Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Donnerstag W bei Servien / d’Avaux. Sache des Pfarrers
26
von Neuss

34
Anlage 13: Memorial an die französischen Gesandten wegen hessischer Übergriffe in
35
Neuss.
. Als die Franzosen zusagen, bei der Landgräfin wegen Nicht-
27
einhaltung
der in der hessisch-französischen Allianz und bei Übergabe
28
von Neuss vereinbarten Artikel

36
Die kurkölnischen Orte am Niederrhein waren Anfang 1642 von der französisch-
37
weimarischen Armee unter Guébriant und den Hessen erobert und erst nach Abzug der
38
Franzosen ganz in hessische Verwaltung gegeben worden. Vgl. G. Engelbert. – Fran-
39
zösisch-hessischer Allianzvertrag von Dorsten, 1639 VIII 22 (Druck: J. G. Dumont VI 1
40
S. 178ff), ratifiziert 1640 III 22; vgl. Ch. von Rommel S. 546.
vorstellig zu werden, bringt W auch
29
die gegen den französisch-schwedischen Vertrag und die Übergabeartikel
30
von 1633

41
Französisch-schwedischer Allianzvertrag 1641 VI 30, Osnabrücker Übergabeakkord 1633
42
IX 12 (Druck: Sverges Traktater V 2 S. 471–474, 125–130).
vorgenommene Bedrückung der Katholiken im Stift Osnabrück
31
zur Sprache. Während sich die Franzosen darauf berufen, sie könnten

[p. 40] [scan. 90]


1
in den schwedisch besetzten Plätzen nicht also leges praescribiren, sondern
2
nur modum suavem dabey gebrauchen, betont W, eben die Bündnisse
3
Frankreichs mit Nichtkatholiken hätten der Religion großen Schaden ge-
4
bracht
, dem die Franzosen, wie sie nun zugäben, selbst nicht mehr steuern
5
könnten. Hätte seine Krankheit im letzten Sommer zum Tod geführt,
6
wären seine drei Stifter mit Sicherheit an Nichtkatholiken gekommen, maßen
7
I. H. G. deßen genugsame nachricht, was beraiz deßwegen fur vor- und an-
8
schläg obhanden gewest, gehabt, und sagten dabey, mercè. Darauf fiele
9
der d’Avaux bald darein und setzte hinzu, mercè alli Suecesi. Und
10
gleichbald I. H. G., non, ma mercè alli signori Francesi, und wurden im
11
Teutschen reich und bey denselben kirchen ewige monumenta pleiben, daß
12
Carolus Magnus imperator et rex Galliae catholicam religionem in die biß-
13
thumber introducirt und fundirt, Ludovicus rex Galliae aber hereticis
14
tradirt. Welches der Servient mit nein beandtworttet und gesagt, daß
15
sie ihr eußerist dagegen thun wolten. Deme I. H. G., sie forchten, da
16
die Franzosen den Schweden mit gewalt, ihrem vorigen vermelden nach,
17
nichts thun konden, daß ihre gute intentiones, so sie pro religione catho-
18
lica conservanda haben mochten, solchenfalß schlechten effect gewinnen
19
werde. Kurköln und W haben bereits durch Peny

42
N. de Peny, französischer Staatssekretär; zu seiner Mission bei Kurköln 1642/43 vgl.
43
J. Foerster S. 222f, 235 Anm. 48.
die für die Religion
20
durch Frankreich und seine Verbündeten in den Stiftern entstandene Lage
21
dem König und Mazarin geklagt und um Abhilfe gebeten. Mazarin hat
22
eine Vorantwort geschickt, auf den weiteren Erfolg wartet man ins dritte
23
Jahr. In seiner letzten Antwort an den König hat der Kurfürst deshalb
24
wieder Anregung getan, doch erfolgt nichts. W selbst hat im Zusammen-
25
hang
mit der Paßfrage dem neuen König nochmals seine Stifter und die
26
Religionsinteressen anempfohlen; die Antwort vom 21. September ver-
27
heißt
zwar entsprechende Weisungen an die Gesandten, doch kann W einigen
28
effect bisher nicht erkennen. Und werde nun I. H. G. die hoffnung soviel
29
mehrer dardurch benommen, daß sie Franzosische es iezo gleichsamb selbst
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verlohren geben, indem sie die remediirung in ihrer macht nicht zu bestehen
31
contestirten, was die Schweden nicht gutwillig thun würden, da man doch,
32
daß sie in materia religionis den catholischen zu lieb und gutem nichts thun
33
werden, wol wissen und praesupponiren konne. Worauf sie beyde still
34
geschwiegen, und endtlich der d’Avaux vermeldet, diß were eben auch eine
35
materia tractatus pacis. Deme I. H. G.: ja, wan wirdts zu solchen trac-
36
taten kommen? Worauf der Servient, wan alle stend erscheinen.

