Acta Pacis Westphalicae III C 4 : Diarium Lamberg: 1645-1649 / Herta Hageneder
REISE NACH OSNABRÜCK
1644 VIII 4
Donnerstag Nach 4 uhr nach mittag bin ich mit 2 fenster-,
ein mantl- und ein ristwagen von Wien außgefahren und 6 reitkleppern
vortgeraist. Mein gmahl
Judith Rebecca Eleonore, geb. Freiin von Würben (1612–1690), vgl. ADB 17 S. 539 und
Igálffy, Stammtafeln S. 60.
hat mich sambt meiner tochter Leonorl
und sohn
Franzl
Franz Josef (1638–1712), vgl. ADB 17, S. 540 .
biß auf Steyr
beglaittet. Den hofmaister
hab ich mit dem tafl-
dekher und 2 köchen vorangeschikht mit ein kaleß.
Zu nacht auf Purkerstorff . 3 meil. Regen.
ein mantl- und ein ristwagen von Wien außgefahren und 6 reitkleppern
vortgeraist. Mein gmahl
Judith Rebecca Eleonore, geb. Freiin von Würben (1612–1690), vgl. ADB 17 S. 539 und
Igálffy, Stammtafeln S. 60.
Franzl
Franz Josef (1638–1712), vgl. ADB 17, S. 540 .
dekher und 2 köchen vorangeschikht mit ein kaleß.
Zu nacht auf Purkerstorff . 3 meil. Regen.
1644 VIII 5
Freitag Zu mittag auf Saledorff
. 3 meil. Über den berg
haben wir fürspann genommen bei Sigerzkirchen . Regen.
Zu nacht bey St. Pelten . 3 meil über die Dräsen . Regen.
haben wir fürspann genommen bei Sigerzkirchen . Regen.
Zu nacht bey St. Pelten . 3 meil über die Dräsen . Regen.
1644 VIII 6
Samstag Zu mittag auf Lostorff
. 3 meil. Regen.
Zu nacht zu der Erlauff . 3 meil.
Zu nacht zu der Erlauff . 3 meil.
1644 VIII 7
Sonntag Seind wir nahe bei Henneburg
über die Ipß
, und
weilen dieselbe wegen continuirlichen regen starkh angeloffen, haben wir
unß und die wagen auf einer pletten hinüber führen müßen laßen, da wir
ein par stund zugebracht.
Zu mittag auf Blindenmarkh . 3 meil. Mein capellan hat dort meß
gelesen. Schön.
Zu nachts auf Aschpach . 2 starkhe meil. Die burgerschafft daselbst hat
mich sambt ihrem richter und pfarrer empfangen und, weilen derselbe
markh under die herrschafft Steyr gehört, ein supplicirn übergeben.
Schön.
weilen dieselbe wegen continuirlichen regen starkh angeloffen, haben wir
unß und die wagen auf einer pletten hinüber führen müßen laßen, da wir
ein par stund zugebracht.
Zu mittag auf Blindenmarkh . 3 meil. Mein capellan hat dort meß
gelesen. Schön.
Zu nachts auf Aschpach . 2 starkhe meil. Die burgerschafft daselbst hat
mich sambt ihrem richter und pfarrer empfangen und, weilen derselbe
markh under die herrschafft Steyr gehört, ein supplicirn übergeben.
Schön.
1644 VIII 8
1644 VIII 9
Dienstag Bin dort gebliben, der capellan hat in dem schloß
meß gelesen. Frau rentmaisterin
, der pfleger
und die pflegerin haben zu
mittag bei mir geeßen. Zu nacht alla retirata.
NB: der p.rector der Jesuiter und p.
der Dominicaner haben mich
nomine collegii et monasterii empfangen. Schön.
meß gelesen. Frau rentmaisterin
mittag bei mir geeßen. Zu nacht alla retirata.
NB: der p.rector der Jesuiter und p.
nomine collegii et monasterii empfangen. Schön.
1644 VIII 10
Mittwoch Seind wir dort gebliben und die meß bei den p.
capucinern gehört, da auch mein capellan meß gelesen. Zu mittag hat die
frau rentmaisterin, die iezige und vorige , herr stattpfarrer , der Riß
,
handlßman, der pfleger und sye und der geweste gegenschreiber bei mir
geeßen. Zu nacht bin ich in den hofgarten gangen, und der pfleger bei mir
geeßen. Mein stallmaister
ist in seinen aignen geschäfften auf der post
nach Linz; hab dem herrn landßhaubtman
Hanns Ludwig Gf. Kuefstein (1582/83–1656) war von 1631 bis 1656 Landeshauptmann im
Land ob der Enns (vgl. ADB 17 S. 304f. ; Schwarz S. 271f.; NDB 13 S. 183f. ).
daselbst geschriben. Schön.
capucinern gehört, da auch mein capellan meß gelesen. Zu mittag hat die
frau rentmaisterin, die iezige und vorige , herr stattpfarrer , der Riß
handlßman, der pfleger und sye und der geweste gegenschreiber bei mir
geeßen. Zu nacht bin ich in den hofgarten gangen, und der pfleger bei mir
geeßen. Mein stallmaister
nach Linz; hab dem herrn landßhaubtman
Hanns Ludwig Gf. Kuefstein (1582/83–1656) war von 1631 bis 1656 Landeshauptmann im
Land ob der Enns (vgl. ADB 17 S. 304f. ; Schwarz S. 271f.; NDB 13 S. 183f. ).
1644 VIII 11
Donnerstag Vor mittag hab ich in nammen Ihr Mayestät
lechen verlichen. Mein capellan hat meß gelesen, und in wehrender meß ist
herr praelat von Gärsten
zu mir khommen, mich haimbgesucht und hinaus
geladen in das closter. Der gegenschreiber und pfleger haben bei mir
geeßen. Nach dem eßen hab ich mein stallmaister zum herrn praelaten von
Garsten geschikht, das ich ihn haimbsuchen wolle. Schön.
lechen verlichen. Mein capellan hat meß gelesen, und in wehrender meß ist
herr praelat von Gärsten
geladen in das closter. Der gegenschreiber und pfleger haben bei mir
geeßen. Nach dem eßen hab ich mein stallmaister zum herrn praelaten von
Garsten geschikht, das ich ihn haimbsuchen wolle. Schön.
1644 VIII 12
Freitag In der schloßcapellen meß gehört und etwas
frustukht. Meine wägen hab ich voran nach Welß geschikht und mit
meinen kleppern hinach geritten.
Wels: 4 meil. Herr graf Franz von Harrach
ist von Linz auf der post zu mir
khommen und zu nacht dort geeßen.
frustukht. Meine wägen hab ich voran nach Welß geschikht und mit
meinen kleppern hinach geritten.
Wels: 4 meil. Herr graf Franz von Harrach
khommen und zu nacht dort geeßen.
1644 VIII 13
Samstag Umb 8 uhr bin ich sambt meinem camerdiener
und page Brokowiz auf der post nach Amrang . Meine wägen vortge-
schikht gegen Straubing .
Aßerßhaimb : Zu mittag dort geeßen.
Ried, Bayrisch : 2 posten.
Braunau : 2 posten. Regen.
und page Brokowiz auf der post nach Amrang . Meine wägen vortge-
schikht gegen Straubing .
Aßerßhaimb : Zu mittag dort geeßen.
Ried, Bayrisch : 2 posten.
Braunau : 2 posten. Regen.
1644 VIII 14
Sonntag Ötting
: Ich zu mittag. 1½post. Regen.
