Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
273. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1644 Mai 27
Münster 1644 Mai 27
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 159–165’, PS [ eigh. von Nassau] fol. 166–167,
praes. 1644 Juni 6 = Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 II nr. 270 fol. 414–419’, 426.
Kurialien gegenüber den kurfürstlichen Gesandten. Französische Vollmacht. Verweigerung des
Passes für La Thuillerie. Serviens Behauptung über angeblich neue schwedische Instruktionen.
Schwedische Vorschläge für die Vermittlung in Osnabrück. Französisches Zirkularschreiben an
die Reichsstände. Visite Rosenhanes. Visite Hg. Roderichs von Württemberg bei Nassau. PS:
Vorgesehene Reise Hg. Roderichs nach Dänemark.
Wir haben [nr. 251] und [nr. 252] am 24. Mai erhalten. Und sovil erstens die
handlung mit den churfürstlichen gesandten anlangt, erachten wir, es werde
damit sein richtigkeit haben, weiln uns zu underschidlichen mahlen bericht
gethan worden, das dieselben nit allein wegen vermeidung einigen prae-
iudicii in dem praecedenzstreit gegen der herrschafft Venedig, sondern auch,
damit zwischen denn Spannischen und Franzößischen gsandten irenthalben
kein ungelegenheit erweckht werde, endtschlossen seyn, iren einzug nit
offentlich, sondern unbekanterweise zu nemmen, wie auch der herr thumb-
probst von Paderborn gegen uns sich vermercken lassen, das uf unsern
wegen der Venetianischen mediation ertheilten bericht hin sie sich begnüeg-
ten und dessentwegen weiter nichts einzuwenden hetten, wiewol wir mit
vorgestrigen briefen aus Franckfurth vertraülich berichtet werden, das eben-
diser punct aniezt im churfürstenrath ad consultandum proponiert worden
und fast dahin gezihlet werden welle, wie man sich diser Venetianischen
interposition möchte entladen khönden. Es bleiben aber gedachte Chur-
cöllnische abgesandten noch bestendig zurugg, und köndten wir nit ver-
nemmen, wie bald sie sich einstellen möchten.
Wegen der französischen Vollmacht Hinweis auf [nr. 240] samt [Beilage 1] . Und
dieweil sich solcher unser vortrag in substantia mit demienigen, was Eur
Kayserlichen Mayestät iezige resolution außweist, vergleichen thuet, zumalen
diß alles angeregtermassen communicato consilio geschechen und allein
dahin gemeint gewesen, damit bey lengerm aufzug der gegentheil desto
weniger anlaaß gehaben möcht, Eur Kayserlichen Mayestät seiten mit
unglimpf zu beschreyen, so geleben wir der allerundterthenigisten hoffnung,
sie ein solches in genaden vermerkhen werden. Wir halten auch genzlich
darfür, weil die Franzößische plenipotentiarii auf anhörung unserer beschwe-
rungen und darüber von den mediatoren gethaner remonstration mit repu-
tation sich nit zu resolvieren gewust, das sie desto ehender den absprung
wegen gleichmesßiger aufweißung der vollmachten zu Oßnabrugg gesuecht
haben, damit sie zeit gewinnen möchten, sich herüber am königlichen hof
zu Pariß bescheidts zu erholen. Dann sonst irerseits diser praeliminarpunct
von erörtterung der vollmacht ohne praeiudicio der Schweedischen trac-
taten wol hete abgehandlet werden mögen, wie sie dann selbst pro argu-
mento angezogen, das man zu Oßnabrugg mit der edition fürgehen solte,
weil dises in die principaltractaten nit einlauffen thet. Damit aber nichts-
destoweniger, und weil ohne das alles noch uf unserm beschechenen an-
bringen und der Franzosen erwarttender satisfaction erwenden thut, das-
ihenig, was von Eur Kayserlichen Mayestät uns aniezt allergenedigist anbe-
volchen worden, obligender schuldigkeit gemeß und allen umbstenden
nach vollnzogen werde, so haben wir beyligenden schrifftlichen vortrag
nr. 1 verfast und dero abgesandten zu Oßnabrugg umb ir guetachten mit
heütiger ordinari überschickht, und wollen, sobald wir uns deß concepts
miteinander werden verglichen haben und von Eur Mayestät endtzwischen
nichts anders einkombt, nit underlassen, uns daraufhin zu denn mediatoren
zu verfüegen und inen disen vortrag gebürlich öffnen und einhendigen,
auch, wie solches geschechen und was dabey vorgeloffen, gehorsamiste
relation erstatten. Wegen Auslieferung der Vollmachten in Osnabrück Hinweis
auf nr. 258. Weil nun die gegenpart vermörkht, das ir gehabte intention,
die Kayserliche gesandten zu Oßnabrugg zu aufweißung irer vollmachten
uf der Schweedischen vorschlag zu vermögen, nit angehen wollen, so ge-
winnet es nunmehr das ansechen, das sie uf andere mitel bedacht und
dessentwegen der Franzößische resident von Oßnabrugg iungst alher zu
denn gesandten kommen seye, wie Eur Kayserliche Mayestät aus folgen-
dem verlauff allergenedigist anzuhören haben.
