Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
322. Ferdinand III. an Trauttmansdorff Preßburg 1647 März 19

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Ferdinand III. an Trauttmansdorff


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Preßburg 1647 März 19

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Ausfertigung: TA Ka. 122 fol. 375–375’ = Druckvorlage – Kopie: Klattau TA Ka. 6 Inv.nr.
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68 fol. 243–243’ – Konzept: RK KrA Fasz. 165 fol. 193.

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Ulmer Waffenstillstandsverhandlungen.

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Wir sezen ausser zweifel, eß werde unser reichshoffrath, der von Gebhardt,
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auß Wasserburg seinem habenden befehl gemeeß alle seine an unß abgangne
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relationes dir auch uberschickht haben, auß welchen allen, biß uff die letzste
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von zehenden diß

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Ausf.en: RK KrA Fasz. 165 fol. 44–53 (7. März), 90–93, 94–99 (8./9. März), 100–107 (9.
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März), 113–116 (10. März), 117–118 (10. März).
, zu ersehen, waßgestalt deß churfürsten in Bayrn liebden
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von der vorhabenden separation und vorenthaltung aller von unß ihro
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anvertrauten völcker nit zue dimoviren gewesen, auß der letzsten aber, daß,
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nachdeme die feinde Überlingen, Heilbrun und Memmingen begehrt, ihre
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liebden ehe alles rumpiern alß ein solches eingehen wollen

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Dies entsprach nicht den wahren Absichten des bayerischen Kf.en ( Egloffstein S. 165–166,
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172).
. Waß wir unß
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nun weiter darüber resolviert und deß churfürsten liebden zuegeschriben, daß
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hast du auß der beylag zu ersehen.

[p. 640] [scan. 716]


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Beilage


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[1] Ferdinand III. an Kf. Maximilian I. von Bayern, Preßburg 1647 März 19. Kopie: TA Ka.
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122 fol. 376–378’ = Druckvorlage; Klattau TA Ka. 6 Inv.nr. 68 fol. 245–247’.

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Wessen Euer Liebden sowol selbsten alß auch vermittelst dero räthe gegen unsern
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reichshoffrath, den von Gebhard, bey unterschidlichen conferentien erklert und ver-
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nemmen lassen, solches haben wir uns gnädigst vortragen laßen und in reiffer
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deliberation gehabt. Wollen nochmalß der gnädigsten und genzlichen zuversicht leben,
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Euer Liebden werden auch seithero und uber so treuherzige warnung die gefahren, so
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auß aller vorhabenden separation unfelbar den feinden zum besten, der religion und
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dem ganzen Reich zu schaden zue redundiern, noch ferner wohl erwogen haben. Wir
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aber pleiben ungeacht aller der gedachten unserm reichshoffrath, dem von Gebhard, in
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contrarium remonstrierten motiven darin bestendig, daß dises der weeg nit seye, Euer
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Liebden landt und leüthe, die religion und daß gemeine weesen zue salviern, sondern
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vilmehr in grössere gefahr zu stürzen. Und ob man schon Euer Liebdenseits in den
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gedancken were, daß man dißorts wenigst daß privilegium ordinis erhalten möchte, so
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halten wir doch dise resolution auch derenthalben umb sovil gefährlicher, dan nachde-
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me der schwall hierdurch uff unß allein unverschuldterweise sich walzete, so sehen wir,
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daß Euer Liebden kein so getrewen freündt alß eben unß und unser hauß finden
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wurden, der sie auß erfolgender oppression, wohin dise resolution Euer Liebden führen
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wurde, zu reissen vermöchte. Wir wollen unß mit dem iezigen stand deß fridenwercks
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und wie weit man darin kommen, nit uffhalten, alß welches alles Euer Liebden ohnedaß
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gnuegsamb bekant. Allein finden wir ia einmahl nichts, waß daß gantze universalfri-
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denswerckh und die salvierung der ganzen christenheit fast alteriern könte alß eben
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dises, wan Euer Liebden zue einzigen particulartractat sich iezo resolviern thetten, so nit
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weniger thun könnte alß bey den feinden newe kriegsconsilia erwecken und alle
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fridliche intentiones uff einmahl fallen zue lassen.

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Da die Schweden und Franzosen die Absicht haben sollen, ihre Armeen nach Bayern zu
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führen, um Euer Liebden zu einer willfährigen Resolution zu zwingen, bieten wir Euer
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Liebden alle unsere Truppen zur Hilfe an. Mit dem kurbayerischen Teil der Reichsarmee
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vereinigt, werden sie dem Feind gewachsen sein.

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Euer Liebden danke ich dafür, daß sie Überlingen, Heilbronn und Memmingen nicht dem
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Feind einräumen wollen.

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Ich hoffe, daß Euer Liebden sich nicht zur Separation verleiten lassen.

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