Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1646 IV 12

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1646 IV 12
Donnerstag

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34 Jouis] am Rande: Churbayerische urgent iterum conclusionem in puncto satisfactionis.
Jouis, 12. huius, haben die Churbayerische gsand-
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ten unß abermaln vorgehalten, von ihrem gnedigsten herrn bevelch emp-
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fangen ze haben, unß die gfahr vor augen ze stellen und zu ermahnen, daß
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wir weiter mit demjenigen, darauff wir von Ihr Kayserlicher Maiestät be-
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velcht weren, in puncto satisfactionis nit innhalten wolten – sonderlich gegen
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denn Franzosen, seitemaln Ihr Churfürstliche Durchlaucht bericht hetten,
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das der marschall de Turraine seine untergebne völker zu versamblen im
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werkh und uber Rein ze gehen, auch die Hessische und Königsmarkische

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trouppen an sich ze henkhen bevelcht, daher Ihr Churfürstliche Durchlaucht
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ihre reichsvölker von der Kayserlichen armada abzefordern benöthigt sein
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und uff solche fahl weder der ein noch andere theil denn feinden widerstandt
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ze thuen gnugsamb mittel haben werde –, dann wo solches nit geschehen thet,
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wurden sie einmahl mit ihrer particularhandlung fürbrechen müessen. 2. Be-
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gehrten Ihr Churfürstliche Durchlaucht, daß man gleichwol den punctum
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satisfactionis nit allerdings schliessen wolt, es were dann auch die Pfaltzische
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sach zur richtigkheit gebracht; und nachdem sie vernommen, waß Ihr Ex-
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cellentz uff den fahl, die Pfältzische anwäldt daß werkh lenger erzögern
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wolten, durch mittl der cronen den außschlag zu erheben vorgeschlagen, so
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weren Ihr Durchlaucht der meinung, nochmaln am besten ze sein, wann es
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bei der interposition deß churfürstlichen collegii verblaiben köndte, dann
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es ja bedenkhlich, daß in diser sach, so allein bei Kayserlicher Maiestät,
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chur-, fürsten und ständen des reichs stehe, außlendischer cronen decision
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waß eingeraumbt werden solt. Wa aber daß erstere medium, so iedoch
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hievor von allen theilen beliebt, nit solte zu erhalten sein, so müeßte gleich-
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wol auff andere mittl und weeg gedacht werden, wie man auß dem handel
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kommen köndt, und etwan durch die catholischen churfürstlichen gsandten,
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auch der Kayserlichen plenipotentiarien zuthuen ein vorschlag verfaßt und
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hernach per mediatores mit denn cronen negocirt werden. Da auch dem
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herrn nuncio apostolico dessentwegen mit denn Schwedischen etwas ze
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handlen bedenkhlich, könde der Venetianische ambassador solches allein
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über sich ze nemmen ersuecht werden. 3. Quoad gravamina weren Ihr
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Durchlaucht der meinung, daß man die prolongation der jahr quoad deten-
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tionem bonorum ecclesiasticorum per haereticos auff 50, 60, 80 oder auch
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mehrer anzahl bewilligen möcht. Die perpetuation aber wollen Ihr Chur-
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fürstliche Durchlaucht nit für thuenlich halten. Deßgleichen soll man denn
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gaistlichen vorbehalt in dem buchstablichen tenor verbleiben lassen, wie der
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im religionfriden mit außgetrukhten wortten gesetzt wer.

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Auff disen vortrag hatt Ihr Excellentz selbst geanttworttet: Ad primum, sie,
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churfürstliche gsandten, müeßten selbst das gezeügnus geben, das wir beraits
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daßjenig gethan, waß Ihr Maiestät unß bevohlen, also sei man nit in dem
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casu, den Ihr Churfürstliche Durchlaucht pro fundamento separationis ge-
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setzt . Das aber die Franzosen Preisach auch haben wolten, da stüende die
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bewilligung nit in unserer macht, sondern es wer in der Kayserlichen reso-
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lution expresse außgenommen. Ihr Churfürstliche Durchlaucht hetten in
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ihrem an die Kayserliche Maiestät darüber de 23. Martii gegebnen anttwortt-
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schreiben nichts replicirt, sondern Ihr Maiestät resolution gelobt, darumben
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gedankht. Bauari replicabant, ja Ihr Durchlaucht hetten allzeit den verstandt
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gehabt, daß Preysach mit dem Elsaß vergeben werden müeßt. Aber herr
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obristhofmeister blieb uff voriger anzeig und so vil weitter, das wir es all-
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berait an Ihr Maiestät mit nechstvorgangner post hetten gelangen lassen.
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Illi: dises werde abermaln ein verzug uff 3 oder 4 wochen geben. Herr
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obristhofmeister: wir köndten einmal weiter nit gehen. Illi: es möchte wol