Freytags, den 20. huius, hat uns der Venetianische pottschäffter besuecht,
und negstdem er wegen besuechung deß Schweedischen residentens unser
mainung zu vernemmen begert auch per discursum erzehlet, waßgestalt
der Franzößische gsandt Servien sich gegen ime erclagt, das dem Thuillerie
zu Oßnabrugg von Eur Mayestät gesandten der pasß were abgeschlagen
worden auch anregung gethan, das die Schweedische gesandten zu Oßna-
brugg nunmehr von irer königin neüen bevelch empfangen heten, ungeacht,
das es zwischen Dennemarkh und Schweeden zum bruch khommen were,
doch mit den tractaten durchaus fürzugehen auch in sachen, darinnen sie
guet bedunckhte und die sich wegen relation nach Schweeden und dorther
erwarttender resolution verlengeren möchten, absolute zu schliessen, item
das sie gewalt haben solten, die königin und die cron hierinnen vestiglich
zu verbinden. Es heten aber sie, Schweedische gesandten, sich gegen denn
Franzosen erclärt, das sie von diser neü empfangener resolution den Kayser-
lichen nichts zu wissen machen wolten, ehe dann sie sich wegen aufweißung
der vollmachten eines entlichen wurden erclärt haben, wie dann solches
alles, und was wir darauf geantwortet, Eur Kayserliche Mayestät aus bey-
ligendem extractu prothocolli nr. 2 mit mehrerm allergenedigist anzuhören
geruchen wollen .
Hierauf ist den 24. diß auch der herr nuncius zu uns kommen und hat
anfangs wegen dem Thuillerie abgeschlagener pasßbriefen fast gleichmesßige
clagen referiert, zwar beynebens angezeigt, waßmassen er den Franzosen
dise vermeinte clag widerlegt hete, aber vermeldet, das die Franzößischen
gsandten hieraus ein generalclag machen und in zweifel ziechen wellen,
ob man uf Eur Mayestät seiten den ankhommenden und ablauffenden
possten, currieren, potten, von- und zueraisender gsandten die in praelimi-
naribus versprochne sicherheit zu halten gedächte oder nit; darauf er auch
von uns deß Thuillerie halber wie der Venetianische potschäffter, im übrigen
aber beantwortet worden, das die Franzosen dißortts zu zweiflen gar kein
ursach hetten, dann solchen puncten bis daher schnuerstracks gelebt worden,
und werde noch könfftig geschechen, wo es die Franzosen allein in den
terminis der fridenstractaten verbleiben lassen, wie der extractus prothocolli
nr. 3 mit mehrerm außweiset.
