestirende mit der catholischen erclärung nit content sein. Die
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erclägten sich, daß in theils puncten weniger nachgeben werde, als im Prager
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fridt selbst versehen. So werde alles nur auff ein armistititum gerichtet, und
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köndte solchergestalt kein bestendiger fridt sein. Es müeßte einmal ein
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straich darin gemacht und auff daßjenig, so die catholischen inhaben, in
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perpetuum renuncirt werden, dergleichen müeßten die catholische auch
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thuen gegen denn stifftern und guettern, so die evangelische innhetten.
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Durch solche weiß käme man einander auß den haren, und wer ein ieder

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bei dem seinigen gesichert. Wolten die catholische den gaistlichen vorbehalt
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nit lassen, so solt man selben reciproce auch auff die Lutherische stiffts-
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innhabere richten. Die catholische beziehen sich auff ihr iuramentum ligium,
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so sie dem Papst geschworen, derentwegen sie in solche renunciation nit ein-
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willigen köndten. Er vermein aber, die sach sei nit in solchem standt, daß
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solche obligation den friden hindern solt. Man köndte doch ob diuersas
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caussas etiam non consentiente summo pontifice bona ecclesiae alienirn,
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als propter redemptionem captiuorum etc. Wann man dardurch daß grau-
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same bluettstürtzen, so noch hierauß entstehen köndt, verhüetten thue, so
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dunkhte in, die catholische wurden gegen dem Papst wol entschuldigt sein.
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Deßgleichen wer auch ein unbillich ding, daß die innhaber solcher stiffter
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allein propter odium religionis der session, voti et investiturae sollen privirt
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bleiben, geraiche ad infamiam der evangelischen religion. Man müeßt solches
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einmahl einwilligen. Die catholische bischöff empfangen das pallium a
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pontifice, die evangelische möchtens a Caesare empfangen per investituram
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und ihr gebür dagegen erstatten. Dises alles wurde ein rechte einigkheit im
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reich geben. Respondi, dises alles weren sehr schwere postulata. Et primo
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quoad renunciationem etc. stehe solches nit in absoluta Caesaris potestate,
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und köndten Ihr Maiestät mehr nit thuen, als waß die gaistliche guetwillig
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nachgeben möchten. Dise haben aber caussas opponendi non solum ex
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obligatione erga summum pontificem, sondern auch ex iure diuino, und sei
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ein schwere gwissenssach. Man hette iederzeit verhofft, wie noch, die
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protestirende würden cum numero annorum definito ad 40, 50 vel
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plures annos content sein, wie dann verlautten thue, daß sie sich dessen
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beraits entschlossen. Sed ille perstitit in sententia, einmal man werde zu
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keinem fridt gelangen, man resolvir sich dan dißortts eines andern. Auß
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wölchem wol zu merkhen gewesen, weil die cron Schweden auff beeden
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stifftern Bremen und Camin

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Das Stift Kammin, seit dem 15 Jh. bereits in Abhängigkeit von Pommern, stand seit 1556
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unter der Herrschaft von Mitgliedern des pommerischen Herzogsbauses; jetziger Inhaber war seit
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1637 Hg. Ernst Bogislav von Croy (1620–1684), der Neffe des letzten Herzogs von Pommern.
insistirn, daß sie sich cum renunciatione in
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perpetuum versichern wollen und derentwegen cum caeteris Lutheranis
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caussam communem ze machen begehren.

