Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Dienstag Anfrage der Mainzer: Sollen die Sächsischen
bei ihren Besuchen Contarini als Mediator diesmal vor den Kurfürstlichen
den Vorrang geben? W: Für Beibehaltung der bisherigen Ordnung.
Bericht Buschmanns: Im Gespräch mit den Spaniern soll Oxenstierna als
Friedensbedingungen genannt haben: 1. Amnestie nach dem Stand 1618,
2. völlige Restitution der Pfälzer und Alternation der Kur sofort nach
Maximilians Tod, 3. Brandenburger Zustimmung zur schwedischen Satis-
faktion, 4. Erledigung aller Gravamina.
Notifikation der Ankunft der Sachsen. – Begrüßung der Sachsen. Für die
erste Visite wird noch kein Termin gegeben.
Bayern bei W. Sollen auf Befehl Kurbayerns mit den Kölnern über hessi-
sche Satisfaktion und schwedische Militärsatisfaktion sprechen. W: Hat
die bayerischen Gedanken schon durch Kurköln erfahren. Die Hessen Cas-
selische satisfaction sey ein beschwerlicher punct, nicht zwarn ahn sich
selbst zu resolviren, zumaln Ihre Kayserliche Maiestät und alle stend solche
praetension fur ganz unpillich halten und daß der landgraffin keine satis-
faction gebuhre noch sie darinnen zue horen sich außtrücklich erklehrt,
sondern darumb, daß die Franzosen sich der Hessen dißhalber so starck an-
nehmen und der Servient solche unbilliches begeren durchzutrucken ver-
maine, ia gar pro conditione sine qua non bey den tractaten achten und
vorpringen dörffen. Was circa 2. punctum Ihrer Kayserlichen Maiestät
vom graffen von Trauttmansdorff fur ein vorschlag beschehen, davon het-
ten beraiz vor diesem nachricht gehabt, und deßwegen mit ihme hern graf-
fen noch unlengst in gespräch begeben, welcher die gemachte motiven und
instantias probiren müßen. Und weylen nun diß zwen wichtiger puncten,
derentwegen sie Churcolnische schon miteinander zwarn hetten communi-
cirt und davon per discursum wol konne gered werden, so mochte man den
sachen etwas mehrers nachdencken, wie beyderseiz fur gutt befunden, und
zu anderwertther conferenz außgestelt. [...]
Anfrage bei Volmar: Da Buschmann über die heutige Konferenz der Ksl.
circa negotium gravaminum berichtet und man selbst gerade darüber berät,
hätte man gern den Aufsatz darüber für kurze Zeit. Volmar: Will eine
Abschrift schicken, sobald sie fertig ist.
Anfrage bei Boulengier : Antwort auf die Memoriale wegen der Kölner
Geistlichkeit und der von Turenne geforderten Kontribution. Boulen-
gier: Das erste liegt ihm vor, will die Antwort bei der nächsten Zusammen-
kunft der Gesandten mit den Hessen befördern; wegen des zweiten ist ihm
noch nichts aufgetragen, will daran erinnern. – Mitteilung des Aufsatzes
durch Volmar.
bei ihren Besuchen Contarini als Mediator diesmal vor den Kurfürstlichen
den Vorrang geben? W: Für Beibehaltung der bisherigen Ordnung.
Bericht Buschmanns: Im Gespräch mit den Spaniern soll Oxenstierna als
Friedensbedingungen genannt haben: 1. Amnestie nach dem Stand 1618,
2. völlige Restitution der Pfälzer und Alternation der Kur sofort nach
Maximilians Tod, 3. Brandenburger Zustimmung zur schwedischen Satis-
faktion, 4. Erledigung aller Gravamina.
Notifikation der Ankunft der Sachsen. – Begrüßung der Sachsen. Für die
erste Visite wird noch kein Termin gegeben.
Bayern bei W. Sollen auf Befehl Kurbayerns mit den Kölnern über hessi-
sche Satisfaktion und schwedische Militärsatisfaktion sprechen. W: Hat
die bayerischen Gedanken schon durch Kurköln erfahren. Die Hessen Cas-
selische satisfaction sey ein beschwerlicher punct, nicht zwarn ahn sich
selbst zu resolviren, zumaln Ihre Kayserliche Maiestät und alle stend solche
praetension fur ganz unpillich halten und daß der landgraffin keine satis-
faction gebuhre noch sie darinnen zue horen sich außtrücklich erklehrt,
sondern darumb, daß die Franzosen sich der Hessen dißhalber so starck an-
nehmen und der Servient solche unbilliches begeren durchzutrucken ver-
maine, ia gar pro conditione sine qua non bey den tractaten achten und
vorpringen dörffen. Was circa 2. punctum Ihrer Kayserlichen Maiestät
vom graffen von Trauttmansdorff fur ein vorschlag beschehen, davon het-
ten beraiz vor diesem nachricht gehabt, und deßwegen mit ihme hern graf-
fen noch unlengst in gespräch begeben, welcher die gemachte motiven und
instantias probiren müßen. Und weylen nun diß zwen wichtiger puncten,
derentwegen sie Churcolnische schon miteinander zwarn hetten communi-
cirt und davon per discursum wol konne gered werden, so mochte man den
sachen etwas mehrers nachdencken, wie beyderseiz fur gutt befunden, und
zu anderwertther conferenz außgestelt. [...]
Anfrage bei Volmar: Da Buschmann über die heutige Konferenz der Ksl.
circa negotium gravaminum berichtet und man selbst gerade darüber berät,
hätte man gern den Aufsatz darüber für kurze Zeit. Volmar: Will eine
Abschrift schicken, sobald sie fertig ist.
Anfrage bei Boulengier : Antwort auf die Memoriale wegen der Kölner
Geistlichkeit und der von Turenne geforderten Kontribution. Boulen-
gier: Das erste liegt ihm vor, will die Antwort bei der nächsten Zusammen-
kunft der Gesandten mit den Hessen befördern; wegen des zweiten ist ihm
noch nichts aufgetragen, will daran erinnern. – Mitteilung des Aufsatzes
durch Volmar.