Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
286. [Trauttmansdorff und Volmar] an Ferdinand III Osnabrück 1647 März 3

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–/ 286 / [ 344 ]

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[Trauttmansdorff und Volmar] an Ferdinand III.


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Osnabrück 1647 März 3

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Konzept: GehStReg Rep. N Ka. 5 Fasz. 4 pars 8 nr. 4 = Druckvorlage – Druck: Jan III nr.
17
LIII S. 241–250.

18
Eintreten für die Exemtion der Stadt Basel und der Schweizer Eidgenossenschaft vom Reichskam-
19
mergericht .

20
Euer Kayserlicher Majestät sollen wir hiemit allerunderthänigst berichten,
21
daß im namem der statt Basel, auch gemeiner 13 ortten der Aidtgnoschafft
22
Rudolff Wetzstein

32
Johann Rudolf Wettstein (1594–1666); 1627 Dreizehnerherr und 1645 Bürgermeister von
33
Basel; 1646 Dezember – 1647 November Ges. der Stadt Basel bzw. der Eidgenossenschaft auf
34
dem WFK ( Gauss / Stoecklin ). Sein Diarium für die Zeit in Westfalen ist veröffentlicht
35
( Gauss ).
, bürgermeister daselbst zu Basel, sich den 2. Januarii
23
nechsthin bei unß zu Münster angemeldt und vorgebracht, obwol ermeldte
24
Aidtgnoschafft, insgemein und -sonderheit, ihnen iederzeit hetten angelegen
25
sein lassen, mit meniglich, sonderlich aber dem Heyligen Römischen Reich,
26
in guetter, fridlicher verstendtnus zu leben und niemanden an rüewiger
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possession seiner freyheit und gerechtigkheit anzefechten noch ze beküm-
28
mern , und derowegen verhofft, es wurde gegen deroselben ein gleicheit
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gehalten werden, so hetten iedoch ettliche ortt derselben, und under denen
30
fürnemblich sein statt Basel, vor ettlich iaren her daß gerade widerspiel
31
erfahren müessen, indeme selbige auff nachfolgen gewisser unrüewiger

[p. 566] [scan. 642]


1
personen wider dero Kayser- und königliche privilegia und die mit gesambter
2
Aidtgnoschafft gemein habende, sovil iar rüewig besessene exemptionsfrey-
3
heit für daß Kayserliche cammergericht zu Speyr citirt und auff nichterschei-
4
nen mit arrestsprocessen beunglegnet [ worden ]. Und obgleich wol solches
5
Euer Kayserlicher Majestät zu verschiedenen malen, vornemblich aber im
6
Julio anno 1643 und 1644

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Das Schreiben der dreizehn Orte der Schweizer Eidgenossenschaft an den Ks. vom 22. Juli
37
1643 (Druck: Jan III S. 206–207) war am 15. Juli 1644 erneut als Duplikat versandt worden
38
( Viehl S. 15).
, von sambtlicher Aidtgnoschafft wegen angebracht
7
und geclagt worden, so hette sich iedoch ermeldtes camergericht dessen, so
8
Ewer Majestät verordnet haben möchte, nichts hindern, sondern im Augusto
9
nechstabgewichnen jahres ein uffm Rein nach Frankfurt gesendes kauffman-
10
schiff zu Speyer anhalten und nach starkher inquisition die darauff befundene
11
Baßelische guetter außladen, eröffnen und inventiren lassen. Und obwol Euer
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Kayserliche Majestät auff unsern derentwegen hievor gehorsamst einge-
13
schikhten bericht allergnädigstes einsehen an vorberüertes camergericht
14
ergehen lassen

39
Vgl. die Relation der ksl. Ges. vom 18. September 1646 (Druck: Nr. 8) und das ksl. Schreiben
40
an das RKG vom 8. Oktober 1646 (vgl. nr. 344 Beilage B) ( Gallati S. 159–161).
– darumb sich dann ein gemeine Aidtgnoschafft demüettigst
15
bedankhen thet –, so stüende iedoch zu fürsorgen, daß dergleichen eingriff
16
mit nechst anhandtgehenden glegenheiten widerumb vorgenommen werden
17
möchten. Dieweil dann die zu Münster und Oßnabrück obschwebende
18
zusamenkunfften vornemblich dahien zihlen sollen, auff daß in der werthen
19
christenheit ein allgemeiner friden gestifftet und alles, so deme kunfftigs
20
einen anstoß gebären köndt, auß dem mittel geraumbt werde, also were sein
21
fleissig ersuechen, wir wolten unß nit zuwider sein lassen, dieser von ime
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angebrachter beschwehrung auß dem grundt abzehelffen und zu vermittlen,
23
damit doch offtermeldte Aidtgnoschafft sambt und sonders mit dergleichen
24
beschwerlichen zumuettungen verschont und sie bei ihrenn rüemblich erwor-
25
benen und so vil iahr rüewig besessenen freyheiten, rechten und gerechtig-
26
kheiten gelassen und darinnen von niemanden weiters turbirt und angefoch-
27
ten werden; alles mehrern innhalts seines unß dabei zugestellten memorials,
28
numero 1.

