Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
269. Ferdinand III. an Auersperg und Krane Wien 1644 Mai 23
Wien 1644 Mai 23
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c fol. 176–178’ = Druckvorlage – Konzept: ebenda
Fasz. 46k, Konv. c fol. 172–175’ – Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 292 fol. 600–603.
Auswechslung der Vollmachten. Ursachen des Stockens der Friedensverhandlungen. Zusammenkunft
sämtlicher kaiserlicher und spanischer Gesandten in loco intermedio.
Wir haben das Schreiben vom 2. Mai
Siehe [ S. 379 Anm. 1 ] .
den Weisungen [ nr. 228 ] , [ nr. 254 ] und [ nr. 263 ] . Hinweis auf Beilagen 1–7. Lassen es
in puncto editionis mandatorum und, das wir unnß ohne und ausser des
königs zue Dennemarkh Norwegen liebden zu derselben nit verstehen
können noch wollen, ungeachtet alles dessen, was der Päbstliche nuncius
oder der Venedischer pottschaffter für difficulteten und bedenckhen derent-
wegen eingeworffen und obbemelte unsere Kayserliche gesandte zu Münster
für vorschläg (die ihr euerseits obverstandenermassen gar wohl beant-
worttet ) gethan, allerdings bewenden.
Dieweil unnß aber gleichwol dahin zu gedenkhen in allweegen obligen
thuet, damit der unglimpff und verzögerung wegen außwechßlung der
vollmachten unß nicht aufgeladen, weniger einiger bruch der haubttractaten
zugemessen werde, so haben wir dise ganze sache und alle obberüerte ein-
kommene churfürstliche guetachten noch weiter in reiffe und umbstendige
berathschlagung gezogen und befunden, das dreyerley ursachen derzeit
die handlungen steckhen thuen:
Erstlich der feindtliche Schwedische einfall in das herzogthumb Holstein
und das königreich Dennemarckh und dardurch zuegleich erfolgte removie-
rung des allerseits beliebten interponenten, anderten, die verenderung und
verbesserung der Französischen gesandten unzulässiger und unvolkomme-
ner plenipotenz, und drittens, ietztbemelter Franzößischen gesandten wider
unnß, das heylige Römische reich, unser gesambtes hauß und dessen respec-
tive anverwandte getrewe chur-, fürsten und stände außgesprengte famos-
schrifft .
Sovil nun die erste ursach belangt, lassen wir es bey obverstandener unserer
widerholten meinung nochmahlen bewenden, darbey aber unser intention
und meinung dahin nit gestelt ist, die friedenstractaten aufzuhalten, sondern
wir versehen unnß genzlichen (inmassen dan auch obbemelten churfürstens
zu Mainz liebden in dero guetachten vom 2. Maii darauf gehet), es werde
besagtes königs in Dennemarkh liebden erclerung ehistes einlangen, auch
ein anderwerttige genuegsambe bevölmächtigte pottschafft ihrentwegen zue
den generaltractaten herauskommen, alßdan der punctum editionis manda-
torum bey euch baldt seine richtigkeit erlangen kan. Wir wir dann zu dessen
mehrerer befürderung unter heütigem dato unserm rath und abgeordneten
zu seiner, des königs, liebden, Geörgen von Plettenberg, gnedigist befohlen,
das, wan er vermerkhen solte, das ihre liebden, einen salvum conductum vor
ihre gesandten durch unnß von der cron Schweden zuwegezubringen, verlan-
gen tragen möchte, er destwegen immediate alsobaldt an euch und unsere
gesandten zu Münster solches berichten solte, wie ihr aus mitkommender
abschrifft nr. 8 zu ersehen. Weisung, diesem entsprechend zu handeln und bei
Ankunft der dänischen Gesandten mit ihnen vertrauliche Kommunikation zu pflegen
und ihnen zu assistieren.
Betreffendt nun die andere beede verhindernussen, haben die Franzößischen
gesandten einig und allein verursacht, denen auch allein obligt, dieselben
auß dem weeg zue raumen, und wollen wir, was sowohl von chur-, fürsten
und ständten auf obberüerte unsere vom 10. und 18. dises gethane verord-
nung
[ Nr. 251 ] und [ S. 426 Anm. 4 ] .
würdt, der erclerung und weitern verlauffs gewerttig sein; unß kan aber
auch dißorths einige verzögerung oder aufschueb mit fueg und billigkeit
nit beygemessen werden, sonder wie wir iederzeit unsere rechtschaffene
begierde zue gemeinem friedt und wohlstandt eifferig und bestendig in allen
fürfallenden gelegenheiten gnugsamb haben sehen und verspüren lassen,
also wollen wir dieselbe, wan gemelte hindernußen auß dem weeg geraumbt,
noch weitter auch an diesem ort zue gnüge demonstriren.
Demnach wir aber eine notturfft zu sein befinden, das ihr mit und neben
unsern Kayserlichen und königlich Spannischen gesandten zue Münster in
loco intermedio zusammenkommet und euch in disen hohen wichtigen
geschäfften vernemmen könnet, damit ihr einmüetig aus einem geist und
mundt euere verrichtung in communi hoc negotio anstellen und vortsetzen
möget, alß werdet ihr euch befleissen, wie ihr solches mit gueter sicherheit,
manier, glimpff und dexteritet zu werkh richten thuet. Hinweis auf Beilage 9.
1 Kf. Ferdinand an Ferdinand III., Bonn 1644 April 30. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c
fol. 199–200. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 100–101’ – Kopie: ebenda Fasz. 92
II ad nr. 292 fol. 597–598’. ]
Gutachten über die Auswechslung der Vollmachten.
2 Kf. Ferdinand an Ferdinand III., Bonn 1644 Mai 1. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c
fol. 201–202’. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 2–4 – Kopie: RK , FrA Fasz. 92 II
ad nr. 292 fol. 593–594’. ]
Gutachten über die Vermittlung in Osnabrück.
3 Kf. Maximilian an Ferdinand III., München 1644 April 28. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k,
Konv. c fol. 203–204. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 89–90 – Kopie: ebenda Fasz.
92 II ad nr. 292 fol. 582–583’. ]
Gutachten über die Vermittlung in Osnabrück.
4 Kf. Johann Georg an Ferdinand III., Dresden 1644 Mai 2/12. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k,
Konv. c fol. 196–197’. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 6–7’ – Kopie: ebenda Fasz.
92 II ad nr. 292 fol. 579–580’. ]
Gutachten über die Vermittlung in Osnabrück.
5 Kf. Friedrich Wilhelm an Ferdinand III., Kölln an der Spree 1644 April 17/27. Kopie: RK ,
FrA Fasz. 46k, Konv. c fol. 194–195. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 59–60, praes.
1644 Mai 10 – Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 292 fol. 589–591. ]
Gutachten über die Auswechslung der Vollmachten.
6 Kf. Friedrich Wilhelm an Ferdinand III., Kölln an der Spree 1644 April 23/Mai 3. Kopie:
RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c fol. 191–192’. [ Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46f fol. 73–74’ –
Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 292 fol. 585–586’. ]
Gutachten über die Vermittlung in Osnabrück.
7 Ferdinand III. an die Kurfürsten, Wien 1644 Mai 23. Kopie: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. c
fol. 186–187’. [ Konzept: RK , FrA Fasz. 46f fol. 62–65’ – Kopie: ebenda Fasz. 92 II
ad nr. 292 fol. 574–575’. ]
Antwort auf die Gutachten.