37
I. H. G. vermeldeten hiewieder, diß wolte ein langes wesen, und noch
38
wol zwey oder 3 jahr alhier daruber zugebracht werden, und wolten gewiß
39
versicheren, daß sie dannoch alle nicht compariren würden. Auff wel-
40
ches der d’Avaux, man müsts so stricte nicht nehmen, zumaln wie er ver-
41
nehme, auch sogar auf reichstägen sich nicht alle stend sistirten. I. H. G.

[p. 41] [scan. 91]


1
meldeten hiebey, dergleichen und mehr anderß, und was fur große incon-
2
venientien und remorae hierauß endstehen würden, hetten sonder zweifel
3
von den mediatoribus genugsamb verstanden. Darauf replicirte Ser-
4
vient, es weren die stende doch, alß Churbayerisch- und Brandenburgische
5
schon auff der raiß, und setze der d’Avaux, alß I. H. G. fragten, wer dan
6
mehrers, noch hinzu, auch Mecklenburg, Lunenburg, Hamburg, Bremen,
7
Lubeck. Deme I. H. G., daß man von diesen nachricht habe, daß sie
8
beraitz zu Oßnabruck ankommen, (welches er dan auch gestanden) und
9
also auff dieselbe zu wartten ferner nicht vonnöthen were. Wobey er ver-
10
meldet, daß noch andere mehr stend und vornehme stätte geandworttet und
11
zum schicken sich erklehrt; wie aber I. H. G. zu vernehmen begert, wer dan
12
diese weren, und auff was zeit sie zu kommen veranlaßt, schwiegen beyde
13
still. Und fragten I. H. G. demnegst weitter, weilen es, wie oben gedacht,
14
auf alle so stricte mit zu nehmen, wan diese, welche sich, ihrem andeutten
15
nach, abzuordnen declarirt, herbeykommen, ob sie alßdan satisfaction
16
haben und zu den tractaten schreitten würden, oder ob sie noch anderer,
17
welcher, wie viel, und wie lang abwartten wolten? Es seye, die warheit zu
18
sagen, den gemeinen leuthen dadurch, daß sie so gar nichts determiniren
19
wollen, die impression schon gemacht, alß wan man ex parte Franckreich
20
keinen rechten lust zum frieden hette. Worauf der d’Avaux gesagt, der
21
cron Franckreich intention seye, einen aufrichtigen, bestendigen und assecu-
22
rirten frieden zu schließen, welche assecuration allein von den stenden her-
23
genommen werden muste, und thette der Servient noch hinzu, was ahn sol-
24
cher assecuration dem herzogen in Bayern gelegen, habe man leicht zu
25
erachten. Denen replicirten I. H. G., daß man im reich eben die
26
intention habe, einen aufrichtigen, bestendigen und assecurirten frieden mit
27
den Franzosen und allen in- und außwendigen zu treffen. Nur seye die
28
differentia der assecuration halber in tempore et modo; was das tempus an-
29
langete, da sehen sie nicht, wan gleich alle stend, wie sie die Franzosische
30
gedacht, allein pro assecuratione anhero kommen solten, was selbige
31
anietzt, da nit allein noch nichts geschlossen, sondern so gar ex parte
32
Franckreich nichts proponirt, würden assecuriren konnen. Zu seiner zeit
33
werde das reich wie billich von beyden cronen Franckreich und Schweden,
34
wan der schluß zum frieden gemacht, die bessere assecuration gleichfalß zu
35
begehren ursach haben. Von seitthen Ihrer Kayserlichen Majestät seye
36
genugsamb erpiethens geschehen, diß durantibus tractatibus, oder zue end
37
derselben eine legitima und im reich herkommene convocatio statuum in
38
modum eines reichstags beschehen, auf welchem dasjenige, was geschlossen,
39
ratificirt werden solle, warahn die cron Franckreich alßdan, weilen sie die
40
stende allein pro assecuratione und nit etwan zu anderer intention hier
41
haben wolt, genugsambe satisfaction erlangen konte. Und sustinirte
42
hierbey der d’Avaux nachmaln, daß es mir begehrter beruffung der stende
43
andere alß die angedeuttete mainung nit habe. Dabey es dan auch
44
I. H. G. gelaßen und vermeldet, viele im reich konten diesen modum nicht

