Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
3. Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Nassau und Volmar Preßburg 1646 September 18
Ferdinand III. an Trauttmansdorff, Nassau und Volmar
Reichsgf. Johann Ludwig von Nassau-Hadamar (1590–1653); 1629 zum kath. Glauben
konvertiert ( Michel), 1650 Reichsf.; 1636 RHR , 1643 GR ; 1638 als ksl. Ges. für den Kölner
Kongreß vorgesehen, 1643–1649 Ges. auf dem WFK ( ADB XIV S. 258–260 ; Wolf).
Dr. Isaak Volmar (1582/1583–1662); um 1606 zum kath. Glauben konvertiert, 1662 Fh.
von Rieden; 1620 Rat bei der vorderösterreichischen Regierung in Ensisheim, 1621 Kanzler,
1639 tirolischer Kammerpräsident, 1643 GR , 1649 ksl. GR , 1650 tirolischer Oberster
Hofkanzler; 1640–1641 tirolischer Ges. auf dem Regensburger RT , 1643 auf dem Frankfurter
Deputationstag, 1643–1649 ksl. Ges. auf dem WFK, 1649–1650 auf dem Nürnberger
Exekutionstag, 1653–1654 auf dem Regensburger RT , 1655–1657 österreichischer Direktori-
alges. auf dem Frankfurter und 1659–1662 auf dem Regensburger Deputationstag ( Frank V
S. 169; APW III C 2 S. XXIV-XXXI).
Preßburg 1646 September 18
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 92 X nr. 1464 fol. 434–435, [praes. 1646 Oktober 3].
Zurückweisung der kursächsischen Beschwerden wegen der evangelischen Schlesier im Fürsten-
tum Glogau
Auf APW II A 4 nr. 326.
Gleichwie nun, waß die haubthandlung mit denen Französischen gesandten
belangt, der erfolg, wessen ieztgedachte Franzößische gesandten sich hinge-
gen erclehren werden, geben wirdt, also und waß die von denen Chursächßi-
schen gesandten angebrachte clagen
Die kursächsischen Ges. hatten sich bei Trauttmansdorff über angeblichen Religionszwang im
Ft. Glogau beklagt (vgl. das PS zu APW II A 4 nr. 326). Kf. Johann Georg I. von Sachsen
(1585–1656; 1611 Kf.) hatte sich im Dresdner Akkord vom 18./28. Februar 1621 (Druck:
DuMont V.2 S. 379–380) zum Schutz der ev. Religion in Schlesien verpflichtet ( Ritter III
S. 120).
daß, [ wir], obwohln wir einigen befehl an iemanden, ichtwaß dergleichen in
religionssachen vorzunehmen, nicht ergehen laßen, auch nicht vermuetlich,
daß ohne unßern befehl jemandt dergleichen vorzunehmen understehen
werde, zumahln bey ieziger beschaffenheit selbigen fürstenthumbs
mehrere theil desselben nicht in unnseren, sondern der Schweden gewalth
stehet, jedoch nicht underlaßen werden, nachdeme unß auch von andern
orthen von solchen Chursachßischen vorgeben und clagen nachricht einge-
langt, destwegen umb gründlichen bericht an unßern daßelbsten bestelten
landtshaubtman
Vermutlich Fh. Maximilian Ferdinand von Gersdorff Erbherr von Kutlau (gest. 1664)
( Hoyos II S. 14) oder (vgl. Ks. an Trauttmansdorff, Preßburg 1646 Oktober 15; Ausf.:
GehStReg Rep. N Ka. 92 Fasz. 66 pars 1 nr. 41) Christoph Ferdinand Poppel von
Lobkowitz (gest. 1658; Wurzbach XV nach S. 314; Hoyos II S. 15).
alßdan unverlangt umbstendliche nachricht, wie es damit beschaffen, com-
municirt werden und verhoffentlich auß den grundt, dan solches nur
unbegrindte, erdachte auflagen sein, mit mehrerm zu ergreiffen sein [!].