Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
4. Ferdinand III. an Auersperg und Krane Ebersdorf 1644 Oktober 5
Ebersdorf 1644 Oktober 5
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46k, Konv. C fol. 276–277’ = Druckvorlage – Konzept:
ebenda Fasz. 46k, Konv. C fol. 274–274’, 281–281’. Kanzleivermerk auf fol. 274: Lectum
excellentio comiti domini Trauttmansdorff per dominum comitis Kurzium 5. Octobris –
Kopie: ebenda Fasz. 92 III nr. 426 fol. 451–452; Den Haag A IV 1628 nr. 15.
Schwedische Vollmacht. Fortsetzung der Verhandlungen auch ohne dänische Bevollmächtigte.
Wir haben die Relation vom 19. September
Vgl. APW [ II A 1 nr. 405. ]
Wenn Ihr von unseren Bevollmächtigten in Münster vernehmt, daß die Franzößische
plenipotenz emendierter außgewechßlet, oder aber man sich daselbsten
gegen genuegsamber versicherung, daß sie in einer gewissen frist corigier-
ter einkhommen solle, vereiniget, so hettet ihr auch ewernsorths dahin euch
zu ercleren, daß ihr wider die euch edierte und zumahlen bey gehörigen inhalt
verbliebene plenipotenz, wie selbe zwischen unnß und vorbesagter königin
und cron Schweden vermittelst unnsers geheimen raths und reichsvicecanz-
ler graf Kurzen verglichen und unseren reichshofrath Dr. Söldner recognos-
ciert worden
Vgl. APW [ II A 1 nr. 251 S. 405. ]
orths content und zufrieden sein, auch für unnothwendig und unrathsamb
halten, daß ihr die von euch unnß eingeschickhte und zwar nit ohne uhrsach
habende bedenckhen
Vgl. APW [ II A 1 nr. 401. ]
Wann es nun am negsten an deme würdt sein, das man zu den tractatibus
selbsten schreitte und zweifelsohne die Schwedische hierzue (es seye nun
ihresorths ernstlich zu beförderung eines schluß angesehen oder nit) selbst
anlaß geben werden, so habt ihr euch umb abwesenheit der königlich Denne-
märckhischen ministren wegen fortsezung der haubttractaten nit zu waigern,
sonderen die Schwedische proposition anzuhören und euch hierin zu erde-
ren , allermassen ewer haubtinstruction
Vgl. APW [ I 1 nr. 27. ] Am 19. Oktober 1644 wiederholte Ferdinand III. unter Hinweis auf
[ nr. 4 ] noch einmal, daß sie wider die Schwedische plenipotenz weiter nichts movieren und
mit dem dänischen Sekretär Klein vertrauliche Kommunikation pflegen sollten. Ferdinand III. an
Lamberg und Krane, Linz 1644 Oktober 19. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48b, Konv. b
fol. 2–3–Konzept: ebenda Fasz. 48b, Konv. b fol. 1–1’–Kopie: ebenda Fasz. 92 III ad
nr. 448 fol. 519–519’; Den Haag A IV 1628 nr. 15.
hierdurch deß königs in Dennemarckh liebden von diesen tractaten außzu-
schliessen kheineswegs gedacht. Es bleibt unnß auch iederzeit ungeacht
dises eingangs der tractaten bevor, ihr liebden ministros bey denselben ein-
tretten zu lassen, sobaldt ihr liebden, allermassen wir gegen dieselbe gethan,
gegen unnß sich wider ercleren werden, daß sy mit unnß und dem heyligen
reich vor einen mann stehen und ohne unnß und das heylige reich mit
Schweden kheinen frieden machen wollen;
Vgl. APW [ II A 1 nr. 226,4 ] und [ nr. 379,1. ]
von einem churfürstlichen collegio alß auch den gesambten deputierten
ständen so starckh iederzeit in unnß getrungen worden, daß ia alle remorae
tractatuum aus dem weeg geraumbt, geschweigen, das sy in gefahr einer
ruptur gesezt werden wolten. Seindt im übrigen, waß auf ferner anbringen
unsers residenten zu Coppenhagen mehrbesagtes königs liebden sich ercle-
ren werden, mit verlangen gewerttig und soll euch alßdann fernerer befelch
erfolgen. Inmittelst habt ihr euch demiehnigen, was hieoben euch gnedigist
befohlen, gemäs zu verhalten und was vorgehen würdt, davon khönnet ihr
dem königlich Dennemärckhischen secretario Clain parte geben.