Amerang : 2 post. Zu nacht ankhommen.
Amerang : 2 post. Zu nacht ankhommen.
1644 VIII 15
Montag Hab meß in der hofcapellen gehört. Den ganzen
tag dort gebliben. Meine wägen sind zu Scharding still gelegen.
Hat mir mein frau mutter
ein goldnes gescharlztes großes halßpand, mit 4
diamanten, 4 robinen und 4 perlenrosen versezt, daran ein schönes hangen-
des clainod, mit dergleichen stainen versezt, verehrt.
NB: Mein frau mutter hat meinem herrn bruder graf Hanß Wilhelm
gleichfals ein mit stainen verseztes halßband geschenkht, ohne clainod.
tag dort gebliben. Meine wägen sind zu Scharding still gelegen.
Hat mir mein frau mutter
diamanten, 4 robinen und 4 perlenrosen versezt, daran ein schönes hangen-
des clainod, mit dergleichen stainen versezt, verehrt.
NB: Mein frau mutter hat meinem herrn bruder graf Hanß Wilhelm
gleichfals ein mit stainen verseztes halßband geschenkht, ohne clainod.
1644 VIII 16
Dienstag In der schloßcapelln meß gehört. Meinem herrn
bruder hab ich ein flache uhr mit ein kettl, zu Wien gemacht, geschenkht.
Ehe ich von Amerang verraist, ist einer von Haimbhausen sambt dem
pflegsverwalter von Aham khommen und mir sein schwager, herrn Caspar
Widman
Wahrscheinlich Johann Caspar Widmann, Sohn des kfl. Hofkammerrates Wiguleus Wid-
mann, dessen Schwester Clara Elisabeth 1637 den Freiherren Franz Albert von und zu
Haimhausen, kfl. Truchseß, Rat, Kastner und Mautner zu Aibling, ehelichte (vgl. ADB 10
S. 388 ; Ferchl S. 206f.).
, recommendirt und gebetten, ihn mit mir nach Cöln zu nemmen.
Zu Amerang hab ich das frustukh geeßen und nach empfangnem mütterli-
chen segen sambt meinem herrn bruder, Widman und dienern weggeritten.
In kuchl, menschern etc. verehrt: 9 fl.
Müldorff , Salzburgische statt: Zu nachtmahl, hab bei den pp. capucinern
daselbst geeßen. 4 meil. Schön.
Seind meine wägen zu mittag gelegen zu Fürstenzell ; Vilzhoven : zum
nachtmahl.
bruder hab ich ein flache uhr mit ein kettl, zu Wien gemacht, geschenkht.
Ehe ich von Amerang verraist, ist einer von Haimbhausen sambt dem
pflegsverwalter von Aham khommen und mir sein schwager, herrn Caspar
Widman
Wahrscheinlich Johann Caspar Widmann, Sohn des kfl. Hofkammerrates Wiguleus Wid-
mann, dessen Schwester Clara Elisabeth 1637 den Freiherren Franz Albert von und zu
Haimhausen, kfl. Truchseß, Rat, Kastner und Mautner zu Aibling, ehelichte (vgl. ADB 10
S. 388 ; Ferchl S. 206f.).
Zu Amerang hab ich das frustukh geeßen und nach empfangnem mütterli-
chen segen sambt meinem herrn bruder, Widman und dienern weggeritten.
In kuchl, menschern etc. verehrt: 9 fl.
Müldorff , Salzburgische statt: Zu nachtmahl, hab bei den pp. capucinern
daselbst geeßen. 4 meil. Schön.
Seind meine wägen zu mittag gelegen zu Fürstenzell ; Vilzhoven : zum
nachtmahl.
1644 VIII 17
Mittwoch Hat herr P. Maximilian
, capuciner da zu Mül-
dorff, mich und meinen herrn bruder wegen der noch von anno 1632
beederseits noch nit gethoner raittung solchergestalt verglichen, das solche
weder von ein noch andern thaill gemacht wurde, und weilen ich ein
starkhen rest von villtausent ihme heraus zu geben schuldig sein wurde,
daß ich gedachten meinen herrn brudern mit der Manßfeldischen schuld
der 9000 fl, was sein part antrifft, enthoben und noch darüber in 3 jahren
ihme 2000 fl bezahlen solte, welches ich eingangen; und derentwegen 2
gleichlauttende instrumenta aufgrichtet worden .
Landshut , stadt: 2 posten. Nach dem eßen bin ich auf ein caleß gefahren
auf Landshut. Über nacht da gebliben. Es war gleich jahrmarkh. Meine
wägen seind zu mittag gewesen zu Osterhoven . Zu nachts zu Plattling .
Regen.
dorff, mich und meinen herrn bruder wegen der noch von anno 1632
beederseits noch nit gethoner raittung solchergestalt verglichen, das solche
weder von ein noch andern thaill gemacht wurde, und weilen ich ein
starkhen rest von villtausent ihme heraus zu geben schuldig sein wurde,
daß ich gedachten meinen herrn brudern mit der Manßfeldischen schuld
der 9000 fl, was sein part antrifft, enthoben und noch darüber in 3 jahren
ihme 2000 fl bezahlen solte, welches ich eingangen; und derentwegen 2
gleichlauttende instrumenta aufgrichtet worden .
Landshut , stadt: 2 posten. Nach dem eßen bin ich auf ein caleß gefahren
auf Landshut. Über nacht da gebliben. Es war gleich jahrmarkh. Meine
wägen seind zu mittag gewesen zu Osterhoven . Zu nachts zu Plattling .
Regen.
1644 VIII 18
1644 VIII 19
Freitag Hab ich dort bey den pp. Jesuiten
meß gehört. Zu
mittag und nacht bey meinem schwager, herrn Fridrich von Penzenau
,
vizedomen daselbst, geeßen. Hat mir ein rappen zu mein zug verehrt.
Scripsi dem fürsten von Dietrichstain
Maximilian von Dietrichstein (1596–1655), ein Halbbruder Lambergs aus der ersten Ehe der
Johanna von der Leiter mit Siegmund von Dietrichstein, erbte von seinem Onkel, Kardinal
Franz von Dietrichstein, die Fürstenwürde (vgl. ADB 5 S. 202 ; NDB 3 S. 701; Schwarz
S. 225f.).
, meiner gmahl, graven Kurtz
Ferdinand Sigismund Kurz von Senftenau, Reichsgraf von Valley, seit 1637 Reichsvizekanz-
ler (1592–1659), vgl. ADB 17 S. 428f. ; Schwarz S. 260ff.; NDB 13 S. 328f.
, reichß-
vicecanzlern, graven von Wirben
und graven Franz von Harrach
Vgl. oben [S. 3, Z. 10] .
.
mittag und nacht bey meinem schwager, herrn Fridrich von Penzenau
vizedomen daselbst, geeßen. Hat mir ein rappen zu mein zug verehrt.
Scripsi dem fürsten von Dietrichstain
Maximilian von Dietrichstein (1596–1655), ein Halbbruder Lambergs aus der ersten Ehe der
Johanna von der Leiter mit Siegmund von Dietrichstein, erbte von seinem Onkel, Kardinal
Franz von Dietrichstein, die Fürstenwürde (vgl. ADB 5 S. 202 ; NDB 3 S. 701; Schwarz
S. 225f.).
Ferdinand Sigismund Kurz von Senftenau, Reichsgraf von Valley, seit 1637 Reichsvizekanz-
ler (1592–1659), vgl. ADB 17 S. 428f. ; Schwarz S. 260ff.; NDB 13 S. 328f.
vicecanzlern, graven von Wirben
Vgl. oben [S. 3, Z. 10] .
