Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Dienstag Wettstein bei W. Empfehlung der Baseler
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Exemption vom Kammergericht und der Prozeßsache Wachtern

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Zum Rechtsstreit des Schlettstädter Weinhändlers Florian Wachter mit der Stadt Basel,
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der Anlaß für die Lösungsbestrebungen der Eidgenossenschaft vom Reich wurde, vgl.
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APW [III A 1,1 S. 703 Anm. 2] .
.

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W bei Longueville. Dieser betont seinen guten Willen, sich weiter um den
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Friedensschluß zu bemühen; schlechter Willen der Spanier. W: Die
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Mediatoren sehen den Fehler mehr in den französischen Neuerungen.

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Longueville: Portugiesische Frage; die Aufstände in Neapel und Sizilien

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Nach ersten Unruhen in Sizilien im Mai 1647 war in Neapel am 7. Juli der Aufstand
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des Masaniello ausgebrochen, der auch nach der baldigen Ermordung des Anführers
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fortdauerte, nach vergeblichem Eingreifen der spanischen Flotte zur Ausrufung der
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Republik unter der Führung des Herzogs von Guise führte und erst nach Eroberung
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Neapels durch die Spanier im April 1648 zusammenbrach.

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werden Spanien zum Frieden zwingen. W: Es weren dergleichen revol-
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ta keinem christlichen potentaten zu wünschen, Maßnahmen Richelieus in
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Frankreich. Longueville: Durch das Angebot des Friedens will man
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Spanien die Niederwerfung des Aufstandes erleichtern. Auch die Ksl.
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machen in der Satisfaktionsfrage neue Schwierigkeiten. Glaubt deshalb,
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nach Frankreich reisen und nach besserer Vorbereitung des Abschlusses
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zurückkehren zu können. Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue Cölln, ver-
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nehme er, daß auß dem armistitio getretten und die wapffen wiederumb
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ergriffen; er verwundere sich, da sie alßo wenig volck und armatur hetten,
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daß sie dießen gefehrlichen tritt thuen wollen. W: Ist zur Erläuterung
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der Kölner Haltung zu ihm gekommen. Kurköln hat an den könig in
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Franckreich und den cardinal Mazzarini geschrieben

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Kurköln an Kg. von Frankreich 1647 VIII 15, Kurköln an Mazarin 1647 VIII 15
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( München II K. schw. 987).
, ihrer gueten affec-
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tion und bestendigkeitt versichert und dabey begert, da sie ehren und
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gewißens halber anderst nicht thuen kondten, alß religionis et ecclesiae
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statum, welchen man bey ihren [von] Gott anvertrawten kirchen zue inver-
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tiren gedächte, sich von der natur selbst vorgeschriebenen mittelen gebrau-
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chen müsten, es würde Franckreich deroselben ie dasjenig in dießem fall
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gönnen, waß Spanien den Hessen Caßelischen genießen läst. Hierauff
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hatt der duc de Longeville, etwas bedachtsamb zu sein und mehrers zue
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Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht besten zue apprehendiren, sich bezeigt,
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darnach gleichwohl replicirt, man hette sie die Franzosischen wegen der
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von den Hessischen zugefügten beschwernuß und deren abhelffung an-
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sprechen sollen, dan sie würden sich derentwegen interponirt haben.

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Bey allwelcher occasion ihme duc remonstrirt, wie offt und viellfalttig
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man bey ihnen wegen der Hessischen alßo unbillich begerten satisfaction
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beklagt und beschwert; daß man aber anstatt der hülff und trosts authori-
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tatem regis christianissimi gegen Ihre Churfürstliche Durchlaucht und die
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religion gebraucht, daß were ihnen gleichfalß offters remonstrirt. Longue-
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ville
selbst hat zunächst zur Satisfaktion nur 600 000 von allen Kontri-
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buenten
gefordert, auch in den oft erwähnten Religionsbeschwerden
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können die Franzosen sich nicht gegen die Hessen durchsetzen, ebensowenig
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gegen die Schweden bei den Verletzungen des Präliminarvertrages in Osna-
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brück
. Waß würde dan in causis contributionum von ihnen zu gewartten
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sein, da sie bißhero, wan man ihnen derentwegen zugesprochen, es weren
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mere politica, und weiln sich die Kayserliche der contributionen gegen ihre
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confoederirte bedienten, so kondten sie auch ihren confoederirten hierin
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kein ziell und maß vorschreiben, zur andtwortt geben; derowegen man dan
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Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht woll nichts zue inculpiren, daß sie ihre
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anglegenheiten und beschwerden nit öffters beweglich gnug vorgebracht
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und ein guete confidenz zue den herrn Franzosischen plenipotentiariis
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gehabtt. Hette Franckreich einigen gueten willen, für Ihre Churfürstliche

