Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
8. Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1646 September 18

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Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1646 September 18

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Konzept: RK FrA Fasz. 92 X nr. 1437 fol. 335.

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Interzession Longuevilles für die Exemtion der Stadt Basel vom Reichskammergericht.

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Eur Kayserlicher Majestät sollen wir hiemit gehorsamst anbringen, daß der
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herzog von Longavilla, als ich, Volmar, vergangnen freytags, den 14. diß, bey
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ime und seinen collegis wegen der herrschafften Achalmb, Hohenstauffen
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und Blawbeüren

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Die ehemaligen Reichshft.en Achalm (bei Reutlingen) und Hohenstaufen (südwestlich von
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Ulm), die im 14. Jh. an die Gf.en von Württemberg gekommen waren, forderte Ehg.in
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Claudia von Tirol (1604–1648; 1632–1646 Regentin) als ehemalige habsburgische Lehen
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zurück, dazu als vormalige habsburgische Pfandschaft das seit dem 15. Jh. württembergische
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Oberamt Blaubeuren (westlich von Ulm). Diesen Wünschen hatte der Ks. 1637 entsprochen
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( Stälin S. 354–361; Philippe S. 21). Durch die Regensburger Amnestie vom 20. August
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1641 und die Aufhebung ihrer Suspension am 10. Oktober 1645 waren die Hg.e von
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Württemberg jedoch wieder in ihren alten Besitz eingesetzt worden. Dennoch verfochten die
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ksl. Ges. noch im IPOk vom [8. Mai 1646] (Druck: Meiern , APW III S. 66–73) die
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tirolischen Ansprüche ( Philippe S. 72–80).
gewesen, Eur Kayserlicher Majestät allerunderthänigst ze
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referirn gebetten, daß ime die statt Basel durch den Französischen ambassa-
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dor zu Solothurn

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Jacques Le Fèvre de Caumartin seigneur de Saint Port et de Sainte-Assise marquis de Cailly
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(1588–1667); 1623 conseiller am Parlament von Paris, 1632 maître des requêtes, 1646
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conseiller ordinaire au conseil du roi; 1641/1643–1648 Ges. bei der Eidgenossenschaft
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( Rott VI S. 1; APW II C 2 S. 352 Anm. 1).
eröffnen lassen, wölchergestalt deroselben bürger und
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innwohner von dem Kayserlichen camergericht zu Speyer noch ieweils mit
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citation und mandatsprocessen angefochten würden. Weil aber solches ihren
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exemptionsfreyheiten zuwiderlauffen thet, also wolte er verhoffen, Eur

[p. 21] [scan. 97]


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Kayserliche Majestät werden hieran kein gefallens tragen, sondern gnädigst
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gemeint sein, bei dero cammergericht solche proceduren abzeschaffen und
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ermeldte statt Basel bei ihren freyheiten bleiben ze lassen, immaaßen er,
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hertzog, solches nit als ein koniglicher gesandter, sondern als ein pundtsge-
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noß der Aidtgenoschafft

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Longueville führte den Titel regierender Fürst und Graf von Neuenburg. Die Hg.e von
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Longueville waren seit 1504 im Besitz der Gft. Neuenburg, die seit dem 14. Jh. mit
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verschiedenen Mitgliedern der Eidgenossenschaft in politischer Verbindung stand und im
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Frieden von Vervins (1598 Mai 2; Druck: DuMont V.1 S. 561–564) zum ersten Mal als
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zugewandter Ort anerkannt worden war ( HBLS V.1 S. 247–256). – Mit der Interzession
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Longuevilles versuchten die Franzosen ihren Bündnisverpflichtungen (zuletzt der Vertrag vom
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31. Januar 1602; Druck: DuMont V.2 S. 18–21) nachzukommen und das Wohlwollen der
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Eidgenossenschaft gegenüber der frz. Satisfaktion, besonders gegenüber der Überlassung des
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Elsaß, zu gewinnen ( Viehl S. 27–30).
also anmelden thet.

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Dies alles stellen wir der ksl. Resolution anheim.

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