Acta Pacis Westphalicae III D 1 : Stadtmünsterische Akten und Vermischtes / Helmut Lahrkamp
158. Protokoll des Rates der Stadt Münster Münster 1646 August 25

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Protokoll des Rates der Stadt Münster


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Münster 1646 August 25

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Ausfertigung: A II 20 Bd. 77 fol. 22’.

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Maßnahmen gegen die Jesuiten wegen Eingriffs in die städtische Gerichtshoheit. Hessischer Gefan-
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gener . Klage der Kramergilde.

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Alß nochmaln proponirt und in bedencken gezogen ward, was herrn patres
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societatis Jesu und sonderlich herrn patres rector et praefecti studiosorum
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für cognition über die excessen und delicta deren studenten, so bei nacht-
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licher weil der Frantzösischen herrn abgesandten apoteker und dessen die-
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ner [gestochen,] zu undernehmen understanden, ward beschlossen, dweil man
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inen herrn patribus in dergleichen fällen, sonderlich da delicta begangen, so
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poenam corporis meritiren, durchauß in praejudicium senatui allein und in-
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dubitato competirender criminaljurisdiction nichts gestehen, weniger nach-
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geben könte, daß derwegen Hülßbusch alß notarius abermahlen requirirt
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werden solle, prout cum testibus requisitis sich an das collegium zu verfügen
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und herrn patrem praefectum zu requiriren, dweil man eußerlich berichtet,
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alß ob die beiden studiosi Brune und [Brogbern?] bei ihnen in collegio ufge-
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halten werden sollen, dieselben senatui tradiren und außliefern zu lassen,
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sonsten würde senatus ander verantwortliche mittele an hand nehmen etc.

[p. 169] [scan. 193]


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Et dabit desuper prout super prioribus requisitionibus instrumentum etc.
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Paulo postquam ist verordnet und befolen, daß pro necessario actu contrario
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der Jesuiter spann und pferden an allen pforten wenden sollen, donec pa-
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reant .

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Ward des herrn obristenlieutenanten und commendanten zu Coßfelt N.
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Spräwitz schreiben, darin er remissionem captivi Rotlands zu irem regiment
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dinstfreundlich begert, verlesen und nach notturfftiger erwegung die re-
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mission bedencklich geachtet, bevorab, dweil der ancleger Schulte Laer sich
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darüber hoch beschweret, sondern justitiae administrationem urgirt. Je-
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doch solle mit herrn obristen und commendanten von Reumund auch drü-
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ber communicirt und sein gutbedencken vernommen werden, dweil die
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sach vom kriegswesen dependirt und zum wenigsten cautio de non offen-
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dendo non solum pro actore Schulten Laer sed etiam pro civibus zu fordern
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nötig

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Am 30. August wurde beschlossen, mit den hessischen Gesandten über die Auslieferung des
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Gefangenen zu verhandeln (fol. 27’), die am 2. September gegen eidliche Urfehde erfolgte (fol. 31).
.

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Gildemeistere des kramerampts alhie repetiren ihre vorige clag wider Wil-
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helm

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Aus einem Protokoll vom 11. September geht hervor, daß er Wilhelm Trappequis hieß und an die
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Gesandtschaften Konfitüren und Zuckerkonfekt sowie Spezereien verkaufte (fol. 34); sein
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Prinzipal war Thomas Scheen (Chesne) aus Amsterdam, der bei dem an diesem Tage erzielten
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Vergleich anwesend war.
[ Name fehlt ] alß ein beschädiger ires ampts eingewendet und sagen,
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daß Ire Excellentz herr königlicher abgesandter von Pinoranda uff vorge-
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zeigte durch beclagten vorbrachte attestation seiner Excellentz dieselbig uff
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kentlicher unrichtigkeit befunden, darüber auch dergestalt zur ungedult be-
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wogen , daß sie dieselbig zerrissen, weil aber beclagter von geklagter ein-
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trag und beschädigung allnoch kein abstand, dan vielmehr eintrag tehete,
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bahten sie demselben den verkauff zu verbieten oder bessern beweißthumbs
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beibringung uffzulegen. Daruff ist Diterich Vorberg reytender diener be-
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fellicht , dem beclagten anzumelden, daß er zwischen hie und künfftigem
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dinstag beßer beweißthumb vorbringen oder des verkauffs sich hinfürter
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gentzlich zu enthalten solle.

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