Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
161. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1646 Februar 16
–/ 161 /–
Münster 1646 Februar 16
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 52a fol. 66–66’, 72, PS fol. 72, praes. 1646 Februar 26 =
Druckvorlage – Konzept: Ebenda Fasz. 92 VII fol. 431–432; Kopie: KHA , A IV Bd.
1628/39 unfol.; Giessen 206 nr. 286 S. 1527–1530 – Druck: Gärtner VIII nr. 35
S. 195–197.
Pfalz. Lothringen. Forderungen Hessen-Kassels.
Wir haben das kaiserliche Rezepisse vom 2. Februar
nr. 155. Die Franzosen haben auf Beilage [3] von nr. 155 noch nicht rea-
giert .
Was sonsten in denn reichsräthen alhie vorgangen, werden Eur Kayser-
lichen Mayestät Österreichische gesandten zu referieren wissen. Darbey wir
allein diss weiter anzeigen sollen, das nachdem laut unserer vorgehender
relation im churfürstenrath die Churbrandenburgische das ganze Pfalzische
weesen in den terminum ad annum 1618 einschliessen und keiner weitern
particulartractaten vonnöthen ze sein erachten wollen. Darauf vorgestriges
tags die Churbayrischen gesandten ein sehr starckes votum refutatorium
abgelegt und darinnen zum dritten mahl sehr ernsthafft widerholt haben,
das ir gnädigister herr sich und seine successores in keinerley weiß noch
weeg vom churfürstlichen collegio ausschliessen lassen, sondern ehender
alles darauf sezen werde, es gehe auch im im übrigen, wie es immer wolle,
welches die Churbrandenburgischen nit weniger empfindtlich auf- und
irem gnädigisten herrn zu referieren benommen.
Mit gestriger ordinari ist uns von ir fürstlichen durchlaucht herzog Carl zu
Lotringen ein antwortt auf unser iungst an dieselbe beschechene commu-
nication
Vgl. [ nr. 131 Anm. 2 ] .
lung gebürender pasßbriefen gehandlet, laut beyligender abschrifft dess
inhalts zuekommen, das man wegen vergebung der dreyen bistumb zue
keiner weitern handlung mit bemelten Franzosen fürschreitten wolte,
solang und vil, bis ime die gleidtsbrief bewilligt und sein notdurfft bey
disem congress zu verhandlen nit weniger als der herzogin von Savoy
Christine, Herzogin von Savoyen (1606–1663), Tochter Heinrichs IV. von Frankreich,
führte seit dem Tod ihres Mannes Viktor Amadeus I. am 7. Oktober 1637 die
Vormundschaftsregierung für ihren minderjährigen Sohn Karl Emmanuel (geb. 1634),
sie galt als spanienfreundlich. Ihr Land war von Spaniern, Kaiserlichen und Franzosen
besetzt. Vgl. W. K. v. Isenburg II Tafel 113 und APW I, 1, bes. S. 74–77 zu den
franz.-savoyischen Problemen.
gelassen sein werde.
PS Hinweis auf Beilage [ 1 ].
[1] Dess fürstlichen haus Hessen Cassel absönderliche gravamina und postulata, Münster
1646 Januar 28/Februar 7. Kopie: RK , FrA Fasz. 52a fol. 67–70, [ praes. 1646
Februar 9 ]; Ebenda Fasz. 96 I fol. 234–237’; Ebenda Fasz. 91 I fol. 234–237’;
Ebenda Fasz. 98b fol. 562–564; StK , FrA Ka. 8 S. 1365–1370; Giessen 210 nr. 23
S. 336–344.