Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Mittwoch
Mitwochs, den 21. huius, nachdem unß angezeigt
worden, daß am vorgehenden dinstag die stände mit denn Schweden
und Franzosen alle noch mit dennselben bestrittne puncten verglichen
und dann der tag ad subscribendum bestimbt wer uff donnerstag, den 22.
diß, haben wir nachmittag alle stände vor unß insgesambt erfordert und inen
weitläuffig vorgehalten, waßgestalten wir unß wider ihre dem Servient in
schrifften zugestellte promission zu beschweren hetten, auch begehrt, der
sachen einige abhilffliche maass ze schaffen, damit mein gnedigster herr in
eventum schadloß verbleiben möge, mit außtruklicher erclärung, daß wir
zwar die subscription deß instrumenti derentwegen ze hindern nit gedächten,
sondern weil wir darzu bevelcht, selbige erstatten, die cessionformulas aber
nit underschreiben wolten. Post longam deliberationem responderunt, unß
were bewußt, waßgestalt der conte Servient auff außliferung der original-
cessionum vermög deß in puncto satisfactionis mit ime getroffnen verglichs
getrungen und entlich darvon sich nit wollen abwendig machen lassen, man
versprech ime dann ein specialguarantiam, wölches aber die stände noch der-
zeit auß vilen und sonderlich von mir, Volmarn, inen fürgehaltnen consi-
derationibus noch derzeit unthuenlich befunden. Hetten sich aber uber allen
angewendten fleiß anderst nit außwükhlen könden, als daß sie gedachtem
Servient derentwegen eine promissionem de futuro ertheilten, dabei aber ihre
meinung nit gewesen, dem hochloblichen hauß Österreich einig praeiudi-
cium zuzefüegen noch die guarantie also zu willigen, daß mein gnedigster
herr dardurch vernachtelt werden solte, sondern man wurde alsdann erst,
wann die ratificationes ze extradirn, darvon ze reden haben, waßgestalt die
specialguarantie ze fassen, auch dabei chur-, fürsten und stände sich angele-
gen sein lassen, Ihr Fürstlicher Durchlaucht interesse zugleich in acht ze
nemmen. Zudeme so bleiben sie nochmaln deß erbiettens, nach underschrib-
nem Teütschen friden allen muglichen fleiß anzewenden, damit hiezwischen
auch der friden zwischen Spania und Frankreich erhebt werden möchte,
warmit die proponirte difficultet von selbsten gefallen. Hierauff instendig
pittend, wir wolten derenthalben kein anlaß geben, daß etwan der Franzo-
sische plenipotentiarius sich der subscription difficultirn möchte etc.
Underdessen und weil die stände in deliberatione solcher antwortt begriffen
waren, ist mein schreiber Arbogast widerumb von Kayserlichem hof an-
gelangt, und weil wir auß mitgebrachter Kayserlicher resolution nochmaln
ersehen, wie eiferig Ihr Maiestät auff die entliche beschliessung und sub-
scription getrungen, auch es zu einiger separation nit kommen ze lassen
bevohlen, so haben wir unß hierauff dahien erclärt: Weil wir verstehen, daß
die stände ihre promission dahien erleüttern, daß ihr meinung nit, meim
gnedigsten herrn hierdurch ze praeiudicirn, und daß erst inskünfftig darvon
ze reden sein werde, wie und waßgestalt solche specialassecuration ze fassen,
dabei man dann uff mittl und weg ze sehen erbiettig, damit Ihr Durchlaucht
zu der gebür geholffen werden könde, so wolten wir solche erleütterung für
bekandt angenommen haben und unß gentzlich versehen, sie wurden be-
deütter assecuration halber unser hinderukhs und unwissend sich weiter nit
einlassen. Waß dann ihr anerbottne intervention wegen des Spanischen fridens
betreffen thet, da wer solches Ihr Kayserlicher Maiestät lieb und angenem,
hetten unß auch gnedigst bevohlen, sie bei erfolgender subscription darum-
ben ferner anzelangen. Wir hetten allein diß zu erinnern, sie wolten sich mit
ungleichen informationibus nit so weit einnemmen lassen, als ob es allein an
Spanien manglen thet, sondern vilmehr dahien ihr absehen richten, daß sich
die Franzosen dermaln mit so billichen offerten contentirn lassen wolten.
Demnach so wolten wir unß morndrigen tag zu den Franzosischen und
Schwedischen plenipotentiariis verfuegen und der zeit und modi halber ver-
gleichen, wann und wie die subscription entlich zu volnziehen. Illi seind mit
diser unserer erclärung wol content, mit widerholung ihres vorigen erbiettens.
Eodem mitwochs, den 21. huius, a Caesare mit dem Arbogast die Traut-
mansdorfische zifer mit denn duplicatis resolutionibus, mit bevelch, selbige in
praesentia Maguntinensum außzesetzen, unß von demjenigen, so die stände
beraits geschlossen, nit ze söndern,
item bei dem churfürstlichen collegio
facta subscriptione ein declaration super assistentia Hispanica zu begehren,
de 11. Octobris [ 2227].
