Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
66. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1643 Oktober 10
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Osnabrück 1643 Oktober 10
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46c, Konv. c fol. 92–92’, 95–95’ = Druckvorlage – Kopie:
ebenda Fasz. 92 I fol. 349–350; Giessen 203 fol. 507–508’ – Druck: Gärtner II nr. 13
S. 28–30 [ Kopien und Druck unter 1643 Oktober 12].
Attentata des Bischofs von Osnabrück. Gründe für das Ausbleiben der schwedischen Gesandten.
Ewer Kayserlichen Mayestätt beyde schreiben vom 23. Septembris, deren eins
diejenige attentata, warüber sich die Schwedische bediente wieder deß herrn
bischoffen zu Oßnabrück fürstliche gnaden beclagen, unnd an mich, dem
graffen von Awersperg, allein , daß ander aber benebens an den doctor
Volmar gerichtet
wegen deß deputationthags zu Franckfurth betroffen
underthänigsten ehrerpietung empfangen, unnd soviel angezogene attentata
belangt, zwar anthwortt von hochgedachten herrn bischoffen fürstliche
gnaden bekommen, die wöllen eß aber für eine continuation ihrer possession
vel quasi behaubten unnd nit für attentaten wieder den praeliminarschluß
gehalten haben, dhahero wir die handt nohtwendig haben abthuen unnd
eß einer jeden partheie anheimbstellen müßen, sich zu manuteniren, so gutt
sie vermag unnd in crafft deß praeliminarschluß vermeint befuegt zu sein.
Der von denen Dännischen abgesandten nacher Minden abgefertigter
edlman ist wieder alhie ankommen und ein schreiben von den Schwedischen
gesandten ahn die Dännische mitbragt, so man unns zu communiciren
gemeindt sein sölle, ist aber biß dato noch nitt beschehen. Inmittels ist auch
hiehiger thumbprobst vorgestern von Minden (whohin derselbe von dem
thumbcapittull alhie ihrer angelegenen geschefften halben geschickt gewest)
wieder ankommen unnd unns angezeigt, daß bemelte Schwedische gesand-
ten, wie er dieselbe ihrer herzukunfft halber gefragt, ihme erlaubt, ja gleich-
samb deutlich auffgeben, bey seiner zurückkumbst bey menniglichen unge-
schewet zu sagen, die ursach ihres, der Schwedischen, außpleibens seie
erstlich, daß sie vernohmen, gestalt Ewer Kayserliche Mayestätt gemeindt
sein söllen, die reichßstende von dießer handlung außzuschließen, sie,
Schwedische, aber nit finden könten, wie ohne dieselbe waß bestendigs alhie
könte geschloßen werden, zum andern seie daß haubt der Kayserlichen
legation noch nit hier, sinthemahl sie die nachrichtung hetten, daß Ewer
Mayestätt nach dero geheimben raht unnd vicecantzlern graffen Curtz herzu-
schicken würden
Über die Absendung eines Prinzipalgesandten vgl. APW [I 1 S. 338f.]
zurück, wiewoll ihnen, Schwedischen, die nachricht einglangt, daß dieselbe
schon auffgebrochen unnd unterweegs sein, womit dan auch beykommendes,
deß Frantzösischen anhero deputirten residenten Rorte an dem von Langer-
man abgangenes unnd von demselben unns communicirtes schreiben
[ Beilage 1] fast mit übereinstimbt, von welchen ümbstenden Ewer Mayestätt
wir immittelß unnd biß unns von denen Dännischen von deß zurückgekom-
menen verrichtung unnd mitgebrachten schreiben mehr aigentliche eröff-
nung unnd communication beschehen wirdt, allerunderthänigst über-
schreiben.