Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
271. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Mai 26

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[ 254/ ] 271 /–

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 Mai 26

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 358–360’, PS fol. 361, praes. 1644 Juni 7 =
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Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 II fol. 452–454’.

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Visite des Hamburger Syndikus Meurer. Französische Versuche, zwischen Dänemark und Schwe-
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den
zu vermitteln. Geschenke Botelhos für Oxenstierna. PS: Meurer bei Oxenstierna.

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Wir haben nr. 254 erhalten. – Der Hamburgischer stadtsyndicus Meurer hatt
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nichts anders bey unns anbracht, alß in terminis generalibus in nahmen seiner
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principalen erinnerung gethaen, daß bey künfftiger friedenßhandlung der
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punctus commerciorum fleißig möge beobachtet unnd darin dem Prager
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friedenschluß

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Der Prager Friedensvertrag ist häufig gedruckt; vgl. APW I 1 S. 234 Anm. 4.
nachgangen werden, seine reiß anhero mehr auff occasion
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und gelegenheitt einer ihme auffgetragener unnd bey der stadt Bremen ver-

[p. 436] [scan. 466]


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richteter commission gelegt, alß daß er wegen der friedenßtractaten derzeitt
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sich alhie einfinde, weiln die drey stätte Lübeck, Hamburg unnd Bremen
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hiernegst, wan die tractaten ihren vortgang gewinnen würden, insgesambt
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zu schicken gemeindt sein, gestalt er dan auch in wenig thagen wieder
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würde zurückreisen.

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Wir haben sölbiges anbringen mitt deme beanthworttet, daß wir von Ewer
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Mayestätt von allem, waß zu dießer handlung gehörig, in specie die com-
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mercien betreffendt, zum begnügen instruirt sein; eß würden auch die chur-
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fürstliche , zur assistentz beygeordnete abgesandten herzukommen unnd mitt
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denselben über alles, waß deß reichß unnd stände interesse betrifft, der
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notturfft nach überlegt, in gebührende obacht gezogen unnd, glibts Gott,
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nichtz dhabey verabsaumet werden; eß sein aber die sachen alhie dürch
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den Schwedischen einfall in Holstein und hinwegtreibung deß mediatoris
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dergestalt zurückgesetzt, daß noch zur zeit nicht vortzukommen. Immittels
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nähmen sich gleichwoll die Schwedische einer großen friedenßbegierde an,
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breiteten dhavon an alle stände auß unnd understünden sich, gleichsamb
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einen reichßtag außzuschreiben . Eß würden aber die stände auß sölchem
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außschreiben, sonderlich denen, so die Frantzösische gesandten an die stände
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abgehen laßen , unschwer abzunehmen haben, wohin eß von dem gegen-
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theill angesehen. Sölten auch die Schwedische bey dießen newen Dännischen
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krieg ihre intention behaubten, würden Lübeck unnd Hamburg die erste
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sein, die eß erfahren würden, warauff eß gemeindt seie; dhahero man sich
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woll vorzusehen und in acht zu nehmen, dhamitt man nitt von den Schweden
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in schlaff gewieget und betrogen werde. Der syndicus hatt von selben auß-
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schreiben nichtz wißen wöllen, sondern eß nur gehört zu haben gestanden,
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daß selbe schreiben waß zu scharff sölten stylisirt sein. Haben unns mitt
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demselben sönsten in ferners nichtz, waß dieße handlung anlangt, einge-
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laßen; glauben eß auch, daß derselb nitt wegen dießer friedenßhandlung
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anhero kommen, sondern nur die credentiales an unns zum praetext mitt-
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bragt unnd ethwo mitt denen Schwedischen allhie entweder über bemeldter
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stätte vorhabendes defensionswerck oder aber, wie sich Hamburg bey her-
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zukombst der Kayserlichen armada gegen dieselbe ohne offension der cron
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Schweden zu bezeigen haben, heimblich zu negotiiren abgeschickt seie.
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Wir haben alsopaldt dem von Langerman dhavon angezeigt, der neben
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unns auf kundtschafft wirdt außlägen, ob über dießes werck waß gewißes
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möge in erfahrung gepracht werden.

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Der von Langerman hatt unns bey sölcher gelegenheitt berichtet, daß von
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der cron Franckreich dem nacher Dennemarck reisenden gesandten, mon-
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sieur de La Thuillierie, hertzog Friederich

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Wohl Hg. Rodericb von Württemberg gemeint; vgl. [ S. 443 Anm. 2 ] .
von Wierttenburg adiungirt seie,
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der schon von Pariß abgereiset unnd seine weg dürch Münster und hier-

[p. 437] [scan. 467]


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dürch nehmen würde, unnd habe sich immittels biß zu selbiges hertzogen
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ankombst der de La Thuillierie zu dem einhabern deß ertzstiffts Bremen
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erhoben, ümb denselben zu disponiren, dhamitt sich nitt ins kriegßweesen
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einmischen wölle. So woll eß auch der von Langerman darfür halten, daß
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die status regni in Dennemarck fast mehr auff die particularfriedenßhandlung
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zwischen beeden cronen alß zum krieg geneigt, die königliche würden aber
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gar zu einiger particularhandlung nitt verstehen wolten; vermuhtet auch,
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daß man in kurtzen von einem treffen zur see auß selbigen ortten vernehmen
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würde, weiln die Schwedische schiffarmada auch außgelauffen unnd eß nitt
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woll möglich seie, daß in so engen begriff wie der Sondt unnd Baltische
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Meer lang ohne treffen gegeneinander bestehen könten.

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Vor wenig thagen hatt der Portugesischer resident Botello dem Schwedischen
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gesandten Oxenstirn alhie ansehentliche praesenten und gelantereyen ver-
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ehren und selbe sachen dürch seine leuthe in großen suitte auff den schlag,
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wie eß die Türcken zu thuen pflegen, offentlich über die gaßen dem Oxen-
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stirn in sein hauß zutragen laßen.

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PS Gleich itzo laßet unns der von Langerman wißen, daß der Hamburgischer
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syndicus gestern abendt bey dem Oxenstern gewest und an denselben einige
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schreiben überbracht habe , der seie auch gemeindt, nacher Münster zu
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reisen, zweiffelsohne, ümb ethwo auch mitt denen Frantzosischen gesandten
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aldha über daßjenig zu communiciren, waß er alhie bey denen Schwedischen
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wirdt angebracht haben.

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