Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
190. Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Lamberg und Krane Linz 1646 März 6
Linz 1646 März 6
Konzept: RK , FrA Fasz. 51b fol. 92–92’, 99 = Druckvorlage – Kopie: Giessen 206
nr. 337 S. 1732–1735 – Druck: Gärtner VIII nr. 67 S. 412–414.
Gutachten der dep. Räte, s. l. 1646 März 5, und Conclusum des Geh. Rats, Linz 1646
März 6, zu: nrr. 151 , 152, 155, 161, zu einer Relation aus Osn. vom 29. Januar
Relationen Trauttmansdorffs von Januar 31
Trauttmansdorff an Ferdinand III., Osnabrück 1646 Februar 8, praes. 1646 Februar 23.
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 18–19. Der schwedische Sekretär hat sich nicht
zu einer schriftlichen Übermittlung, wohl aber zu einer Kollationierung des Protokolls
der Replik verstehen wollen.
Trauttmansdorff an Ferdinand III., Osnabrück 1646 Februar 8, praes. 1646 Februar 23.
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 15.
schwedischen Vollmacht: RK , FrA Fasz. 51b fol. 93–97’.
Ius territoriale des Kaisers und der Reichsstände. Majora bei den Amnestieberatungen.
8. Kur.
Rezepisse auf nr. 152. Belangendt nun das Magdeburgische abgelegte vo-
tum, hetten wir unß dessen ganz und gar nit versechen. Wir begeren dan,
keinem standt des Reichs in seiner freiheit zu votiren, keinen eintrag zu thun,
solang man in den geziemmenden schranckhen beharrt; das man unß aber
woll regel und form fürschreiben, was wir in unseren erbkonigreich und
landen thun oder lassen solten, das stehet den stenden des Reichs nit zu.
Inmassen wie dan selbst, ob wir gleich Romischer Kayser und des Heiligen
Reichs oberhaupt sein, chur-, fursten und stenden, solang sy den reichssat-
zungen, religion- und prophanfriden nachkommen thuen, denselbigen in
ihren chur-, furstenthumb und landen nichts vorzuschreiben begeren, daher
ihr dieses mit güetter manier und glimffe data occasione dem Magdeburgi-
schen abgesandten anzudeuten habet. Und weilen wir aus dem uberschickh-
ten Österreichischen protocollen sovil verstanden, das die protestirende in
puncto amnistiae die maiora nit gelten zu lassen vorhabens, so wollen wir
zwar erwartten, was nach erfolgter re- und correlation die gesambte stendt
an euch für ein guettachten bringen werden. Solten nun die uncatholischen
den maioribus stattgeben, hett die sach ihre richtigkeit; wo aber nit, so
werdet ihr zu einem temperamento brauchen, was unsern euch in puncto
amistiae nechstens zukhimmende instruction mit sich bringt, und dahin
sehen, das solches allerseits acceptirt werden möchte.
Belangendt obangezogene conferentz mit den Churcelnischen und Chur-
bayrischen gesandten, lassen wir es bei den geherigen erclerungen, so wir
dem churfürstlich bayerischen gehaimen rath und cammerpraesidenten
Mandl in puncto octavi electoratus hirbevor gegeben, allerdings bewen-
den . Darnach ihr euch auch zu reguliren wissen werdet.