Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann
24. Nassau an Ferdinand III Münster 1647 Dezember 3
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Münster 1647 Dezember 3
Ausfertigung: RK FrA Fasz. 54a (1647 X–XII)fol. 172–173’, 181, PSfol. 174 = Druckvor-
lage – Konzept: KHA A 4 nr. 1628/44 unfol.
Unterredung mit den niederländischen Gesandten (1647 XII 2): deren Rückkehr nach
Münster; gegenseitige Freundschaftsbekundungen, Hoffnung auf baldigen Friedensschluß
zwischen Spanien und den Vereinigten Niederlanden.
PS Empfangsbestätigung.
Verweis auf die Relation vom 22. November 1647
Nassau an Ferdinand III., Münster 1647 November 22. Konzept: KHA A 4 nr. 1628/44
unfol. Beilage [1]: Rousselot an Nassau, Brüssel 1647 November 18. Kopie: ebenda ; Beilage
[2]: Nassau an Rousselot, Münster 1647 November 22. Konzept: ebenda . – Antoine Rous-
selot d’Hédival (gest. 1654), seit März 1646 Ges. des Hst.s Verdun, seit Mai 1646 Vertreter
Hg. Karls IV. von Lothringen auf dem WFK; Domherr in Verdun, hgl.-lothringischer con-
seiller d’État und secrétaire des commandements ( Croxton / Tischer , 257f).
liegenden Schreiben. Sonsten aber berichte Ewer Kayserlicher Mayestätt
ich allergehorsambst, daß den letzten gedachten monats Novembris ahm
abendt umb 9 oder 10 uhren die sambtliche gesandte der Vereinigten
Niderlanden widerumb alhie anglangt
Gemeint sind Pauw, Knuyt, Clant und Meinerswijk, die am 16. Oktober 1647 nach Den
Haag abgereist waren (vgl. [ Nr. 20 Anm. 2 ] ).
umb 11 uhr hab ich sie visitiret und congratuliret und sie mir selben nach-
mittag umb 4 uhren die revisitam erstattet und sich bedancket, dabey
auch angezeigt, daß sie verhofften, dießmahl durch Gottes gnad den so
langen tractaten ein guttes endt zu machen und, wie sie bey allen diesen
tractaten ein sönderlichs absehen gehabt, mitt Ewer Kayserlicher Maye-
stät , dero allerhöchstlöblichsten ertzhauße und dem Heyligen Römischen
Reich in einer gutten beständiger verständtnis, friedt, einigkeit und gutter
nachbarschafft zu stehen, sein und zu pleiben, deßwegen sie auch gleich
anfangs der tractaten mitt den herrn Spanischen abgesandten sie [!] bey
selbigen angehalten, ia außtrückentlichen außgedingt, daß selbige solches
bey Ewer Kayserlicher Mayestät erhalten, erlangen und befurderen wol-
ten , so sie ihnen auch versprochen und vertröstet hetten
Diese Ausführung wiederholten die ndl. Ges. am 3. Februar 1648 (vgl. [ Nr. 111 bei Anm. 7 ] ).
der gutten hoffnung, solche gnad von Ewer Kayserlicher Mayestät itzo,
wan der fridt mitt der cron Spanien geschlossen wehre, soviel beständiger
zu erhalten. Und dieweiln Ewer Kayserlicher Mayestät geheimer raht und
obristhoffmeister, deß herrn graffen von Trautmansdorff excellenz, sehr
löblichen und zu ihrer großen obligation und satisfaction bey dero anwe-
senheit mitt ihnen alle gutte correspondentz gehalten, wolten sie mich alß
Kayserlichen abgesandten freundtlichen ersucht und gebetten haben, sol-
che ebenergestaldt zu continuiren und ahn meinem orth alß ein Kayser-
licher minister dahin laboriren helffen, damitt zwischen Ewer Kayser-
licher Mayestät, dero allerhöchstlöblichsten ertzhauß und dem Heyligen
Römischen Reich die obgemelte gutte correspondentz möchte gepflantzet
und erhalten werden.
Ich hab ihnen nachmahln congratuliret mitt anwunschung, daß (zu ihres
eigenen staats wohlfahrt, ihrer, der abgesandten, hohen rühmb und ehr,
auch dardurch alle ubrige friedenstractaten do mehr befurdert wurden)
der friedt zwischen Spanien und ihnen paldt zum schluß glangen möge,
auch angedeutet, daß nitt unterlassen wolt, bey heutiger post Ewer Kay-
serlicher Mayestät vom verlangen, so von wegen ihrer herrn principalen
sie bezeugten, mitt Ewer Kayserlicher Mayestät in solcher gutten corres-
pondentz zu stehen, allerunderthänigst berichten wolte. Ich könte sie
deroselben gnedigster affection und gewogenheit gegen die Generalstaa-
den der Vereinigten Niderlanden und sie, herrn abgesandte, sambt und
sonders wohl versicheren, und zweifflete ich nitt, daß solche Kayserliche
gnad, affection, gutte correspondentz und nachbarschafft do kräfftiger
und bestendiger sein wurde, wan der friedt mitt Spanien wurde gäntz-
lichen geschlossen sein, und wurde solche beschleunigung ihrem statui
vornemblich selbsten sehr fürständig sein.
Sie haben sich hoch bedancket, mitt erpieten, ahn ihrem orth nichts er-
winden zu lassen, dieß friedenswerck zu befurderen, mitt contestirung,
daß sie bißher keine mühe, arbeit noch undanck angesehen, sondern die
beschliessung deß friedens fleissig gesucht, darin sie biß zum glücklichen
palden schluß mitt embsigen fleiß continuiren wolten. Seindt also abge-
schieden und hernacher ins duca di Longevilla losament zu den Frantzö-
sischen gesandten gefahren.
PS Empfangsbestätigung für Nr. 5.