Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Freitag Contarini bei den Bayern. Gegenseitige Anrede allein
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in tertia persona.

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Mitteilung der Spanier: Sie können den Exzellenztitel, da andere Kronen
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ihn verweigern, den Bayern vor Entscheidung Castel Rodrigos nicht geben.
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Als W sich wundert, daß von diesem, der mit der Gesandtschaft nicht mehr
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befaßt sein wolle, Bescheid erwartet werde, wird geantwortet, da früher
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deshalb über ihn nach Spanien berichtet worden sei, werde auf dem glei-
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chen
Weg die Antwort kommen. W bedauert, daß die Resolution nicht
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früher eingeholt worden sei, obwohl man seit Jahren von der Teilnahme
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der Kurfürsten an den Verhandlungen wisse, und gibt zu bedenken, ob nit
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durch dergleichen tractament sie ihnen, alß eines so vornehmen konigs
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ambasciadores, wofur sie von allen erkand würden, selbst praeiudiciren
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und sich verringern thetten, indeme, wie einmal nichts gewissers, sie von
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dem Churbayerischen auf gleiche weiß wurden empfangen und in iisdem
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prorsus terminis tractirt werden. Und seye sich wol zu verwundern, maßen
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sie vormalß angedeuttet, daß eben in diesem der churfürsten tractament
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halber die Spanische sich den Franzosischen conformiren wollen. Zum
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anderen, daß sie dem Venedischen das praedicatum Excellenz geben, den
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Churbayerischen aber, so doch jenem notori vorgehet, verwaigern wolten,
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wie sie es mit des hauses Osterreich gesandten, alß die zwischen den chur-
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fürstlichen und den Venedischen ihre stell haben, zue halten gedacht. Da sie
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nun denselben, wie nit zu zweifflen, diß praedicatum geben, und also diese
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und jene dergestalt tractiren, die churfürstlichen aber, die vor beyden die

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praecedentz herpracht, zurucksezen solten, so würden leicht gedencken
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konnen, was auß diesem undt dergleichen abzunehmen. Der Abge-
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sandte
läßt dahingestellt, daß die Bayern die Spanier auf die gleiche Weise
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behandeln wollten, da gegenüber den aus Spanien noch erwarteten vorneh-
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meren
Vertretern die jetzigen gleichsam Privatpersonen seien.

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Mitteilung des Gesprächs durch Landsberg an die Bayern. – Diese lassen
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bei Saavedra anfragen, ob die Spanier als Privatpersonen kämen, worauf
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dieser das Mißverständnis entschuldigen, den Besuch als den der könig-
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lichen Gesandten offiziell ankündigen und mitteilen läßt, daß er den Exzel-
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lenztitel nicht geben könne. – Bei der Visite regen die Spanier an, man
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müsse Frankreich, da es keinen Frieden wolle, mit gesammelter Macht dazu
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drängen. Die Bayern verweisen auf die Passauer Konferenz, deren Be-
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schlüssen gerade Spanien nicht nachgekommen sei

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Vgl. oben S. 3 Anm. 14.
.

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Vertreter Ostfrieslands

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Gesandte Ostfrieslands waren Wilhelm Scheffertgen. Weisweiler, Drost zu Stickhausen,
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und Bucho Wiarda (gest. 1674), Amtmann zu Leer.
bei W. Über die von ihnen zugestellte Schrift

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Anlage 29: Schriftliche Proposition der ostfriesischen Vertreter 1645 III 4 mit Anlagen
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A–E zur ostfriesischen Neutralität.
will
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W mit den Ksl. reden.

