Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 V 25

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1646 V 25
Freitag Veneris, hoc eodem die, haec omnia ad Caesarem
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referimus [ 1229 ].

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Eodem ad ducem Savelli [ 1230 ].

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Eodem von Oßnabrukh, das sie gleichsamb otiosi und die Schweden nichts
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negocirn wollen, sich verlautten lassen, es müessen noch mehr stifft zurukh-
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gelassen werden, und warumb sie sich nit ad conferentiam super instrumento
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pacis verstehen wollen [ 1231 ].

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Freytags, den 25. huius, a meridie haben die herrn mediatores referirt, daß
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sie zwar heüt vormittag mit denn Französischen plenipotentiariis über die
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von unß vernommene vorschläg conferirt, aber dieselbe weit anderst als bei
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der vorigen conferentz disponirt gefunden. Die hetten nun fast nichts mehr
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von solchen mediis hören wollen und sich einmahl bezeügt, daß sie one
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hinderlassung Preysach kein partito annemmen noch dessentwegen nach
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dem königlichen hof schreiben köndten, weil sie wol wüßten, daß ein ab-
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schlägige resolution erfolgen würde. Und hetten die Franzosen gleich anfangs
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mit etwas acerbitet inen, mediatorn, vorgerukht, warumb sie in disem werkh
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unsertwegen so grosse difficulteten vorgebracht, da doch der in Engellandt
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geweßte Kayserliche resident Isola

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Franz Paul Frbr. von Lisola (1613–1675), kaiserlicher Resident in England 1639–1640 und
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1641–1645, danach zeitweise zur Unterstützung Trauttmansdorffs in Münster, wo er auch die
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Reichsstadt Besançon vertrat. Vgl. die Monographie von A. F. Pribram .
inen außtruklich gesagt, daß die Kay-
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serische die hinderlassung Preysach nit difficultirn würden; deßgleichen
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hette sich der Österreichische deputatus in pleno catholicorum vernemmen
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lassen, Ihr Kayserliche Maiestät werden wegen Preysach denn friden nit
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lassen auffhalten. Sodann hetten die Franzosen auch ein schreiben deß resi-
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denten Monsigneur della Barda auß Oßnabrukh vorgewisen, darinnen er
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an königlichen hof berichten thet, der Oxenstiern hett ime gesagt, sovil
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Preysach belangt, wann herr graf von Trautmansdorff nach Oßnabrukh
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kommen thet, wurden sie mit ime, waß sich gebürte, ze reden wissen. Sonsten
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aber köndten sie bei sich nit finden, wie die cron Frankreich disen platz mit
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ihrer sicherheit zurukhgeben köndten, wüßten es auch ihrestheils nit ze
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rathen. Drittens were gestern ein aigner currier auß Frankreich mit brieffen
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vom cardinal Mazzarini ankommen, innhalts, er wolte verhoffen, es werden
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die sachen nunmehr mit dem friden gegen dem Römischen reich allberait
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zur richtigkheit gelangt und Preysach in allweg der cron stabilirt sein.
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Wölchenfahls möchten sie im übrigen quoad praestationem conditionem praestationem conditionum ein
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freye handt gebrauchen. Bei solcher bewandtnus sagten die herrn mediato-
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res , daß sie nichts weiters ze richten wüßten, beclagten sich aber dabei ob
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obvermerkhter particularanzeig und der Schweden untrewe etc.

[p. 637] [scan. 685]


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Respondit dominus comes Trautmansdorff generaliter agendo gratias pro
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iteratis eorum officiis, erstlich wer dem Isola daß geringste in diser materi
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nit communicirt noch bevohlen worden, 2. gebe daß Österreichische pro-
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tocollum zu erkennen, daß demselben deputato unrecht geschehe, seitemaln
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er vilmehr daß contrarium votirt, 3. waß die Schweden anlangte, köndte
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man vom feindt nichts anders als feindtlichs erwartten, es derfften aber die
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Schweden wol solcher zulag nit gestendig sein. Im ubrigen wolten wir denn
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sachen ferner nachdenkhen.

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Nach abtritt der mediatorn seind alle drey Französische plenipotentiarii
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solenniter zu unß kommen, umb die condoglienz wegen Ihrer Maiestät der
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Römischen Kayserin todtfalls

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Die Kaiserin Maria Anna war am 13. Mai gestorben.
zu verrichten. Ist aber einige materia tracta-
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tuum nicht berüert worden.

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