Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
100. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1646 Januar 18

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[ 73 ] / 100 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Januar 18

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Eigh. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50a, Konv. A fol. 13–13’, PS fol. 14, praes. 1646
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Januar 30.

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Pfalz.

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Rezepisse auf nr. 73. Schwedischer salvus conductus für Trauttmansdorff.
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Ob man iezo wegen der landte, sonderlich der Obernpfalz halber, accordi-
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ren sol unndt mit churfürstlicher durchlaucht zu Bayern schliessen, ist
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derenthalben schwär zu erledigen, das man hie noch nicht eigentlich wissen
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khan, wohin die cronen undt reichsstendte endlich incliniren oder sich
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wenden lassen wolten. Man wierdt sie dahin laboriren, das Euer Kaiserliche
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Majestät gar lär außgehen solten, aber man wil entgegen auf der andern
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Seiten die Churbayrische rechnung nicht passiren lassen. Disses werkh gehe
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nicht Euer Kaiserliche Majestät allein, sondern das hauß Pfalz, ihre adhae-
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rentes , ia das ganze Reich an; Euer Kaiserliche Majestät herr vatter seligst
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gedechtnis habe benandten interessirten mit approbation der Churbayri-
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schen raitung nichts begeben khünen, weillen sie es bezallen solten.

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Das ist wol zu praesumiren, wan der pfalzgrav sol waß von landt unndt
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leuten zuruckhlassen, das sie es gar hoch schätzen werden, wol ein dritl von

[p. 170] [scan. 218]


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ein gulden einkhomens, vor hundert gulden capital rechnen, das übrige
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compensirt die landtesfürstliche hoheit, regalien

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2 et cetera] Marginalie: das ist 20 thaler von 100 gulden, von 300 gulden ein gulden, von
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3000 gulden 10 gulden, von 30 000 gulden 100 gulden, von 300 000 gulden 1000 gul-
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den , von 3 millionen 10 000 gulden, von 12 millionen 40 000 gulden einkhomens.
et cetera. Der präsident
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Mändl hat mir einmal von dem termino, so der fluß Regen macht, von
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seinem ursprung biß er bey der Stat am Hoff in die Donau fliesst
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(darunder zwar etwas so ohne das Bayrisch ist,) auf etwaß solches wäre zu
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handeln, aber biß auf Neumarkht, so nur 2 meil vom Nürmbergischen ter-
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ritorio ligt, das landt wollen behalten unndt noch vil gelt darzu fordern,
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wierdt sich nicht practiciren lassen. Euer Kaiserliche Majestät bit ich aller-
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gehorsamist meines einfeltigen guetachtens halber abgebung, mier noch waß
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zeits allergenedigist zu verstaten, ich wil sehen, waß gegentheil endlich
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gesinnt zu practiciren, der sach fleisig nachdenkhen, alß dan mich ferner
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untertenigst zu Euer Kaiserlichen Majestät allergenedigister resolution alleß
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stelendt, zu erkhlären. Chursaxen hat die Franzosen gar in einer zu gueten
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opinon, die catholischen erfaren hie wol das contrarium; neben Schweden
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würden sie gern wollen catholische undt Lutherische unterdrukhen, aber
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neben denen catholischen die Schweden vertreiben, darff man nicht sorgen,
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das sie es thuen.

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PS In der Oberpfalzischen geltsach der 13 millionen khan khein bestendige
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transaction auf das factum tertii der pfalzgraven gestelt werden, so unge-
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wiss ist; es seye dan, das Churbayern sich contentiret, man erhalte die
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Oberpfalz gar, ein theil oder nichts (darbey gleichwol Euer Kaiserliche
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Majestät mit allen catholischen das eyserist, das sie ganz oder doch meisten-
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theils in ihrer churfürstlichen durchlaucht handen verbleiben möge, omni-
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bus officiis thun wollen) so wolten Euer Kaiserliche Majestät dem churfür-
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sten in Bayern noch 2 millionens

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Folgt eine nicht entzifferbare Abkürzung einer Währungsangabe.
in gewissen terminen ohne interesse be-
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zallen . Disses wäre von Churbayern also gewagt, auf gewin unndt verlust.
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Jedoch müssten ihre churfürstliche durchlaucht der Franzosen favor in
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Pfalzischer sach nicht mit Elssaß khauffen wollen.

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