Wir vermerkhten aber wol, das diß nit der müehe werth noch der haubt-
punct war, warumb der nuncius dise visita vorgenommen hette, dann er
gleich darauf ein andere proposition gethan, wie das er nemblich nun etwas
zeit nachgedenckens gehabt, was aus diser eraigenden langwürigen ver-
zägerung der fridenstractaten der allgemainen christenheit vor unwider-
bringlicher schaden erwahsen thet, und ob dann nit einig mittl, selbige der-
malen in rechten gang zu bringen, möchten erfunden werden; hete deß-
wegen ein versuech thuen wollen, mit denn Franzößischen gsandten hiervon
zu reden, selbige auch hierzue soweit nit ungenaigt befunden, das sie ime
ein schreiben, von der königin in Schweeden abgangen, zu lesen vorgewisen,
darinnen außtrükhlich vermeldet werde, sie liesse sich nit zuwider sein, wann
Eur Kayserliche Mayestät ie anderer gestalt nit, dann mit interposition
deß königs in Dennemarkh zu denn fridenstractaten fürgehen lassen wolten,
das sich seine königliche würde, der endtstandenen trennung mit Schweeden
ungehindert, solcher interposition gebrauchen möchten, wan sich aber Denne-
markh solcher interposition nit undterziechen wolt, so were die königin in
Schweeden erbiettig, auch ohne dise und einig andere interposition imme-
diate mit Eur Mayestät gesandten tractieren und handlen zlassen. Ob dann
auch diß nit annemblich, so seye sie zefriden, die mediation der herrschafft
Venedig aufzutragen; und sovil er vernemmen könte, so liessen inen die
Franzosen ebendise vorschläg auch gefallen und wurden zufriden sein,
welcher Eur Kayserlichen Mayestät beliebig sein wurde. Er hette es uns
also in gueter wolmainung eröffnen und dabey andeütten wollen, das seines
erachtens der sachen nit übel gerathen sein wurde, wann zu diser interposition
auch die herrschafft Venedig möchte admittiert werden. Wir möchten uns
hierüber in unseren instructionibus ersechen und erclären, welches undter
disen mitlen anzunemmen sein könte. Im fahl es aber an Eur Kayserlichen
Mayestät zu referieren, solches bald thuen, damit die Franzosen nit inmitlst
etwan andere gedanckhen fassen theten. Er hat uns auch andeüttung gethan,
wo wir einen secretarium zu deß conte d’Avaux secretario schickhen und
durch ine diß Schweedische schreiben ersechen und recognoscieren lassen
wolten, das seines erachtens solches nit wurde versagt werden.
Wir haben aus dem, was obeingefüertermassen der Venetianer an uns ge-
bracht, leichtlich abnemmen khönnen, das diß werkh ex composito also
angezetlet werde, und daher ime darauf geantwortet, das wir uns zwar gegen
ime seiner erweisenden sorgfältigkeit halber bedanckhten und wüntschten,
die sachen mit disen vorgeschlagnen mitlen dermassen bewandt ze sein,
das wir uns alsogleich darauf erclären khöndten. Es betreffe aber dises werkh
haubtsächlich nit uns, sondern Eur Kayserlichen Mayestät gsandten zu
Oßnabrugg ahn und müeste nothwendig mit dennselben communiciert
werden; es wurde auch wegen dabey erscheinender wichtigkeit ohne Eur
Mayestät vorwissen und gemessenen bevelch nichts statuiert werden mögen.
Darbey haben wirs verbleiben lassen, aber durch einigen secretarium disem
Schweedischen schreiben nachfragen zlassen nit rathsamb befunden, damit
wir uns sovil weniger hierüber mit antwort außzulassen verbinden thetten.
Wir berichten bei heütiger post Eur Mayestät gesandten zu Oßnabrugg
dises verlauffs , halten gleichwol darfür, sobald wir denn herren mediatoren
obangedeütes scriptum wider die Franzößische plenipotenz werden ein-
gehendiget und sie daraus Eur Mayestät resolution wegen underbrochener
Dennemarkhischen mediation vernommen haben, sie auch alsogleich sich
auf diß neue Schweedische erbietten werden beziechen und erwöhnen wellen,
das es damit solchergestalt sein erledigung hete bekhommen; es würdet
aber an deme stehen, ob uf solche formb die königliche würde in Denne-
markh, der interposition ferrer abzuwartten, gemeint und also ohne der-
selben erclärung an Eur Mayestät seiten nichts eingewilliget werden khön-
nen. Dann unsers einfeltigen bedunckens dise Schweedischen erbietten allein
dahin angesechen, damit sie deß königs coniunction mit Eur Kayserlichen
Mayestät und dem reich dardurch aufhalten und stocken möchten, indem
sein königliche würden in dem wohn stehen, das irer mittlung nochweils
stattgethan werden solle, derentwegen sie auch sich aller parteylicheit ent-
halten müesten, mithin die Franzosen und Hollender desto mehr zeit ge-
winnen khöndten, ihr undterhandlung zwischen Dennemarckh und Schwee-
den ins werkh zu richten und alßdann auch die mediation dermassen ein-
zuschrancken, das dieselb Eur Kayserlichen Mayestät und dem reich
schlechten nuzen bringen wurde.
