Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 XII 18

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1646 XII 18
Dienstag

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26 Dinstags] am Rande: Franzosen bekennen, Lerida sei entsetzt, und wollten mit Spa-
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nia frid haben.
Dinstags, 18. eiusdem, haben herr nuncius et Vene-
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tus , ieder absonderlich, herrn obristhofmeister angebracht, wie daß inen die
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Franzosen angezeigt, von Pariß bevelcht ze sein, die tractatus auffzehalten
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oder gar abrumpirn, doch hetten sie dabei vermeldt, wann man beizeit
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darzu thet, hetten sie beede, duc di Longavilla und d’Avaux, ordre ze schlies-
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sen , hetten derwegen sie, mediatores, ersuecht, mit herrn obristhofmeister
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ze handlen, daß durch sein zusprechen die Spanischen möchten zum schluss
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disponirt werden. Und scheinte, daß es denn Franzosen sonders hoch ange-
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legen , dann der duca di Longavilla hette dann inen, mediatoren, unvermerkht

[p. 758] [scan. 806]


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deß Serviens mit disen wortten zugesprochen: messieurs, je vous pris, aidez
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nous, aidez nous. Mit Lerida müeßt es hart hergangen sein, die Franzosen
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bekenten so vil, nachdem der Leganés

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Diego Felipe Mesia de Ávila y Guzmán (gest. 1655), marqués de Leganés, hatte am 23. November
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1646 die Aufhebung der Belagerung Léridas durch Harcourt erreicht. Vgl. J. Sanabre S. 309ff.
vermerkht, daß dem Harcourt ein
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soccorso zukommen solt, hett er den entsatz per forza ze thuen vorgenom-
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men , wer deßwegen mit hinderlassung aller pagage und stukh in aller eil
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uff deß feindts circumvallation zugangen. zugangen, nit allein uff einer seitten die lini
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durchgebrochen, sondern auch uff der andern gar ein hauptforte eingenom-
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men , zwei der besten regiment zu stukhen gehawen; dem conte Harcourt
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selbst weren zwei pferdt unterm leib und dann zween vornemme cavaglieri,
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so ine salvirn wollen, an der seiten nidergeschossen worden. In mittlerweil
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hab der Leganes 500 pferdt mit getrait beladen in Lerida gebracht und also
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sein intent erraicht. Diß wer am ersten tag vorgangen, waß hernach weiter
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erfolgt wer, daß wüßte man noch nit. Servient hett nit mit disem currier, so
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die zeittung gebracht, sondern schon zuvor ordre empfangen, nach dem
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Haag ze raisen, aldwa er sein instruction bekommen wurde, solte sonst ein-
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weder zum grancancellariat zu Pariß oder zu der ambasciata nach Rom
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befürdert werden.

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Ihr Excellentz, herr obristhofmeister, haben penetrirt, daß diße füreilung der
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Franzosen und dabei angehenkhte commination ein artificium sei und ihre
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sachen in Catalonia weit übler, als sie bekendten, bestellt sein müeßten.
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Doch haben sie alsbaldt herrn Bruin zu sich erfordert und ine ermahnt,
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herrn conte Peneranda zu disponirn, daß er sich mit dem schluss nit wolte
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auffhalten, iedoch der Hollender autoritet, weil sie sich der mittlung unter-
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nommen , salvirn und sich derselben nit begeben, sondern in allweg vorbe-
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halten solte.

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Waß den Porto Longone

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Porto Longone (Elba) war am 29. Oktober 1646 von den Franzosen erobert worden; zusammen
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mit Piombino auf dem gegenüber liegenden Festland (erobert 8. Oktober) beherrschte es die Seever-
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bindung nach Neapel.
anlangte, köndte vorgeschlagen werden, selben
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in manus pontificis vel ducis Hetruriae

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Fernando II. de’ Medici (1610–1670), Großherzog von Toskana 1621.
ze depositirn. Übrige noch bestrittne
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puncten, als der duchessa Caterina

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Catalina Micaela (1567–1597), Tochter Philipps II. von Spanien, vermählt mit Karl Emanuell.
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von Savoyen.
heuratguett und deß duca d’Atri preten-
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sion

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Ansprüche auf das Herzogtum Atri (Neapel) erhoben als Abkommen des Hauses Acquaviva
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Scipione di Ghiaceti d’ Acquaviva d’Aragón (gest. 1648), comte de Chateauvillain, und seine
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Schwester Angelique (gest. 1676), verh. mit Claude d’Anglure.
betreffendt, wollen die mediatores nit der importantz halten, daß die
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Franzosen darauff insistirn solten.

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Eodem zinstags a Caesare wegen der statt Augspurg vom 29. Novembris,
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wa müglich, sie bei ihrem erbietten gegen denn Lutherischen bürgern ze
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lassen und zu erhalten [ 1572 ].

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Eodem ad Caesarem bericht, waß wegen der protestierenden vor ein erclä-

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rung ut supra einkommen, item waß die Churmaintzischen unß wegen vor-
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gangner verschenkhung deß Eichsfeldts

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Vgl. Schwedischer Donationsbrief 1646 IX 12/22 (Druck: J. G. Meiern III S. 661f ) für
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Landgf. Friedrich von Hessen (1617–1655).
von der cron Schweden clagend
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vorgebracht [ 1573 ].

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Eodem von Oßnabrukh, daß sie ausser deß, so vorgestern unß überschriben
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worden, nichts zu berichten wissen [ 1574 ].

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Eodem nach Oßnabrukh, waß sie sich gegen den protestierenden uff nach-
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folgen weiter vernemmen ze lassen [ 1575 ].

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