Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Freitag Krebs (Bayern) bei W. Confusion mit den visiten
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und revisiten beym bischoffen zu Herzogenbusch [...]. Dazu Bericht
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Landsbergs: Auf Erkundigung beim Domdechant von Verden wegen Unter-
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lassung der Notifikation wurde ihm versichert, es sei zweimal an W ge-
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schickt worden, dieser aber sei nicht anzutreffen gewesen. Bergaigne ließ
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Landsberg darauf zu sich kommen und erklärte, er habe die Entschuldi-
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gung und Notifikation durch den Domdechanten verrichten lassen wollen,
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stehe aber wegen der Titulatur an, denn nachdem er W bei der privaten
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Zusammenkunft neulich als Reichsfürsten Illustrissimam Celsitudinem
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tituliert habe, hätten die anderen spanischen Gesandten darauf verwie-
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sen, daß nach ihrer Instruktion ein Unterschied zwischen Ksl., Königlichen
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und Kurfürstlichen zu machen sei; er glaube, daß die Schwierigkeit sich bei
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Gebrauch des Deutschen umgehen lasse. Als Landsberg ahndete, daß Bran-
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denburg vor Köln und Bayern vorgelassen worden sei, bezog Bergaigne

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sich darauf, daß nach seiner Information die Visiten in der Reihenfolge der
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Anmeldungen stattfinden sollten; so habe er sich auch bei Contarini vor
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den Ksl. zur Revisite angemeldet, was diese akzeptierten, da Contarini vor-
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her den Besuch gemacht habe; allerdings habe er doch Bedenken, Contarini
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vor den Ksl. zu besuchen.

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Schreiben an den Domdechanten im Namen Landsbergs: Wenn schon Con-
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tarini vor den Kurfürstlichen besucht wird, bestehen weniger Bedenken,
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wenn er auch den Ksl. vorgezogen wird. Der Domdechant antwortet, er
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werde selbst zu W kommen.

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Fortsetzung des Gespräches mit Krebs: Wie man klarlich abzunehmen, daß
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die Spanische die churfürstlichen den Venetianischen understehen nachzu-
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sezen, sondern auch chur- [und] fursten des reichs und dero abgesandten
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den titul und praedicat zu disputiren, indeme der bericht eben iezt einge-
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langt, daß der herr bischoff den Kayserlichen die revisita heut, und gleich
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drauff dem Venetianischen gegeben, und dan daß nit allein contra ordinem
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von den churfürstlichen Brandenburg die visita angenommen, sondern auch
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gegen brauch die revisita, ehe alle die visita abgelegt, beym Veneto und
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andern angefangen. Und der vorschlag geschehen, daß man ex parte Chur-
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collen und Churbayern sich sobald wegen der visita nicht angeben, sondern
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noch eine drey oder vier wochen, und biß etwa underdeßen dem conte
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Pinneranda die resolution von hoff zukommen, abwartten möchte. Was
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den titulum anlangete, kondte man gar nit sehen, mit was raison demjeni-
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gen fursten oder stand des reichs sein angebuhrender titulus, der ihme sonst
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ye und alle weg,

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24 auch – gegeben] nachträglich gestrichen
auch von Ihrer Maiestät selbst gegeben umb deswillen daß
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er sich bey diesen friedenstractaten mit ein oder ander commission dem ge-
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meinen wesen zum besten beladen laßen, gewaigert oder benommen sein
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solte; weyln den sachen aber durch der Teutschen sprach gebrauchung in so
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weit fir dismall abgeholffen, so hetts dabey sein bewenden. Daß schließlich
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verglichen sein solte, die visiten und revisiten absque ordine promiscue zu
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thun, davon wiße man ex parte der curfirsten nit, seye auch bißherzu
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anderst observirt und habe dises der herr graff von Naßaw newlich selbst,
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wie der graff von Wittgenstein von ihme, alß wan er sichs nicht misfallen
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laßen, außgeben, expreßlich contradicirt und wiedersprochen. Mitteilung
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eines Mainzer Schreibens mit Konzept des Lengericher Gutachtens an den
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Kaiser

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Anlage 120 (Mainzer Gesandte in Osnabrück an W): fehlt.
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Kreditive der Gesandten von Weimar und Anhalt

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Anlage 121–122: (Kreditiv des sachsen-weimarischen Gesandten): fehlt; Kreditiv der
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Herzöge August, Ludwig, Johann Casimir und Friedrich von Anhalt auf Milagius 1645
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VI 20/30. – Dr. Georg Achaz Heher (1601–1667), Gesandter von Sachsen-Weimar,
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Gotha und Eisenach; Dr. Martin Milagius (1598 1657), Kanzler; beide in Münster
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seit 1645 VII 17.
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Anfrage bei Nassau: Bergaignes Behauptung über die Reihenfolge der
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Besuche. Nassau hat von einigem vergleich oder abredung nit gehört,
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nur daß er bißher gesehen, der sich zum ersten anmeld oder die visita
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geben, daß selbiger auch zum ersten mit der revisita zugelaßen, gleiches dan
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also I. H. G. mit den Franzosen observirt hetten. Die Ksl. haben Bergaigne
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besucht, als er sich noch inkognito hielt, doch wurde es von ihm als Formal-
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visite
gewertet. Als er anfragte, ob er Contarini zuerst die Revisite geben
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könne, haben sie widersprochen.

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