Die andere beede vorschläg aber haben sonder zweifl disen zweckh, das
Dennemarkh genzlich von Eur Kayserlichen Mayestät abgezogen und
gegen derselben in widerwillen gesezt werden, sonderlich, weil nit erscheint,
das die gegentheil es dahin khommen zlassen gedenckhen, das der könig in
Dennemarkh zu disen tractaten als mit und neben Eur Mayestät stehende
partey gezogen werden solle, neben dem sich sonst mehr andere hoch-
erhebliche considerationes bey dem dritten absaz eraigen thuend.
Bey diser besuechung hat herr nuncius auch von sich selbst deren von denn
Franzosen abgangner schreiben an die reichsständte meldung gethan und
sich dabey auf einen geistlichen, der ime die darunter verborgen ligende
gefährliche consequentias vorgestelt hete, bezogen; der ist nun obgedachter
thumbprobst von Paderborn gewesen; weil wir uns aber in diser materi
nit gern in weitern discurs mit ime einlassen wollen, bis uns Eur Kayser-
lichen Mayestät allergenedigister bevelch zuekhommen möcht, so haben
wir ine allein mit wenigen innhalts obangezognen prothocolls nr. 3 darüber
beantworttet und zu verstehen geben, das volleicht in kurzem sich die
gelegenheit begeben möchte, diser schreiben halber etwan weitlaüffiger mit
ime zu handlen. Clar und offenbahr seye, das solches mit bösem und ver-
khertem gemüet geschechen und dardurch ein neües feüer zwischen den
catholischen und protestierenden reichsständten angezindet, dise undter sich
selbst und sambtlich wider Eur Kayserlichen Mayestat und dem standt deß
churfürstlichen colligii aufgewicklet, also das fundament deß heiligen Römi-
schen reichs verfasßung angegriffen werde.
Vergangnen sambstags, den 21. diß, hat uns der Schweedische resident
Rosenhaan besuecht und ist hingegen von uns obgemelten 24. widerumb
besuecht, dabey beederseits nichts anders, dann hofgepräng und begrües-
ßung gebraucht worden, so wir auch Eur Mayestät gsandten zu Oßnabrugg
zu dem ende zu wissen gemacht, damit sie darvon dem Dennemarkhischen
gsandten, dem von Langerman, bericht thuen möchten . So hat sich auch
bey mir, grafen von Nassau, herzog Roderigo von Württenberg
herzog Julius Fridrichs zu Württenberg hinderlassener sohn, angemelt und
mich anzureden begert, so ich ime auch, in ansechung, ich darfür gehalten,
ime solches als einem reichsfürsten und der gleichwol vor dißmahl in keinen
würcklichen kriegsdiensten verfast wer, nit abzuschlagen gewust. Der hat
aber sein anbringen dahin gestelt, das, gleichwol er sich nun etwas zeitlang
in der frembde hete aufhalten und der cron Franckreich gnaden zu seiner
aufenthaltung geleben müessen, ime wer aber nicht mehrers angelegen,
dann das er widerumb in Eur Kayserlichen Mayestät genad und dienst
gelangen möchte, dann er hette sich gleichwol inmitlest bey denen vor
etlichen jahren undter den Französeschen und Weimarischen armee ge-
tragen, nunmehr aber vorlangst quittierten kriegsdiensten verhoffenlich
so weit qualificiert gemacht, das er mit der zeit und auf erfolgenden friden-
standt im reich Eur Mayestät und dero hochloblichen hauß nuzliche dienst
ze laisten getrauet; beclagte sich dabei, ime laid ze sein, das er bißher solch
seine kriegserfahrenheit nit in Eur Mayestät diensten hette anwenden
mögen, mit pit, inen dessentwegen gehorsamist zu recommendiren; wie
ich ime hingegen nach notdurfft zuezusprechen nit underlassen. Er hat zwar
auch vermeint, das ich ine hinwiderumb visitieren solt, mit vorwendung,
das die Franzosen eben die undterlasßung solcher höfflicheit Eur Kayser-
