Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1643 XI 2
1643 XI 2
Montag
Den 2. Novembris hatt sich im namen des Münste-
rischen cantzlers, herrn Herman von Merfeldt, ein secretari bei mir ange-
meldt und angezeigt, daß der mir sein dienst vermelden, dabei sich vorderist
entschuldigen ließ, daß er nit selbst sich bei mir einstellen thet, so aber mit
nechstem geschehen solte. Inmittelst liess er mir seinen von der Churfürst-
lichen Durchlaucht zu Cöln ad tractatum pacis empfangenen gewalt in origi-
nali cum copiis vorzeigen und wolte sich also hiemit zu denen vorstehenden
fridenstractaten legitimirt haben.
Respondi praemissa gratiarum actione officiosa, daß ich erachte, es werde
ebenmässige intimation auch vorderist bei herrn grafen von Nassau be-
schehen , mit deme ich dann hievon ze communicirn nit underlassen, auch
zugleich daß behendigte exemplar gegen verlesnem original ad acta et proto-
collum ze registrirn und ad notam ze nemmen [!]; erfreuete mich, das von Ihr
Churfürstlicher Durchlaucht ime, herrn cantzler, dise commission auffge-
tragen und ich daher gelegenheit haben werde, mich mit ime bekandt
ze machen, wie ich ime dann hinwider meine dienst vermelden liess; und
were unnöthig, das er selbst persönlichen erscheinens entschuldigen thet, die
glegenheit werde sich schon zu fernerem mundtlichen ansprechen geben. Der
gwalt ist allein interimsweiß biß uff ankunfft andrer mitverordneter chur-
fürstlicher gesandten und, waß entzwischen ratione praeliminarium und sonst
vorfallen möchte, zu beobachten, sub dato Cöln, 22. Septembris 1643 [ 64 ].
Eodem schreiben wir uff ansuechen der bischofflich Münsterischen regie-
rung wegen von denn Hessischen im ambt Klappenburg mit abnöthigung
der licenten fürgehender exorbitantzien an die Kayserlichen commissarios zu
Oßnabrukh, umb durch interposition der königlich Dennemarkhischen
gesandten bey denn Schwedischen gsandten zu verschaffen, das sie denn
Hessischen, weil das ambt Klappenburg in Schwedischer contribution wer,
solche ungebür nit verstatten wolten [ 65 ].
Den 1. huius ist unß vom herrn churfürsten zu Cöln ein anttwortt uff unsere
wegen der statt Münster guarnigion einkommen, sub dato Bonn, den 23.
Octobris, darinnen er andeüttung thut, daß er kein mittel wiss, wie ernandter
statt mit einem beytrag zu besserer underhaltung einer genuegsamen guarni-
gion köndte geholffen werden, als daß Ihr Kayserlicher Maiestät gefällig sein
möchte, deroselben mit einer parschafft zu assistiren, wölches dann seines
ermessens geschehen köndte, wann diejenige mittel, so von theils zu dem
Westfälischen craiß gehörigen und in der nähend gesessnen glidern nacher
dem Kayserlichen hof ein zeither entrichtet, besagter statt Münster under
handt überlassen würden, mit begehren, solches Ihr Kayserlicher Maiestät
ze representiren [ 66 ].
Weil aber dises zumuetten zimblich unhöflich ze sein scheint und von Seiner
Churfürstlichen Durchlaucht tacite uff des grafen von Oldenburg
contribu-
tiones , deme Ihr Kayserliche Maiestät hievor ad consilium electorum die
contributiones nachgelassen propter respectum regis Daniae et ne hostes hanc
occasionem arriperent comitatum eius invadendi, gedeüttet worden, haben
wir habito consilio noch derzeit mit der relation ad Caesarem, biß unß von
Ihrer Maiestät über unßer de 2. Octobris in hac materia abgangne relation ein
anttwortt einkommen möcht, innzehalten rathsamb befunden. Actum 2.
huius.
rischen cantzlers, herrn Herman von Merfeldt, ein secretari bei mir ange-
meldt und angezeigt, daß der mir sein dienst vermelden, dabei sich vorderist
entschuldigen ließ, daß er nit selbst sich bei mir einstellen thet, so aber mit
nechstem geschehen solte. Inmittelst liess er mir seinen von der Churfürst-
lichen Durchlaucht zu Cöln ad tractatum pacis empfangenen gewalt in origi-
nali cum copiis vorzeigen und wolte sich also hiemit zu denen vorstehenden
fridenstractaten legitimirt haben.
Respondi praemissa gratiarum actione officiosa, daß ich erachte, es werde
ebenmässige intimation auch vorderist bei herrn grafen von Nassau be-
schehen , mit deme ich dann hievon ze communicirn nit underlassen, auch
zugleich daß behendigte exemplar gegen verlesnem original ad acta et proto-
collum ze registrirn und ad notam ze nemmen [!]; erfreuete mich, das von Ihr
Churfürstlicher Durchlaucht ime, herrn cantzler, dise commission auffge-
tragen und ich daher gelegenheit haben werde, mich mit ime bekandt
ze machen, wie ich ime dann hinwider meine dienst vermelden liess; und
were unnöthig, das er selbst persönlichen erscheinens entschuldigen thet, die
glegenheit werde sich schon zu fernerem mundtlichen ansprechen geben. Der
gwalt ist allein interimsweiß biß uff ankunfft andrer mitverordneter chur-
fürstlicher gesandten und, waß entzwischen ratione praeliminarium und sonst
vorfallen möchte, zu beobachten, sub dato Cöln, 22. Septembris 1643 [ 64 ].
rung wegen von denn Hessischen im ambt Klappenburg mit abnöthigung
der licenten fürgehender exorbitantzien an die Kayserlichen commissarios zu
Oßnabrukh, umb durch interposition der königlich Dennemarkhischen
gesandten bey denn Schwedischen gsandten zu verschaffen, das sie denn
Hessischen, weil das ambt Klappenburg in Schwedischer contribution wer,
solche ungebür nit verstatten wolten [ 65 ].
Den 1. huius ist unß vom herrn churfürsten zu Cöln ein anttwortt uff unsere
wegen der statt Münster guarnigion einkommen, sub dato Bonn, den 23.
Octobris, darinnen er andeüttung thut, daß er kein mittel wiss, wie ernandter
statt mit einem beytrag zu besserer underhaltung einer genuegsamen guarni-
gion köndte geholffen werden, als daß Ihr Kayserlicher Maiestät gefällig sein
möchte, deroselben mit einer parschafft zu assistiren, wölches dann seines
ermessens geschehen köndte, wann diejenige mittel, so von theils zu dem
Westfälischen craiß gehörigen und in der nähend gesessnen glidern nacher
dem Kayserlichen hof ein zeither entrichtet, besagter statt Münster under
handt überlassen würden, mit begehren, solches Ihr Kayserlicher Maiestät
ze representiren [ 66 ].
Weil aber dises zumuetten zimblich unhöflich ze sein scheint und von Seiner
Churfürstlichen Durchlaucht tacite uff des grafen von Oldenburg
tiones , deme Ihr Kayserliche Maiestät hievor ad consilium electorum die
contributiones nachgelassen propter respectum regis Daniae et ne hostes hanc
occasionem arriperent comitatum eius invadendi, gedeüttet worden, haben
wir habito consilio noch derzeit mit der relation ad Caesarem, biß unß von
Ihrer Maiestät über unßer de 2. Octobris in hac materia abgangne relation ein
anttwortt einkommen möcht, innzehalten rathsamb befunden. Actum 2.
huius.