29
Nun haben wir nach gestaltsamen dises geschäffts für ein unumbgengliche
30
nothurfft befunden, bei dem Churmaintzischen reichsdirectorio erinnerung
31
ze thuen

41
Vgl. das Schreiben der ksl. Ges. an das kurmainzische Reichsdirektorium, Osnabrück 1647
42
Januar 2 (Kopie: RK FrA Fasz. 94 II nr. 337 p. 564–566; RK FrA Fasz. 96 I fol. 168–169;
43
StK FrA Ka. 3 (WF XXXVII) fol. 28–29; KHA A 4 nr. 1628/56 unfol. – Konzept:
44
GehStReg Rep. N Ka. 5 Fasz. 4 pars 8 nr. 1 – Druck: Londorp VI S. 138).
, daß solches anbringen bei denen reichsständen in berathschlagung
32
gezogen und Euer Kayserlicher Majestät die exemption deß abgeordneten
33
begehren gemäß dero Kayserlichem camergericht anzebevehlen durch ein
34
reichsbedenkhen eingerathen werden möchte. Es hatt sich aber solche
35
berathschlagung wegen unterdessen von dem cammergericht eingelangter

[p. 567] [scan. 643]


1
information

33
Vgl. den Bericht des RKG an den Ks. vom 30. Januar/9. Februar 1647 (vgl. nr. 344 Beilage
34
C), der mit einem Begleitschreiben (Kopie: RK FrA Fasz. 94 II nr. 352 fol. 642–643; RK
35
FrA Fasz. 98b fol. 865–865’; StK FrA Ka. 8/2 fol. 468–468’) versehen auch an die
36
reichsständischen Ges. auf dem WFK geschickt worden war.
und derienigen, so bei disem handel interessiert sein mögen,
2
absonderlichen nachwerbens zimblich lang verweilet

37
In Münster hatten KFR und FR am 21. und 31. Januar sowie am 16. Februar 1647 über die
38
Basler Exemtion beraten (Druck der Protokolle des KFR: APW III A 1 nr.n 107, 108, 109;
39
die Protokolle des FR sind [noch] nicht veröffentlicht). In Osnabrück war diese Angelegenheit
40
am 26. Januar/5. Februar und am 13./23. Februar 1647 im FR und SR proponiert worden
41
(Druck der Protokolle des FR: APW III A 3; des SR: APW III A 6 nr.n 87, 94) ( Viehl S.
42
68–137).
, und seyend auch
3
wegen eines von dem Baßlischen abgesandten unß, sub numero 2, zugestell-
4
ten , von weylandt kayser Sigismundo

43
Ks. Sigismund (Siegmund) (1361–1437); 1433 Ks. ( ADB XXXIV S. 267–282 ).
der statt Basel ertheilten exemptions-
5
privilegii , dardurch er doch nichts anders, als daß selbige noch vor auffrich-
6
tung deß Kayserlichen cammergerichts in possessione exemptionis gewesen
7
und desto weniger an ihrem mit einverleibung in den Aidtgnossischen pundt
8
hergebrachten freyen standt ze turbiren sei, beweisen wollen, etwas ungleiche
9
meinungen under den ständen entstanden, daher wir verursacht worden, dem
10
Churmainzischen reichsdirectorio der sachen mehrere erleutterung in schriff-
11
ten anzefüegen, wie die beylag numero 3 außweiset. Hierauff ist unß heut
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dato auß der Churmaintzischen cantzlei daß begehrte reichsbedenkhen,
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numero 4, in originali beyligend, eingereicht worden. Warauß wir zwar
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befinden, daß im churfürstenrath unanimiter, in beeden fursten- und stätträth
15
aber per maiora darvor gehalten und geschlossen worden, daß Euer Kayserli-
16
che Majestät allerunderthänigst anzerathen, der statt Basel die gesuechte
17
exemtion a camerali iurisdictione allergnädigst zu ertheilen und zu solchem
18
ende obberüerttes privilegium in eben derselben formb (iedoch zu verhüet-
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tung etwa besorgender consequentz mit einrukhung diser formalien „auß
20
gewissen erheblichen ursachen“) ze confirmirn, dasselbe uff das Kayserliche
21
camergericht zu extendirn und deme zu bevehlen, crafft solcher Kayserlicher
22
verordnung und deß Heyligen Reichs gnembhaltung der statt Basel ietzt und
23
künfftig mit erkennung eines process allerdings zu verschonen, daneben aber
24
angehenkht würdet, solche newe exemptionsertheilung nit ehender hinauß-
25
folgen ze lassen, es habe sich dann vilgedachte statt Basel mit Florian
26
Wachtern