lichen Mayestät zu unglimpf außdeütten und vorgeben theten, das man die
ständt und fürsten deß reichs in schlechtem respect halten thet. Ich hab
ine aber hiebey deß herkhommens erinnert und, was die Franzosen mit
solchen widerigen einbildungen suechen theten, zue gemüet gefüert, auch
anstatt der revisita ine zum mittagmahl, neben anderm auch der ursachen,
eingeladen, weil sein fraw muetter ein geborne herzogin von Holstein und
mit dem konig von Dennemarck gebrüderkinder ist und meinem haus
befreindet gewesen, daher er mit meiner erinnerung sich wol befridigen
lassen, mit vermelden, das er mir als Kayserlichen gsandten nichts zuezu-
muetten begere, so wider herkommen und Eur Mayestät reputation sein
möchte. Ist sonst aus seinem anbringen so vil zu vermerken, das er im namen
deß gesambten fürstlichen haus Württenberg sambt einem ime zuegeord-
neten canzler denen alhießigen fridenstractaten abzuwartten bevelcht sein
möcht. Beynebens aber, weil vermuetlich in fürlauffenden tractaten der-
gleichen reichsfürsten mehr alher khommen und die revisita praetendieren
möchten, so were uns vonnöthen, Eur Kayserlichen Mayestät allergene-
digiste intention und bevelchs, wie wir uns dißortts verhalten solten,
bericht zu sein.
PS Weilen auß Ewer Kayßerlichen Mayestät zu Oßenburk abgesandten an
Ewer Kayßerliche Mayestät abgangnen und unß copeilichen communicirten
relation gesehen, daß sie von dem Langerman verstanden, ob würde der
hertzog Roderigo von Wurtenburg beneben dem Tullerie sich in der Frant-
zösischen abgesandtschafft an konig von Dennmarck gebrauchen laßen,
hab ich meinen hoffmeister zu gedachtem hertzogen geschicket und mit
gutter manier ihne erinneren laßen deren erklerungen und erbietungen, so
er gegen mich gethan und wie er verlangete, in Ewer Kayßerlichen Mayestät
genaden und hulden aufgenommen zu werden, wolte alß ihme als einem
Teuschen von so hochem fürstlichen hauße gebornen fürsten nit zutrawen,
daß zuwider obgedachter seiner erklärungen er in solcher gegen Ewer
Kayßerlichen Mayestät dienste weitaussehenden commission von Frank-
reich sich würde gebrauchen laßen. Worauff nit allein durch meinen hof-
meister, sondern alsobalt darauff durch einen seiner edelleuht mich verge-
wissern und ersuchen laßen, daß, als einem Teuschen reichsfursten, ihme
gewiß zutrawen wolte, daß seine beschehene erklerungen zu Ewer Kayßer-
lichen Mayestät diensten trew und auffrichtig gemeint und derlayer ver-
bleibe; sey auch niemahlen gemeint geweßen, dergleichen commissionen
neben dem Tullerie, als deme er gar nit weichen würde, uber sich zu nemmen,
sey auch von Franckreich an ihm nit begert worden. Zwar bey seinem abzug
von Paris (daher er mit den paßenbrieffen kommen, so Ewer Keyßerlichen
Mayestat durch den Hamburger praeliminnarvergleich der cron Franckreich
verwilliget) seye von ihme begert worden, daß, da er zum konig von
Dennemarck käme, als ein blutsverwandter selbigen konig zu gutter acco-
modation erinneren wolte. Er, hertzog, sey aber nit gemeint, bey dießer
unruhe und entstandenem mißverständnis zum konig von Dennemark
dießmahl zu rayßen. Ich hab oft hochgedachten hertzogen gegen die Sweden
wegen deß bruchs mit Dennemarck zimlichermaßen in seinen discursen
wegen mit Dennemarck habender nahen blutsverwandtschafft alteriret
befunden.
Beilagen
1 Fehlt. [ Konzept: RK , FrA Fasz. 92 II fol. 420–425
Vgl. [S. 475 Anm. 3] .
3 [ Extractus protocolli, Münster 1644 Mai 24] fehlt. Druck: Volmar S. 64–65.