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W bei Chigi. Bericht über die Besuche bei den Bayern. Chigi: Ihm ist
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die Gewährung des Exzellenztitels schon vorgeworfen worden, doch beruft
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er sich darauf, daß nach dem alten römischen Zeremoniell die Kurfürsten
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den Gesandten von Savoyen und Toskana vorgehen, denen der Titel gege-
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ben
wird. Zwistigkeiten zwischen d’Avaux und Servien. 3. Vermelde-
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ten I. H. G., wie sie vernommen, daß der d’Avaux, alß er iüngst nacher
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Oßnabruck verraist, vorhabens, maßen von Paris auß befohlen, die Schwe-
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dische zu edirung ihrer proposition zu disponiren, beym wiederzuruck-
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kommen sich verlautthen laßen, daß er von den Schwedischen convertirt
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worden, indeme sie ihm solch stattlich und viele rationes und fundamenta
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dagegen vorgebracht, daß er nun selbst nit thunlich erachte, mit der propo-
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sition zu verfahren; welche obwoln von ihme und dem Servient nacher
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Pariß uberschrieben, und darauf von dar der andtwort gern erwartten wol-
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len, so hetten doch ad nimiam mediatorum importunitatem eine schrifft
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cum repetione priorum ubergeben mußen. 4. Gedachten I. H. G. von dieser
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schrifft, daß solche also bewandt, daß schier nichts darin, so nit vom 4.
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Decembris ahn bißher movirt, und von dieser seitthen mit bestendigen guten
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fundamentis und rationibus abgelaint, wie sie selbst gestehen müßen. Und
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doch würden wiederumb sie auf die bahn gebracht, alß wan dagegen nie
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nichts vorkommen, oder ex parte Caesaris darauf yemaln geandtworttet.
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5. Hab ein gar selzam ansehen, daß die statt Mainz eben iezt bey wehren-
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den tractaten formaliter fortificirt zu werden angefangen

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Mainz war 1644 IX 17 von den Franzosen erobert worden. Vgl. F. W. Barthold II
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S. 495.
, welches solche

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sachen alle, die, wan mans zusammen nimbt, I. H. G. nit wenig perplex
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machen thetten, und sie schier nit sehen, was fur bestendige hoffnung zu
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einigen tractaten, weniger zum frieden zu gelangen, sein konne; wolten
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aber bey einem und andern des hern nuncii beygehende gedancken und
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mainung in hohem vertrawen gern vernehmen. Worauff gegen I. H. G.
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der her nuncius sich andwortlich vernehmen laßen, er müsse bekennen, daß
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alle iezt erzehlten sachen also bewandt, daß er dabey selbst nit wenig per-
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plex. Und wüste schier nit, wan dieser monat dergestalt noch solte hin-
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gehen, und der frühling vollendts herankommen, er auch benebens die
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große macht, deren die Franzosen sich zusammenzupringen berühmen
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thetten, betrachtete, was weitter fruchtbarliches, sonderlich auch stante
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discordia zwischen diesen beyden, da keiner dem andern nachgeben will
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und solchergestalt die konigliche befelche anderst außgelegt, ia gar gehemet
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werden, zu hoffen. Es seye zu bethawren, daß solche unainigkeit also gar
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offenbar werde. Der Venetianische, alß in den sie, wie es scheint, mehr con-
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fidenz dan in ihnen, nuncium, sezen, bemühe sich zwar starck, selbige zu
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accommodiren, seye aber der effectus noch sehr dubioß. I. H. G. erweh-
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neten, daß newlich die Franzosen in gegebener visita gegen den Churbaye-
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rischen gedacht, alß wan sie mit ihrer vermainten proposition den tractaten
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und zum frieden einen guten schritt näher gangen, und nun iezt die media-
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tores ursach hetten, ein und andern theyl weitters anzutreiben. Also I. H. G.
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nit zweiffleten, der herr nuncius pro suo zelo, wie auch Venetus, ihnen
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werden angelegen sein laßen, die Franzosen ad intentionem mehrers zu
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urgiren. Warzu die erwünschte gelegenheit sein werde, wan ihnen mediato-
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ribus die zwischen den Kayserlich- und churfürstlichen alberait verglichene
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replic, wie ehester tagen geschehen soll, wird zugestelt. Gestalt sie dan dar-
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auf, weilen man darinnen etwas ad speciem gangen, mehrer occasion und
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ursach haben würden, eine special andtwortt von ihnen hienwiederumb zu be-
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gehren. Welche andeuttung der her nuncius gern und mit sonderm danck
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vernommen, seine operam dabey offerirt, und benebens vermeldet, er und
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Venetus thetten eben diß wünschen, mehrer ursach von einem oder andern
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teil zue haben, in die Franzosen zue tringen. Und haben einmal Ihre Kay-
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serliche Majestät, die herrn churfursten und das reich vor der ganzen welt
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und posteritet das lob und ruhm, das sie ihres theylß den frieden aufrichtig
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gesucht, es erlangen auch die tractaten ihren fortgang und effectum oder
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(welches Gott verhutten wolle) nit. Und würden ahn der unverhofften zer-
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schlagung die gegentheile die schuld genzlich und allein haben. I. H. G.
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sagten hierauff, man werde, wie bißher disseitz noch furter der ganzen
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erbarn weit demonstriren, daß aufrichtig und Teutsch mit den sachen umb-
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gangen werde, seye auch der segen Gottes desto mehrer zu hoffen. Casu
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quo aber ye noch kein facit auf fortgang der tractaten zu machen, ob dan
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er, der herr nuncius, nit vermeinte, daß man wegen eines armistitii univer-
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salis anbinden möcht; vorab weil man die nachricht hat, daß die konigin
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sowol alß etliche vom parlament und consilio di stado nit ubel darzu