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dabei bestehen, wann man nur interea zu einem armistitio gelangen köndt.
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Die Franzosen würden einmal von Preisach nit weichen, sie möchten nit
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wissen, ob ihrem gnedigsten herrn eben diejenige conditiones, darauff wir
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unß beziehen theten, von Ihr Kayserlicher Maiestät weren communicirt
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worden, dann Sein Durchlaucht darvon an sie kein außtrukliche meldung
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theten. Der duc di Longavilla nennete es ein mocquerie, daß wir Preisach
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excipirn wolten. Endtlich ists dahien gesetzt, daß sie am nachmittag sich
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wider bei denn Franzosen einfinden solten und anzeigen quasi sua sponte,
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daß sie versichert weren, wann die Franzosen ein armistitium ad conclu-
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dendam pacem einwilligen würden, daß alsdann wir, Kayserliche, wegen
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überlassung des Obern und Undern Elsaß formaliter per mediatores mit
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inen wurden tractirn lassen, inmittelst würden wir auch wegen Preysach
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ein resolution a Caesare erhalten.

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Ad secundum fragte herr obristhofmeister, ob er auch den Schweden die
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conditionem, daß der punctus satisfactionis nit solte vor beschlossen gehal-
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ten werden, es were dann das

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16 Pfaltzische] am Rande: Id quod Brandeburgici bene notabunt suo tempore.
Pfaltzische churwesen vordrist accommodirt,
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vorhalten derffte. Responderunt absque haesitatione, quod sic.

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Ad tertium stüende es dahien, waß die herrn catholischen churfürstlichen ab-
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gesandten an handt geben würden, weil inen eben dise materia ad consultan-
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dum proponirt werden solle. De armistitio ist hiebei vorgefallen, als man
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beederseits ein armistitium generale verstanden, Ihr Excellentz es auch auff
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Spania extendirn wöllen, daß die Churbayerischen solches gestrakhs wider-
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sprochen und so gar nit erhäldtlich ze sein erachten wollen, daß es allein
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wenigst auff den Burgundischen craiß extendirt werde. Sed nihil fuit deter-
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minatum .

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Paulo post prandium, als Ihr Excellentz denn Kayserlichen schreiben ferner
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nachgesehen, haben sie den Churbayerischen adiunctum, Dr. Krebßen, zu
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sich erfordert und ime in mea praesentia vorgewisen: 1. Ihr Kayserlicher
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Maiestät schreiben vom 18. Martii, worinn sie berichten, das sie dem herrn
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churfürsten wegen verlassung deß Elsaß die gefaßte endtliche resolution
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notificirt, 2. die copei solcher notification ad dominum electorem, ubi ad
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marginem notatum: ’seind eben die conditiones, quas tibi inclusi‘, 3. Ihr
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Kayserlicher Maiestät schreiben vom 2. Martii, worinnen solche conditiones
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in zifris überschrieben worden, und diß alles von Ihr Kayserlichen Maiestät
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aignen handen, 4. Deß herrn churfürsten anttwortt vom 23. Martii, worinn
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Sein Churfürstliche Durchlaucht umb solche communication dankh sagen,
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selbe loben und genembhalten.

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Und ist solche communication zu dem ende beschehen, damit die Chur-
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bayerischen gsandten demonstrative sehen möchten, daß Ihr Churfürstlicher
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Durchlaucht nichts were verhalten, sondern alles fideliter communicirt, von
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derselben aber wegen Preisach das geringste nit contradicirt worden, daher
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auch sie, Churbayerische gsandte, nit ursach hetten, wann wir nun die

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zurukhlassung Preisach sine speciali Caesaris mandato nit einwilligten, auch
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die Franzosen derentwegen kein armistititum zugeben wolten, dise begegnus
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für den in ihrem habenden churfürstlichen schreiben determinirten casum
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auffzenemmen und darumben mit particulartractaten gegen denn Franzosen
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anzebinden.

