Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Mittwoch

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1 Mitwochs] am Rande: Status begehren, daß Französische sachen zu Oßnabrukh sollen
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abgehandlet werden.
Mitwochs, den 17. huius, vormittag seind die aus-
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schutze der ständen, namblich auß dem churfürstlichen collegio wegen
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Maintz Dr. Raigensperg, Bayern Dr. Krebs, Saxen Dr. Leüber, Branden-
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burg Wesembeckh, auß dem fürstlichen wegen Bamberg Cobelius, wegen
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Würtzburg der von Vorburg, wegen Braunschweig Dr. Langenbekh, auß
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dem stattcollegio wegen Straßburg Dr. Ott, wegen Lindaw Dr. Haider, vor
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unß, herrn Crane und mir, Volmarn, in herrn grafens von Lamberg quartir
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erschienen, weil derselb leibsindisposition halber sich zu beth halten mueßt.
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Daß anbringen ist dahien gestellt gewesen: 1. Wurden wir unß zu erinnern
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wissen, waßgestalten unß von denn deputirten der dreyen reichscollegien
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nechstverwichnen sambstags, den 13. diß, angefüegt worden, waß für be-
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schwerung der Französische plenipotentiarius, conte Servient, bei dem
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Churmaintzischen reichsdirectorio angebracht und dabei begehrt, disen con-
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vent unverzogerlich nach Münster ze transferirn und daselbst seines konigs
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interesse richtig ze machen, waß auch entgegen von unß were eingewendet
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worden. Zum zweiten hetten die ständ nit underlassen, solches alles in reiffe
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berathschlagung ze nemmen und nach erwegung aller umbständen, sonder-
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lich aber der ietzigen höchst beschwerlichen beschaffenheit deß gantzen
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reichs, einmal für höchst nothig befunden, daß man dise tractatus ferner nit
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trennen, sondern zu desto mehrer befürderung deß fridenschluss die Fran-
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zösischen sachen zugleich allhier tractirn und abhandlen solte, dann wan
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man selbige nach Münster transferirn wolte, so wurde nichts anders dann
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höchst schädliche zeitverlierung daraus erfolgen; biß die stände sich daselbst
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accommodirn, die complimenti im visitirn und revisitirn verrichten, da wur-
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den in 8 oder 14 tag vergeblich hingeloffen sein. Die Hamburgische prae-
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liminarconvention geben zu, daß uterque tractatus pro uno ze halten, con-
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sequenter konde man die Franzosische sach ebensowol allhier als zu Minster
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abhandlen. Herr graf von Lamberg und herr Crane wurden sonder zweifel
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generalem instructionem haben, sich der Franzosischen tractaten ebenso-
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wol zu underziehen. Ich, Volmar, köndte mich nit weniger in denselben
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allhier gebrauchen lassen, als ich bißher mit denn Schwedischen gethan, und
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köndte herr graf von Nassau wol ersuecht werden, sich zu solchem ende
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allher zu begeben oder, wann es sein leibsconstitution nit solte zulassen,
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kondte doch mit ime durch schrifftwexlung auß der sachen communicirt
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werden, inmaassen die stände alle unsere dißortts eingewendte considera-
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tiones der erheblicheit nit achten, daß darumb dises hochnothwendige
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werkh lenger solte auffgezihlt und daß reich in denn gefärlichen kriegs-
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flammen gelassen werden. Ersuchten unß demnach, wir wolten unß nit
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lassen entgegen sein, mit obgedachtem conte Servient uber die bekandte 3
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postulata in handlung ze tretten. Zwar und zum andern hielten die stände
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wol vor das beste, daß die Spanischen ministri die mit denn Franzosen vor-
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habende fridenshandlung zu ende bringen theten, wölchenfahls desto weni-

