Acta Pacis Westphalicae III A 6 : Die Beratungen der Städtekurie Osnabrück: 1645 - 1649 / Günter Buchstab
10. Sitzung der städtischen Gesandten Osnabrück 1645 November 25

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Sitzung der städtischen Gesandten


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Osnabrück 1645 November 25

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Bremen 2 – X. 8. m. = Druckvorlage.

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Auslassung der Hansestädte in Bedenken des Fürstenrats. Memorial zur Lage der Stadt Worms.

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Anwesend: Straßburg, Lübeck, Kolmar, Bremen auf der Rheinischen, Nürnberg auf der Schwä
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bischen Bank.

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Straßburg. Referirt Refert , daß a domino Gloxino ihme zu wißen gethan, daß
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gestern im fürstenraht etwas fürkommen, davon vorher ante re- et correla- tione correlationem
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etwas inter nos zu rehden. Petit, referri.

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Lübeck. Refert, das unterschiedtliche erinnerungen fürkommen, so dictiret
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werden solten. Das hette er nur erinnern laßen wollen. Dannoch hette er
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auch dieß daselbst vernommen, das fürstliche sich beredt, sie wolten diserte
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der hansestätte im uffsatz nit gedacht haben, 1. wehren theils reichsstette, so
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bereits drinnen, theils mediatstette, deren auch gedacht und würden von
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ihren herren vertreten. 2. Wehre ihrer auch im religionfrieden nit gedacht.

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3. Wüste man auch eigentlich nit, worin der bundt gemeint. Adducit bre-
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viter causas in contrarium

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Vgl. dazu Meiern I S. 793 ff – 19. November 1645, Intervention Gloxins als sachsen-lauen
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burgischer
Gesandter im Fürstenrat am 24. November ( ebd. S. 797; verschiedene Bedenken zu-
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gunsten
der Hansestädte in Strassburg AA 1132 fol. 12–13’; Druck: Meiern II S. 111–
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113; Strassburg ebd. fol. 14–17’, Druck: Meiern II S. 113–116; Strassburg ebd.
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fol. 18–21’, Druck: Meiern II S. 116–120 . Zum Verhältnis der Hansestädte zum Reich
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F. Frensdorff ; Ph. Dollinger , passim ).
.

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Und bittete nomine totius hanseatici corporis, daß es bey der außtrucklichen
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benennung gelaßen, keine trennung und ansuchung bey andern verursachet
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werden möchte. Wehre zwar den 3 erbaren stätten, alß reichsstätten, so viel
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das reichswesen belangt, so groß nit dran gelegen, weil dannoch nit allein in
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andern auch gute ehrliche leute vorhanden, deren sie sich anzunehmen, son-
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dern auch das hänsische wesen den außwertigen herrschafften betrifft, alß
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womit sie sonderbare pacta, daselbsten auch ihre conthore und deren annec-
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tirte privilegia haben, und das hansestättische wesen vom reichsstättischen
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gantz unterschieden, alß konnten sie die qualität nit fahren laßen. Und
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werde, wan gleich fürsten und stätte nit willigen wolten, sie, hanseatici, doch
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omnem lapidem moviren, daß dannoch die expresse nominatio nit außen
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bliebe .

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Nürnberg. Sein auch des Culmbachischen und Würtenbergischen von
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Münster geschickte erinnerungen noch ubrig . Votiert pro hanseaticis, late,

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adductis argumentis, insonderheit auch, daß diejenige hanseaticae civitates,
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so ietzo pro mediatis gehalten werden, vormahlß in libertate gestanden und
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nach und nach dieselben untergezogen worden. Schlegt auch uff ein memo-
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rial , sonderlich wan die fürstliche mit der form, wie im uffsatz bey dem
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stättischen collegio der hansestätte gedacht, nit zufrieden sein wolten.
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Erbeut sich auch sonst, moviert per discursum, welche eigentlich noch
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hanseaticae civitates sein.

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Kolmar. Idem Item . Addit Adducit , daß sonderlich zu verwundern, das fürstliche der
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hansestätte in oneribus gerne gedencken wollen, in puncto emolumentorum
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aber nit.

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Bremen. Repetebam domini Lubecensis furtrag, danckte deme denen zustemmen- den zustimmenden
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herren und batt ferner. Erinnert dabey, was toti imperio und deßen
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membris bißher zu damit gedient gewesen, das die commercia in gutter
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ordnung und wesen intra et extra imperium (da hanseatici pacta cum exteris
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et privilegia ab illis bono publico erhalten, magnis impensis quandoque
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etiam bellis dieselbe conserviert) ab hanseatico corpore erhalten; item, daß
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ab initio die desideria communi utriusque collegii nomine ab utriusque
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collegii legatis der frembden cronen herren plenipotentiariis eingereicht.

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Straßburg. Ut caeteris caeteri prolixe satis.

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Lübeck. Erinnert wegen Wormbs, ob die nit stätte für selbe statt apud dominos
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plenipotentiarios Gallicos zu intercedieren

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Von 1630 an war Worms ständig besetzt, zuerst von schwedischen, dann von französischen Trup-
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pen ; entsprechend war der Zustand der Stadt, als sie, in der sich 1645/6 nur noch 200 Bürger
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befunden haben sollen ( Meiern II S. 256; G. Buchstab S. 217f), um Neutralität nachsuchte.
. Und verlieset sein deßwegen
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uffgesetztes.

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Ward gewilligt, doch daß auch anderer stätte, so unter gleicher beschwerd,
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wofür vor diesem bereits von einem und anderen privatim gebetten worden,
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doch auch dabey erinnert, daß vorige intercessiones fast contrarium effectum
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gehabt und die lateres drüber an einem und andern orten dupliert worden.
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Derwegen zu bedenck verstelt, ob das fürbitten nur nit zu unterlaßen.

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