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6 Jouis] am Rande: Hispani valde dolent de sua separatione a pace Germaniae.
Jouis, 12. Aprilis, hab ich, Volmar, ex commissione Ihr Excellentz, herrn
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obristhofmeisters, mich zum herrn Dr. Bruin verfüegt und vorgehalten,
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daß wir gestern vermerkht, herr conte Peneranda über die von unß besche-
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hene communication sich etwas commovirt erzeigt, weil aber der sachen
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hierdurch nit geholffen, so hett ich gleichwol mit ime hiervon mehrers
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ze conversirn bevelch empfangen. Und als ich ime darauff den statum nach
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lengs representirt, auch zu erkennen geben, die Spanischen sachen noch wol
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auch darmit eingebracht und bei erhandlung eines armistitii in ordine ad
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melius concludendam pacem der Burgundischen craiß per oblationem Arte-
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siae eingeschlossen werden köndt, stüende allein an deme, daß sie, Spanische,
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sich auch ad necessitatis praesentis qualitatem accommodirn theten, hatt er
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angezeigt, der conte Peneranda hette sehr tieff zu gmüett gefaßt, als er dem-
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selben referirt, waß Ihr Excellentz, herr obristhofmeister, quoad res Hispa-
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anicas für entlichen bevelch, dann er hette vermeint, man solts ime so lang
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nit verhalten haben. Duca de Terranuova hette inen communicirt, waß er
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vor eine relation ad regem thet, namblich daß Ihr Kayserliche Maiestät ime
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die resolution de relinquenda Alsatia eröffnet und daß die condition dabei an-
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gehenkht de includendis rebus etiam Hispanicis sine qua non, wolches er,
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duca de Terranoua, mit unterschiedlichen rationibus beklaiden und loben
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thet, weil hierauß zu vernemmen wer, Ihr Kayserliche Maiestät bestendig an
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seim könig ze halten entschlossen. Daß ime aber, wie anietzt erscheine,
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dise resolutio secreta were verhalten worden, daß bestüertzte ine sehr hoch.
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Sie bekandten allerseits, wann solche resolution solte effectuirt und der
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friden allein mit Teutschlandt exclusis Hispanis geschlossen werden, so
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weren sie verlohren und müeßten desperatissima consilia ergreiffen.

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Nun hetten sie gleichwol auch nit unterlassen, der sachen nachzedenkhen,
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und hette er, Brun, sonderlich ime, conte Peneranda, alle consequentias wol
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repraesentirt, und wer darauff bei inen für daß rathsambst befunden worden,
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daß sie per mediatores mit und sambt unß, den Kayserlichen, denn Franzosen
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nun solche offerta wolten thuen lassen, daran sie wol würden kommen
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mögen und in effectu das erhalten, waß sie suechten, dabei aber außtruklich
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Ihr Kayserliche Maiestät, das Teütsche hauß Österreich und das Römische
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reich unzertrennlich ainschliessen, auch auff das Elsaß renuncirn und, daß
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selbiges den Franzosen überlassen werden solle, einwilligen, doch daß hin-
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gegen auch die Kayserlichen zugleich ihre handlung mit einschliessung der
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cron Spanien ze conditionirn bestendig verharren wolten. Diß alles hetten
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sie vor 2 tagen per expressum cursorem nach Prüssel an herrn marchese

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Castell Rodrigo umb sein resolution gelangen lassen und erwartteten deß
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curriers widerkunfft biß nechst kommenden zinstag unfehlbarlich. Sie betten
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allein, wir wolten die ultimam Caesaris resolutionem nit offenbar machen,
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dann wann es die Franzosen solten innen werden, so würden sie keiner
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handlung mit Spania stattgeben.

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Ich hab mich diser apertur bedankht und vertröstet, daß alles in gheimbd
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bleiben soll, herr obristhofmeister hette sich auch erbotten, wann es dem
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conte Peneranda beliebig, mit ime von disen negociis ferner im vertrawen
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zu conferirn.

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