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ger vonnöthen sein wurde, daß die stende sich über die Französischen postu-
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lata weiters einlassen solten. Darumben dan ihr begehren wer, wir wolten
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gedachte herrn Spanische ministros dahien beweglich erinnern, daß sie doch
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dem Römischen reich die ruhe und fridenstandt mit verzögerung der Fran-
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zosischen tractaten lenger nit wolten schwer machen, sondern fürderlichst
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zum schluss richten, wodurch sie sich einen unsterblichen ruem bei allen
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churfursten, fürsten und standen deß reichs erwerben wurden. Drittens
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möchten die stände auch sehr gerne sehen, daß wir die conferentias cum
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Suecis in beisein deß Servients oder, wann es der precedentz halber streit
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abgeben solt, in beysein deß Französischen residenten La Cour reassumirn
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theten, und weren hiebei die stände der meinung, daß die Schwedischen und
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Französischen sachen miteinander solten gehandlet, einen tag die Schwedi-
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schen, den andern aber die Französischen vorgenommen werden. Wann aber
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über alle solche remonstrationes die sachen noch lenger solten verzögert
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werden wollen, so wurde man churfürsten und stände deß reichs und dessen
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hohe und chur- und furstliche haüser nit in unguettem verdenkhen könden,
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wann sie uff allerhandt anderwerttige mittl, sich zu conservirn, gedenkhen
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wurden. [Bäten] dem allem nach unß nochmaln, wir wolten zu verhuettung
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solcher höchstschadlichen separation unß nit beschwehren, in obgemeldten
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puncten unß zu bequemen und alles zu fürderlichem schluss ze richten.

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21 Wir] am Rande: Caesareani acriter contradicunt.
Wir haben auff dise proposition ein abtritt genommen und mit herrn grafen
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von Lamberg unß unterredt, sodann nachfolgende antwortt ertheilt: Wir
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erinnerten unß sehr wol, waß vordrist wegen deß Französischen plenipo-
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tentiarii, herrn conte Servients, bei dem Churmaintzischen directorio be-
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schehenen anlangens durch die herrn deputatos nechstverwichnen sambs-
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tags bei unß angebracht worden, waß wir auch damaln zu unserer entschul-
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digung für- und eingewendt, wölches wir auch nochmaln hieher wider-
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holen müeßten. Dann erstlich bestüenden solche unsere einwendungen nit in
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blosser imagination und einbildung, sondern in ipsa rei veritate, und wer an
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sich selbst bekandt, daß vermög deß Hamburgischen praeliminarschluss die
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Französischen tractaten nach Münster verlegt, also auch die Kayserlichen
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gsandtschafften darnach angestellt und bevollmächtigt worden. Und weil
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herr graf von Lamberg und herr Crane darzu nit bevollmachtigt, also könd-
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ten und würden sie auch sich derselben allhier nit unterziehen. Irre auch nit,
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daß uterque congressus pro uno ze halten, dann diß habe darumb nit den
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verstandt, daß man die legitimationes plenipotentiariorum confundirn oder
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ein theil dem andern eingreiffen, sondern daß kein tractat ohne den andern
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für perfect gehalten werden solle. Ich, Volmar, köndte und würde mich auch
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diser sachen allhier nit unterfangen, sondern dißortts billich mein absehen
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auff meinen herrn collegam, den grafen von Nassau, halten. Denselben aber
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hieher zu vermögen, seye ime wegen seiner leibsindisposition keinesweegs
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zuzemuetten, vil weniger solche negociation mit hin- und widerschreiben

