Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 XII 24
1647 XII 24
Dienstag Dinstags, 24. huius, haben wir herrn Raigensperg
erfordert und ime disen verlauff referirt, auch extractum protocolli zuge-
stellt , auff daß er darvon denn catholischen communication thuen möge, mit
erinnern, daß unser meinung nit wer, das wegen der satisfaction militiae
nochweils einige deliberation solle vorgenommen werden. Gleichwol besor-
gen wir, solang es mit denn aequivalentiis nit richtig, würden wir in caeteris
zu keinem besondern tractat gelangen, sondern eins mit dem andern ge-
stekht werden. Daher wol guett wer, daß unß die catholischen an handt
geben theten, waß hierinn ze thuen. Unsers erachtens wurden Ihr Fürstliche
Gnaden, herr bischoff, besser thuen, wann er sich dißortts passiue halten
thet und geschehen liess, so er nit wenden kan. Im ubrigen, wann die 4
Schaumburgischen ämbter mantenirt, köndten er selbige als ein ricompensa
godirn oder künfftig seines beliebens dargegen die alternativam uff Oßna-
brukh auffheben machen. Raigensperg vermeint, wir solten deputatos catho-
licorum erfordern und inen solches alles ad deliberandum vorstellen. Ver-
meinte vor gwiß, die maiora wurden mit unß einstimmen.
Nachmittag eodem seind die protestierenden auff erfordern bei unß erschie-
nen . Denen haben wir zugleich summariter vorgehalten, waß der Schweden
discurs gewesen, unseren conclusion aber dahien formirt, daß sovil erstens
die praetendirte satisfactionem militiae anlangte, wüßten wir unserstheils gar
wol, daß die catholischen sich noch derzeit zu einiger deliberation nit ver-
stehen werden, es seye dann vordrist der friden geschlossen und versichert,
allermaassen auch wir nit sehen, warzu dise deliberation noch derzeit
dienstlich sein könde, als daß man dardurch daß hauptwesen ins stekhen
gerathen lasse, dann diser punct weit mehrer difficulteten in sich begreiffen
werde, als man vermeinte. Daß platte landt sey außgeblundert. Waß denn
Schweden entlich etwan offerirt, wann es schon kein entlicher schluss, so
wurden sie es hernach suechen, dise oder jene reichstätt darumb anlangen
wöllen. Zudeme würden sich noch andere circumstantiae dabei eraigen, die
Kayserlichen immediat- und mediatvölkher nit also still darzu schweigen,
sondern auch mit concurrirn wollen. Man werde sich demnach wol zu be-
denkhen haben, ehe man von diser materia reden thue. Vor allen dingen soll
man darauff tringen, das die pacification richtig gemacht, alsdann werde sich
daß ander schon selbst finden und an handt geben.
Betreffend demnach die hauptsach an ihr selbst, so wollen wir nit darfür
halten, das die Schweden ihre proposition mit denn Augspurgischer con-
fession ständen communicato consilio vorgebracht, so es aber auch ge-
schehen , so were es doch der weeg nit, zum schließlichen tractat zu
gelangen, sondern es würde einmal ein nothuerfft sein, wolle man einen
bestendigen friden haben, daß man ad particularia komme. Wann dabei uff
einer oder andern seitten einige difficulteten erscheinten, so seyen die inter-
essierte an der handt, und könde mit dennselben die nothurfft gehandlet wer-
den . Wir würden an unserm ortt nit ermanglen, unser eüsseristes darbei ein-
zewenden , und verhoffentlich gar in kurtzer zeit zum ende gelangen etc., alles
mit mehrer sachen dienstlichen außfüerung. Illi nemmen drauff ein abtritt
und erclären sich hernach kurtzlich, daß sie nit underlassen wolten, hierun-
der mit ihren mitverwandten ze deliberirn, sonsten aber weren sie selbst nit
der meinung, daß noch derzeit de satisfactione militiae einige handlung vor-
genommen werden sollte. Demnach hetten die Schweden geandet, daß wir
noch einige declarationes super assecuratione et executione pacis nit edirt.
Petten, wir wolten auch anzeigen, waß wir über dise puncten etwan zu
erinnern vermeinten, so wolten sie alsbaldt mit denn Schweden handlen,
daß darauff zu endt- und schließlicher handlung möge fürgeschritten wer-
den . Nos, hetten darumb nichts in specie melden wollen, weil wir darfür
gehalten, es köndte solches bei der conferentz selbst am füeglichsten ge-
schehen . Die Schweden hetten bei unß diß zwar nit, sondern allein so vil
geandet, daß in unsern denn catholischen zugestellten temperamentis die ver-
theilung der regimenter in alle reichscraise were außgestrichen worden,
wölches wir nit in abred seyen. Es könde auch solches keinesweegs zugeben
werden, dann hierdurch würden sie deß gantzen reichs maister und setzten
allen chur-, fürsten und standen den fuess uff den halß. Sie, Augspurgische
confessionsverwandte, werden selbst in dergleichen praeiudicirliche sachen
nit einwilligen. Wir wolten aber nit unterlassen, über berüertte zween punc-
ten die nothige erinnerungen auch heraußzegeben.
