Acta Pacis Westphalicae III A 6 : Die Beratungen der Städtekurie Osnabrück: 1645 - 1649 / Günter Buchstab
19. 2. Sitzung des Städterats Osnabrück 1646 Januar 26 8 Uhr
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Osnabrück 1646 Januar 26 8 Uhr
Nürnberg S I L 203 Nr. 19 fol. 3–3’ = Druckvorlage; Strassburg AA 1144 fol. 3’–4’;
Ulm A 1560 o. F.; Isny Büschel 865 o. F.; Esslingen „tomi actorum“ Bd. IV, fol.
5–6’; Lübeck Senatsakten Reichsfriedensschlüsse 24 o. F.; vgl. ferner Bremen 2 – X. 8. m.
Conclusum vom 24. Januar 1646, Abstimmung mit dem Fürstenratsconclusum.
Anwesend: Straßburg, Lübeck, Dortmund, Bremen auf der Rheinischen, Eßlingen, Memmingen,
Lindau auf der Schwäbischen Bank.
Sein vom Directorio die rationes, darauß das conclusum vorgestriger deli-
beration zu faßen, abgelesen worden, nemlich 1. quoad modum procedendi,
daß methodo Suecicae zu inhaeriren, quia commodior et expeditior, 2. Cae-
sareani eandem approbarunt, 3. Galli aegre ferre non possunt propter con-
ventionem mutuam, 4. protocollum magis adscribendum dominis Media-
toribus quam Gallis.
2. Quoad punctum satisfactionis, seye selbiger zu differiren, 1. damit der
stände jura nicht überhüpfft werden, 2. weil herr graff von Trautmansdorff
gesagt, seye zuvor tranquillitas interna zu promoviren, 3. weil die herren
Schwedischen sich vernehmen laßen, die satisfaction bestehe in indemnitate
praeteritorum et securitate futurorum.
3. Quoad deputationem, daß selbige vorgehen könne, weiln es die Franzosen
selbsten begehret und beßer seye, ex ore ipsorum derselben meinung anzu
hören als a Mediatoribus, auch zu mehrerer beförderung der tractaten und
erhaltung guten willens diene; doch daß man zuvor die puncta, darüber
erleuterung einzuholen, communiciren und in pari numero von beeden reli-
gionen deputiren oder wann es ohne offension der Franzosen geschehen
könne, noch zur zeit unterlaßen solle.
Sein von allen placitirt und dem herrn directori das conclusum zu verfaßen
heimbgestellet worden. Hierauf ist man deß Churmainzischen wie auch
Österreichischen directorii zur re- und correlation ihres conclusi gewärtig
gewesen, von dem Nürnbergischen gesanden aber (der dem fürstenraht im
nahmen der Fränkischen grafen beygewohnet) angezeigt worden, weiln von
denen churfürstlichen niemands hieroben, und das fürstliche directorium
vorgebe, es seye nicht styli, daß zwischen dem fürsten- und stättraht, in ab-
wesenheit der churfürstlichen, einige re- und correlation vorgenommen
werde, als seye für gut und rathsam angesehen worden, daß ein jedes colle-
gium sein conclusum dem Churmainzischen directorio a part zustellen solle,
dabey es dann auch, weiln es zu mehrer autoritet dienet, gelaßen worden
Conclusum in Nürnberg 1 7 fol. 51–52’ sowie zweifach in MEA FrA , RK ) Fasz. 15. 2. Sitzung des
FR Osnabrück vom 26. Januar 1646 Meiern II S. 278–284; Conclusum ebd. S. 285f; hier
auch Beschwerde gegen das Zustandekommen des münsterischen Conclusums, Reaktion des KfR
darauf in APW [ III A 1,1 S. 441–452 ] .
Und ferner referirt, daß das fürstliche mit dem stättischen concluso in duo-
bus prioribus punctis ganz conform, bey dem dritten aber etwas different
seye, in dem die fürstlichen dafür gehalten, daß die deputation, biß etwa
zweiffelhaffte puncta vorfallen, zu differiren und gleich wie es denen hiesigen
frei und bevorstehet, eine deputation an die herren Schwedischen zu
machen; also werde es auch denen
Was den modum anlangt, gebe die Schwedische replic denselben genugsam
an die hand; diesem nach ist das concept stättischen bedachts über das
prooemium der cronen propositionen von dem löblichen directorio ver-
lesen und nebens danksagung übernommener mühewaltung unanimiter
placitirt worden.