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außzerichten, wardurch ich ime nur ursach geben wurde, sich ab mir bey Ihr
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Kayserlicher Maiestät zu beschweren und mir daher ein schwere ungnad uff
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den halß ze richten, warein ich mich keinesweegs werde steckhen lassen. Unß
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falle auch dises sehr hohe bedenkhen ein, daß zu denen Französischen tracta-
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ten gwisse mediatores, als der Päpstlichen Heyligkheit nuncius und der repu-
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blic di Venetia ambasciator, verordnet worden, wölche sonder allen zweifel
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ab diser ablaittung der tractaten ein grosses missfallen tragen wurden, und
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stüende unß gar übel an, daß wir sie dißortts umbgehen und dardurch ihre
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herrn principales zu abgunst gegen Ihre Kayserliche Maiestät bewegen
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solten. Wir hetten guette nachricht, daß eben der conte Servient selbst sich
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dises arguments gebraucht und bei seinem könig nit verantworttlich halten
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wollen, daß er dise herrn mediatores solchergestalt disgustirn solte, wievil
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weniger dann solches unß zuzemuetten. Ime, Servient, wer gar nit darumb
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ze thuen, daß er die gantze Französiche praetension mit unß richtig mache,
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sondern allein, wie er uber die 3 postulata von den ständen einen beyfall
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heraußpressen möchte. Nun wolten wir sie gleichwol erinnert haben, waß
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eben in diser materi allberait sub dato 26. Aprilis anno 1646 der gesambten
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Kayserlichen gsandtschafft von allen dreyen reichsräthen für bedenkhen
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übergeben worden und wie gar man daselbst nit für billich gehalten hette,
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denn Französischen postulatis ze deferirn; wolten unsers ortts nit darfürhal-
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ten, daß die stände so leichtlich von selbigen ihren conclusis abweichen und
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sich gegen meniglich der unbeständigkheit schuldig geben werden. Ferners
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und ad speciem der Servientschen postulatorum ze kommen, so were gleich-
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wol nit zu verlaugnen, daß bei allen dreyen die cron Spanien hauptsachlich
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interessirt, daß man nun allhier ungehördt der Spanischen gesandten von
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solchen weit aussehenden sachen tractirn solte, daß wer ein unerhörtes und
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in aller welt unverantworttliches ding. Man könde ja nit laugnen, daß deß
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heyligen Römischen reichs chur-, fürsten und stande gegen dem hauß Bur-
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gundt und Lothringen

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Im Burgundischen Vertrag 1548 VI 26 (Druck: Urk Burg Kreis I S. 439ff) war den
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im burgundischen Reichskreis zusammengefaßten habsburgischen Territorien der Schutz des Reiches
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gegen Anerkennung von dessen Oberhoheit und Beteiligung an den Reichssteuern bei sonstiger Un-
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abhängigkeit garantiert worden. Zu Lothringen vgl. oben S. 522f.
nun über 100 jahr mit gewissen compactatis verfan-
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gen. Die wurden sich so leichtlich nit brechen lassen noch auch diß der
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weeg zum friden, sondern vilmehr zu fernerm krieg und unfriden sein.
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Spania und Lothringen wurden so schlechterdingen sich nit hindansetzen
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lassen, sondern gezwungen sein, solchen schimpff und unehr, dazu sie ihres-
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theils ja kein ursach und anlaaß gegeben, mit allen cräfften ze äfern und
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ze rechen. Dieses seyend sehr weit aussehende sachen, und befinden sich
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gleichwol auch zu Münster ein guette anzahl der ständen, wölche in disen
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und andern dergleichen wichtigen puncten, wie bißher beschehen, zu über-
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gehen ie nit verantworttlich, und werde inskünfftig zu nit geringen ungle-
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genheiten ursachen geben. Daß dann zum 2. wir bei denn Spanischen mini-