44
Florian Wachter (Lebensdaten und -umstände wurden nicht ermittelt), Weinhändler aus
45
Schlettstadt (Seléstat).
, einem bürgern zu Schletstatt, als uff desen anrueffen die camerge-
27
richtliche process ertheilt worden seind, vorderist seines erlittnen costen und
28
schadens verglichen.

29
Als nun der Baßlische abgesandter dises anhangs anderwerts verstendigt
30
worden, hatt er unß nit allein mundtlich entdekht, was es vor eine beschaf-
31
fenheit mit besagten Florian Wachters anforderung hette, nemblich als der-
32
selb vor ettlich iahren von Schletstatt außgewichen und seinen unterschluepff

[p. 568] [scan. 644]


1
zu Basel gesuecht, hette er folgendts eine anzahl weins auß Schletstatt
2
nach Basel bringen und selbige seinem belieben nach verhandlen lassen und
3
hernach ettlich innwohner und burger daselbst in seine gesellschafft gezogen,
4
auch so vil vermöcht, daß dieselbe mit ime und mit einer anzahl gespanter
5
fude[ r ]wagen nach Schletstatt gefahren und selbige mit wein beladen, willens,
6
solche wein hernach zu Basel uff gmeinen gwin und verlust zu verhandlen.
7
Als sie aber von Schletstatt abgereißt, weren sie unterweegs von einer partei
8
Französischer reütter angesprengt und deß mehrern theils der eingespanten
9
zugrossen beraubt worden. Da nun die verlustige Baßlische bürger bestendig
10
angezeigt, ob sie zwar den angelegten gwalt der soldaten, weil deren gar
11
wenig gewesen, leichtlich hetten abtreiben könden, so hab es doch er, Florian
12
Wechter, nit zugeben wollen, sondern inen zugesprochen, sie solten den
13
soldaten die pferdt nur folgen lassen, er getrawete, bei dem commendanten in
14
Schletstatt wol so vil zuweg ze bringen, daß sie die pferdt alsbaldt restituiren
15
mueßten, gestalt er auch deme nachgefolgt und ettlich widerumb erhalten;
16
die übrige aber weren von den soldaten verpartiert worden und nit mehr zu
17
bekommen gewesen. Demnach hetten diejenige Baßler, so ihrer rossen im
18
mangel gestanden, den Wachter zu Basel vorm stattgericht mit recht vorge-
19
nommen , der richter aber, weil ieder theil auff seinem anzug verharret und
20
kein andere beweißthumb als der parteyen selbst widereinanderlauffende
21
anzüg vorhanden gewesen, hette keinen theil weder absolvirt noch condem-
22
nirt , sonder sie zu vergleichung der uncösten gewisen. Von dieser urtel wer
23
durch den Wechter an den Baßlischen magistrat und rath appellirt, von
24
demselben auch die urtel prioris instantiae, zwar mit der clausul ‘non liquet’,
25
in ihrem standt gelassen, die beederseits geclagte uncösten aber mit einhelli-
26
ger rathserkendtnus, auch uff eingeholten rath der rechtsgelehrten compen-
27
sirt worden. Auß wölchem verlauff dann clärlich erscheinte, daß der Florian
28
Wachter in zweyen instantiis gnugsamb gehördt worden und, wenn man
29
gleich in terminis deß Kayserlichen privilegii verbleiben solt, doch super
30
denegata iustitia an dem Kayserlichen cammergericht ebensowenig als per
31
viam appellationis zu clagen einigen fueg oder recht haben könde, derentwe-
32
gen auch die statt Basel sich in ewicheit zu einiger güetlichen abladung gegen
33
demselben nimmermehr verstehen, sondern vilmehr solche zumuettung vor
34
einen unleidenlichen eingriff ihres freyen standts halten wurden. So ist auch
35
uber dise mundtliche anzeig der abgesandte noch weiters mit zweyen
36
schrifftlichen memorialien, numeris 5, 6, bei unß einkommen, in wölchen er
37
zum theil die anderseits wider die statt Basel vermeintlich angezogne behelff
38
widerlegt, im übrigen aber seine petition nochmaln dahien erleüttert, daß er
39
weder bestettigung noch extension sonderbarer privilegien begehren noch
40
suechen (sintemalen solche allein zum bericht, wie es mit einer statt Basel vor
41
auffgerichtem Aidtgnossischem pundt gestanden, angezogen), sondern Euer
42
Kayserliche Majestät durch unß, dero plenipotentiarios, pitten sollte, die
43
Aidtgnoßschafft bei ihrem freyen, souverainen standt und herkommen für-
44
baß rüewig und unturbirt bleiben ze lassen und dem Kayserlichen cammerge-

