Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 X 15
1645 X 15
Sonntag
Sontags, 15. huius, haben sich im namen der chur- und
fürstlichen ständen in Münster bei unß angeben auß dem churfürstenrath
der Churmaintzischen und Churbayerischen adiuncti, auß dem fürstenrath
Österreich, Bamberg und Culmbach, und durch den Churmaintzischen vor-
getragen , wie daß inen vergangnen freytags von denn fürstlichen und der
ständen deputatis zu Oßnabrukh schreiben einkommen weren, darinn sel-
bige der meinung sein wolten, daß man unß anlangen solte, die Kayserlichen
responsiones, wie dieselbe unlangst denn ständen beeder ortten ad deliberan-
dum zugestellt worden, unerwarttet deren guettachtens durch die herren
mediatores denn Französischen plenipotentiariis einzehendigen und derosel-
ben erclärung darüber einlangen ze lassen, allermaassen sie dergleichen be-
gehren und vorschlag denn Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh beraits
auch angebracht hetten. Nachdem nun die allhiesige chur- und fürstliche
gesandten beraits hievor fast gleicher meinung gewesen, so hetten sie anietzt
desto weniger bedenkhens darwider, sondern liessend an ihrem ortt zugleich
geschehen. Wolten unß auch darmit innstendigs fleiß ersuecht haben, daß
wir die bedeütte Kayserlichen responsiones uneinstellig denn herren media-
torn einhendigen und sie ersuechen wolten, selbige alsbaldt denn Französi-
schen plenipotentiariis einzelifern und von inen ein cathegorische erclärung
über ein und andern puncten zu begehren. Es weren aber hiebei der chur-,
fürsten und ständen rath und pottschafften nit gemeint, ihren herrn princi-
paln daß gebüehrend ius suffragii zu begeben, sondern woltens per ex-
pressum vorbehalten haben. Waß dann den modum extradendi zu Oßna-
brukh betreffen thet, da liessen es die chur- und fürstliche gesandten aller-
dings zu unserm und unserer collegarum belieben gestellt sein, ob man da-
selbst die responsiones denn Schweden per tertias personas oder aber imme-
diate durch die Kayserlichen gesandten selbst behendigen wolte.
Respondimus, wir hetten dise erclärung umb so vil desto lieber verstanden,
weil es sonder allen zweifel zu merklicher befürderung der haupttractaten
würde dienlich sein. Wolten auch nit unterlassen, noch folgenden tags unß
zu denn mediatoren zu verfüegen, sodann bedacht sein, wie wir hierunder
etwan auch selbst mit ehistem gegen denn Französischen plenipotentiariis in
ein conversation tretten möchten. Wir hetten zugleich unsern collegis zu
Oßnabrukh an handt gegeben, ob sie etwan auch mit denn Schweden selbst
in mundtliche ansprach ze kommen suechen wolten. Sovil den vorbehalt deß
iuris suffragii anlangte, wüßten die stände wol und hettens jüngst auß unsern
mundtlichen vortrag, auch sonst mehrmaln vernommen, daß Ihr Kayserlicher
Maiestät will und meinung nit sei, dennselben im geringsten ze praeiudicirn,
hette also dabei zu bewenden.
fürstlichen ständen in Münster bei unß angeben auß dem churfürstenrath
der Churmaintzischen und Churbayerischen adiuncti, auß dem fürstenrath
Österreich, Bamberg und Culmbach, und durch den Churmaintzischen vor-
getragen , wie daß inen vergangnen freytags von denn fürstlichen und der
ständen deputatis zu Oßnabrukh schreiben einkommen weren, darinn sel-
bige der meinung sein wolten, daß man unß anlangen solte, die Kayserlichen
responsiones, wie dieselbe unlangst denn ständen beeder ortten ad deliberan-
dum zugestellt worden, unerwarttet deren guettachtens durch die herren
mediatores denn Französischen plenipotentiariis einzehendigen und derosel-
ben erclärung darüber einlangen ze lassen, allermaassen sie dergleichen be-
gehren und vorschlag denn Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh beraits
auch angebracht hetten. Nachdem nun die allhiesige chur- und fürstliche
gesandten beraits hievor fast gleicher meinung gewesen, so hetten sie anietzt
desto weniger bedenkhens darwider, sondern liessend an ihrem ortt zugleich
geschehen. Wolten unß auch darmit innstendigs fleiß ersuecht haben, daß
wir die bedeütte Kayserlichen responsiones uneinstellig denn herren media-
torn einhendigen und sie ersuechen wolten, selbige alsbaldt denn Französi-
schen plenipotentiariis einzelifern und von inen ein cathegorische erclärung
über ein und andern puncten zu begehren. Es weren aber hiebei der chur-,
fürsten und ständen rath und pottschafften nit gemeint, ihren herrn princi-
paln daß gebüehrend ius suffragii zu begeben, sondern woltens per ex-
pressum vorbehalten haben. Waß dann den modum extradendi zu Oßna-
brukh betreffen thet, da liessen es die chur- und fürstliche gesandten aller-
dings zu unserm und unserer collegarum belieben gestellt sein, ob man da-
selbst die responsiones denn Schweden per tertias personas oder aber imme-
diate durch die Kayserlichen gesandten selbst behendigen wolte.
Respondimus, wir hetten dise erclärung umb so vil desto lieber verstanden,
weil es sonder allen zweifel zu merklicher befürderung der haupttractaten
würde dienlich sein. Wolten auch nit unterlassen, noch folgenden tags unß
zu denn mediatoren zu verfüegen, sodann bedacht sein, wie wir hierunder
etwan auch selbst mit ehistem gegen denn Französischen plenipotentiariis in
ein conversation tretten möchten. Wir hetten zugleich unsern collegis zu
Oßnabrukh an handt gegeben, ob sie etwan auch mit denn Schweden selbst
in mundtliche ansprach ze kommen suechen wolten. Sovil den vorbehalt deß
iuris suffragii anlangte, wüßten die stände wol und hettens jüngst auß unsern
mundtlichen vortrag, auch sonst mehrmaln vernommen, daß Ihr Kayserlicher
Maiestät will und meinung nit sei, dennselben im geringsten ze praeiudicirn,
hette also dabei zu bewenden.