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stris, die pacification mit Frankreich lenger nit auffzehalten, antreiben solten,
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da könden wir mit warheitsgrundt versichern, daß der mangel biß dato nit
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an denn Spanischen, sondern an denn Französischen ministris gewesen, als
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wölche ein difficultet über die ander erwekhten und sich nimmer zu ruhe
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geben wolten. Man hett der cron Frankreich ein absolutum uti possidetis
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bewilligt. Waß sie in den Niderlanden und der grafschafft Burgundt einge-
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nommen, daß solten sie behalten, in Catalonia wer ein anstandt uff 30 jahr
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bewilligt. In Italia hett auch alles biß an die detention der vestung Casal
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seine richtigkheit. Deß hertzogs von Lothringen restitution wer so weit ver-
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glichen gewesen, daß es allein an demolition der vestung Nancy erwunden.
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Anietzt wolten die Franzosen noch weiters Jamais, Stenay und Clermont
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innbehalten, nit allein Nancy, sondern alle beschlossne pletz in Lothringen
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demantellirt haben. Die Hollender selbst geben den Spaniern zeugnis, daß es
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bei inen nit, sondern bei denn Franzosen ermanglet. Wir ersuechten die
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stände, sie wolten nit nur die Franzosen, sondern auch die Spanischen hören,
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so werden sie finden, bei weme der fehler sei. Wann man denn Franzosen in
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so unbillichen postulatis wurde beifall geben, so wurden sie wol narren sein,
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wann sie mit Spania frid machten, sondern daher nunmehr animirt werden,
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den krieg fortzesetzen. Unserstheils begehrten wir die Franzosischen trac-
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taten gar nit auffzehalten, sondern weren erbiettig, sobaldt die Schweden
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sich über unser instrumentum erclärt und wir damit zum ende kommen,
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alsbaldt daran ze sein, daß auch zu Münster die Französischen tractaten voll-
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endet werden möchten. Und erinnerten wir unß, daß etwan hievor die Schwe-
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dischen plenipotentiarii sich gegen unß erclärt, daß allhier die gantze pacifi-
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cationshandlung usque ad subscriptionem richtig gemacht, alsdann der
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gantze convent nach Munster gezogen und daselbst mit denn Franzosen
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auch ein gantzes gemacht werden solte, wölches dann auch die stände, sovil
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unß wissend, damaln beliebt. Daß man nun anietzt allhier beede sach unter-
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einander mischen, heüt Französisch, morgen Schwedisch tractirn soll, daß
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wer nichts anders als eine veranlaassung newer confusion und verwirrung,
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und werde entlich mit keinem theil nichts außgericht werden. Sonsten aber,
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wann ie die stände für nöthig hielten, daß man mit denn Französischen
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tractaten so eilferttig fürgehen müeßt, so wer ich, Volmar, erbiettig, mich
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alsbaldt nach Münster zu begeben und daselbst neben meinem herrn collega
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den handlungen stattzethuen. Daß wir dann 3. die conferentzen cum Suecis
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reassumirn solten, dessen weren wir iederzeit erbiettig gewesen wie noch, es
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wer aber der mangel nit an unß, sondern an denn Schweden. Sie hetten nun-
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mehr daß gantze instrumentum inn handen und nechstvergangnen sambstags
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unß versprochen, am sontag nachmittag unß ihre erclärung ze überbringen,
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so aber nit geschehen. Am montag uff den mittag hetten sie sich dessen ent-
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schuldigen und nochmaln erbietten lassen, am gestrigen dinstag vor- oder
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nachmittag zu unß ze kommen, da sie gleichwol uff den abend sich noch umb
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ein gwisse stundt vordrist anmelden wolten, sey aber weder das ein noch
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daß ander geschehen. Die stande solten sie, Schweden, dahien disponirn, daß

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sie unß die vertröstete declaration ad totum instrumentum heraußgeben
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theten, alsdann werde es an unß nit ermanglen. Schließlich betreffend, daß
3
chur- fürsten und stände, wa sie vermerkhen solten, daß man sich noch
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lenger wolte auffhalten, lenger nit zusehen köndten, sondern gleichwol uff
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mittl und weeg bedacht sein würden, wie sich ein ieder selbst conservirn
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möchte, da wollen wir nit verhoffen, daß dißortts Ihr Kayserlicher Maiestät
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einige schuldt verzögerten fridens mit billicheit zugelegt werden könde, vil
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weniger, daß man auff einige separation zihlen solte, dann es haben Ihr
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Maiestät ja der gantzen welt zu erkennen geben, daß sie biß daher alles umb
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fridens willen gethan, waß deroselben immer müglich, auch einige Separa-
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tion nit verschuldet, sondern sie haben zu conservation deß heyligen Römi-
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schen reichs leib, guett und bluett und alles, waß sie im vermögen, trewlich
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auffgesetzt, begehren es auch noch ze thuen und werden inen daß schwerdt,
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so ihnen von Gott dem allmächtigen durch ordenliche wahl in die handt
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geben worden, solchergestalt nit entziehen lassen.

