Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
394. Nassau und Volmar an Auersperg und Krane Münster 1644 September 11

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Nassau und Volmar an Auersperg und Krane


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Münster 1644 September 11

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Konzept: RK , FrA Fasz. 92 III nr. 385 fol. 304–305.

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Gutachten über den Modus des Austausches der Vollmachten in Osnabrück.

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Auf Schreiben vom 10. September . Nun ist don Diego Saavedra nit allhier,
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sonder sich zu erfrischen auff ein bar stundt auffs landt abgereißt. Da gleich-
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wol ich, Volmar, hiervon mit seinem collega, dem herrn Bruin, ze conferirn
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vorhabens gewesen, weilen aber auch derselb nit ze hauß anzetreffen gewe-
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sen , so haben wir dise materiam an sie sambtlich in schrifften gelangen
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lassen

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Konzept: RK , FrA Fasz. 92 III nr. 386a fol. 307–307’.
, inmittelst aber nichtsdestoweniger an Ewer Liebden und Excellenz,

[p. 629] [scan. 659]


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dem herrn und meinem hochgeehrten herrn unsere meinung hiermit kurtz-
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lich überschreiben wollen. Wie unß dann auß den antecedentibus, daß vor-
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nemblich dreyerlei modi hievor im vorschlag gewesen, 1) erstlich daß es
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möcht durch den königlich Dennemarkhischen anwesenden abgesandten
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geschehen, 2) daß man sich sonst einer mittelsperson in loco möchte ver-
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gleichen , 3) daß es durch beedeiseits secretarios gegeneinander solte auß-
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gerichtet werden.

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Den ersten modum betreffend, haben wir diß bedenkhen, daß man hierdurch
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de facto dem könig ein actum interpositionis eingeraumbt und consequenter,
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wann man folgendts zu einiger immediathandlung sich resolvieren wolt,
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desto mehr offension zu befahren haben wurde. Neben deme auch unbewußt,
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ob der anwesende königlich Dennemarkische secretarius sich dises actus
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wurde unterziehen wöllen, und solte ers nit thuen, so wurde es gleichsamb
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widerumb bedenkhen geben, ob man anderwerts fortfahren derfft und solte.
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Bei dem andern modo haben wir diß bedenkhen, daß, iemanden in Oßna-
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brugg sovil einzeraumen, darumben nit thuenlich sein will, weil selbige ein-
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gesessene alle geistlichen und weltlichen standts wegen deß ungewissen
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außgangs deß congressus vermuetlich alles, waß auff die Kayserliche seitten
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gehördt, forchtsamb und im übrigen zu der Schweden mehrem favor ver-
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handlen werden, man sich auch in eventum auff sie in nichts mit sicherheit
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wurdet berueffen mögen, neben dem es auch der könig in Dennemark
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gleichsamb vor einen schimpff auffnemmen wurde, wann man seinen abge-
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sandten dißortts ubergehen und einen andern tertium privati ordinis et
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status hierzu erkiesen wolte.

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Derentwegen hielten wir darfür, es solte wol daß beste sein, daß man disen
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actum extraditionis allein per secretarios vorgehen und verrichten liess,
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ausser zweifel setzend, die Schweden gern den anfang machen und irer
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Kayserlichen mayestät abgesandten umb soviel nachgehen lassen werden.

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Es köndte wol auch zum 4. dahien gedacht werden, daz die herrn gesandten
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selbst in loco quodam publico zusamenkommen und solche auffweisung
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gegen nimanden in persona verrichten theten, unß will aber diser modus
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noch derzeit etwas bedenklich vorkommen, sonderlich, damit alle actiones,
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dardurch etwan verenderung der gemuetter entstehen möchten, desto besser
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verhüettet werden. Hierauf und wan dises also beschehen, so werden wir
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allhier ursach haben, gegen denn Frantzösischen gesandten die emendation
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ihrer plenipotentz ferners ze urgirn.

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Wir wolten aber gleichwol nit weniger an unserm ortt darfür halten, daß
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man sich diser anietzt vornemmender extradition also annemmen und unter-
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ziehen solte, als wann die ex pura et liberrima voluntate Caesaris sine
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cuiusvis partis praeiudicio, allein zu mehrer befurderung deß haubtwerkhs
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also eingewilligt werde.

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