Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
92. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1643 November 6
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Münster 1643 November 6
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. c fol. 130–130’, 135–135’, 137, PS fol. 136, praes.
1643 November 17 = Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 92 I nr. 69 fol. 422–424.
Unterhalt der Garnison in Münster. Anreise der Gesandten. Antwort auf etwaige Einwendungen
gegen die kaiserliche Vollmacht.
Wir haben zwei Schreiben vom 17. und 21. Oktober
Die Weisung vom 17. Oktober 1643 (Konzept: RK , FrA Fasz. 47b, Konv. c fol. 115 –
Kopie: ebenda Fasz. 92 I nr. 67 fol. 415) ist ein Rezepisse auf nr. 59. Mit Weisung vom
21. Oktober 1643 (Kopie: RK , FrA Fasz. 92 I nr. 68 fol. 417) übermittelte Ferdinand III.
die Relation des Obristwachtmeisters Joachim Ernst Krockow vom 26. September 1643 aus
Belgard über dessen Fortschritte in Hinterpommern. Kopie: ebenda Fasz. 92 I ad nr. 68
fol. 418–419; Giessen 203 fol. 569’–570’. Mutatis mutandis an Auersperg und Krane,
Kaiser-Ebersdorf 1643 Oktober 21. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46k fol. 216 – Kopie:
Giessen 203 fol. 569–569’ – Druck: Gärtner II nr. 31 S. 77.
weisen auf Beilage 1. Nun ist uns darauf den ersten diß nr. 2 beyligende andt-
wortt erfolgt, darinn der herr churfürst vermeint, der sachen ahm besten
geholffen werden khöndte, wann Eur Kayserliche Mayestät gefällig sein
möchte, der statt Münster mit einer paarschafft under der handt zu assistie-
ren und zue solchem ende die von theils zu dem Westphälischen craiß
gehörigen und in der nachend gesessenen ständten an Eur Kayserlichen
Mayestät hof ein zeither endtrichtete contributiones zu überlassen. Seite-
malen uns aber dises zuemuetten der sachen sehr ungemeß zu sein bedunckht,
zumaln uns nit eigentlich bewust, auf was für dem craiß endtzogenen und
am Kayserlichen hofe genomne contributiones bedeütet werde, so haben
wir dises andtwortschreiben auf sich selbst stehen lassen, unnöthig erach-
tend, uns darüber gegen seine churfürstliche durchlaucht in einer sach, so
unsere instruction nit berüert, wenig oder vil einzulassen, beynebens aber
unserer schuldigkheit zu sein ermessen, Eur Kayserlichen Mayestät deß
verlauffs allerunderthenigisten bericht zu thuen.
Das dann die Franzößischen plenipotentiarii uf dem weeg über Hollandt
alherzureisen begriffen seyen, continuiert numehr aller orthen, und ist
eben gestern abendts auch ein Schweedischer officier mit 9 pferdten alher
khommen, umb die losamenter vor dennselben residenten zurichten zu
lassen. Der zeigt zwar ahn, das er, resident, ehender nit alhie einkhommen
werde, biß vorderist die Franzößischen und andere zue disem convent
gehörige gesandten verbanden seyen, wir vernemmen dabey auch, das der
Venetianisch gesandt gestrigs tags ebenmessig von Cölln ab- und hieher-
werts zu reisen endtschlossen gewesen. Deß Päpstlichen legati aber haben
wir nocheinige weitere nachricht. Nachdem wir dann bei solcher von
denn gegentheilen erscheinender verweylung abzunemmen, das sie, wann
man schon endtlich zusamenkhombt, doch allerhandt anlaaß zue verlenge-
rung der sachen ergreiffen möchten, so haben wir nit underlassen sollen,
nachgedenckhens zu haben, was sie etwan wider die von Eur Kayserlichen
Mayestätt uns aufgetragene vollmacht mit oder ohne Fundament einzuwen-
den haben, wie wir auch darauf zu andtworten und die vermeinte obiectiones
ableinen khöndten, solche considerationes mit khurzem zu papyr gesetzt,
und Eur Kayserlichen Mayestätt hiebeynebens nr. 3 allerunderthenigst
übersenden sollen, ob deroselben gnedigist gefallen wolte, uns darüber in
einem und anderm mehrern bevelch und erinnerung zuekhommen zu
lassen.
[ Eigenhändiger Zusatz Nassaus:] Heute ist man don Savedra, koniglich
Spanischen gesandten, alhier zu Münster gewertig.
PS Weiln uns bei verförtigung diß auch inligende zeitungen dern am Fran-
zößischen hof vorlauffender hendl und mit was instruction selbige pleni-
potentiarii abgeförtiget sein möchten, zukhommen, haben wir selbige und
die auß Hollandt sub numeris 1, 2, 3, 4 allerunderthenigst hiemit zu über-
senden nit umbgehen sollen.