[p. 569] [scan. 645]


1
richt zu Speyr auß Römisch Kayserlicher machtvolkommenheit zu gebietten
2
und anzebevehlen, so balden alle wider eine statt Basel gefüerte process
3
gentzlich ze cassirn und abzestellen, auch deme ernstlich auffzelegen, daß sie
4
weder iezt noch künfftigs, under waß schein und vorwandt daß auch immer
5
zugehen und beschehen möcht, wider sie noch übrige ortt der gesambten
6
Aidtgnoßschafft und deren anverwandte dergleichen vorzenemmen und zu
7
ersuechen nicht mehr underfangen solten.

8
Wir hetten zwar unserstheils nit underlassen, hierunter von denen reichsstän-
9
den mehrere erleütterung zu begehren. Alldieweil aber auß denen vorgang-
10
nen handlungen sovil erscheint, daß allerhandt ungleiche einbildungen bey
11
theils abgesandten, so den statum, warinn es nun uber menschengedenkhen
12
mit der Aidtgnoßschafft gegen dem Reich bestanden, nit recht begreiffen
13
wollen, emporgehen thuend, zumahlen die Französische und Schwedische
14
gesandten sich der sachen mit gantz eyfferiger recommendation ze unternem-
15
men angefangen, so haben wir für daß bessere erachtet, uff sothanes
16
generaleinrathen Euer Kaiserlicher Majestät von dem gantzen verlauff hiemit
17
allerunderthänigste relation zu erstatten und dabei zu unserm unmaßgebli-
18
chen guettachten gehorsamst anzefüegen, daß wir ja keine begründte ursach
19
finden, nachdem die gemeine 13 ortt der Aidtgnoßschafft nun so vil in langer
20
zeit und jar in possessione vel quasi eines freyen und außgezognen standts
21
gewesen, auch die wider die statt Basel angezogne actus possessorii nichts
22
anders dann für lauttere attentata, one daß darauff einige formbliche parition
23
beschehen wer, ze achten, warumben die deme entgegen angestelte camerge-
24
richtliche process gebillicht oder einige güettliche underhandlung darauff
25
begrindet werden solten oder köndten, sondern daß vil besser und räthlicher,
26
auch dem Heyligen Römischen Reich nutzlicher sein werde, die gebettene
27
declarationem exemptionis nechsthirob auß deß Baßlischen abgesandtens
28
anbringen gesetztermaassen zu ertheilen, wardurch auch Euer Kayserliche
29
Majestät gemeiner Aidtgnoschafft, als wölche sich diser sachen, innhalts
30
beiligendem originalschreibens, numero 7, gemeinlich annemmen thuet, ein
31
sonderbare gnad erweisen und sie hingegen zu desto bestendiger beobach-
32
tung deren mit dem hochloblichem hauß Österreich habender erbverein