1644 VIII 20
Samstag Guattern
: zu mittag. 3 meilen. Eben.
Regenspurg : zu nachts. 3 meilen. Eben. Der rhat daselbst hat mich durch 3
rhatsherrn empfangen und 12 khanden von allerley weinen verehrt, den
tragern geschenkht: 6 fl. Herr von Wildenstain , canonicus, hat mich
haimbgesucht. Schön.
Regenspurg : zu nachts. 3 meilen. Eben. Der rhat daselbst hat mich durch 3
rhatsherrn empfangen und 12 khanden von allerley weinen verehrt, den
tragern geschenkht: 6 fl. Herr von Wildenstain , canonicus, hat mich
haimbgesucht. Schön.
1644 VIII 21
Sonntag Hab ich bey den parfußern
, jehnseits der stain-
prukh, gepeichtet und das gestikhte rekhl für Unser Liebe Frau und das
Jesuskhindl in nammen meiner gmahl überantworttet. Denen pp. umb 6
seelmeßen bezahlt: 3 fl. Zum frustukh dort gebliben.
Und zu nachts zu Hembhausen , Pfalzische statt. Über nacht dort gebliben.
7 stund stainig und bergigen wegs. Schön.
prukh, gepeichtet und das gestikhte rekhl für Unser Liebe Frau und das
Jesuskhindl in nammen meiner gmahl überantworttet. Denen pp. umb 6
seelmeßen bezahlt: 3 fl. Zum frustukh dort gebliben.
Und zu nachts zu Hembhausen , Pfalzische statt. Über nacht dort gebliben.
7 stund stainig und bergigen wegs. Schön.
1644 VIII 22
Montag Zu mittag auf Deining
, Bayrisch. Da fangt der
sandige weg an, ist auch gepürg und vill gehülz. 6 stund. Schön.
Neumarkh , Bayrische statt, zu nachts. Obrist Trukmüller
ist daselbst
commendant gwesen. Schön.
sandige weg an, ist auch gepürg und vill gehülz. 6 stund. Schön.
Neumarkh , Bayrische statt, zu nachts. Obrist Trukmüller
commendant gwesen. Schön.
1644 VIII 23
Dienstag Feichte
, Nürnbergisch: Zu mittag. 3 meil. Ist
lautter sand und wald.
Nürnberg : zu nacht. 2 meil. Sand biß zu der statt. Denselben abent ist
Jacob Kreß
Vermutlich Jobst Christoph I. Kress von Kressenstein (1597–1663), seit 1641 im Inneren Rat
der Stadt Nürnberg (vgl. K. F. Frank S. 502–550; NDB 13 S. 11 ).
des innern rhats in nammen des magistrats zu mir geschikht
worden, mich zu empfangen. Schön.
lautter sand und wald.
Nürnberg : zu nacht. 2 meil. Sand biß zu der statt. Denselben abent ist
Jacob Kreß
Vermutlich Jobst Christoph I. Kress von Kressenstein (1597–1663), seit 1641 im Inneren Rat
der Stadt Nürnberg (vgl. K. F. Frank S. 502–550; NDB 13 S. 11 ).
worden, mich zu empfangen. Schön.
1644 VIII 24
Mittwoch In der frue hat mein capellan in dem Teutschen
hauß
meß gelesen. Hernach haben wir etliche Luthrische und die vornem-
ste kirchen besucht. Umb mittag hat der magistrat 2 burger geschikht,
mich abermahl zu empfangen, und haben mir 20 khanden wein von allerlei
sorten und ein lagl visch verehren laßen; denen tragern hab ich geschenkht
16 fl. Daselbst hab ich ein vierekhigen spiegl von stahl in Indianisch und
ebenholz eingefast gekaufft: 9 fl. Ein perspectiv von Indianischem holz: 3
fl. Umb puxpamene große kampl: 3 fl.
Nach mittag hat mich gemelter Kreß in das arsenal
geführt, welches
ansehlich und in schöner ordnung, auch ghar seuber gehalten, darin denen
leuth darin verehrt: 18 fl. Von danen haben wir ein khauflichen tisch sambt
dem kasten, der auf 12 taler geschäzt und dabey 400 markh silber sein soll,
besichtigt, verehrt: 3 fl. Hernach hat man unß das rhathauß
gwisen. Zu
mittag hat gedachter Kreß, zu nachts aber ein Khevenhiler , der daselbst
alß exulant auß den erbländern wohnet, dan herr obercommissar Nidekh
bei mir geeßen. Gegen abent hab ich die frau Maria Lisel Khevenhilerin
,
geborne von Dietrichstain, wittib, haimbgesucht. Schön.
hauß
ste kirchen besucht. Umb mittag hat der magistrat 2 burger geschikht,
mich abermahl zu empfangen, und haben mir 20 khanden wein von allerlei
sorten und ein lagl visch verehren laßen; denen tragern hab ich geschenkht
16 fl. Daselbst hab ich ein vierekhigen spiegl von stahl in Indianisch und
ebenholz eingefast gekaufft: 9 fl. Ein perspectiv von Indianischem holz: 3
fl. Umb puxpamene große kampl: 3 fl.
Nach mittag hat mich gemelter Kreß in das arsenal
ansehlich und in schöner ordnung, auch ghar seuber gehalten, darin denen
leuth darin verehrt: 18 fl. Von danen haben wir ein khauflichen tisch sambt
dem kasten, der auf 12 taler geschäzt und dabey 400 markh silber sein soll,
besichtigt, verehrt: 3 fl. Hernach hat man unß das rhathauß
mittag hat gedachter Kreß, zu nachts aber ein Khevenhiler , der daselbst
alß exulant auß den erbländern wohnet, dan herr obercommissar Nidekh
bei mir geeßen. Gegen abent hab ich die frau Maria Lisel Khevenhilerin
geborne von Dietrichstain, wittib, haimbgesucht. Schön.
1644 VIII 25
Donnerstag In der frue bin ich verraist.
Und zu mittag khommen auf Emßkirchen , Culmbachisch. Ist maistens
sand und wälder. 4 meil. Schön.
Zu nacht bin ich khommen auf Neustatt , Culmbachisch. Ist halb abge-
brant, wald und sand. 2 meil. Dem trompeter, den die statt mitgeben,
verehrt: 3 fl.
Und zu mittag khommen auf Emßkirchen , Culmbachisch. Ist maistens
sand und wälder. 4 meil. Schön.
Zu nacht bin ich khommen auf Neustatt , Culmbachisch. Ist halb abge-
brant, wald und sand. 2 meil. Dem trompeter, den die statt mitgeben,
verehrt: 3 fl.
1644 VIII 26
Freitag Zu mittag meine wägen und leuth auf mark
Bibemth , Würzburgisch. Ist gebürgig und wälder. 2 meilen. Schön.
Auf ein halb stund von danen ligt gegen Neumarkh die grafschafft und
schloß Schwarzenberg ; und weilen herr graf Johann Adolph
mit seiner
gmahl daselbst war, bin ich mit meinen kleppern dahin geritten; den
stallmaister, Brokowiz, Khayserlichen trompetter Ernst, 2 laggeyen und ein
reitknecht mitgenommen. Da hab ich zu mittag und zu nacht geeßen; in
die kuchl und sonst verehrt: 12 fl. Zu nacht sein meine wägen auf Kizing ,
Würzburgisch; ist stainig, walder. 3 meil.