[p. 42] [scan. 92]


1
apprehendiren, wie er zum intentirten zweck, den frieden zue befürdern,
2
dienlich seye; dan weilen, wie sie selbst gestehen müsten, aller stende zu
3
erwartten vergeblich, die aber, welche (außer den herrn churfursten) zu
4
erscheinen oder abzuschicken sich

41
4 erklehret,] eingeschoben: sein wurden, so
erklehret, bey diesem krieg mit Franck-
5
reich alliirt, coniungirt, oder sonsten interessirt geweßen, stehe man sehr
6
ahn, ob waß diese handlen und schließen, vom ganzen reich fur genugsamb
7
konne gehalten werden, und zwarn umb soviel mehr, weilen dieselbe nicht
8
debite, den constitutionibus imperii gemeeß, beruffen, sondern allein alß
9
privati propter privata sua negotia erschienen, und were diese auch nit ad
10
convocationem Gallorum, sondern vermog des letztern reichsabschiedts
11
anhero zu kommen zugelassen. Der Servient fiele dieser red ein und
12
sagte, die Kayserliche hetten biß dato nicht affirmiren wollen, daß der
13
Kayser den frieden senza gli voti delli stati (welches die formalia gewesen)
14
schließen konne. Deme I. H. G. replicirt, in ietztgemelten reichsab-
15
schied de anno 1641 seye determinirt, daß Ihre Kayserliche Majestät und
16
die herren churfürsten abschicken und die tractaten in nahmen des ganzen
17
reichs fuhren solten. Auf welches der d’Avaux, daß selben reichs-
18
schluß nicht alle stende, sondern allein die, so vom Kayser dependiren,
19
approbiren wollen. I. H. G.: [...]. Es haben nur etliche stende dern
20
ursachen sich beschwerdt, weilen sie vermainet, daß ihnen dadurch ihr
21
privat interesse und anliegen bey den friedenstractaten vorzupringen,
22
benommen sein würde; dahero folgendts durch allgemeinen schluß der
23
paragraphus, daß nemblich jeder stand modo ibi expresso schicken kondt,
24
placidirt, und bemeltem reichsabschied einverleibt. So hat auch er, unab-
25
hängig
von der Deputation durch Köln, im Interesse seiner Stifter kommen
26
wollen. Er hat acht Monate die Vorverhandlungen im Stift Osnabrück
27
abgewartet und ist gekommen, als die Auswechslung der Propositionen be-
28
vorstand
, wartet aber schon sieben Wochen auf den Fortgang der Verhand-
29
lungen
. Verzögert die französische Proposition sich länger, will er in sei-
30
nem
Stift auf die Ankunft der Stände und die französische Proposition
31
warten. Wafur der conte d’Avaux gepetten, und vermeldet, daß die
32
sachen sich noch wol schicken würden. Ahn bißherigem verzug seye nie-
33
mandts ursach alß die Spanier, welche uberall die congressus verhinderten,
34
gestalt auch von Don Francisco di Melo

42
Francisco de Melo y Castro (1597–1651), marqués de Villescas y Torre Laguna, conde
43
de Assumar, Gouverneur der spanischen Niederlande 1642–1644.
dieser ort Munster, alß man sich
35
der tractaten anhero verglichen, monstrum getaufft worden, weilen sie kein
36
lußt ad tractatus ad pacem hetten. Hierzu sagten I. H. G., daß auf
37
solche privat reden nit zu gehen, weil sonsten auf der andern seithen die
38
Spanier desgleichen finden mochten. Sie wolten der Spanier actiones weder
39
loben noch schelten, redeten allein alß ein Teutscher von des reichs concer-
40
nirenden sachen, aber das sagt die gantze welt, daß die Spanier ihre vor-

[p. 43] [scan. 93]


1
gebene intention zum frieden bona fide et opere contestirt hetten, indem sie
2
auf die bestimbte zeit den mediatoribus ihre proposition eingeliffert.