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Durchlaucht in causa religionis zu thuen, so hetten sie es occasion itzo
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gnug zu bezaigen, dan Ihre Churfürstliche Durchlaucht seiner des duc
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de Longeville selbst eigenen vorschlag tam quoad summam ipsam der ge-
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förderter 600 000 reichsthaler wie auch des modi, wie selbige beizuprin-
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gen, sich amore pacis ie accommodiret. Wan es nun da sein verbleiben bey
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gehabt hette, so were ia die sache mitt den Hessischen und Ihrer Churfürst-
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lichen Durchlaucht insoweith verglichen; es schiene aber woll, daß a parte
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Franckreich man dergleichen accommodament nit gern sahe oder so gar
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keine authoritet hette, etwas bey den Hessischen außzurichten, dahero man
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sich dießerseiths mehr, daß man die sachen in puncto satisfactionis geen-
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dert, zu beschweren, alß daß Franckreich die Kayserliche einiger enderung
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halber bey der verglichenen satisfaction zu beschuldigen; dabey ihme
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kurtzlich wieder remonstrirt, waß es bey dem iure feudali et dioecesos im
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reich für eine bewandtnuß hab. Vertreibung katholischer Geistlicher im
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Amt Fürstenau. Longueville: Will sich dieser Sache annehmen.

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W bei d’Avaux. Dieser klagt über Ksl. und Spanier. Zuedeme schiene auch
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woll, daß Ihre Churfürstliche Durchlaucht zue Cölln kein lust zum frieden
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hetten, weiln sie auß dem armistitio getretten. W: Wiederholung der
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Longueville gegebenen Darstellung. D’Avaux: Vulteius berichtet,
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Kurköln habe nicht zu der Kontributionskonferenz geschickt, lediglich ein
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münsterischer Rat habe sich angegeben, were aber solches anderst nicht alß
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per modum complimenti oder visitae von ihm auffgenommen worden.

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I. H. G.: Auß dießem hette er der Hessischen procedeur zu erkennen, in-
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deme sie dergleichen unbegründete sachen vorbringen dörfften. Die
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Münsterischen haben sich formaliter angeben, ein Rat aus Bonn ist mit
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einem Sekretär vier Wochen hier gewesen, ebenso Vertreter von Paderborn
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und Westfalen. Sie haben sich bei Brandt und den Hessen mehrfach ange-
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geben
; letztere verlangten, daß Kurköln zunächst an die Landgräfin
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schreibe, als man ihnen die Kopien dieser Schreiben samt der Antwort
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zeigte, haben sie sich mit fehlender Kommission entschuldigt, obwohl diese
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in vier Wochen leicht aus Kassel hätte besorgt werden können, und daß
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wegen der contribution man sich zue Cassel an ein gewißes nit kondte bin-
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den laßen. Ihre Churfürstliche Durchlaucht soltten ihre völcker abdancken,
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so würden ihre landen erleichtert; dahero sie die erleichterung nicht bey
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den Hessischen, sondern bey sich selbsten zu suchen. Comte d’Avaux:
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Er hette mögen wünschen, daß man inen Franzosischen solches alles remon-
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strirt hette, damitt sie den Hessischen hetten konnen zusprechen. I. H.
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G. haben drauff außführlich und noch mitt mehrern umbstenden isto in
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puncto ihme vorgehaltten, waß in illa materia die discursus bey dem duc de
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Longeville gegeben und nachgehends, waß wieder die Kayserliche, alß wan
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sie itzo die satisfaction anderst limitiren, wollmeintlich angedeutet. Man
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mochte doch a parte Franckreich das werck in natura sua mitt geduldt
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examiniren und distinguiren, wie dan, waß derentwegen vor dießen bey
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dem Servient vor informationes beschehen, außführlich wiederholet.

