Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Montag Oldenburger Vertreter bei W. Weserzoll; die Stadt
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Bremen sucht die Unterstützung der Generalstaaten, Mainz und Branden-
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burg haben die Oldenburger Rechte Trauttmansdorff empfohlen, auch die
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Schweden haben gute Vertröstungen gegeben. Da jedoch Trauttmansdorff
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abreisen will, möge W helfen, daß die Sache vorher geregelt wird oder die
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übrigen Ksl. entsprechende Weisungen erhalten. W: Antwort per
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generalia.

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Auf Anfrage bei Trauttmansdorff teilt Schröder mit: In Osnabrück
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verlangen Altenburger und Braunschweiger Ausstellung des Autonomie-
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punktes bis zum Schluß und bitten um Verschiebung der Abreise Trautt-
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mansdorffs. [...]

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Haslang bei W. Schreiben des Kaisers an die bayerischen Offiziere vom
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8. Mai

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Vgl. H. Lahrkamp, Werth S. 170f.
; der Kurfürst weist die darin wegen des Stillstandes und seiner
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Truppen enthaltenen Vorwürfe zurück, das Schreiben ist verfaßt worden,
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als gerade Khevenhüller in München die bayerischen Motive erklärt
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wurden. Auch Trauttmansdorff verurteilt das Schreiben als Anlaß zu
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weiterem Mißtrauen, ebenso die Mainzer, die Befehl haben, sich um die
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Verbesserung der Beziehungen zu bemühen. W: Hört ungehrn, daß

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man am Kaiserlichen hoff Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht dergestaltt
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begegnete und in der sachen verfahren thete; dieserendts hetten die
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Kaiserliche officiere auch woll auff eine andere weise sich mögen compor-
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tiren, wie sich dan Ihre Churfürstliche Durchlaucht zu Cöln durch die an
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den Kaiserlichen hoff beschehene abordnung beschweren würden. Weiln
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sonsten der graff von Kivenhiller eben dohmahls zu München gewesen, so
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wolten I. H. G. hoffen, es würde durch deßen relation am Kaiserlichen hoff
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alles wieder in beßern standt gesetztt werden. Herr von Haßlang: Er
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hette die nachrichtung, daß der Kivenhiller bei die 2½ stunde audientz bei
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Ihrer Churfürstlichen Duchlaucht gehabtt, und daß darauff alßbaltt ein
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currier nacher Wien expediirt, wolte also hoffen, man würde Ihrer Chur-
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fürstlichen Durchlaucht mehrere satisfaction geben. Nebenst diesem hette
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er auch in befelch, I. H. G. und die Churcölnische zu ersuchen, daß doch
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der Schwedischen unbillige begehren, indeme sie primam sessionem et
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primum votum auff der weltlichen banck im fürstenrhat praetendiren,
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mogte communi consilio et opera begegnet werden. Ihre Churfürstliche
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Durchlaucht considerirten nit allein das interesse ihres und der andern
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churfürstlichen häuser, sondern auch causam catholicae religionis hiebei;
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teilt dazu die in München aufgesetzten Argumente mit. W: Die
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rationes wehren gut, es bezeigte sich aber leider bei diesen tractaten, wie
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wenig andere diese rationes admittirten, sondern alles per forza und durch
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die waffen behaubten wolten. Es stünde auch zu besorgen, daß die prote-
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stierende das interesse religionis auch ihrerseits würden in achtt nehmen
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und dahin trachten, daß sie Churbayern gar auß dem fürstenrhat brächten,
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wie dan vorgeben wirdt, daß Bayern contra Mauritium electorem Saxoniae

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Moritz von Sachsen (1521–1553), Hg. von Sachsen 1541, Kurfürst 1547.

