Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
100. Trauttmansdorff an Lamberg und Krane Münster 1646 Mai 15

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[97] / 100/–

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Trauttmansdorff an Lamberg und Krane


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Münster 1646 Mai 15

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Kopie: RK FrA Fasz. 50b fol. 26–26’ = Druckvorlage; Giessen 207 nr. 100 S. 380–383 –
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Konzept: TA Ka. 115 Z 9 nr. 83 unfol. – Druck: Gärtner IX nr. 134, 758ff.

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Ablehnung der schwedischen Forderungen. Abreise Trauttmansdorffs nach Osnabrück nicht vor
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Eingang der katholischen Erklärung über die Religionsgravamina. Weiterführung der Gespräche
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über den kaiserlichen Textvorschlag des IPO.

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Rezepisse auf nr. 97. Nun will ich nit darvorhalten, daß gedachte Schwedische
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herren gesandten, wans ihnen anderst zum friden ein rechter ernst ist, auf
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dieser new hervorgesuchten praetension zu beharren gemeint sein werden,
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wie dan ich, Gott waiß, in solches einzuwilligen kein gewalt habe, es were
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auch wieder die zwischen unß und dem herrn Ochsenstern vorgangene even-
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tual- und verbindtliche abredt, krafft deren sy von gantz Schlesien abge-
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wichen.

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Waß aber meine hinüberkunfft betrifft, da wolte ich gern mich dorthin, ob-
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wohlen die Französische abgesandten eine hinüberraiß, ehe ich hie mit ihnen
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geschlossen, vor ein aufstosß der tractaten halten, ia gar daruber ein currier
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nach Pariß, ihren abscheidt von hinnen zu erlangen, schickhen wollen, un-
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verlengt erheben, auch mich vielleicht alhie so lang nit aufgehalten haben,
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wan ich mich nit erinnerte, daß mein anwesenheit druber zu superirung der
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sich in puncto compositionis gravaminum ereügenden difficulteten

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Vgl. APW III A 4.1, 227 Anm. 4 und APW III C 2.3, 118 R nr. 1213 und 1214 sowie unten
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nr. 107 Beilage B.
wenig
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nutzen würde, solang und viel die alhie an seithen der catholischen obhan-
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dene berathschlagung nicht vorgangen und dieselbe sich ihrerseits, waß sy
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noch weiter umb des lieben fridens willen nachzusetzen gemeint, endtlich
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erklert haben, welches sy dan mit dem allerehisten zu thun sich erbotten.

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Dahero und damit ich solches desto ehender unnd besser erheben möge,
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meine gegenwart alhie nothwendig erfordert wirdt, dan weiln die herren
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Schwedische gesandten begeren, daß alles in ein instrumentum gebracht wer-
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den solle, so folgt ia, daß auch die gravamina, alß welche sy iederzeit vor
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allen anderen beygelegt haben wollen, verglichen und hierzu der catholischen
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erwarttende endtliche erklerung eingehohlt werden müesse, sonst wurde man
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zwischen ihnen, den ständen, und dazumahlen die catholische (alß welche
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sich am meisten beschwert befinden) dergestalt beyseits gesezt werden solten,
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schwerlich ein rechter und verlaßlicher schluß gemacht werden können. Ich
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will mir aber auch die befurderung dieser sachen alles fleisses angelegen sein
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lassen und nach erlangter ihrer erklerung mich lenger nit aufhalten. Under-
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dessen aber können meine herren gar wohl in vergleichung des instrumenti
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pacis fortfahren, da waß wider oder uber unser intention eingebracht werden
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will, beyseiten setzen und heruber berichten.

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