3
Hierauf fragte Servient, wer dan den fortgang der tractaten zuvor
4
gehindert, alß die Kayserlichen mit dem konig von Dennemarck sich ent-
5
schuldigt, und die Spanier uber diese und jene wortt disputirt, warmit et-
6
liche monat zeit verflossen. Deme I. H. G. geandtworttet, man rede
7
iezo nicht de praeterito, sondern praesenti. Und meldete der d’Avaux
8
wegen der Spanier weitter, daß sie ahm Kayserlichen hoff gar zu viel ein-
9
gewurzelt, ja, wie notorium, directionem consiliorum fuhreten, und konte
10
es auch darumb nit recht bestendig und Teutsch zugehen; welches dan, wie
11
er wuste, den chur- und fürsten des reichs wolbekandt und mißfällig were,
12
es quadrire aber auf die Teutsche dißfalß des Taciti dictum wol, ‘quae vitu-
13
peramus et blasphemamus, ea dissimulamus’. Und wan die stende das
14
unrecht schon erkennen, dannoch nicht remediirt werde. Desto weniger sie
15
dan zue trawen und billich securitatem zu begehren und dahin zu sehen
16
hetten, daß einem Kayser nit also frey stehe, pro libitu krieg mit den auß-
17
wendigen anzufangen, und obgleich dißfalß die capitulationes und consti-
18
tutiones imperii ein anderß statuirten, so thett und observirte doch der
19
Kayser, was er wolt, und schwiegen die curfursten und stende darzu still.

20
Deme I. H. G, geandtworttet, sie wüsten sich keines dings zu erinnern,
21
was von Kayserlicher Majestät der capitulation und constitutionibus im-
22
perii zuwieder oder auch nolentibus statibus gehandlet. Warauf der
23
Servient, daß eben das ein punctus capitulationis seye, in keinen krieg
24
gegen die außlender sich einzulaßen. Man habe aber mit Mantua und in
25
Polen

40
Der Kaiser hatte 1629 den Polen gegen Gustav Adolf von Schweden ein Hilfskorps
41
unter Hans Georg von Arnim (1581–1641) geschickt.
das contrarium gesehen, und daß man sogar außer reichs occasion
26
gesucht, die außwerttige zu offendiren, uneracht, daß davon die chur und
27
fursten nicht gewust, weniger darin consentirt. I. H. G. sagten hierauff,
28
daß dieser punct ieziger Kayserlicher Majestät in die capitulation gesetzt,
29
wissen sie wol, daß aber darwieder gethan, indeme der krieg mit Franck-
30
reich und Schweden damaln und bey antrettung der Kayserlichen regirung
31
schon in schwung gewest, gar nicht; und seye deroselben causa vel origo
32
dieses kriegs im geringsten nicht zuzumessen. Wolten de principio des Man-
33
tuanischen und Polnischen kriegswesen, wie er angefangen, nicht reden,
34
zuemaln ganze bücher davon pro et contra ausgangen, und were man nun
35
iezo zu dem end beysammen, wie solcher krieg hien- und beyzulegen, und
36
gute verstendnus zwischen Irer Majestät und dem reich, sodan den auß-
37
wertigen zu erwirken und zu stabiliren. Der Servient gedachte diesem
38
nach, daß circa idem die Hollander sich beklagten thetten, daß vor jahren
39
der Pappenheimb

42
Gottfried Heinrich Gf. von Pappenheim (1594–1632) hatte 1632 die spanischen Ent-
43
satzversuche für Maastricht unterstützt, worauf von den nicht beteiligten Ligafürsten
44
namentlich Kurköln zeitweise mit staatlichen Vergeltungsmaßnahmen rechnen mußte.
mit seinem exercitu auß befelch des Kaysers und der

[p. 44] [scan. 94]


1
Spanier antrieb in succursum Hispaniorum nach Mastricht wieder sie ge-
2
schickt. Welchen einwurff I. H. G. dahin beandtworttet, die Hollender
3
hetten sich deßhalber so hoch nit alß das reich und die neutrale fürsten zu
4
beklagen, wie gegen sie biß dato in viele weg directe et indirecte verfahren,
5
so z. B. bei Eroberung Borkens durch die Hessen

