Acta Pacis Westphalicae III A 3,5 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 5. Teil: Mai - Juni 1648 / Maria-Elisabeth Brunert

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I. Bericht des Kurmainzer Reichsdirektoriums über die Deputation der reichsständischen
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Gesandten in Osnabrück an die Kaiserlichen am 13. Juni 1648: Information der Deputierten
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durch die Kaiserlichen über die Herausgabe von Korrekturen zum KEIPO8 1648 V 11 (= *KEIPO9* )
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und über das schwedische Angebot, am 14. Juni 1648 dazu Stellung zu nehmen; Auffor-
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derung
an die Deputierten, die Reichsstände möchten dazu beitragen, daß Schweden diese
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Stellungnahme wirklich abgebe; Information der Kaiserlichen durch die Deputierten über die
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(an bestimmte Bedingungen gebundene) Bewilligung von 5 Millionen Reichstalern für die
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schwedische Militärsatisfaktion und die Absicht, Servien zum Bleiben aufzufordern, damit
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die französischen Verhandlungen in Osnabrück geführt werden könnten; Vorbehalt der Kai-
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serlichen
, daß die Resolution Ferdinands III. über die Satisfaktion der eigenen Immediat-
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und
Mediattruppen noch nicht vorliege; Kritik an den einseitigen Osnabrücker Beschlüssen
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über die schwedische Militärsatisfaktion; Information, daß die Schweden keine allgemeine
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Rückgabe der Donationen vorsähen, sowie Erläuterung, warum über die französischen
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Belange in Münster verhandelt werden müsse.

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II. Bericht des Kurmainzer Reichsdirektoriums über die Deputation der reichsständischen
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Gesandten in Osnabrück an die Schweden am 13. Juni 1648: An bestimmte, unerläßli-
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che
Bedingungen gebundenes Angebot von 5 Millionen Reichstalern für die schwedische
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Militärsatisfaktion sub spe rati und vorbehaltlich einer Ermäßigung durch die Königin; Dank
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der Schweden, Bereitschaft, am folgenden Tag die erbetene Erklärung abzugeben, wie die
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Satisfaktion aufzubringen sei, und Bitte um eine schriftliche Kurzfassung der Bedingungen.

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III. Bericht des Kurmainzer Reichsdirektoriums über Serviens Antwort vom 14. Juni 1648
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auf die Bitte der Deputierten vom 13. Juni, die französischen Verhandlungen möchten in
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Osnabrück geführt werden: Gründe Serviens, warum dieser Bitte nicht entsprochen wer-
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den
könne; seine Aufforderung, wenigstens ein Teil der reichsständischen Gesandten möchte
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sich zur Fortführung der französischen Verhandlungen nach Münster begeben oder die
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Reichsstände sollten von sich aus unverzüglich darüber in Osnabrück beraten und ihn über
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das Ergebnis informieren; Mitteilung der drei gewünschten Beratungspunkte (Ausschluß des
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Herzogs von Lothringen und des Burgundischen Reichskreises aus dem Frieden sowie das
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Verbot kaiserlicher Assistenz für Spanien gemäß den Forderungen Frankreichs).

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IV. Bekanntgabe der Proposition für die nächste Sitzung.

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V. Aufforderung der Schweden, Deputierte zur Entgegennahme einer Erklärung zu ent-
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senden
. Nach deren Rückkehr Bericht des Kurmainzer Reichsdirektoriums: Annahme des
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reichsständischen Angebots von 5 Millionen Reichstalern durch die Schweden, allerdings ohne

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die von den Reichsständen damit verbundenen Vorbehalte; Absicht der Schweden, die Frage
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über den Verbleib der Armeen zwischen Friedensschluß und Ratifikation durch Verhandlun-
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gen
des schwedischen Kriegspräsidenten mit der Generalität klären zu lassen; Aushändigung
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eines Schriftsatzes über die Militärsatisfaktion und den Vollzug des Friedens sowie Aufforde-
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rung
, über die Zahlungstermine direkt mit der Armee zu verhandeln.

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VI. Verlesung des schwedischen Schriftsatzes über die Militärsatisfaktion und den Vollzug des
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Friedens.

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