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dergleichen mitt solte getrieben haben. I. H. G. movirten dieses zu dem end,
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daß man darauff mögte bedachtt sein, wie dergleichen einwürffen vorzu-
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kommen und zu begegnen, würden sonsten nebenst den übrigen Chur-
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cöllnischen gern ihr bestes dabei thun. Man müßte aber auch sehen, daß
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man praeter rationes, wan die Schwedische nit weichen wolten, auch etwas
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anders zeigen konte. Es wehre notorium, wie daß die catholische alle
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ingesambtt ex ratione ipsa dero stifft Oßnabruck und Minden hetten zu
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behaubten sich resolvirt. Wie es aber bereits mit Minden hergangen sein
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solle, und was mitt Oßnabruck weiters vorsey, davon würde schon mehr
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alß zu viel geredet. Herr von Haselang: Es sey woll zu betauren, daß
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es bei diesen tractaten also zugehe. Brandenburger und Sachsen zeigen sich
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in dieser Sache sehr kalttsinnig, Longueville hat in diesem Zusammenhang
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Frankreichs Session wegen des Elsaß erwähnt; da es nicht die erste Stelle
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fordern werde, müsse sich Schweden auch weisen lassen. Man ist sich
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einig, daß zur Vermehrung der katholischen Stimmen die Aufnahme
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Frankreichs in den Fürstenrat zu fördern ist, der sich nur Servien bisher
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widersetzt hat. Hoffnung auf die bayerischen Gesandten in Paris. Haslang

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1
hat Longueville ermutigt, sie seien zur Unterstützung der französischen
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Session instruiert, doch hat Longueville sich nicht weiter herausgelassen.

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W: Gespräch mit Chigi und Mitteilungen Schröders. Haslang: Hat
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vor zwei Tagen d’Avaux sehr bedachttsamb und perplex gefunden, könte
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die ursach nit wißen. In der Pfälzer Sache haben die Schweden auf La
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Courts Zusprechen geantwortet, Franckreich müßte sich nit einbilden, daß
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sie Schweden zu einem esclavage bringen und machen wolten. Hierauß sähe
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man nuhn deroselben praetension und unbestendigkeit, und hette ihme der
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d’Avaux illa occasione gesagtt, daß die Schweden noch keinen frieden zu
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machen begehrten, wan auch schon die autonomia in den erblanden nebenst
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dem stifft Oßnabruck und mehrern ihnen nachgegeben würde. Auf
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Haslangs Andeutung, daß Bayern die Oberpfalz ohne Religionseinschrän-
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kung
verlange oder sich an das Pfand halten werde, hat Trauttmansdorff
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geantwortet, daß wegen der Religion der Kaiser keine Verpflichtung über-
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nommen
habe. W: Man spürte woll, daß in religionssachen man so
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geringe assistentz, und obwoll der herr graff von Trautmansdorff ihro
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hette nichts wollen wißen laßen, so vernehmen sie gleichwoll von dero
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Oßnabruckischen official, daß man dero stifft Oßnabruck bereits in favo-
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rem Braunswicensium mit einer schadlicher und nit verantworttlicher alter-
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nativam mißstelltt hette. Gemelter official hette sich alle tag bei herrn
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Volmari angemeldet, aber in gantzer 8 tagen keine audientz haben konnen.
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Dieß wehre ein schöne consolation und modus, getreue fürsten zu tractiren.
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Schreiben Bischopings, daß von Kayserlichen daselbst die alternativa beym
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stifft Oßnabruck furs hauß Braunschweig pure et simpliciter bewilliget

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Bischoping an W 1647 V 27; die Bewilligung erfolgte mit dem 1647 V 27 übergebenen
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ksl. Projekt zur braunschweigischen Satisfaktion (Druck: J. G. Meiern VI S. 421 ff).
. –
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Schreiben an Bischoping

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Anlage (W an Bischoping 1647 V 27): fehlt.
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Mitteilung an Chigi: Nachrichten Bischopings und Volmars. Chigi: Wo
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dan die von den Schweden gerühmbte alternativa secunda, nemblich post
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duos catholicos ein uncatholischer, verpleibe; imgleichen der Franzosen, in
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specie des conte d’Avaux so vielfaltig vertröstete assistenz?

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