Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1645 X 1
1645 X 1
Sonntag
Sontags, 1. Octobris, als sich zugleich herr Crane allhie
eingefunden, haben wir vormittags umb 10 uhr die catholischen ständt zu
unß erfordert
Vgl. APW [ III A 4,1 S. 1ff. ]
. Da inen vordrist er, herr Crane, referirt, wasgestalten die
stände zu Oßnabrukh nochmaln mit disen consiliis umbgingen, wie sie die
excludendos in die reichsräth möchten einbringen, sich dessen uff ein dem
Schwedischen plenipotentiario Oxenstirn beschehen versprechen beziehen
theten, wölches alles mehrertheil auß dem herkomme, daß sich einiger
catholischer standt alldort nit einfinden thet, da aber und im fahl, daß Öster-
reichische directorium wie auch einige andere catholische stände zugegen, vil
dergleichen difficulteten auß dem weeg köndten gehalten und ettlicher ge-
trewer protestirenden ständen vota an sich gezogen werden. Ersuchte dem-
nach die anwesende herrn deputatos, sie wolten fürderlich darauff bedacht
sein. Disem nach haben auch wir relation gethan, waß mit denn mediatori-
bus verloffen.
Illi post habitam deliberationem respondent, daß sie sich vordrist unserer
bederseits gehabter bemühung und gethander relation bedankhen theten. Und
sovil erstens deß herrn Crane anbringen belangte, hetten sie sich entschlos-
sen , daß iemand von denn catholischen nach Oßnabrukh sich begeben solte,
wie dann das Österreichische directorium vor sich dazu erbiettig und dem-
selben sonder zweifel andere mit ehistem folgen würden. Im übrigen weren
sie im werkh, ihre wolbegründte ursachen, worumb sie auff die angesuchte
admissionem excludendorum nit einwilligen köndten, denen zu Oßnabrukh
durch schreiben zuzeschikhen, nit zwar mit inen sich in weitlauffige dispu-
tata einzelassen, sondern allein die fundamenta ihrer billichen contradiction
an tag ze geben, darvon sie auch nit ze waichen gedechten. Und köndten dise
quaestion gleich zu hinüberkunfft deß Österreichischen directorii bei der
ersten rathsession in umbfrag gestellt werden. Waß dann der herrn media-
torn mit unß gehaltnen discurs anlangte, wer inen nit entgegen, daß denn-
selben anheimbgeben werde, uff die von inen selbst vorgeschlagne weiß mit
denn Franzosen über die Kayserlichen responsiones ze discurrirn, doch im
übrigen der ständen erwarttendem guettachten unvorgriffen. Sodann were
wol daß beste, wann die fraw landtgräfin mit ihnen auffgerichts proiect be-
stendig annemmen und sich der coniunction und feindtlichen verfolgung
gehorsamer ständen entschlagen thet. Weil aber die Franzosen und Schwe-
den solches nit zugeben wuerden, sie auch allein uff blosse worttliche accep-
tation ze admittirn nit rathsamb, so wer der erstere vorschlag kein mittel
wie zugleich beim andern kein hoffnung, daß die Schweden dißortts weni-
ger als die Franzosen werden geachtet sein und, waß ihren religionsgenossen
zum besten kommen möcht, umb der Franzosen reputation erhaltung wil-
len nachgeben wöllen, neben deme hiebei Ihr Kayserlicher Maiestät autori-
tet zu hoch interessirt, sie, stende, auch in einige dergleichen admission ze
willigen nit bevelcht, so liessen sie es bei dem verbleiben, wie es mit ihrer, der
fraw landtgrafin, auch den Braunschweigischen deputatis zu Regenspurg
uffm reichstag wer gehalten worden, daß namblich selbe über ihr anbringen
in publicis et privatis per deputatos statuum möchten vernommen und ange-
hört werden, mit pitt, solches den mediatorn anzezeigen. Nos haec omnia
acceptauimus et effectum dare velle promisimus.
eingefunden, haben wir vormittags umb 10 uhr die catholischen ständt zu
unß erfordert
Vgl. APW [ III A 4,1 S. 1ff. ]
stände zu Oßnabrukh nochmaln mit disen consiliis umbgingen, wie sie die
excludendos in die reichsräth möchten einbringen, sich dessen uff ein dem
Schwedischen plenipotentiario Oxenstirn beschehen versprechen beziehen
theten, wölches alles mehrertheil auß dem herkomme, daß sich einiger
catholischer standt alldort nit einfinden thet, da aber und im fahl, daß Öster-
reichische directorium wie auch einige andere catholische stände zugegen, vil
dergleichen difficulteten auß dem weeg köndten gehalten und ettlicher ge-
trewer protestirenden ständen vota an sich gezogen werden. Ersuchte dem-
nach die anwesende herrn deputatos, sie wolten fürderlich darauff bedacht
sein. Disem nach haben auch wir relation gethan, waß mit denn mediatori-
bus verloffen.
Illi post habitam deliberationem respondent, daß sie sich vordrist unserer
bederseits gehabter bemühung und gethander relation bedankhen theten. Und
sovil erstens deß herrn Crane anbringen belangte, hetten sie sich entschlos-
sen , daß iemand von denn catholischen nach Oßnabrukh sich begeben solte,
wie dann das Österreichische directorium vor sich dazu erbiettig und dem-
selben sonder zweifel andere mit ehistem folgen würden. Im übrigen weren
sie im werkh, ihre wolbegründte ursachen, worumb sie auff die angesuchte
admissionem excludendorum nit einwilligen köndten, denen zu Oßnabrukh
durch schreiben zuzeschikhen, nit zwar mit inen sich in weitlauffige dispu-
tata einzelassen, sondern allein die fundamenta ihrer billichen contradiction
an tag ze geben, darvon sie auch nit ze waichen gedechten. Und köndten dise
quaestion gleich zu hinüberkunfft deß Österreichischen directorii bei der
ersten rathsession in umbfrag gestellt werden. Waß dann der herrn media-
torn mit unß gehaltnen discurs anlangte, wer inen nit entgegen, daß denn-
selben anheimbgeben werde, uff die von inen selbst vorgeschlagne weiß mit
denn Franzosen über die Kayserlichen responsiones ze discurrirn, doch im
übrigen der ständen erwarttendem guettachten unvorgriffen. Sodann were
wol daß beste, wann die fraw landtgräfin mit ihnen auffgerichts proiect be-
stendig annemmen und sich der coniunction und feindtlichen verfolgung
gehorsamer ständen entschlagen thet. Weil aber die Franzosen und Schwe-
den solches nit zugeben wuerden, sie auch allein uff blosse worttliche accep-
tation ze admittirn nit rathsamb, so wer der erstere vorschlag kein mittel
wie zugleich beim andern kein hoffnung, daß die Schweden dißortts weni-
ger als die Franzosen werden geachtet sein und, waß ihren religionsgenossen
zum besten kommen möcht, umb der Franzosen reputation erhaltung wil-
len nachgeben wöllen, neben deme hiebei Ihr Kayserlicher Maiestät autori-
tet zu hoch interessirt, sie, stende, auch in einige dergleichen admission ze
willigen nit bevelcht, so liessen sie es bei dem verbleiben, wie es mit ihrer, der
fraw landtgrafin, auch den Braunschweigischen deputatis zu Regenspurg
uffm reichstag wer gehalten worden, daß namblich selbe über ihr anbringen
in publicis et privatis per deputatos statuum möchten vernommen und ange-
hört werden, mit pitt, solches den mediatorn anzezeigen. Nos haec omnia
acceptauimus et effectum dare velle promisimus.