41
1634 VI 17 hatten hessisch-lüneburgische Truppen Borken erobert; an der Belagerung
42
hatten auch staatische Abteilungen teilgenommen. Klagen über den Bruch der Neutrali-
43
tät Kurköln an Kurbayern 1634 VII 13 ( München II K. schw. 963).
. Bei Pappenheims Unter-
6
nehmen
wurde weder von Churcollen, noch I. H. G. darzu cooperirt, oder
7
diese action approbirt. Mit welchem den Franzosischen plenipotentiariis so-
8
weit begegnet, daß sie schweigen müßen. Folgendts sagte der Servient,
9
daß, wie sie vorgeben, der anfang der proceduren gegen die neutralitet ahn
10
seithen des reichs gemacht. Worauf I. H. G., sie solten den ersten
11
actum, quo anno et die designiren, alßdan sich leicht würde nachschlagen
12
und finden laßen, wer dem andern den weg gezeigt und die anlaitung geben
13
habe. Kein Grund der Staaten zur Klage gegen Köln oder ihn. Und
14
alß hierauf Servient geandworttet, es diene dem reich nit anderst, subiun-
15
girte I. H. G., den Hollendern ebensowenig, mit dem reich zu rumpiren,
16
gabe ers zu, und daß sie die Hollander solches selbst bekennen thetten. Es
17
würde sich aber, wie der d’Avaux dabey gedachte, diß und dergleichen
18
bey den tractaten schon voneinanderpringen laßen. Wavon I. H. G.
19
abermal der tractaten zu gedencken dahin gelegenheit genommen, daß man
20
auf diese weiß, wie es die Frantzösisch- und Schwedische vorhaben, nicht
21
absehe, wie noch sobald zu fortgang der handlung werde zue kommen sein,
22
insonderheit wan auf convocation der stend noch ferner bestanden werden
23
solt; wie dan ihnen von den mediatoribus sonder zweiffel wurde remon-
24
strirt worden sein, was fur große difficulteten und inconvenientien dabey
25
sich bezeigen. Auf welches der d’Avaux geandtwort, es seye nit ohn,
26
daß ihnen die mediatores und noch erst gestern abermaln verscheidene re-
27
monstrationes gemacht, die sie zue bedenken genommen hetten. Melde-
28
ten demnegst I. H. G., daß wan ihnen die erscheinung der stende in ante-
29
dictum finem assecurationis recht ernst, so müsten anstehen, ob sie darzu
30
die media gebührend gebraucheten. Dan weilen die praeliminaria dermalen
31
geschlossen zu sein durchs ganze reich erschollen, iezo aber erst die diffi-
32
cultet super modo tractandi und wegen beruffung der stend auf die bahn
33
gepracht, so würden viele fürsten und stende anderst nit dafur halten kon-
34
nen, alß daß man abermalen zu den praeliminarien gerathen, und durch
35
dise differentien von newem remorae eingeworffen werden, welche zu ver-
36
gleichen viele zeit wie vormalß hiennehmen dorffte, deme sie alhier mit
37
vergeblichen spesen und ungelegenheit nicht wurden abwartten wollen. Be-
38
nebens ginge auch das geschrey durch die gantze statt, so zweiffelßohn
39
anderwertshin auch geschrieben würde, ob gleich die Kayserisch- und
40
Spanische ihre propositiones ad pacem ubergeben, die mediatores auch

[p. 45] [scan. 95]


