Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1647 I 4

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1647 I 4
Freitag Relatio ad Caesarem super his de 4. huius ante meum
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discessum [ 1594 ].

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31 Freytags] am Rande: Churbrandenburgische gsandten bei unß wegen Pommern.
Freytags, den 4. diß, vormittag haben Ihr Excellentz, herr obristhofmeister,
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die Churbrandenburgischen gsandten, den von Haiden, Portman und
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Frombholdt, zu sich erfordert und praesentibus domino comite a Nassau
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et me vorhalten lassen: Unß zweiflete nit, inen wurde von ihrem gnedigsten
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herrn bericht zukommen sein, waß Sein Churfürstliche Durchlaucht dem
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von Plettenberg in puncto satisfactionis Suecicae vor ein antwortt ertheilt.
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Wann sich dan selbige zwar dahien beziehen theten, ihren gsandtschafften
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allhier und zu Oßnabrukh zum allerferderlichsten ferner ze instruirn und
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sich eines entlichen zu erclären, waß sie an denn Pomerischen landen der
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cron Schweden ze uberlassen und dargegen vor ein aequivalente ze haben
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begehrten, daneben aber sich rund vernemmen ließen, daß sie, ermeldter cron
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den fluss, die Oder, zu einer grenntz ze lassen oder deren vorschlag anzenem-

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men , in ewigkheit nit einwilligen köndten, derentwegen wir dise erclärung
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uff der cron Schweden proponirte alternativam anderst nit dann vor eine
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puram negativam auffzenemmen haben, gestalten es die königlich Fran-
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zosischen plenipotentiarii, als mit deren samptlichem zuthuen diß werkh
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biß daher were gehandlet worden, auch also fassen theten, als weren wir
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nunmehr entschlossen, ohne weitern anstandt in der sachen zu verfahren
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und mit denn Schweden zu einem entlichen schluss ze trettn, zu wölchem
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ende dann ich, Volmar, nach Oßnabrukh zu verraisen beraits verordnet wer.
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Wir hetten aber nichtsdestweniger solche unsere gefaßte resolution inen
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vordrist anfliegen und vernemmen wollen, ob sie unterdessen von ihrem
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herrn einige weitere instruction empfangen hetten. Und dieweil eben in
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werender diser conferentz von denn Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh
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bericht einkommen, daß die Schweden inen per secretarium legationis an-
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zeigen lassen, es were ihr currier auß Schweden widerumb ankommen mit
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bevelch, auff gantz Pommern zu verharren, derentwegen sie auch die hand-
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lung mit unß ze schliessen verlangten, als haben Ihr Excellentz, herr obrist-
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hofmeister , selbst inen, Churbrandenburgischen, solches auß der Oßna-
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brukhischen relation verlesen und daß sie sich nit auff halten, sondern mit dem,
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so ihrem gnedigsten herrn pro consensu offerirt worden, content sein und also
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mit ertheilung ihres consens gleichwol Hinderpommern salvirn wolten.

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Es haben zwar sie, Churbrandenburgische, sich der beschehenen communi-
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cation bedankht und aber dabei angezeigt, daß inen von ihrem herrn noch
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derzeit kein weiter instruction zukommen; gleichwol were ein postpacquet
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hiedurch nach Oßnabrukh gangen, da ihres vermuettens villeicht darinnen
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waß begriffen sein möcht. Patten uffs höchst, man wolte sich doch nit über-
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eilen , es wurde sicher sonst grosse unglegenheit geben, auch künfftiger zeit
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ihrem herrn an nothwendiger assistentz nit ermanglen. Daß allein Hinder-
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pommern der Schweden vorschlag nach restituirt werden solt, das köndten
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Sein Churfürstliche Durchlaucht einmal nit annemmen, wer solchergestalt
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besser, die Schweden behieltens gar, dann sonst wurden Ihr Durchlaucht
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nur hendel und zwietracht derentwegen mit der cron Polen bekommen.

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Responsum, man köndte sich einmal lenger nit auffhalten lassen, sondern
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man müeßte dermaln zum schluss tretten. Ihrer Churfürstlichen Durchlaucht
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sei zeit und weil gnug gelassen worden, sich umb assistentz und hilff zu
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bewerben, die Schweden verspüren wol, daß sich derselben niemandt mit
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ernst annemmen werd, und darumb lassen sie sich auch die blosse wortt-
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liche comminationes wenig irren. Ihr Kayserliche Maiestät haben kein ur-
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sach , den krieg wegen Pommern lenger ze füeren, weil sie von Churbranden-
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burg , als die es sonst hauptsächlich antreffen thue, einige beyhilff nit haben
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noch deren kunfftig ze haben sich versehen könden. Wann diejenige poten-
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taten , so hiebei interesse haben möchten, als Polen, Dennemarkh, Staden,
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sich der sach mit gsambter handt und offentlich annemmen, durch formb-
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liche legationes denn Schweden von disem begehren abzestehen ansagen
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und in euentum einen krieg ankünden liessend, so wurden Ihr Kayserliche

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Maiestät mehrers nachgedenkhen haben und zu erwegen wissen, wessen sie
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sich hiebei zu erzeigen haben möchten. Da aber dergleichen bißher nichts
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im werkh erfolgt, hingegen die cron Frankreich außtruklich sich vernemmen
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lasse, crafft ihrer pündtnus obligirt zu sein, der cron Schweden zu ihrer satis-
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faction zu verhelffen, so könde ja Ihr Kayserlicher Maiestät nit zugemuettet
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werden, sich und daß reich ferner mit außlandischer kriegsmacht umb ande-
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rer interesse willen ruiniren ze lassen. Und mit diser resolution seind die
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Churbrandenburgischen gsandten erlassen worden.

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Folgt, waß zu Oßnabrukh cum Suecis in hoc puncto gehandlet worden.

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