Bibemth , Würzburgisch. Ist gebürgig und wälder. 2 meilen. Schön.
Auf ein halb stund von danen ligt gegen Neumarkh die grafschafft und
schloß Schwarzenberg ; und weilen herr graf Johann Adolph
gmahl daselbst war, bin ich mit meinen kleppern dahin geritten; den
stallmaister, Brokowiz, Khayserlichen trompetter Ernst, 2 laggeyen und ein
reitknecht mitgenommen. Da hab ich zu mittag und zu nacht geeßen; in
die kuchl und sonst verehrt: 12 fl. Zu nacht sein meine wägen auf Kizing ,
Würzburgisch; ist stainig, walder. 3 meil.
1644 VIII 27
Samstag Bin ich von Schwarzenberg dahin geritten, wo die
wägen meiner erwarttet haben. Regen.
Auf die nacht khommen auf Wirzburg . Ist stainig. 3 meil. Der herr
bischove
Johann Philipp Gf. Schönborn (1605–1673), 1642 Bf. von Würzburg, 1647 Ebf. von Mainz,
1663 Bf. von Worms (vgl. ADB 32 S. 274ff. ; NDB 10 S. 497–499 ).
hat spat zu mir geschikht und mich nach hof laden laßen. Hab
mich aber entschuldigt und zeitlich nidergelegt. Regen.
wägen meiner erwarttet haben. Regen.
Auf die nacht khommen auf Wirzburg . Ist stainig. 3 meil. Der herr
bischove
Johann Philipp Gf. Schönborn (1605–1673), 1642 Bf. von Würzburg, 1647 Ebf. von Mainz,
1663 Bf. von Worms (vgl. ADB 32 S. 274ff. ; NDB 10 S. 497–499 ).
mich aber entschuldigt und zeitlich nidergelegt. Regen.
1644 VIII 28
Sonntag. Hab ich mir daselbst von mein capellan meß lesen
laßen.
In der frue ist herr graf von Hazfeld
Melchior Gf. Hatzfeld (1593–1658), ksl. Feldmarschall (vgl. ADB 11 S. 35f. ; Schwarz S.
244f., NDB 8 S. 64f. ).
, Khayserlicher feldmarschall, bei mir
gewesen und 1½ stund mit mir geredet, und sich wider … beschwert. Bald
nach 10 uhr hat derselbe herr bischove mir ein von adl geschikht mit sein
leibwagen und mich zum fruemahl laden laßen, dahin ich auch gefahren
bin. Hat mich an der tafl oben allein gesezt. Und nach dem eßen biß zu
seiner carozza, mit der er mich wider in das wirtshaus führen laßen,
beglaittet. Von danen auß ich mit meinen kleppern und ein convoy von 14
musquetiren und des bischovs trompetter geritten.
Und umb 9 uhr abents khomen bis nacher Werthaimb , statt. Ist ein sehr
übler stainiger weg biß dahin, man hat 9 stund daran zu fahren. Meine
wägen sind jehnseits des Mains vast umb selbige stund auch dort ankhom-
men und sich auf pletten überführen laßen. Sobald ich in das wirtshauß
angelangt, seind beede graven von Lewenstain zu Wertheim, herr Ferdi-
nand Carl und Johan Dietrich
, gebrüder, zu mir khommen und mich mit
ihr carozza in ihr hauß geführt, und daselbst logirt. Regen.
laßen.
In der frue ist herr graf von Hazfeld
Melchior Gf. Hatzfeld (1593–1658), ksl. Feldmarschall (vgl. ADB 11 S. 35f. ; Schwarz S.
244f., NDB 8 S. 64f. ).
gewesen und 1½ stund mit mir geredet, und sich wider … beschwert. Bald
nach 10 uhr hat derselbe herr bischove mir ein von adl geschikht mit sein
leibwagen und mich zum fruemahl laden laßen, dahin ich auch gefahren
bin. Hat mich an der tafl oben allein gesezt. Und nach dem eßen biß zu
seiner carozza, mit der er mich wider in das wirtshaus führen laßen,
beglaittet. Von danen auß ich mit meinen kleppern und ein convoy von 14
musquetiren und des bischovs trompetter geritten.
Und umb 9 uhr abents khomen bis nacher Werthaimb , statt. Ist ein sehr
übler stainiger weg biß dahin, man hat 9 stund daran zu fahren. Meine
wägen sind jehnseits des Mains vast umb selbige stund auch dort ankhom-
men und sich auf pletten überführen laßen. Sobald ich in das wirtshauß
angelangt, seind beede graven von Lewenstain zu Wertheim, herr Ferdi-
nand Carl und Johan Dietrich
ihr carozza in ihr hauß geführt, und daselbst logirt. Regen.
1644 VIII 29
Montag Den tag daselbst still gelegen, und weillen wegen
der Frantzösischen und Heßischen parteyen unsicher war, ohne paß
weitter vort zu raisen
, hab ich meinen hofmaister auf der post nach
Frankfurt mit ein brief zum herrn graven Ernst von Ötting , Khayserlichen
commissarium daselbst, geschikht und ersucht, mir den gebettnen paß der
frau Landgravin zu Heßen Caßl
Amalie Elisabeth von Hanau (1602–1651), Witwe des Lgf. Wilhelm V. von Hessen-Kassel
( ADB 1 S. 383f. , NDB 1 S. 237 ).
, da er ankhommen, zu schikhen.
der Frantzösischen und Heßischen parteyen unsicher war, ohne paß
weitter vort zu raisen
Frankfurt mit ein brief zum herrn graven Ernst von Ötting , Khayserlichen
commissarium daselbst, geschikht und ersucht, mir den gebettnen paß der
frau Landgravin zu Heßen Caßl
Amalie Elisabeth von Hanau (1602–1651), Witwe des Lgf. Wilhelm V. von Hessen-Kassel
( ADB 1 S. 383f. , NDB 1 S. 237 ).
1644 VIII 30
Dienstag In der frue bin ich daselbst mit pletten über den
Main gefahren, beede herrn graven haben mich auf ein stund mit 12 oder
13 pferd beglaittet, 14 musquetire, ein corporal und ein trompeter mitge-
ben. Regen.
NB: Die graven haben mich und alle meine leüth und pferd kostfrey
gehalten und, was sye in 3 wirtsheüsern verzehrt, zahlen laßen, dahero ich
auch in das hauß verehrt: ****
Hart an Werthaimb ist gleich an waßer ein hocher berg, da man vorspann
haben muß, wehret ein starkhe halbe stund, und ist ein schlimmer weg.
Auf ein halbe meill von Mildnberg ist ein sehr übler stainiger weg und
hocher perg hinab.
Zu mittag sein wir khommen auf Mildnberg , statt, Churmainzisch. Man
hat 7 stund daran zu fahren.
Auf die nacht nach Klingenberg , statt, Churmainzisch. Ist ain starkhe
meill, aber gutter weg, da wächst der gutte wein.
Main gefahren, beede herrn graven haben mich auf ein stund mit 12 oder
13 pferd beglaittet, 14 musquetire, ein corporal und ein trompeter mitge-
ben. Regen.
NB: Die graven haben mich und alle meine leüth und pferd kostfrey
gehalten und, was sye in 3 wirtsheüsern verzehrt, zahlen laßen, dahero ich
auch in das hauß verehrt: ****
Hart an Werthaimb ist gleich an waßer ein hocher berg, da man vorspann
haben muß, wehret ein starkhe halbe stund, und ist ein schlimmer weg.