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Ich hab mich nun in diser materia zu weitterm discurs nit einlassen wöllen,
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sondern darmit beschlossen, es werde die nechstvorstehende conferentz
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inter catholicos et Lutheranos hiervon mehrer liecht geben. De satisfactione
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Gallorum, als ich die exorbitantiam ime remonstrirt, sagte er, wir wissen
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nit, ob Ihr Kayserliche Maiestät zugleich mit Frankreich frid ze machen
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begehrt, dan es hatt daß ansehen, daß man unß nur gern separirn wolt.
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Respondi, Ihr Maiestät seindt von hertzen genaigt, mit allen ertraglichen
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conditionibus auch gegen Frankreich den friden zu erheben, aber ihre prae-
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tensiones seind gar zu grob. Sie wolten daß gantze Elsaß sambt der vestung
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Preisach haben, daß köndten Ihr Maiestät nit thuen, mein gnedigste herr-
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schafft opponirte sich, Spania deßgleichen. Wofern die Franzosen aber

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1
moderatis postulatis hindurchgehen wolten, so wer baldt zu einem schluss ze
2
kommen. Ille, sie werden uff mittl denkhen, denn ertzhertzogen zu Ynsprukh
3
satisfaction ze geben. Ego, ich wolts gern sehen, aber die beste satisfaction
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werdt sein, wann sie inen ihr patrimonium lassen. Wegen der fridenshand-
5
lung mit Spania sagt er, daß sie vernemmen, als wolten Ihr Maiestät one
6
selbe cron nit fridt machen. Ego, wann man schon frid mach one dieselb,
7
so sehe ich nit, wie der in Teutschlandt werde bestandt haben, dann solte
8
sich der status belli verendern, so wurde Spania ins Elsaß einfallen und die
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Franzosen drauß treiben. Frankenthal werde Spania nit quittirn, also müeßt
10
diser post belägert werden, interea werden die Franzosen nichts quittirn
11
wollen, waß sie jenseit Reins innhaben. Solte das glukh den Spaniern wollen,
12
daß sie Frankenthal entsetzen, so sei leicht zu erachten, waß vor ein conse-
13
quentz darauff zu erwartten. Spania begehr omnibus tollerabilibus conditio-
14
nibus , mit Frankreich fridt ze machen. Aber daß die Franzosen nichts resti-
15
tuirn , sondern alles behalten wollen, oder man soll inen Navarra abtretten,
16
daß seye kein modus pacificandi. Hab Frankreich praetension uff Navarra,
17
so hab Spania praetension uff Burgundt, könde wol eine die andere bilancirn.
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In caeteris wurde man auch an ein nambhaffts nit sehen, wann die Franzosen
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nur der handlung stattthuen wolten. Der cron Schweden sei dran glegen,
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wann sie denn protestirenden im reich sicherheit schaffen wollen, daß diser
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frid auch befürdert werde. Er hette vermeint, es wurde sich wol practicirn
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lassen, daß zwischen dem Römischen reich und beeden cronen Frankreich
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und Schweden ein fridt gemacht und das Spanische weesen gleichwol in
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seinem lauff gelassen würde. Hette die von mir angeregte difficulteten nit
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gern gehördt, doch müeßt man sehen, wie mans superirn köndt. Ego, die
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cron Schweden köndte vil darbei thuen. Wann es ie wider verhoffen nit zu
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einem friden gelangen köndt mit Spania, so müeßte man sehen, wie es etwan
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ad suspensionem armorum ze bringen.

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Endtlich, als ich den abschied nemmen wolt, sagte er, sobaldt sie
30
duplicam haben wurden, so wolt er wider hieher kommen und sich mit
31
denn Franzosen deß instrumenti pacificationis vergleichen. Er bette selbst,
32
man wolt diser seitten alles befürdern, ehe die campagna herbeikäme,
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dann sonst würde es ein verbitterten krieg abgeben und sich villeicht noch
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andere darin schlagen. Ego, man sagt, ihr herren wollen den Ragoczi
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widerumb auffrüerisch machen. Ille, gwiß ists, daß ime von der porta ein
36
verweiß zukommen, daß er mit Ihr Kayserlicher Maiestät frid geschlossen,
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und ist wol zu erachtn, weil der Türkh wider die christenheit zu wasser
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movirt, daß er zu landt die fianchi sicher werde haben wollen und darumben
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einige diversion gegen Ihr Maiestät erblanden practicirn. Man hett also
40
dest mehr ursach, mit den tractaten ze eylen.

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