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Darauff er anderst nit geandtworttet: Köntte ihnen der Kayser das nit
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geben, wie sie es verstanden, so möchte er ihnnen die waldtstette und etwas
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anderst laßen, dan sonst Franckreich zue kurtz kommen würde; warüber es
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hinc inde rehden geben, daß gleichwohl Franckreich sich allezeitt berüh-
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met, nichts von dem reich zu begeren; wabey der d’Avaux sich vernehmen
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laßen, daß das Elsas vom reich zue lehen empfangen, er allezeitt für dien-
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licher gehaltten. Und weiln ihme I. H. G. gesagt, daß der Servient auch
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nunmehr der meinung, hatt er solches gern zu hören sich vernehmen laßen,
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gleichwoln dabey angedeut, daß der duc de Longeville etwas damitt
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zuruckhielte, indeme die Kayserliche ihnen das Elsas gantz frey endgegen-
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getragen und es absque recognitione zu behaltten Franckreich reputirlicher
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were. Demnegst, alß wiederumb meldung vom armistitio geschehen,
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haben I. H. G., welcher gestaldt daß Franckreich dießer landen beruhigung
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sich vor dießem auch zuwieder zu sein bezeigt, auß denen von den Hollen-
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der selbst vorgeschlagenen evacuationis tractaten remonstrirt und alles, was
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dabey vorgangen, referirt, dabey auch annectirt, daß sowoll auß dießem,
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alß was sonsten vorgangen, die catholische sich höchlich zu beschweren,
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daß Franckreich sich dergestaldt wiedrig gegen sie bezeigte. Comte
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d’Avaux: Es würden bey dem negocio evacuationis, davon ihme sonst so
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eigentlich nit wißend, zweiffelßohne die bedencken vorfallen sein, daß man
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den Kayserlichen mit einen alsolchen considerablen craiß, wie der West-
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välische in sich were, in die hand spielen thette, dan der deßelben craißes
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meister und mechtig, der köndte woll 20 jahr den krieg im reich führen.
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Franckreich were sonst den catholischen nit zuwieder, und damit daß der
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Tourenne itzo nicht hette gegen die Kayserliche armada sich mitt dem
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Wrangel coniungiren sollen, were er dem catholischen weßen zum besten
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über Rhein gangen, dardurch dan der Weimarischen revolta

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Zur Revolte der alten Weimarischen Regimenter, die im Juni 1647 ausbrach und zur
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Verbindung des noch vorhandenen Mannschaftsbestandes mit den schwedischen
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Truppen Königsmarcks führte, vgl. S. Pufendorf S. 731f.
erfolgt.

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I. H. G.: Mitt des Tourenne zugh über Rhein, wüste man gar wohl, waß
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es vor ein absehen gehabt, und hette man hingegen erfahren, wan derselbi-
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ger anderwerts nit occupirt, wie er den catholischen stenden im reich zuge-
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setzet. Die Weymarische volcker anbelangend, schiene woll, daß Franck-
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reich die reputation so hoch nit achte, wan sie nur selbige völcker den
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Schwedischen zueignen köndten. D’Avaux: Da die Offiziere geblieben
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sind und durch sie in zwei Monaten die Regimenter wieder aufgefüllt
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werden können, ist der Anschluß der nur noch etwa 1200 Mann starken
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Truppe an Königsmarck nicht so schwer zu nehmen. Er sorgte, daß itzo der
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Königsmarck für Paderborn gehen würde. I. H. G.: Von dießer vorha-
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bender belägerung hette man bereits vernommen, und hette man auch bey
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wehrendem armistitio die consilia dahin gerichtet, under was schein und
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praetext selbiger ortt anzugreiffen. In den praeliminaribus hette sichs be-
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zeigt, waß die Schweden hielten. Vertreibung der Geistlichen im Amt

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Fürstenau. D’Avaux: Er woltte sein bestes gern dabey thuen, und were
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ihme lieb, daß sie auch derentwegen mitt dem Servient rheden woltten.
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Darauff angefangen zu exageriren, wie nützlich es were pro catholicis, daß
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zwischen beeden cronen Franckreich und Spanien der fried möchte geschlo-
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ßen werden. Er vernehme, daß I. H. G. bey ihnen im großen ansehen, ver-
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hoffte alßo, sie würden viell darin schaffen können. I. H. G.: Der bee-
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den cronen frieden nützbarkeitt erkendte man gar woll und hette zue
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beförderung deßen alle dienliche officia unverdroßen angewendet. Die
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herrn mediatores aber hetten sich mehrmalß beklagt, daß sie a parte
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Franckreich den rechten eiffer und ernst nit spühreten, wüsten ihrestheilß
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sonst von keiner sonderbaren confidenz mitt den Spanischen. Der comte
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Pineranda hette allen churfürstlichen parte geben laßen, daß er sich dar-
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außen nahe bey der stadt ratione valetudinis etwas auffhielte, gleichwohl
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stündlich, wan etwas zu verrichten sein möchte, hineinzukommen bereit
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were. Vor dießem hette er auch, alß Lerida liberirt worden, parte geben
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laßen. Das were die correspondenz außer deme, daß I. H. G. bey allen be-
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gebenden occasionen erinneren und bitten thetten, den frieden doch mitt
18
Franckreich pro bono omnium catholicorum et totius christianitatis immer
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thuenlichen dingen nach zu befördern. – [...] – Derbegri

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Wohl d’Erbigny, Verwandter von d’Avaux. Vgl. Nég. secr. IV S. 149f.
bei W: An-
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zeige
seiner Sendung an Kurbayern.

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