Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
124. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Mai 25
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Münster 1646 Mai 25
Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 116–116’, praes. 1646 Juni 3.
Stand der Verhandlungen. Militärische Lage in Westfalen. Spanisch-niederländische Verhand-
lungen . Breisach. Französische Haltung zur Pfalzfrage.
Der Allmechtige verleiche Euer Kaiserlicher Majestät unndt dero Kayserli-
chen posteritet auf alle secula so grosse zeitliche unndt ewige wolffart, alß
meine allergnedigiste selige Kayserin Maria ewiger friden nunmehr unzwei-
fentlichen genüst.
Mit denen Franzosen negotiirn wier nunmehr täglichen. Heten sie lust, friden
zu schliessen, so khündt man den schluss in khurzem, sovil Euer Kaiserliche
Majestät unndt daß Reich betrifft, verhoffen, bey gewonter mutation aber ist
sich auf nichts zu verlassen. Ich halte Euer Kaiserlicher Majestät curier etliche
tag noch hir auf, bey demselben waß gewissers alleruntertenigst zu berichten.
Die Schwedischen worden gegen meine collegas zu Ossnabrugkh grob. Wier
haben hie noch mit denen catholischen stendten etliche punct in gravamini-
bus zu vergleichen, alßdan wil ich sechen, ob ich hinüber sol oder die erkhlä-
rung gedachten meinen collegis, darüber mit denen protestirenden oder
Schweden zu handlen, zuschikhen. Waß Euer Kaiserlicher Majestät dienst
merehrs erfordert, daß werde ich thuen.
Der Königsmarkh
Hans Christoph von Königsmarck (1600–1663), 1620–1629 in ksl., 1631 in schwed. Dienst,
1645 Generalgouverneur von Bremen und Verden, 1646 General, 1655 Feldmarschall ( SMK
IV, 392f.; Fiedler , passim; NDB XII, 360f. ).
lichen durchlaucht aufbruch erschollen, hat er selbige impresa unterlassen
unndt marchirt heüt zwischen hier unndt Ossnabrugkh zum Vrangel
durchlaucht desto merehr gewaxen zu sein. Disses hab ich schon gestert
nachts an Blumenthal
Joachim Friedrich Fhr. von Blumenthal (1609–1657; 1646 Fhr.), 1643–1647 ksl. General-
kriegskommissar im niederrheinisch-westfälischen Kreis. 1635–1641 und nach 1649 in kurbg.,
1641–1649 in ksl. Diensten ( Repertorium , 34, 134; Gschliesser , 260f.; NDB II,
330–331 ; Haan passim; Salm , 90f.).
4000 man in allem starkh.
Zwischen |:Spanien undt Hollandt:| gehen die
alleß in summo secreto insciis |:Frankreich:|. Penneranda bitet, noch etlich
tag mit |:Breisach:| zurukhzuhalten, entgegen |:Bayern:| ist ungestimb. In
solchen haubtsachen khan man wol etlich wenig tag dem gesambten |:haus
Österreich:| zu |:nuz:| dispensiren, hoffe also, nicht unrecht zu thuen, aber
gleichwol müssens die |:Spanier:| gegen |:Euer Kaiserliche Majestät:| auch
erkhenen. Vom 9. Aprilis biß hiehero seindt 46 tag
sowol duca die Longeville alß Servient selbsten gesagt) wollen (wan sie mit
Euer Kaiserlicher Majestät verglichen) denen Schwedischen undt protestiren-
den offentlichen anzaigen, daß sie, neben Euer Kaiserlicher Majestät, den
churfürsten von Bayern undt die Wilhelmische lini bey der churdignitet undt
der Obern Pfalz in perpetuum manutenirt haben wollen.