Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Samstag Schreiben Landsbergs: Nach Mitteilung Nassaus
haben die Mediatoren den Ksl. erklärt, die Franzosen wollten sich nicht an
die Verträge von Regensburg und Cherasco binden lassen. Die Ksl. haben
eingewandt, in beiden Fällen seien die französischen Unterhändler zum
Abschluß bevollmächtigt gewesen, die Nichteinhaltung der Verträge sei ein
Hauptgrund des gegenwärtigen Krieges. Die Mediatoren rechnen jedoch
nicht mit einer Änderung der französischen Haltung. Die Forderung wegen
Trier haben die Franzosen fallengelassen, drängen aber auf Stimmrecht für
die zu den Verhandlungen erscheinenden Reichsstände. Die Ksl. bezogen
sich hierzu auf das Reichsrecht und entgegneten, als Contarini erwähnte,
der Vertreter Frankfurts habe geäußert, seine Stadt werde sich so wenig
wie andere das Stimmrecht nehmen lassen, wan der Kayser, chur- und
fursten ad certos tractatus deputierten, gäbe es kein Stimmrecht aller
Stände; gestehe man es zu, seien unabsehbare Schwierigkeiten und Verzöge-
rungen zu erwarten. Nach Meinung der Mediatoren werden hierin die
Franzosen nachgeben, die sich auf ihre dreimalige Einladung berufen und
nun dahinstellen, welche Stände erscheinen und wie sie dem Kaiser assistie-
ren. Sie fordern aber Berücksichtigung der Beschwerden ihrer Verbündeten.
Die Ksl. antworteten, man könne darüber nacheinander verhandeln und
mit der Freilassung Triers beginnen. Sie wiesen die französische Auffassung
zurück, Lothringen sei nicht als ihr Verbündeter zu betrachten. Die
Franzosen halten Behandlung erst der deutschen und dann der italienischen
Fragen für gut, wollen sich aber nicht direkt daran binden lassen. Servien
wird allein nach Osnabrück reisen, da d’Avaux die Rückkehr nach Frank-
reich vorbereiten muß.
haben die Mediatoren den Ksl. erklärt, die Franzosen wollten sich nicht an
die Verträge von Regensburg und Cherasco binden lassen. Die Ksl. haben
eingewandt, in beiden Fällen seien die französischen Unterhändler zum
Abschluß bevollmächtigt gewesen, die Nichteinhaltung der Verträge sei ein
Hauptgrund des gegenwärtigen Krieges. Die Mediatoren rechnen jedoch
nicht mit einer Änderung der französischen Haltung. Die Forderung wegen
Trier haben die Franzosen fallengelassen, drängen aber auf Stimmrecht für
die zu den Verhandlungen erscheinenden Reichsstände. Die Ksl. bezogen
sich hierzu auf das Reichsrecht und entgegneten, als Contarini erwähnte,
der Vertreter Frankfurts habe geäußert, seine Stadt werde sich so wenig
wie andere das Stimmrecht nehmen lassen, wan der Kayser, chur- und
fursten ad certos tractatus deputierten, gäbe es kein Stimmrecht aller
Stände; gestehe man es zu, seien unabsehbare Schwierigkeiten und Verzöge-
rungen zu erwarten. Nach Meinung der Mediatoren werden hierin die
Franzosen nachgeben, die sich auf ihre dreimalige Einladung berufen und
nun dahinstellen, welche Stände erscheinen und wie sie dem Kaiser assistie-
ren. Sie fordern aber Berücksichtigung der Beschwerden ihrer Verbündeten.
Die Ksl. antworteten, man könne darüber nacheinander verhandeln und
mit der Freilassung Triers beginnen. Sie wiesen die französische Auffassung
zurück, Lothringen sei nicht als ihr Verbündeter zu betrachten. Die
Franzosen halten Behandlung erst der deutschen und dann der italienischen
Fragen für gut, wollen sich aber nicht direkt daran binden lassen. Servien
wird allein nach Osnabrück reisen, da d’Avaux die Rückkehr nach Frank-
reich vorbereiten muß.