Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
139. Auersperg und Krane an Nassau und Volmar Osnabrück 1644 Januar 4
Osnabrück 1644 Januar 4
Kopie: RK , FrA Fasz. 92 I nr. 130 fol. 629–629’, 650.
Kaiserliche Vollmacht. Gegenseitige Unterrichtung. Protest gegen Ausbleiben der französischen
Gesandten.
Wir haben nr. 136 erhalten. Die Beilagen senden wir hiermit wieder zurück. Belan-
gendt unsere plenipotenz, ist nit ohne, das dieselbe billich uf die verglichene
malstätte gerichtet werden sollen, und ebenselbiger ursachen halben ist die
umbförttigung auf unser erinneren von hoff erfolgt; weiln sich aber der herr
Salvius anders vernehmen lassen, müssen wir uns diser leuthe humor, umb
ferrere aufzug zu verhinderen, accommodieren und anfenglich bei der
ersten vollmacht verbleiben, wirdt sich alßdann das werckh selbst schäzen.
Wegen unsers deputats khombt die supplication mit dem begerten zuesaz
wider hiebey zurugg neben 2 original Keyserlichen schreiben, so uns bei
jüngster ordinari zuekhommen, aus deren eines Eur Liebden und Excellenz
auch der herr und mein hochgeehrter herr vernehmen werden, das uns
gleichmesßige mutua communicatio mit denselben anbevolchen werden,
wissens uns sonst auch unserstheils nit zu erinneren, das dergleichen corre-
spondenz von uns solte sein underlassen oder verabsaumbt worden; die
gesambte schreiben und guetachten khönnen aber nit ehender eingerichtet
werden, bis wir plenarie instruiert und zur handlung inskhönfftig khommen,
und hetten wir wintschen mögen, das solchs in Eur Liebden und Excellenz
auch deß herrn und meines hochgeehrten herrn gehorsambsten schreiben
ad Caesarem mit wenig wortten were angezogen worden.
Was sonsten der herren Spanischen gesandten wie auch Eur Liebden und
Excellenz auch deß herrn und meines hochgeehrten herrn erinnerung
wegen der gegentheilen beharrlichen aufzüg und zurüggbleibens und vor-
geschlagene protestation anlangt, dann hete man zwar fundament gnueg,
auf eine solche resolution zu tretten, weiln es aber das ansechen gewinnen
will, als wolte der gegentheil seinen fridenhaß genuegsamb selbst durch den
feindtlichen einfall in das herzogthumb Holstein der ganzen weldt bekhanndt
machen, indeme wider alle völckherrechten den interpositoren selbst anfalle,
consequenter kheinen friden haben wollen und besorglich dadurch die sach
mit diser ganzen handlung sich änderen derffte, wölten wir es unmassgeblich
darfürhalten, das noch zur zeit was einzuhalten und zuzusechen, wo es
hinauß will und was für nachrichtung darüber auch für ein gnädigster
bevelch von irer Kayserlichen majestät einkhommen mögte.
Schliesslich haben wir andeuten wollen, das uns in bewuster geheimben
sach einige schreiben von hof zuekhommen, so wir andergestalt nit als per
ziferas oder durch confidentpersonen überzuschickhen oder zu communi-
cieren wissen; werden uns derhalben angelegen sein lassen, das Eur Liebden
und Excellenz auch der herr und mein hochgeehrter herr auf ein oder
anderen weeg in wenig tagen davon parte haben mögen. Inmitlst communi-
cieren wir unsere gehorsambste relation ad Caesarem hiebey mutilatim
oder stückweis mit außlassung, was in züfer zu sezen.