erfordert und ime disen verlauff referirt, auch extractum protocolli zuge-
stellt , auff daß er darvon denn catholischen communication thuen möge, mit
erinnern, daß unser meinung nit wer, das wegen der satisfaction militiae
nochweils einige deliberation solle vorgenommen werden. Gleichwol besor-
gen wir, solang es mit denn aequivalentiis nit richtig, würden wir in caeteris
zu keinem besondern tractat gelangen, sondern eins mit dem andern ge-
stekht werden. Daher wol guett wer, daß unß die catholischen an handt
geben theten, waß hierinn ze thuen. Unsers erachtens wurden Ihr Fürstliche
Gnaden, herr bischoff, besser thuen, wann er sich dißortts passiue halten
thet und geschehen liess, so er nit wenden kan. Im ubrigen, wann die 4
Schaumburgischen ämbter mantenirt, köndten er selbige als ein ricompensa
godirn oder künfftig seines beliebens dargegen die alternativam uff Oßna-
brukh auffheben machen. Raigensperg vermeint, wir solten deputatos catho-
licorum erfordern und inen solches alles ad deliberandum vorstellen. Ver-
meinte vor gwiß, die maiora wurden mit unß einstimmen.
Nachmittag eodem seind die protestierenden auff erfordern bei unß erschie-
nen . Denen haben wir zugleich summariter vorgehalten, waß der Schweden
discurs gewesen, unseren conclusion aber dahien formirt, daß sovil erstens
die praetendirte satisfactionem militiae anlangte, wüßten wir unserstheils gar
wol, daß die catholischen sich noch derzeit zu einiger deliberation nit ver-
stehen werden, es seye dann vordrist der friden geschlossen und versichert,
allermaassen auch wir nit sehen, warzu dise deliberation noch derzeit
dienstlich sein könde, als daß man dardurch daß hauptwesen ins stekhen
gerathen lasse, dann diser punct weit mehrer difficulteten in sich begreiffen
werde, als man vermeinte. Daß platte landt sey außgeblundert. Waß denn
Schweden entlich etwan offerirt, wann es schon kein entlicher schluss, so
wurden sie es hernach suechen, dise oder jene reichstätt darumb anlangen
wöllen. Zudeme würden sich noch andere circumstantiae dabei eraigen, die
Kayserlichen immediat- und mediatvölkher nit also still darzu schweigen,
sondern auch mit concurrirn wollen. Man werde sich demnach wol zu be-
denkhen haben, ehe man von diser materia reden thue. Vor allen dingen soll
man darauff tringen, das die pacification richtig gemacht, alsdann werde sich
daß ander schon selbst finden und an handt geben.
Betreffend demnach die hauptsach an ihr selbst, so wollen wir nit darfür
halten, das die Schweden ihre proposition mit denn Augspurgischer con-
fession ständen communicato consilio vorgebracht, so es aber auch ge-
schehen , so were es doch der weeg nit, zum schließlichen tractat zu
gelangen, sondern es würde einmal ein nothuerfft sein, wolle man einen
bestendigen friden haben, daß man ad particularia komme. Wann dabei uff
einer oder andern seitten einige difficulteten erscheinten, so seyen die inter-
essierte an der handt, und könde mit dennselben die nothurfft gehandlet wer-
den . Wir würden an unserm ortt nit ermanglen, unser eüsseristes darbei ein-
zewenden , und verhoffentlich gar in kurtzer zeit zum ende gelangen etc., alles
mit mehrer sachen dienstlichen außfüerung. Illi nemmen drauff ein abtritt
und erclären sich hernach kurtzlich, daß sie nit underlassen wolten, hierun-
der mit ihren mitverwandten ze deliberirn, sonsten aber weren sie selbst nit
der meinung, daß noch derzeit de satisfactione militiae einige handlung vor-
genommen werden sollte. Demnach hetten die Schweden geandet, daß wir
noch einige declarationes super assecuratione et executione pacis nit edirt.
Petten, wir wolten auch anzeigen, waß wir über dise puncten etwan zu
erinnern vermeinten, so wolten sie alsbaldt mit denn Schweden handlen,
daß darauff zu endt- und schließlicher handlung möge fürgeschritten wer-
den . Nos, hetten darumb nichts in specie melden wollen, weil wir darfür
gehalten, es köndte solches bei der conferentz selbst am füeglichsten ge-
schehen . Die Schweden hetten bei unß diß zwar nit, sondern allein so vil
geandet, daß in unsern denn catholischen zugestellten temperamentis die ver-
theilung der regimenter in alle reichscraise were außgestrichen worden,
wölches wir nit in abred seyen. Es könde auch solches keinesweegs zugeben
werden, dann hierdurch würden sie deß gantzen reichs maister und setzten
allen chur-, fürsten und standen den fuess uff den halß. Sie, Augspurgische
confessionsverwandte, werden selbst in dergleichen praeiudicirliche sachen
nit einwilligen. Wir wolten aber nit unterlassen, über berüertte zween punc-
ten die nothige erinnerungen auch heraußzegeben.