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Nach abschied der deputirten ist Dr. Krebß zurukhgebliben und hatt unß
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angezeigt, daß gestern der Servient bei ime geweßt und andeüttung gethan,
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wann zwischen unß, ime und denn Schweden ein conferentz angestellt, so
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wolte er die sachen dahien richten, daß die caussa Palatina und der § ’Tandem
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omnes‘ wie auch die aequipollentzsachen unterschriben wurden. Patt, wir
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wolten unß darzu verstehen. Respondimus, daß solches wider unsern be-
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velch, wir müeßten ein vollige declaration über das gantze instrumentum
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haben und köndten unß an keine particularunterschreibung nit verweisen
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lassen. Neben deme wüßten wir wol, daß es nur uff lautter betrug angesehen.
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Ille, wir soltens versuechen und nur unser wortt geben, so wolt er zum
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Servient und sehen, das er die sach recht versicherte. Nos, wir könden und
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wollen unß einmal mit dem Servient allhier in keinen tractat einmischen,
28
sondern es müeßten sich einmal die Schweden zu ja oder nein gegen unß ad
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omnia erclären, damit Ihr Kayserliche Maiestät wüßten, waran sie weren.

42
29 Ille] am Rande: NB: Dr. Crebs trowet mit seim gnedigsten herrn.
Ille,
30
müeßt seim gnedigsten herrn referirn, daß wir die Pfaltzische sach nit
31
unterschreiben wolten, wann schon die Schweden den § ’Tandem omnes‘
32
auch approbirten. Nos, er mög schreiben, waß er woll, er soll aber sehen, das
33
er die warheit schreib, dan wir werden auch schreiben und unserer instruc-
34
tion nachgehen, es gehe auch, wie es wölle.

35

43
35 Eodem] am Rande: Kayserliche resolutiones super tractatis quoad totum instrumen-
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tum und kein cessationem armorum einzegehen.
Eodem a Caesare drei schreiben: 1. Vom 30. Maii ad relationem vom 18.
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eiusdem, daß wir unß in kein particularconferentz cum Suecis einlassen,
37
sondern ein universalerclärung ad totum instrumentum begehren und dabei
38
bleiben sollen. Der art. 1, wie von unß letstens überschikht, ze placitirn,
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nisi ab exemplo grauiores mutationes in aliis timendae. § ’Paulus Keven-
40
huller‘ transit, Baßlische exemptionsclausula remissoria bleibt, Churbran-
41
denburgisches aequivalent deßgleichen, wie verglichen. Doch solten wir alle

[p. 1090] [scan. 318]


1
dise correcturas nit hinaußgeben, biß der Schweden declaration vorhanden,
2
möchte aber wol per indirectum zu verstehen [gegeben] werden, daß es damit
3
kein bedenkhens haben werde. In puncto satisfactionis militiae noch, wo
4
müglich, die dabei lauffende intentiones ze hindertreiben. In puncto execu-
5
tionis et assecurationis beim auffsatz ze blieben, weil Maintz, Bayern und
6
Saxen sich damit conformirn. Den von Maintz und Bayern vorgeschlagnen
7
anstandt der waaffen nit einzegehen. Ihr Maiestät lassen deßwegen mit Chur-
8
bayern negocirn [ 2082].

9
2. De 3. Junii ad relationem de 21. Maii, referendo se ad priora, daß es aller-
10
dings bei dem § ’Tandem omnes‘ ze bleiben in conformitate der ständen
11
reichsschluss. Den punctum satisfactionis militiae betreffend, Ihr Maiestät
12
immediatvolkher in bewilligung der solution denn Schwedischen gleich, die
13
Churbayerischen umb 1/3 weniger zu halten suechen. Münsterische vota auch
14
in consideration zu ziehen. Von Spania wollen Ihr Maiestät sich nit separirn,
15
conditio sine qua non. Spania suech den friden ze befürdern und nit ze
16
hindern. Wegen deß priuilegii electionis fori pro Braunschweig seyn Ihr
17
Maiestät dessen erbiettig, sed facta pace, sollen cooperirn, daß der gemacht
18
werde [ 2083].

19
3. De 3. Junii, deß churfürsten von Cöln interesse wegen bezahlung der mili-
20
tiae

41
Kurköln und die übrigen zur Satisfaktionszahlung an Hessen verpflichteten Stände verlangten den
42
Abzug dieser Leistungen von ihrer Quote zur schwedischen Militärsatisfaktion.
zu beobachten, biß Ihr Maiestät resolution in hoc puncto einfolge [ 2084].

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