Auf ein halbe meill von Mildnberg ist ein sehr übler stainiger weg und
hocher perg hinab.
Zu mittag sein wir khommen auf Mildnberg , statt, Churmainzisch. Man
hat 7 stund daran zu fahren.
Auf die nacht nach Klingenberg , statt, Churmainzisch. Ist ain starkhe
meill, aber gutter weg, da wächst der gutte wein.
1644 VIII 31
Mittwoch Da muß man sich über Main führen laßen.
Zu mittag auf Ascheburg , Churmainzische statt. In 4 stund fahrt man
leicht hin, ist gutter weg. Ein schönes schloß , von rottem stain gebaut,
Churmainz gehörig. Regen.
Zu nacht auf Heiligstatt , statt, Mainzisch. In 3 stunden leicht zu fahren.
Zu mittag auf Ascheburg , Churmainzische statt. In 4 stund fahrt man
leicht hin, ist gutter weg. Ein schönes schloß , von rottem stain gebaut,
Churmainz gehörig. Regen.
Zu nacht auf Heiligstatt , statt, Mainzisch. In 3 stunden leicht zu fahren.
1644 IX 1
Donnerstag Wir haben da ein klains frustukh umb 8 uhr
geeßen.
Und umb 3 uhr nach mittag khommen auf Frankfurt : Ist gutter weg, sein 6
stund daran gefahren, haben hart vor Hanau passirt. Denselben abent ist
herr graf Ernst von Ötting
und graf von Wolkhenstain
Georg Ulrich Gf. Wolkenstein (1584–1663), Deutschordensritter, Kanonikus zu Brixen, 1629
Reichshofrat, Vertreter des Ks. in Frankfurt, später österreichischer Prinzipalgesandter in
Münster und Osnabrück (vgl. Wurzbach 58, S. 54; APW [III D 1 S. 351] ).
, Khayserlicher und
erzherzoglicher gesande, zu mir khommen. Regen.
geeßen.
Und umb 3 uhr nach mittag khommen auf Frankfurt : Ist gutter weg, sein 6
stund daran gefahren, haben hart vor Hanau passirt. Denselben abent ist
herr graf Ernst von Ötting
Georg Ulrich Gf. Wolkenstein (1584–1663), Deutschordensritter, Kanonikus zu Brixen, 1629
Reichshofrat, Vertreter des Ks. in Frankfurt, später österreichischer Prinzipalgesandter in
Münster und Osnabrück (vgl. Wurzbach 58, S. 54; APW [III D 1 S. 351] ).
erzherzoglicher gesande, zu mir khommen. Regen.
1644 IX 2
Freitag Bin ich in etlich buchladen gewesen und zu mittag
von herrn graven von Ötting geladen worden.
Nach dem eßen gegen abent hat mich der Churmainzische canzler Raiger-
sperger
Nikolaus Georg Raigersperger (1595?-1652), Kurmainzischer Kanzler und Reichshofrat (vgl.
Walther S. 38; APW [III D 1 S. 347] ).
und der Burgundische gesande
Peter von Weyms, Ratspräsident im Herzogtum Luxemburg, Vertreter der burgundischen
Stimme, die Spanien auch am Reichsdeputationstag in Frankfurt führte ( APW [III D 1 S. 350] ;
Dickmann S. 114).
haimbgesucht, mich ansehlich
empfangen und glik gewünscht. Denselben tag in der frue hat mir die statt
30 khanden wein verehren und durch 2 rhatsherrn empfangen laßen. Zu
nachts in dem wirtshauß geeßen. Schön.
von herrn graven von Ötting geladen worden.
Nach dem eßen gegen abent hat mich der Churmainzische canzler Raiger-
sperger
Nikolaus Georg Raigersperger (1595?-1652), Kurmainzischer Kanzler und Reichshofrat (vgl.
Walther S. 38; APW [III D 1 S. 347] ).
Peter von Weyms, Ratspräsident im Herzogtum Luxemburg, Vertreter der burgundischen
Stimme, die Spanien auch am Reichsdeputationstag in Frankfurt führte ( APW [III D 1 S. 350] ;
Dickmann S. 114).
empfangen und glik gewünscht. Denselben tag in der frue hat mir die statt
30 khanden wein verehren und durch 2 rhatsherrn empfangen laßen. Zu
nachts in dem wirtshauß geeßen. Schön.
1644 IX 3
Samstag Zu mittag daselbst geeßen, und ob ich zwahr von
herrn graven von Wolkhenstain zu gast geladen worden, hab ich mich
entschuldigen und alle meine wagen, pferd und bagage auf 3 schiff laden
laßen und biß nach Cölln davor bezahlen müßen: 367 fl 30 kr.
Auf die nacht sein wir khommen auf Mainz . Derselben churfürst
Anselm Kasimir Wamboldt von Umbstadt (1583–1647), seit 1629 Ebf. von Mainz ( NDB 1 S.
310 ; Rauch S. 152).
lag an
podagra krankh. Die thör waren schon zue, und haben mich allein mit 4
personen eingelaßen, die andern haben darauß über nacht bleiben müßen.
4 meil.
herrn graven von Wolkhenstain zu gast geladen worden, hab ich mich
entschuldigen und alle meine wagen, pferd und bagage auf 3 schiff laden
laßen und biß nach Cölln davor bezahlen müßen: 367 fl 30 kr.
Auf die nacht sein wir khommen auf Mainz . Derselben churfürst
Anselm Kasimir Wamboldt von Umbstadt (1583–1647), seit 1629 Ebf. von Mainz ( NDB 1 S.
310 ; Rauch S. 152).
podagra krankh. Die thör waren schon zue, und haben mich allein mit 4
personen eingelaßen, die andern haben darauß über nacht bleiben müßen.
4 meil.
1644 IX 4
Sonntag In der thumbkirchen hat mein capellan meß gelesen,
nach welcher ich meinen hofmaister zu des churfürsten großhofmaister,
herrn von Schönkern
, geschikht, mich entschuldigen laßen, das ich Ihr
Churfürstlichen Gnaden nit aufwarte, wolte derselben nit gehrn ungele-
genhait machen, weilen ich dero unpaßligkhait wüste. Zudem khunte ich
mich wegen habenden Khayserlichen bevelch nit aufhalten etc. Herr
Schönkern ließ mir hinwider vill complimenten machen, und das er mich
bei Ihr Churfürstlichen Gnaden schon entschuldigen wolle; thätte ghar
recht, das ich mich nit aufhielte, es wäre auch der partheyen halb was
unsicher. Batte mich aber, ich wolte mit Ihr Churfürstlichen Gnaden
correspondirn.
Auf die nacht khammen wir auf Boppart , Churtrierisch. Sein 10 meil
dahin. Ist ein stättl, die burgerschafft hat wacht gehalten.
nach welcher ich meinen hofmaister zu des churfürsten großhofmaister,
herrn von Schönkern
Churfürstlichen Gnaden nit aufwarte, wolte derselben nit gehrn ungele-
genhait machen, weilen ich dero unpaßligkhait wüste. Zudem khunte ich
mich wegen habenden Khayserlichen bevelch nit aufhalten etc. Herr
Schönkern ließ mir hinwider vill complimenten machen, und das er mich
bei Ihr Churfürstlichen Gnaden schon entschuldigen wolle; thätte ghar
recht, das ich mich nit aufhielte, es wäre auch der partheyen halb was
unsicher. Batte mich aber, ich wolte mit Ihr Churfürstlichen Gnaden
correspondirn.