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intentionirt, damit weitter christen- und sonderlich catholisch bluthvergie-
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ßen gehindert werden möcht. Ja man seye auch des gewiß, daß Franzosi-
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scherseiths der fried in Teutschland eingangen und alles restituirt werden
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wolle, wan ihn allein Breysach pleiben möcht. Warauf der herr nun-
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cius, von dem armistitio wüste er ganz contrari. Dan uber das jenige, was
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I. H. G. ihme vor diesem und seithero schon offters und mehrmaln diß-
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halber angedeuttet, und er und Venetianische wol apprehendirt, hetten sie
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nit allein under sich underschiedlich conferirt, sondern auch yeder nacher
9
Pariß absonderlich, alß er der nuncius ahn den nuncium

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Niccolò Guidi di Bagno (1584–1663), marquese di Montebello, Erzbf. von Athen 1644,
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Nuntius in Paris 1644–1656, Kardinal 1657.
und der Venetus
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ahn den Venetianischen pottschaffter daselbst

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Gianbattista Nani (1616–1678), venezianischer Gesandter in Paris 1644–1648.
geschrieben und begert, daß
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yeder sigillatim die gemütther uber diß werck scrutiren und deßwegen
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befelch ahn hiesige Franzosische gesandten außwürcken und befürdern
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mocht. Dan die mediatores pro autoritate suorum principalium ungern
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etwas proponiren wolten, deßen effectum zu erlangen sie sich nit probable
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hoffnung machen konten. Warauf die andworten und zwarn auch under-
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schiedlich maln eingelangt, dergestalt daß sie bey etlichen ganz keine
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apertur zu dergleichen stillstand befinden konten, ja verspührten vielmehr,
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und sonderlich beym cardinal Mazarini, daß nit einmal davon gehort wer-
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den wolle, sondern allezeit gesagt, man müße gar ein universalfrieden
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machen. Hiebey komme auch vor, was wegen des cabinets I. H. G. iungst
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berichtet. Und meldete der her nuncius, er und Venetus hetten die hiesige
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Franzosische gesandten von weittem offt tastirt, hetten aber niemaln einige
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intention, weniger andwort darauf vernehmen konnen. Also wol zue be-
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dencken, ob solcher beschaffenheit nach rhatsamb, diß werck dergestalt
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starck zue urgiren und damit zu verstehen zue geben, daß mans disseits so
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groß bedurfftig oder begirig, welches dan den effectum mehrer hindern alß
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befürdern würde. Das ander wegen des friedens in Teutschland seye hiebe-
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vor mit eben solcher condition beym pabst Urbano vorkommen, er habe
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aber von der zeit ahn weitters davon nichts vernommen. Und seye zwar
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ahn guter intention der konigin nit zu zweiflen, er sorge aber, daß dieselbe
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von den ministris nit allemal secundirt werde. Wan sich doch bey den
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gesandten einige apertur in beyden puncten zeigen wolle, würde er selbige
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mit allem fleiß zue beobachten nichts underlaßen. Wiste auch den Venetia-
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nischen dahin gesinnet, und werde sich die gelegenheit zu abermaligem ver-
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such bey uberreichung der vorhabenden replicschrifft gar wol geben [...].
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Beschwerde des Bischofs von Augsburg

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Heinrich von Knöringen (1570–1646), Bf. von Augsburg 1598.
und der Orden in Württemberg
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über Versuche des Herzogs, bei Turenne die Einräumung der Klöster zu
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erreichen

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Zur Lage der Klöster in Württemberg vgl. R. Philippe S. 4ff.
. Von Chigi sind in Paris Salvegardien für die Klöster erwirkt

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1
worden; ferner erwartet er Weisungen an Turenne, den Religionsstand in
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der Unterpfalz wiederherzustellen [...].

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