1
ihnen den Franzosischen zu gleichmeßigem ende starck zugesprochen und
2
vielfaltige remonstrationes gemacht, dannoch nichts erhalten werden
3
konne. Drittens werde hien und wieder außgeben, ob weren sie die Fran-
4
zosische gesinnet, noch vor Ostern von hinnen sich zue begeben, und den
5
winter uber allein zeit damit zu gewinnen, und auf daß underdeßen in
6
Franckreich desto stärckere kriegspraeparatoria zue künfftigem feldzug
7
gemacht werden konten, abzuwartten. Warauf sobald der Servient her-
8
außgefahren, das were ein spargirtes außgeben von den Spaniern. Auff
9
welches I. H. G., sie sagten de autore nichts, konten auch nit glauben, daß
10
dergleichen von den Spanischen herkehme. Und geben vielmehr sie die
11
Franzosische selbst mit ihrem langen zuruckhalten yedermenniglich zu sol-
12
chen und andern discursen ursach. Pro 4. würde sonderlich den fursten
13
zue erscheinung schlechten lust machen, indem sie vermercken, daß von den
14
Schwedischen, mit denen auch sie die Franzosische anhielten, sogar die
15
mediatstend und municipalstette contra constitutiones imperii gegen ihre
16
obern zu compariren incitirt würden, welches dan vielen keine geringe
17
apprehension causiren werd, und sie wegen ihrer underthanen mit den auß-
18
ländischen cronen sich in disputat nicht werden einlaßen, noch deren judi-
19
catur die zwischen ihnen schwebende differentien underwerffen wollen.
20
Gefahr für die katholische Religion, da die meisten Bischofsstädte so die
21
Religionsfreiheit zu gewinnen suchen. Wie dan I. H. G. gewißlich selbst,
22
wan gleich eine auß ihren stetten Oßnabruck, Minden oder Verden com-
23
pariren und sich angeben solt, mit ihnen den Franzosischen deßwegen nicht
24
einlaßen, sondern lieber hienweg begeben wurden. Die Franzosen sagten
25
allezeit de libertate principum et statuum conservanda; wan nun dergestalt
26
die underthanen gegen die fürsten sollevirt, und ihnen der respect und auto-
27
ritet gegen die underthanen benommen, wolte es eine schlechte conservatio
28
iuris et authoritatis principalis sein. Es konten Ihre Kayserliche Majestät
29
nicht einmal selbst etwas in den municipalstetten nisi debite requisito prin-
30
cipe illius loci vornehmen oder befehlen, desto weniger sich die außwendige
31
cronen, die pro libertate et privilegiis Germaniae den krieg zu fuhren auß-
32
geben, solcher underthanen gegen ihre herrn und oberen dergestalt anzu-
33
nehmen, sondern viel mehrers selbige zu schuldigem gehorsamb und ahn die
34
reichssatzungen zu weisen. Der Servient sagte hierauf, es were selz-
35
samb, daß, da die Schwedische ein gleichformige proposition mit ihnen zu
36
Oßnabruck gethan, und ahn derselben die Oßnabruckische Kayserliche
37
keinen mangel gehabt, die hiesige mit der ihrigen nicht wolten zufrieden
38
sein. Worahn dan niemand anderst schuld hette alß die Spanier. Wo-
39
rauf I. H. G., daß die Kayserliche ihro die Schwedische proposition vorge-
40
zeigt und dabey vermeldet, daß selbige glimpfflicher alß der Franzosen,
41
dan 1. begerten jene, daß der Kayser die stendte ad loca tractatuum beruf-
42
fen möcht, sie die Franzosische aber bezöhen sich darin auf ihr und ihres
43
konigs ausschreiben. 2. Erpiethen sich die Schweden, mit den Kayserlichen
44
de materia pacis tractanda sich zu vergleichen, hier aber sagten sie, die

[p. 46] [scan. 96]


1
Franzosische, daß vor ankunfft der stend und liberation Churtryer sie
2
nichts proponiren oder tractiren kondten noch wolten. Welches der
3
Servient beandtworttet, daß der Schwedischer erklehrung in 2. puncto
4
anderst lautte, alß iezo vermeldet, der d’Avaux aber selbst, wie I. H. G.
5
replicirt, daß es von den Kayserlichen anderst nit verstanden, daß es also
6
were, sich vernehmen ließe. Wavon der Servient einen absprung genommen
7
und gefragt, warumb der churfürst von Tryer nicht wolte auf freyen fuß
8
gestellet werden; I. H. G. were alß deputatus von Churcollen alhier, ginge
9
also sie propter collegium electorale mehr alß andere ahn, und seye zu be-
10
thauren, daß er wegen der bey Franckreich gesugten protection dergestalt
11
nun ins zehende jahr gefangen sein solt. Were allen geistlichen chur- und
12
fürsten ein groß praeiudicium und eingang, daß sie ad libitum Caesaris et
13
Hispanorum solten konnen beym kopff genommen und von ihren land und
14
leuthen so lang abgehalten werden. I. H. G. replicirten auf diß propos,
15
ob der modus captivandi recht hergangen, obs mit vorwissen Ihrer Kayser-
16
lichen Majestät und befelch der Spanier geschehen, oder vielmehr der statt
17
Tryer ubergang durch sein des churfursten ubell affectionirte perstrata-
18
gema und also die anhaltung seiner person erfolgt, stünde dahin. Es würden
19
aber die stende in Teutschland ihres vermutthens ungern gestendig sein und
20
zugeben wollen, was der konig in Franckreich mit seinen ertz- und bischof-
21
fen, auch wol cardinälen vornimbt [...]. Sie weren ein fürst auß Teutsch-
22
land und hetten doch causam tam diuturnae detentionis des churfursten
23
von Tryer nie recht gewust, biß sie erst vorm monat die information be-
24
kommen, daß er nicht allein nur die protection gesucht, sondern auch aller-
25
hand tractaten mit den Franzosischen St. Chaumont