Auf die nacht khammen wir auf Boppart , Churtrierisch. Sein 10 meil
dahin. Ist ein stättl, die burgerschafft hat wacht gehalten.
1644 IX 5
Montag Gegen mittag hab ich zu Andernach
zuegelendet und
2 fuder und 2 ohm Mosellwein gekhaufft, des alten und heyrigen, ieden
ohm zu 8 taler: 168 fl.
Auf die nacht zu Bonn , Churcölln. Seind 10 meil dahin. Ich bin noch vor
gespertem thor khommen, meine 2 andere schiff aber erst ein stund
hernach. Es haben aber Ihr Churfürstliche Durchlaucht
bevolchen, sobald
sye khommen, meine leuth und pferd einzulaßen.
2 fuder und 2 ohm Mosellwein gekhaufft, des alten und heyrigen, ieden
ohm zu 8 taler: 168 fl.
Auf die nacht zu Bonn , Churcölln. Seind 10 meil dahin. Ich bin noch vor
gespertem thor khommen, meine 2 andere schiff aber erst ein stund
hernach. Es haben aber Ihr Churfürstliche Durchlaucht
sye khommen, meine leuth und pferd einzulaßen.
1644 IX 6
Dienstag In der frue haben mich herr Ernst von Traun
,
Khayserlicher commissarius, graf Geleen
Gottfried Huyn Gf. Geleen (1595–1657), kurbayrischer, dann ksl. General, 1644 vom Ks.
mit dem Generalat im Westfälischen Kreis betraut ( ADB 8 S. 543 ).
, Khayserlicher feldmarschall, und
generalcommissarius Blumenthall
Johann Friedrich von Blumenthal (1609–1657), bis 1641 in kurbrandenburgischen Diensten,
später Reichshofrat und ksl. Generalkriegskommissar ( ADB 2 S. 616 ; NDB 2 S. 330f. ).
haimbgesucht. Umb 10 uhr haben Ihr
Churfürstliche Durchlaucht mich mit ihrem leibwagen mit 2 pferden
abhollen und zu der audienz belaitten laßen, Horst ist mein commissarius
gewesen. Ihr Churfürstliche Durchlaucht haben mich bei der thür der
ritterstuben empfangen und die rechte Hand in gehen und sizen geben.
Habe mit Ihr Churfürstliche Durchlaucht allein geredet biß es zeit zum
fruemahl gewesen, dabei ich oben an, herr von Traun neben mir, auf
meiner rechten der churfürst, auf der linkhen ein Neuburgischer gesande
zum Khayserlichen hof, Egloff
, und also vortan underschiedliche canonici
und thumbherrn geseßen. Man hat ungevär 3 stund geeßen. Ihr Mayestät
beeder gesundhaiten haben Ihr Churfürstliche Durchlaucht stehend
gedrunkhen. Und ist man wegen Philipßburg
Stadt im Kr. Bruchsal, Baden-Württemberg. Philippsburg war von Kf. Philipp Christoph von
Sötern zu einer Festung ausgebaut worden, die 1634 an Schweden verloren, aber im gleichen
Jahr wieder von den Kaiserlichen erobert worden war. 1644 belagerten sie die Franzosen
( Dickmann S. 286f.; APW [II B 1 Nr. 228 S. 481] ).
, welches von den Franzosen
belägert wär und an deren succurirung alle hoffnung verloren, sehr perplex
gewesen. Zu nachts hat man in meiner anticamera tafl gehalten, churfürst
aber hat sich entschuldigt.
Khayserlicher commissarius, graf Geleen
Gottfried Huyn Gf. Geleen (1595–1657), kurbayrischer, dann ksl. General, 1644 vom Ks.
mit dem Generalat im Westfälischen Kreis betraut ( ADB 8 S. 543 ).
generalcommissarius Blumenthall
Johann Friedrich von Blumenthal (1609–1657), bis 1641 in kurbrandenburgischen Diensten,
später Reichshofrat und ksl. Generalkriegskommissar ( ADB 2 S. 616 ; NDB 2 S. 330f. ).
Churfürstliche Durchlaucht mich mit ihrem leibwagen mit 2 pferden
abhollen und zu der audienz belaitten laßen, Horst ist mein commissarius
gewesen. Ihr Churfürstliche Durchlaucht haben mich bei der thür der
ritterstuben empfangen und die rechte Hand in gehen und sizen geben.
Habe mit Ihr Churfürstliche Durchlaucht allein geredet biß es zeit zum
fruemahl gewesen, dabei ich oben an, herr von Traun neben mir, auf
meiner rechten der churfürst, auf der linkhen ein Neuburgischer gesande
zum Khayserlichen hof, Egloff
und thumbherrn geseßen. Man hat ungevär 3 stund geeßen. Ihr Mayestät
beeder gesundhaiten haben Ihr Churfürstliche Durchlaucht stehend
gedrunkhen. Und ist man wegen Philipßburg
Stadt im Kr. Bruchsal, Baden-Württemberg. Philippsburg war von Kf. Philipp Christoph von
Sötern zu einer Festung ausgebaut worden, die 1634 an Schweden verloren, aber im gleichen
Jahr wieder von den Kaiserlichen erobert worden war. 1644 belagerten sie die Franzosen
( Dickmann S. 286f.; APW [II B 1 Nr. 228 S. 481] ).
belägert wär und an deren succurirung alle hoffnung verloren, sehr perplex
gewesen. Zu nachts hat man in meiner anticamera tafl gehalten, churfürst
aber hat sich entschuldigt.
1644 IX 7
Mittwoch Umb 11 uhr bin ich zu schiff gangen.
Und umb 4 uhr angelangt zu Cölln. Biß dahin sein 4 meil. Des herrn
graven von Gronßfelt
Jost Maximilian Gronsfeld Gf. Bronckhorst (1598–1662), kurbayrischer Feldmarschall, 1649
in ksl. Diensten ( ADB 9 S. 726ff. , NDB 7 S. 128f. ).
frau gmahl
1639 vermählte sich Gronsfeld mit Anna Christina, Tochter des Kölner Bürgermeisters
Johann von Hardnrath und der Katharina Gail ( NDB 7 S. 128 ).
hat mir zu sonderbaren gefallen, auf
vorgehendes schrifftliches ersuchen, eines auß ihren heüsern gelichen . Zu
nachts daselbst geeßen.
Und umb 4 uhr angelangt zu Cölln. Biß dahin sein 4 meil. Des herrn
graven von Gronßfelt
Jost Maximilian Gronsfeld Gf. Bronckhorst (1598–1662), kurbayrischer Feldmarschall, 1649
in ksl. Diensten ( ADB 9 S. 726ff. , NDB 7 S. 128f. ).
1639 vermählte sich Gronsfeld mit Anna Christina, Tochter des Kölner Bürgermeisters
Johann von Hardnrath und der Katharina Gail ( NDB 7 S. 128 ).
vorgehendes schrifftliches ersuchen, eines auß ihren heüsern gelichen . Zu
nachts daselbst geeßen.