43
Die Ewige Richtung von Konstanz vom 30. März 1474 ( HEG III S. 476).

33
geneigt und willfährig erhalten werden. Da in widrigem fahl und wann hiebei
34
zu einigem misstrawen anlaaß gegeben werden solt, wol zu fürsorgen
35
stuende, daß mit der zeit nit geringe ungelegenheiten hierauß entspringen
36
möchten, und dieweil der Baßlische abgesandter disem geschäfft allhier
37
schon zimblich lang nachgefolgt und überdaß bevelcht ze sein anzeigt, Euer
38
Kayserlicher Majestät allergnädigste und entliche resolution allhier zu
39
erwartten, als geruhen dieselbe, gnädigste verordnung ze thuen, daß nit allein
40
dem cammergericht vorbedeüttermaassen die abstellung diser und künfftiger
41
processen wider die statt Basel und andere der gemeinen Aidtgnoßschafft
42
einverleibte ständt anbevohlen werde, sondern auch dise ertheilende Kayserli-

[p. 570] [scan. 646]


1
che resolution dem abgesandten per decretum notificirn und die originalauß-
2
ferttigung des bevelchs und decreti unß ehist übersenden, in solchem decreto
3
aber auch daßjenig einrukhen lassen, waß zu ende deß reichsbedenkhens
4
angehenkht würdet, nemblich daß, gleichwie die statt Basel und gemeine
5
Aidtgnoschafft sich dato uff zutragende fähl bei Euer Kayserlicher Majestät
6
und deß Heyligen Reichs chur-, fürsten und stenden umb schleinige admini-
7
stration rechtens beworben, dasselbe auch iederzeit erlangt, also hinwider sie
8
deß Heyligen Reichs ständen und underthanen ebenmässig auff begebende
9
fähl schleinig recht widerfahren ze lassen, auch alle guette nachbarliche
10
verstandtnus zu erhalten sich befleissen sollen und wollen.

11
PS Weil bei außferttigung diß unß der Baßlische abgesandt eine speciem facti,
12
wie es mit deß Florian Wachters anforderung bewandt, mit etwas mehrern
13
umbständt außgefüert, als hieoben vermerkht, würdet, zugestellt, haben wir
14
selbige zu mehrer nachricht benebens sub numero 8 auch beylegen sollen.


15
Beilagen


16
1 Wettstein an die kaiserlichen Gesandten, Osnabrück 1647 Januar 2. Kopie: RK FrA Fasz. 94
17
II p. 882–885; RK FrA Fasz. 98b fol. 844–845; StK FrA Ka. 8/2 fol. 447–448 – Druck:
18
Moser , Eydgenoßenschafft Beilage A S. 1–2.

19
2 Evokationsprivileg für die Stadt Basel, s. l. 1433 [August 12]. Fehlt [Druck: Londorp VI S.
20
138–139; Jan III nr. XVIII S. 98–102].

21
3 Kaiserliche Gesandte an das kurmainzische Reichsdirektorium, Osnabrück 1647 Januar 25.
22
Kopie: RK FrA Fasz. 54b fol. 29–30; RK FrA Fasz. 94 II nr. 345 p. 597–599; RK FrA
23
Fasz. 96 I fol. 150–151; RK FrA Fasz. 98b fol. 925’–926’; StK FrA Ka. 3 (WF XXXVII)
24
fol. 36–37’; StK FrA Ka. 8/2 fol. 549’ – Konzept: GehStReg Rep. N Ka. 5 Fasz. 4 pars 8
25
nr. 3 – Druck: Moser , Eydgenoßenschafft Beilage B S. 3–5.

26
4 Reichsbedenken wegen der Exemtion der Stadt Basel, Münster 1647 Februar 18. Kopie: RK
27
FrA Fasz. 94 II nr. 356 p. 650–656; RK FrA Fasz. 98b fol. 896–899; StK FrA Ka. 3 (WF
28
XXXVII) fol. 150–153; StK FrA Ka. 8/2 fol. 518–522 – Druck: Moser , Eydgenoßen-
29
schafft
Beilage C S. 5–9.

30
5 Memorial Wettsteins an die kaiserlichen Gesandten, s. l. [nach 1647 Februar 18]. Fehlt
31
[Druck: Londorp VI S. 137–138].

32
6 Memorial Wettsteins an die kaiserlichen Gesandten, Osnabrück 1647 Februar 14/24. Fehlt
33
[Kopie: RK FrA Fasz. 94 II nr. 357 p. 657–659 – Druck: Moser , Eydgenoßenschafft
34
Beilage D S. 9–11].

35
7 Die 13 Orte der Schweizer Eidgenossenschaft an die kaiserlichen Gesandten, Zürich 1647
36
Januar 29/Februar 8. Fehlt [Kopie: RK FrA Fasz. 94 II nr. 350 p. 617–619 – Druck: Jan
37
III nr. LI p. 210–212].

38
8 [Species facti.] Fehlt.

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