Eodem mit der ordinari a Caesare de 7. ad relationes de 22. et 25. Septembris,
daß man die überschikhte notas ausserhalb deß § ’Ut autem eo sincerior‘,
worin doch Ihr Maiestät resolution beraits einkommen, nit der erheblicheit
finde, den friden derentwegen einge stundt lang auffzehalten [ 2228].
worden, daß am vorgehenden dinstag die stände mit denn Schweden
und Franzosen alle noch mit dennselben bestrittne puncten verglichen
und dann der tag ad subscribendum bestimbt wer uff donnerstag, den 22.
diß, haben wir nachmittag alle stände vor unß insgesambt erfordert und inen
weitläuffig vorgehalten, waßgestalten wir unß wider ihre dem Servient in
schrifften zugestellte promission zu beschweren hetten, auch begehrt, der
sachen einige abhilffliche maass ze schaffen, damit mein gnedigster herr in
eventum schadloß verbleiben möge, mit außtruklicher erclärung, daß wir
zwar die subscription deß instrumenti derentwegen ze hindern nit gedächten,
sondern weil wir darzu bevelcht, selbige erstatten, die cessionformulas aber
nit underschreiben wolten. Post longam deliberationem responderunt, unß
were bewußt, waßgestalt der conte Servient auff außliferung der original-
cessionum vermög deß in puncto satisfactionis mit ime getroffnen verglichs
getrungen und entlich darvon sich nit wollen abwendig machen lassen, man
versprech ime dann ein specialguarantiam, wölches aber die stände noch der-
zeit auß vilen und sonderlich von mir, Volmarn, inen fürgehaltnen consi-
derationibus noch derzeit unthuenlich befunden. Hetten sich aber uber allen
angewendten fleiß anderst nit außwükhlen könden, als daß sie gedachtem
Servient derentwegen eine promissionem de futuro ertheilten, dabei aber ihre
meinung nit gewesen, dem hochloblichen hauß Österreich einig praeiudi-
cium zuzefüegen noch die guarantie also zu willigen, daß mein gnedigster
herr dardurch vernachtelt werden solte, sondern man wurde alsdann erst,
wann die ratificationes ze extradirn, darvon ze reden haben, waßgestalt die
specialguarantie ze fassen, auch dabei chur-, fürsten und stände sich angele-
gen sein lassen, Ihr Fürstlicher Durchlaucht interesse zugleich in acht ze
nemmen. Zudeme so bleiben sie nochmaln deß erbiettens, nach underschrib-
nem Teütschen friden allen muglichen fleiß anzewenden, damit hiezwischen
auch der friden zwischen Spania und Frankreich erhebt werden möchte,
warmit die proponirte difficultet von selbsten gefallen. Hierauff instendig
pittend, wir wolten derenthalben kein anlaß geben, daß etwan der Franzo-
sische plenipotentiarius sich der subscription difficultirn möchte etc.
Underdessen und weil die stände in deliberatione solcher antwortt begriffen
waren, ist mein schreiber Arbogast widerumb von Kayserlichem hof an-
gelangt, und weil wir auß mitgebrachter Kayserlicher resolution nochmaln
ersehen, wie eiferig Ihr Maiestät auff die entliche beschliessung und sub-
scription getrungen, auch es zu einiger separation nit kommen ze lassen
bevohlen, so haben wir unß hierauff dahien erclärt: Weil wir verstehen, daß
die stände ihre promission dahien erleüttern, daß ihr meinung nit, meim
gnedigsten herrn hierdurch ze praeiudicirn, und daß erst inskünfftig darvon
ze reden sein werde, wie und waßgestalt solche specialassecuration ze fassen,
dabei man dann uff mittl und weg ze sehen erbiettig, damit Ihr Durchlaucht
zu der gebür geholffen werden könde, so wolten wir solche erleütterung für
bekandt angenommen haben und unß gentzlich versehen, sie wurden be-
deütter assecuration halber unser hinderukhs und unwissend sich weiter nit
einlassen. Waß dann ihr anerbottne intervention wegen des Spanischen fridens
betreffen thet, da wer solches Ihr Kayserlicher Maiestät lieb und angenem,
hetten unß auch gnedigst bevohlen, sie bei erfolgender subscription darum-
ben ferner anzelangen. Wir hetten allein diß zu erinnern, sie wolten sich mit
ungleichen informationibus nit so weit einnemmen lassen, als ob es allein an
Spanien manglen thet, sondern vilmehr dahien ihr absehen richten, daß sich
die Franzosen dermaln mit so billichen offerten contentirn lassen wolten.
Demnach so wolten wir unß morndrigen tag zu den Franzosischen und
Schwedischen plenipotentiariis verfuegen und der zeit und modi halber ver-
gleichen, wann und wie die subscription entlich zu volnziehen. Illi seind mit
diser unserer erclärung wol content, mit widerholung ihres vorigen erbiettens.
Eodem mitwochs, den 21. huius, a Caesare mit dem Arbogast die Traut-
mansdorfische zifer mit denn duplicatis resolutionibus, mit bevelch, selbige in
praesentia Maguntinensum außzesetzen, unß von demjenigen, so die stände
beraits geschlossen, nit ze söndern,
facta subscriptione ein declaration super assistentia Hispanica zu begehren,
de 11. Octobris [ 2227].
Eodem mit der ordinari a Caesare de 7. ad relationes de 22. et 25. Septembris,
daß man die überschikhte notas ausserhalb deß § ’Ut autem eo sincerior‘,
worin doch Ihr Maiestät resolution beraits einkommen, nit der erheblicheit
finde, den friden derentwegen einge stundt lang auffzehalten [ 2228].