1644 IX 8
Donnerstag Bin zu den parfüßern
gefahren und daselbst meß
gehört und mein andacht verricht. Der magistrat hat mich von einem
burgermaistern und 3 andern rhatsherrn empfangen und 20 khanden wein
verehren laßen. Zu mittag und nacht zu hauß geeßen. Nach dem mittag-
mahl bin ich auf vorher beschechnes einladen zu den pp. societatis
mit
meinen 2 wägen gefahren und des P. Sandaei
P. Max. Sandaeus S. J. (1578–1656), Professor für Philosophie und Theologie in Würzburg,
Mainz und Köln, beliebter Prediger ( ADB 30 S. 339f.).
sermon gehört, nach
welchem sye mir das collegium und die kirchen gewisen und das completo-
rium in music singen laßen.
gehört und mein andacht verricht. Der magistrat hat mich von einem
burgermaistern und 3 andern rhatsherrn empfangen und 20 khanden wein
verehren laßen. Zu mittag und nacht zu hauß geeßen. Nach dem mittag-
mahl bin ich auf vorher beschechnes einladen zu den pp. societatis
meinen 2 wägen gefahren und des P. Sandaei
P. Max. Sandaeus S. J. (1578–1656), Professor für Philosophie und Theologie in Würzburg,
Mainz und Köln, beliebter Prediger ( ADB 30 S. 339f.).
welchem sye mir das collegium und die kirchen gewisen und das completo-
rium in music singen laßen.
1644 IX 9
Freitag Hab ich bei den 3 Khönigen
mir von mein capellan
meß lesen laßen, deren heilige corpora mir hernach von dem graven von
Ritberg
, thumbherrn, geweisen worden. Hernach sein wir auf den thurm
hinauf gestiegen, sind 250 staffl.
Nach dem eßen sein wir zu St. Ursula und von danen zu den Chartheuser
gefahren, da ich unsern vor etlich und 20 jahren gewesnen diener P.
Joannem Pistorium besucht. Zu mittag und nacht hab ich zu hauß
geeßen.
meß lesen laßen, deren heilige corpora mir hernach von dem graven von
Ritberg
hinauf gestiegen, sind 250 staffl.
Nach dem eßen sein wir zu St. Ursula und von danen zu den Chartheuser
gefahren, da ich unsern vor etlich und 20 jahren gewesnen diener P.
Joannem Pistorium besucht. Zu mittag und nacht hab ich zu hauß
geeßen.
1644 IX 10
Samstag Hab ich bei den pp. Cartheusern, aber nit in
refectorio, zu mittag geeßen, vorher mein capellan daselbst meß lesen
laßen. Gegen abent hat mich herr thumbdechant daselbst, herzog Franz
von Lothringen , haimbgesucht. Regen.
refectorio, zu mittag geeßen, vorher mein capellan daselbst meß lesen
laßen. Gegen abent hat mich herr thumbdechant daselbst, herzog Franz
von Lothringen , haimbgesucht. Regen.
1644 IX 11
1644 IX 12
Montag Habe die fürstin von Eßen – war ein gravin von
Spaur
– haimbgesucht.
Nach dem frustukh mit allen wägen und pferden zu
schiff gangen.
Zu nacht auf Zonß . Sein 3 meil. Haben wegen des starkhen contrari wind
nit weitter fahren khönnen.
Spaur
schiff gangen.
Zu nacht auf Zonß . Sein 3 meil. Haben wegen des starkhen contrari wind
nit weitter fahren khönnen.
1644 IX 13
Dienstag Auf mittag zu Düßldorff
. Sein 3 meil dahin, haben
contrari wind gehabt. Ich hab in dem wirtßhaus eingkhert, es hat aber der
herzog
Wolfgang Wilhelm (1578–1653), ADB 44 S. 87–116 ; Isenburg I, Tafel 34.
alsopald ein leibwagen mit 6 pferden und den guardileutenambt
geschikht, mich nacher hof abzuhollen. Es war gleich 1 uhr, und der herzog
zur tafl gangen. Sobald ich kham, ist er mir sambt seinem sohn, den
prinzen , biß zu dem wagen entgegen gangen, dabei auch pfalzgrave
Christian von Pirkefelt , einer von Landsperg und des alten herzogen
gmahlin bruder, pfalzgrave Fridrich , gewesen, die sein mir alle vorgetret-
ten, und ich mit dem alten herzog allein nachgangen. Alß wir in die
taflstuben durch alle cammern und guardi khommen, sind die herzogin
,
des prinzen gmahlin
(NB: des khönigs in Pollen frau schwester) und der
herzogin freyle schwester
gestanden, welche ich alle empfangen, und
darauf mir die erste stell oben an der tafl, wiewoll ich dieselbe den
herzoginen offerirt, gegeben worden. Zu nacht hab ich gleichfals zu hof
geeßen und darin logirt.
contrari wind gehabt. Ich hab in dem wirtßhaus eingkhert, es hat aber der
herzog
Wolfgang Wilhelm (1578–1653), ADB 44 S. 87–116 ; Isenburg I, Tafel 34.
geschikht, mich nacher hof abzuhollen. Es war gleich 1 uhr, und der herzog
zur tafl gangen. Sobald ich kham, ist er mir sambt seinem sohn, den
prinzen , biß zu dem wagen entgegen gangen, dabei auch pfalzgrave
Christian von Pirkefelt , einer von Landsperg und des alten herzogen
gmahlin bruder, pfalzgrave Fridrich , gewesen, die sein mir alle vorgetret-
ten, und ich mit dem alten herzog allein nachgangen. Alß wir in die
taflstuben durch alle cammern und guardi khommen, sind die herzogin
des prinzen gmahlin
herzogin freyle schwester
darauf mir die erste stell oben an der tafl, wiewoll ich dieselbe den
herzoginen offerirt, gegeben worden. Zu nacht hab ich gleichfals zu hof
geeßen und darin logirt.
1644 IX 14
1644 IX 15
Donnerstag Umb 6 uhr hab ich meß gehört und hernach zu
schiff gangen. Ihr Durchlaucht haben mich mit denen fürsten in 2 wägen
biß zum waßer beglaittet und etliche stukh loßbrennen laßen. Daselbst
verehrt: ****
Wir sein bei Khayserswerth
, Ordungen
, Orsoy
passirt und zu nachts
khommen auf Rheinberg , statt, Hollendisch. Daselbst seind 2000 mann in
der guarnison gelegen
. Der comendant daselbst ließ mich durch 2 officieri
empfangen, vill offerten thun und bevelch geben, man solte die losung von
mir nemmen. Verzehrt: ****
schiff gangen. Ihr Durchlaucht haben mich mit denen fürsten in 2 wägen
biß zum waßer beglaittet und etliche stukh loßbrennen laßen. Daselbst
verehrt: ****
Wir sein bei Khayserswerth
khommen auf Rheinberg , statt, Hollendisch. Daselbst seind 2000 mann in
der guarnison gelegen
empfangen, vill offerten thun und bevelch geben, man solte die losung von
mir nemmen. Verzehrt: ****
1644 IX 16
Freitag Schikhte der comendant eben selbige officieri in der
frue mit einer caroci von 4 pferden, von mir urlaub zu nemen und
compliment zu machen.
Zu mittag kham ich nacher Wesel
, Hollendisch. Da besahen wir die statt
und giengen in etliche laden. Zu nachts bliben wir da, und ließe ich mittls
pferd für das kuchl caleß und karren, die 2 fuder wein vortzuführen,
bestellen. Muste von jeder ohm 3 taler biß nach Münster bezahlen: 63 fl.
frue mit einer caroci von 4 pferden, von mir urlaub zu nemen und
compliment zu machen.