43
Melchior de Chevrières-Micelans, marquis de Chaumont. Zu seinen Verhandlungen mit
44
Kurtrier vgl. H. Weber S. 261ff, 283ff, 297ff.
vorgangen sein sollen
26
[...]. Es seien dessen Instruktionen und die Antworten Kurtriers im Origi-
27
nal
in Wien vorhanden. Darüber er Servient etwas gestuzt und I. H. G.
28
angesehen, sagend, es wurde ein lautteres außgeben, oder doch ubler, alß es
29
gemeind, außgedeutet sein. I. H. G. andwortteten, sie wißen davon
30
mehrers nicht, alß was sie, oblauts, gehoret. Worauf der d’Avaux, es
31
seye gleichwol hart, daß man ihnen solchergestalt, der gesuchter protection
32
willen, gefenglich genommen und dem churfürstlichen collegio außge-
33
schlossen halte. Deme I. H. G. hienwieder, daß die herren churfursten
34
sich allzeit seinetwegen gnugsamb erklehrt, wiewol sie nicht wenig, daß
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gegen die reichsconstitutiones und churfürstenverain solche protection ge-
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sucht, zu empfinden gehabt. Bey welchem der d’Avaux bedeuttet, daß
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er doch auch Churcolnische deputirte bey vorigem konig, alß er zu Metz
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gewesen, gesehen, so im namen Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht umb
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eben dergleichen protection sich beworben, also wurde man selbigentheylß

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36– S. 47,9 Bey – worden] am Rande: NB. Virgulata ahn Churbayern außen zu laßen,
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und in der abschrifft ahn Churcollen hunc passum ad electorem Bavariae omissum esse
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ad marginem zu notiren.

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1
eben diese proceduren zu befahren haben. Deme I. H. G. replicirt,
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weilen er, wie gedacht, selbst zugegen gewest, wolten sie sich auf ihnen
3
reportiren, daß er wol wurde vernommen haben, daß das von Churcollen
4
beschehenes ansuchen auf keine protection, sondern nur auf eine neutralitet
5
zu verschonung der landen und conservation der catholischen religion im
6
erzstifft Collen, welche aniezo, wie hievorn mit Neuß und Kempen erweh-
7
net, durch hulff der Franzosen so großen anstoß litte, angesehen ge-
8
west

39
1633 IX 8 war im Lager von Nancy zwischen Frankreich und den kurkölnischen Ge-
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sandten Gf. Franz Ernst von Criechingen (gest. 1635) und Denis de Poitiers, comte de
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Fenff, eine Vereinbarung getroffen worden, wonach Frankreich auf bestimmte Bedin-
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gungen hin einen Verschonungs- und Neutralitätsvertrag Kurkölns mit Schweden zu ver-
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mitteln versprach. Zu den köln-französischen Verhandlungen 1631–33 insgesamt vgl.
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H. Weber.
. Worauff der d’Avaux sich vernehmen laßen, er müste beken-
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nen, daß, wie I. H. G., nur eine neutralitet gesucht worden. Weiters sagt
10
Avoix: Es seye ein wunderding, daß der Kayser beym pabst Urbano seine
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klagten contra Churtryer vorpracht, selbige auch nach deren erwegung
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unerheblich befunden und darauf die restitution anbefohlen, die aber
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solcher declaration zuwieder vom Kayser in so vielen jahren nicht erfolgt
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sey. Der Servient reassumirte, ihr begern wer allein, daß der churfurst
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liberirt und in krafft der general passaporten anhero kommen oder
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schicken kondte. Auf welches I. H. G. replicirt, die salvi conductus
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generales seyen von Kayserlicher Majestät auf ihnen nit gemeint, gestalt sie
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die Franzosische auch selbst davon gefallen, und einen specialen fur seine
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abgeordnete begert. Welches der Servient, den kopff schüttelent, be-
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neynen wollen. I. H. G. erinnerten, daß ihro doch von ihnen durch den
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secretarium legationis Praefontain das original der andern pasportt vorge-
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zeigt, und zu deßen uberschickung bey eigenem cavallier von den Kayser-
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lichen einen paß auf Wien gesonnen. Er könte aber, sagten sie, nit libere
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schicken, noch mit ihnen durch schreiben sonst correspondiren. I. H. G.
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gedachten hierauf, daß er bey iungerem reichstag zu Regenspurg seine
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deputirten gehabt, ihnen commission und instruction pro libitu ahn Ihre
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Kayserliche Majestät und die stende aufgetragen. Sie sagten auch nit, obs
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wol oder ubel geschehen, sondern meldetens allein zu dem endt, daß durch
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dieses disputiren ihre proposition ad pacem gar zu lang außgestelt und ver-
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schoben würde, mit hochster gefahr und schaden der ganzen allgemeinen
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christenheit, zuemalen diese Churtryers liberation hernegst allezeit weitter
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under wehrenden tractaten subcurirt werden konndte. Der Servient
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sagte dießem nach, es seye ein seltzambs ding, und nit wenig zu bethauren
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und zu beklagen, daß man uberall ihre gute intentiones so ubel außdeutte,
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indeme sie den stenden allein zue ehren und zum besten die proposition
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differirten, damit sich nit zu beschweren hetten, alß wan sie ad tractatus
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beruffen und dannach ihrer unerwarttet mit den tractaten verfahren wor-
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den. I. H. G. beandwortteten diß, hierueber zu klagen könte niemandts

