Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
79. Volmar an Trauttmansdorff Osnabrück 1648 Januar 9

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–/ 79/–

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Volmar an Trauttmansdorff


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Osnabrück 1648 Januar 9

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Eigh. Ausfertigung: TA Ka. 116 Z 10 Nr. 87 unfol.

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Keine Unterstützung der kurbrandenburgischen Fürsprache betreffend Jägerndorf und den
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Freiherren von Schönaich.

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Geringe Friedensbereitschaft Schwedens; schwedische Offensive in Franken vermutet. Kom-
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promißbereitschaft der Protestanten in Autonomiefragen; Mißbilligung der kaiserlichen Un-
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terredungen mit reichsständischen Gesandten durch Schweden. Disput zwischen Krane und
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Salvius.

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Auf das Schreiben vom 20. Dezember 1647

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Nicht zu ermitteln.
: Paßangelegenheit. Wegen
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der Jägerndorffischen

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Jägerndorf, oberschlesisches Mediatft. – Ferdinand II. hatte das Ft. Jägerndorf im März
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1622 für die böhmische Krone eingezogen und durch Schenkung an F. Karl von Liechten-
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stein (1569–1627) übertragen. Kf. Friedrich Wilhelm von Bg. machte auf dem WFK Erb-
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ansprüche auf das Ft. geltend ( Weber, 190–194; Bein, 85–102). Die Ksl. lehnten die Auf-
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nahme einer Regelung über Jägerndorf in den Friedensvertrag ab (vgl. hierzu exempla-
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risch APW II A 6 Nr. 65, auch Nr.n 167 und 182) und gingen im Herbst 1647 dazu über,
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die Angelegenheit systematisch zu verschleppen (vgl. ebenda Nr. 214).
und Schöneikhischen

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Sebastian Fh. von Schoenaich (1598–1650) bemühte sich auf dem WFK um die Restitution
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der niederschlesischen Hft.en Beuthen, Carolath und Milkau, die sein verstorbener Bruder
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Johannes (1592–1639) wegen seiner Beteiligung am böhmischen Aufstand verloren hatte
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( Grundmann, 275–281). Dabei wurden sie von den kurbg. Ges. unterstützt, die die An-
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gelegenheit wiederholt bei den ksl. Ges. vorbrachten (vgl. APW II A 6 Nr.n 132, 182).
sach haben die Churbran-

[p. 259] [scan. 353]


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denburgischen biß daher nichts mehr collegialiter angebracht, allein
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Frombholdt vermeinte, wir solten wegen Schönaich an ihre majestät
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schreiben, so ich in auffzug gestellt. Soll auch ferner underlassen bleiben.
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Wie schlecht sonst die Schweden sich zum friden schikhen, weiset unser
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gesambte relation . Sie bochen uff ihr remontirte armada, wölche nun-
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mehr sich movirt und sonder allen zweifel in Frankhen einzebrechen
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suechen würdt. Also werden wir ein zeitlang wenig mit inen außrichten
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könden.

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Sonsten geben die protestierenden mehrerntheils in particularconversa-
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tionibus zu vernemmen, daß sie in puncto autonomiae weichen, aller-
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maassen die Churbrandenburgischen allberait sich dessen gegen unß ver-
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merkhen lassen. Allein wollen die 〈…〉 Schweden nit gestatten, daß sie,
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protestierende, sich gegen unß formblich erclären sollen, sondern wollen
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daß werkh so lang auffhalten, biß sie ihre intentiones durchgebracht, und
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legen unß fast übel auß, daß wir die stände ansprechen, als wann wir sel-
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bige auffhetzen theten.

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Herr Crane hatt im discurs ein wortt lauffn lassen, ihre Kaiserliche
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majestät hetten die Schwedische armee auß Böheim geßlagen

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Zum ksl. Feldzug im Herbst/Winter 1647 in Böhmen vgl. Höfer, 59–96.
, und wann
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sie widerkämen, wurde man sie wider hinaußschlagen. Darüber hatt sich
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Salvius gantz entzi〈er〉t, sagend, sie ist nit heraußgeschlagen, würdt wol
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wider hineinkommen und 〈solle〉 versichert sein, daß es weit anderst als
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zuvor hergehen würdt. In summa, wir haben unß zu disen leütten keines
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fridens zu versehen.

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