Zu mittag kham ich nacher Wesel
und giengen in etliche laden. Zu nachts bliben wir da, und ließe ich mittls
pferd für das kuchl caleß und karren, die 2 fuder wein vortzuführen,
bestellen. Muste von jeder ohm 3 taler biß nach Münster bezahlen: 63 fl.
1644 IX 17
Samstag Zu mittag auf Scharenbekh
, Churbrandenburgisch.
Man hat 4 stund zu fahren. Schön. Ist alles verwüst und ruinirt.
Auf die nacht zu Haltern , Münsterisch. Dahin sein 5 stund. Ein stund von
danen, alß meine pferd und wägen ein stukh wegs voran waren und der
bagagewagen etwas zurukhblib, khammen 13 starkhe kerln mit langen
wören auß einem pusch gesprungen und wolten den wagen antasten und
blindern. Alß aber die gutschi starkh schreyeten und wir avisirt worden,
schikhten wir alsopald unsere pferd und leuth mit rören gegen sye; alß sye
es wahrnammen und sahen, das wir ihrer maister sein khunten, ließen sye
davon ab und giengen widerumb ihren weg vort .
Man hat 4 stund zu fahren. Schön. Ist alles verwüst und ruinirt.
Auf die nacht zu Haltern , Münsterisch. Dahin sein 5 stund. Ein stund von
danen, alß meine pferd und wägen ein stukh wegs voran waren und der
bagagewagen etwas zurukhblib, khammen 13 starkhe kerln mit langen
wören auß einem pusch gesprungen und wolten den wagen antasten und
blindern. Alß aber die gutschi starkh schreyeten und wir avisirt worden,
schikhten wir alsopald unsere pferd und leuth mit rören gegen sye; alß sye
es wahrnammen und sahen, das wir ihrer maister sein khunten, ließen sye
davon ab und giengen widerumb ihren weg vort .
1644 IX 18
1644 IX 19
Montag Zu mittag auf Münster
. Haben 6 stund biß dahin
zugebracht. Außerhalb der statt ist mir erstlich der commendant daselbst,
oberst Rurimond
, zu pferd, und gleich darauf herr Johann Ludwig graf zu
Naßau
Johann Ludwig Gf. von Nassau-Hadamar (1590–1653), Hauptbevollmächtigter des Ks. in
Münster, 1636 Reichshofrat, 1650 in den Reichsfürstenstand erhoben ( ADB 14, S. 258–260 ;
Wolf S. 109–123; Schwarz S. 312f.; APW [II C 2 Nr. 3 S. 3] ).
, Khayserlicher abgesandter zu den fridenstractaten, mit 3 seiner
carocen entgegen gefahren, da wir beede abgestanden, und er mich in sein
wagen gesezt, und weilen ich aus bevelch Ihr Mayestät all’incognito
einziechen sollen, sein wir umb zwey thör gefahren und meine wägen
durch ein anders hineingehen laßen; der herr graf hat mich in sein hauß
logirt und seine aigne zimmer übergeben, da hab ich nach 2 uhr etwas
wenigs retirato mit ihme, graven, geeßen. Zu nachts haben wir offentlich
tafl gehalten.
zugebracht. Außerhalb der statt ist mir erstlich der commendant daselbst,
oberst Rurimond
Naßau
Johann Ludwig Gf. von Nassau-Hadamar (1590–1653), Hauptbevollmächtigter des Ks. in
Münster, 1636 Reichshofrat, 1650 in den Reichsfürstenstand erhoben ( ADB 14, S. 258–260 ;
Wolf S. 109–123; Schwarz S. 312f.; APW [II C 2 Nr. 3 S. 3] ).
carocen entgegen gefahren, da wir beede abgestanden, und er mich in sein
wagen gesezt, und weilen ich aus bevelch Ihr Mayestät all’incognito
einziechen sollen, sein wir umb zwey thör gefahren und meine wägen
durch ein anders hineingehen laßen; der herr graf hat mich in sein hauß
logirt und seine aigne zimmer übergeben, da hab ich nach 2 uhr etwas
wenigs retirato mit ihme, graven, geeßen. Zu nachts haben wir offentlich
tafl gehalten.
1644 IX 20
Dienstag Nova: Ist die zeittung khommen, das die Franzosen
Philipßburg mit accord erobert
Am 9. September 1644 (vgl. APW [II B 1 Nr. 245f. S. 505] ).
, und Mentz sey aufgefordert worden;
derselbe Churfürst hette sich nacher Lohnstain
Wahrscheinlich Oberlahnstein, Kr. St. Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Mainz kapitulierte am
17. September 1644 (vgl. APW [II B 1 Nr. 253 S. 519] ).
retirirt. Zu mittag haben
wir dort beisamen geeßen. Nach dem eßen hat mich gemelter graf mit
seinen 3 wägen hinauß beglaittet auf ein stund, da wir von einander urlaub
genommen.
Und ich zu nachts khommen bin auf Lengerich . Sein 6 stund daran
gefahren, und erst umb 9 uhr hinkhommen, da ich nuhr ein wenig suppen
geeßen und schlaffen gangen.
Philipßburg mit accord erobert
Am 9. September 1644 (vgl. APW [II B 1 Nr. 245f. S. 505] ).
derselbe Churfürst hette sich nacher Lohnstain
Wahrscheinlich Oberlahnstein, Kr. St. Goarshausen, Rheinland-Pfalz. Mainz kapitulierte am
17. September 1644 (vgl. APW [II B 1 Nr. 253 S. 519] ).
wir dort beisamen geeßen. Nach dem eßen hat mich gemelter graf mit
seinen 3 wägen hinauß beglaittet auf ein stund, da wir von einander urlaub
genommen.
Und ich zu nachts khommen bin auf Lengerich . Sein 6 stund daran
gefahren, und erst umb 9 uhr hinkhommen, da ich nuhr ein wenig suppen
geeßen und schlaffen gangen.
1644 IX 21
Mittwoch Zu mittag auf Oßnabrukh
. Sein 4 stund dahin.
Herr graf Johan Weykhard von Aursperg
Johann Weikhard Gf. Auersperg (1615–1677), Reichshofrat, 1653 Erhebung in den Reichsfür-
stenstand, ksl. Gesandter in Osnabrück seit 1. August 1643 (vgl. ADB 1 S. 640 ; Mecenseffy S.
295–505; Schwarz S. 437f.).
, Khayserlicher abgesandter zu
den fridenstractaten, ist mir mit einer caroce entgegen auf ein stund
gefahren und mich in sein hauß beglaittet, da ich zu mittag und zu nacht
geeßen, aber in einem vor mich und meine leüth bestelten hauß geschlaf-
fen
Zur Ankunft Lambergs vgl. auch APW [II A 1 Nr. 411 S. 647] und APW [II C 1 Nr. 221 S. 345] .
.
Herr graf Johan Weykhard von Aursperg
Johann Weikhard Gf. Auersperg (1615–1677), Reichshofrat, 1653 Erhebung in den Reichsfür-
stenstand, ksl. Gesandter in Osnabrück seit 1. August 1643 (vgl. ADB 1 S. 640 ; Mecenseffy S.
295–505; Schwarz S. 437f.).
den fridenstractaten, ist mir mit einer caroce entgegen auf ein stund
gefahren und mich in sein hauß beglaittet, da ich zu mittag und zu nacht
geeßen, aber in einem vor mich und meine leüth bestelten hauß geschlaf-
fen
Zur Ankunft Lambergs vgl. auch APW [II A 1 Nr. 411 S. 647] und APW [II C 1 Nr. 221 S. 345] .