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1
billische ursach haben, zumaln ihrer lang genug, alß vom aprill ahn zehen
2
und vom augusto 6 monat, nach des konigs und ihrem außgelaßenen schrei-
3
ben, abgewarttet. Auff welches der Servient, daß dißfalß kein terminus
4
zue nemmen anderst alß a 4. Decembris

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1644 IV 6 war das erste französische Einladungsschreiben an die Reichsstände ergangen,
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1644 VIII 22 beschloß der Kurfürstenrat in Frankfurt die Zurückweisung; in der
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französischen Proposition 1644 XII 4 war offiziell die Forderung nach Zulassung der
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Reichsstände erhoben worden.
. I. H. G. sagten, daß sie von
5
einigem termino, welcher den stenden vom konig oder von ihnen gesezt,
6
nit gehort, wan sie aber einen a quo gemacht, mußten sie auch einen ad
7
quem benend haben, und wurden mit deßen anzeig und eroffnung, wie viel
8
zeit nemblich gegeben, dem gemeinen weesen gar wol thun, sich darnach
9
allerseiz haben zue richten. Dero der Servient geandtworttet, man
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muste noch etwas gedult tragen, underdeßen die stende noch wol, ob gleich
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nit alle, doch deren etliche herbeykommen würden. I. H. G. wieder-
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umb, es würden meistens ihre alliirten und uncatholische sein, und weilen
13
nun dieselbe iuxta constitutiones imperii nicht beschrieben, so würden sie
14
auch von den andern fur nicht sufficient besorglich gehalten werden.

15
Zu welchem der d’Avaux meldete, wie man vernehme, daß etliche craiß
16
abordnen wolten, so were zu wünschen, daß es von allen geschehen
17
möcht. Deme I. H. G. geandtworttet, wan gleich theyls oder auch alle
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craiß, wie doch nit zu praesumiren, erschienen, würde doch ein oder an-
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derm privat oder immediatstand eben wenig zu schicken, nach verordnung
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des reichsabschiedts, unbenommen sein. Dan nicht zu praesumiren, daß ein
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catholischer einem uncatholischen und weniger vice versa seine sach werde
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concrediren wollen, und also diese 7 wochen zeit, welche hieruber mit
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disputiren zubracht und noch weitter hinstreichen möchten, umbsonst
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sein, und es endlich doch ad primum principium des reichsabschieds
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1641 würde kommen müßen. Diesem allem nach, wie I. H. G. under-
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schiedlich gemerkt, daß sie eines und das ander starck apprehendirt,
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concludirte der Servient, wie sie den discurß wol fundirt befunden, also
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wolten nit underlaßen, den sachen nachzudencken. Und haben I. H. G.,
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daß sie eines und das ander also rundlich angedeuttet, hiermit endschuldi-
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get, daß sie die Franzosische von beyden Churfürstlichen Durchlauchten zu
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Collen und Bayern mit ihnen confidenter reden und handlen zu laßen, so
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hetten sie solches nicht allein in befelch, sondern auch von sich selbst alß
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ein aufrichtiger Teutscher furst thuen wollen. Deßen sich beyde hoch-
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lich bedanckt, und mehrmalen, daß ihnen dieser discurß angenehm
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gewesen, contestirt [...]. Beim Aufbruch d’Avaux unbemerkt von Servien:
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Signore principe, si assecuri che non tardaremo molto più con la nostra
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propositione.

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