Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
81. Nassau an Ferdinand III Münster 1648 Januar 10

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–/ 81 /–

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Nassau an Ferdinand III.


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Münster 1648 Januar 10

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 58a (1648 I–VI)fol. 11–11’, praes. 1648 Januar 19 = Druck-
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vorlage – Konzept: KHA A 4 nr. 1628/23 unfol.

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Gespräch mit Longueville (1648 I 7): Ankündigung seiner Abreise bei weiterer Verzögerung
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des Friedensschlusses; gegenseitige Schuldzuweisungen für den ausbleibenden Verhandlungs-
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erfolg .

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In sachen die generalfriedenshandlung betreffend ist alhie seit meines
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letztern allerunderthänigsten berichts

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Relation vom 7. Januar 1648 (Nr. [ 77 ] ).
nichts vorgelauffen.

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Diengstags [ 7. Januar 1647 ] nach abgelauffener post hatt mich der duca
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de Longeville besucht, aber nur in complimenten geplieben mitt wun-
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schung eines gluckseligen newen jahrs, dessen ich mich bedancket und
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mich erbotten, die ehr, so in respect Ewer Kayserlicher Mayestät er mir
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erwiesen, deroselben allerunderthänigst zu ruhmen, warauff der hertzog
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viele hohe erpietens zu Ewer Kayserlicher Mayestät diensten gethan und
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darbey gewuntschet, daß dernmahlneinst zu erlangung eines friedens mitt
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ernst tractirt werden möchte. Sonsten, da die sachen noch ferners verlän-
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gert werden solten, wehre er resolvirt, nacher Franckreich zu ziehen und
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sich alhier länger nitt also vergeblichen auffzuhalten

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Longueville hatte bereits im Sommer 1647 seinen Wunsch zur Rückkehr nach Frk. geäu-
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ßert , war jedoch auf Drängen Mazarins noch in Münster geblieben. Longuevilles mögliche
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Rückkehr nach Frk. war vor dem Hintergrund der aufkommenden Fronde auch innenpo-
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litisch bedeutsam (vgl. Tischer , Diplomatie, 102f).
. Sie suchten und be-
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gehrten einen auffrichtigen frieden, verspuhrten aber wohl, daß unser sei-
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then und sönderlichen der herrn Spanischen man ein häckel

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Hackel = in Öst. eine kleine Handaxt ( Grimm X, 101).
einzuwerf-
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fen oder etwas zurückzubehalten gedäncke, wardurch man, wan schon
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der fridt geschlossen, leichtlichen wider zum krieg kommen könne.

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Darauff ich ihme geantworttet, es wehre der gantzen weldt bekandt, daß
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man dieserseits die friedensbegirdt im werck erwiesen, stünde nur negst
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Gott bey ihnen, daß man den frieden schliessen könt. Ich hette von den

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herrn Spanischen offters gehöret, daß sie sich eben dießes gegen sie,
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Frantzösische, beklagten, daß sie dergleichen petita, reservata

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2 und] Im Konzept oder.
und condi-
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tiones anbrächten, bey welchen kein beständiger fridt bestehen köndt. Ist
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damitt abgeschieden.

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