Acta Pacis Westphalicae III D 1 : Stadtmünsterische Akten und Vermischtes / Helmut Lahrkamp
228. Diarium Wartenberg Münster 1648 Oktober 24
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Münster 1648 Oktober 24
HStAD , Kurköln VI 251 fol. 78.
Unterzeichnung des Friedens mit Frankreich und Schweden.
Seind vormittags die deputirte stend wegen vertrösteter subscription der
instrumentorum in loco consueto zuesammenkommen; nachdem sie aber
eine zeitlang vergeblich abgewartet, haben sie sich wiederumb voneinander
nacher hauß begeben, etliche aber zu den Franzosen und Schweden selbige
weiters zu pressiren gefahren.
Gegen den mittag umb 11 schicken die Franzosen und Schweden beygehen-
de schrifftliche erklehrung ahn die Churmainzische gleichlautenden inhalts.
Nach 1 uhren sein die Schwedische zum grafen Lamberg in 5 gutschen mit 6
pferden gefahren, bey welchem sich auch der Kayserliche abgesandter Cran
befunden.
Ein halbe stund darnach kombt der conte Servient gleichfalß in 5 gutschen
von 6 pferden zu dem Naßawischen quartier mit seiner guardi und zimb-
lichen großen staat. Bald darauff folgte der her Volmar mit zweyen gutschen
iede von 2 pferden und seind ahn beyden orthen die instrumenta, alß zwi-
schen dem grafen Naßaw, Volmarn und dem conte Servient das Franzosi-
sche und zwischen dem grafen Lamberg und Cran, sodan Oxenstern und
Salvio das Schwedische durchgangen, so fast biß auf halb sechs hinauß-
getawret , da die erste underzeichnung beym grafen Lamberg und Cran von
den Schwedischen geschehen, auch also fort gleich darauf beym grafen von
Naßaw und Volmarn vom conte Servient verrichtet.
Alß nun beyder coronen abgesandte sich wieder nach ihren logamenten suc-
cessive begeben, seind 1 [ stund ] darnach her graf Naßaw und Volmar zum
conte Servient und graff Lamberg mit herrn Cran zu den Schwedischen ge-
fahren und allda ihrerseiths gleichfalß unterschrieben, waruber ungefehr
eine stund zugebracht.
Folgendts nachdem die Kayserliche wieder zuruckgekehrt, sind nebenst den
Kayserlichen beyder coronen legationssecretarii in zweyen gutschen mit den
von den Kayser- und königlichen underschriebenen instrumentis nach dem
bischofshoff, allwo die stende versamblet gewest, gefahren; allda nomine
statuum die underzeichnung gleichfalß verrichtet, welcher actus biß nachts
umb 12 uhren hinaußgewehrt. Diejenige aber, alß der Churcolnisch, Chur-
sachsisch und andere, so nicht mit underschrieben, haben sich zeitlicher etwa
umb 8 uhren nacher hauß begeben. Underdeßen umb bemelte 8te stund ist
das geschutz sowol in alß umb die statt auff den wällen gelöst worden.