Acta Pacis Westphalicae III A 6 : Die Beratungen der Städtekurie Osnabrück: 1645 - 1649 / Günter Buchstab
38. 21. Sitzung des Städterats Osnabrück 1646 März 17 15 Uhr
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Osnabrück 1646 März 17 15 Uhr
Nürnberg S I L 203 Nr. 19 fol. 52 = Druckvorlage; Strassburg AA 1144 fol. 68’; Ulm
A 1560 o. F.; Isny Büschel 868 o. F.; Esslingen „tomi actorum“ Bd. IV fol. 82–82’; vgl.
ferner Bremen 2 – X. 8. m.
Münsterische Monita zur Amnestie.
Anwesend: Straßburg, Lübeck, Bremen, Herford auf der Rheinischen, Ulm, Eßlingen und Lindau
auf der Schwäbischen Bank.
Directorium referirt: Es seye zwar gestern der verlaß gewesen, den aufsaz
super prima classe morgendes tages, erst nachdem die Münsterischen monita
gehöriger orten beygerukt sein werden, selbige in pleno zu verlesen und
davon zu reden. Demnach ihme aber die zeit gegünnt gewesen, habe er
davor gehalten, er könne sich derselben begeben, und ie ehe man zusammen
kommen, ie beßer es sein werde. Verlaas darauf zuvorderst die von Münster
einkommene beede schreiben vom 13. und 14. hujus, zeigte dabey an, daß er
nicht vor nöhtig halte, daß über iedwedem wort, so die Münsterischen zu
ändern oder einzuruken begehrt, eine sonderbare umbfrage gehalten
werde, er wolle iedesmal, was sie erinnert haben, anzeigen. Hingegen mögte
ein ieder, ob und was er für bedenken dabey hette, citra praejudicium ordinis
eröffnen.
Ward demnach der auffsaz verlesen, und den monitis fast in allem, weil sie
von keiner sonderlichen importanz gewesen, außgenommen etliche wenig
päss, platz gegeben; so dann dem directorio überlaßen worden, die in puncto
immobilium et rerum judicatarum zimlich weitleufftige monita zu contra-
hiren und nach dem fürstlichem auffsaz so viel möglich
2 einzurichten.] Das bremische Protokoll vervollständigt Lübeck refert, was er und Lindau
pridie apud dominum Magdeburgensem verrichtet: 1. Wegen der ritterschafft praece-
denz hette sich uff die reichsabschiede, das drin solch ordo befindtlich, beruffen.
2. Wegen des neuen gravaminis ratione Bremen solte der statt Bremen abgeordneten
memorial verlesen werden. Beantwortung des erzbischöflichen schreibens hetten nit
nöhtig erachtet.
Herr Lampadius, apud quem dominus Lubecensis heute gewesen, hette auch gesagt,
daß er nicht da gewesen; gleichwohl hette er, was geschehen, nicht improbiren wol-
len .