Acta Pacis Westphalicae III C 2,2 : Diarium Volmar, 2. Teil: 1647-1649 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
1649 IV 11
Sonntag Sontags, den 11. huius, vormittag umb 1 uhr seind
dise extraordinari deputati vor unß, sambtlichen Kayserlichen gesandten, in
herrn grafens von Nassaw quartier erschienen, namblich wegen Maintz
Dr. Raigensperger, Bayern Dr. Crebs, Chursaxen Dr. Leüber, Saxen Alden-
burg Thumbshirn und Carpzovius, statt Nürenberg Kress, vorbringend:
Nachdem unß bewüßt, mit waß grosser müeh und arbeit man sich biß dato
angelegen sein lassen, denn cronen allen pretext, sonderlich aber in puncto
amnestiae et grauaminum, zu benemmen, wardurch sie die evacuation und
exauctoration ferners ze prolongiern veranlaaßt werden möchte, so hetten
die stände under anderm sonderlich dahien gesehen, wie die execution deß
Pfältzischen verglichs zum standt ze bringen, und für daß sicheriste mittel
gehalten, die Churfürstliche Durchlaucht in Bayern mit einer specialguaran-
tie zu versichern, auff daß sie die abtrettung der Untern Pfaltz, warzu sie sich
iederzeit erbiettig gemacht, mit ihrer gnugsamen sicherheit zu werkh setzen
und sodann auch Ihr Kayserlicher Maiestät auff die 13 million renuncirn und
die darüber habende obligationes hinaußgeben möchten. Gestalten es auch
mit solcher specialguarantie beraits so weit kommen, das die stände darmit
zefriden, ettlich der vornemeren selbige underschriben und gantz kein be-
denkhen obhanden wer, ausserhalb ettlich wenigen, so sich darwidersetzen
theten. Deßgleichen hette auch der conte Servient vor seinem abraisen ein
underschriben exemplar bei dem La Court in deposito hinderlassen, also
nichts übrig wer, als daß auch im namen Kayserlicher Maiestät wir selbige
underschreiben und damit dem Schwedischen plenipotentiario, graf Oxen-
stirn , ursach geben, daß er gleichergestalt underschreiben müeßte. Und die-
weil dan herr graf von Lamberg weegferttig, also wer ihr fleissig pitt, er
wolte zum wenigsten vor sein person vordrist solcher subscription statt-
thuen , damit nit etwan in mangel deren hernach der Oxenstirn newe difficul-
teten machte. Es bestüende nunmehr daß gantze fridenswerkh darauff, und
wan dießortts nit willfahrt, so wurde sich alles stekhen, die restitution
der Untern Pfaltz wurde nit geschehen könden, deßgleichen auch Ihr Kayser-
liche Maiestät der obbenandten schuldt nit völlig quittirt werden. Sie ver-
hofften also, wir wurden unß sowol wegen Ihr Maiestät aigen interesse als
auch ob publicum bonum willfehrig erclären. Sodann würden wir unß auch
erinnern, wie offt sie wegen restitution Frankental und daß man wenigst ein
categoricam haben köndt, wan herr pfaltzgraf Carl Ludwig sein schuldig-
kheit gelaistet haben wurde, daß alsdan unfehlbar die restitution platz er-
folgen solte, bei uns angesuecht; weil sie aber biß dato zu keiner satten reso-
lution gelangen mögen, also ersuechten sie unß, wir wolten inen anzeigen,
worauff es bestüende, oder, da wir noch kein gwißheit hetten, mit nechster
ordinari widerumb bei Ihrer Kayserlichen Maiestät sollicitirn. Dann solte es
wider verhoffen zu einem thätlichen angriff kommen müessen, so wurden
ihre gnedigste herrn principales darüber auch leiden müessen und also inen
der gnuss deß fridens entzogen werden. Drittens hetten die stände gleichwol
nit underlassen, unter sich in der enge nachgedenkhens ze halten, waß etwan
für mittel zu ergreiffen, wardurch die evacuation und exauctoration uff ver-
spürende fernere renitenz der Schweden und Franzosen durchgetrukht wer-
den köndt, und sei man noch in consultatione begriffen, ob und wie durch
schreiben oder anderwerts der sachen ze helffen, darvon sie hienechst meh-
rers mit unß conferirn wolten.
Habita inter nos consultatione et relecta resolutione Caesaris ist concludirt
worden, sie nachfolgender gestalt zu beantwortten: Wir hetten unß unab-
fellig zu erinnern, waß die deputati extraordinarii zum öfftern wegen bedeüt-
ter specialguarantia bei unß sollicitirt, da wir unß aber ieweils mit ermangle-
tem bevelch entschuldigt. Nun wer unß zwar mit nechsteingeloffner post ein
resolution zukommen, darauß wir befinden theten, daß Ihr Kayserliche
Maiestät dises werkh sehr reifflich und wol hetten berathschlagen lassen und
in summa hierauß so vil erscheinte, daß dergleichen specialguarantie auß
vilen bedenkhlichen ursachen weder zu begehren noch zu bewilligen sein
könde. Damit aber sie, deputati, nit vermeinten, daß wir hierunder allein
unsern aignen gedankhen nachhengen wolten, so trüegen wir kein beden-
khen , inen diejenige rationes, so im Kayserlichen reichshofrath vorkommen,
wie auch Ihrer Maiestät darauff gefaßtes conclusum vorzelesen. Und haben
alsogleich auß deß reichshofraths guettachten von dem versicul anfahendt
’dises alles hatt auff Euer Kayserlicher Maiestät allergnedigsten bevelch
dero gehorsambster reichshofrat‘ etc. biß uff die wort ’dergleichen newe
pacta und extensiones allerdings verbotten‘ etc. inclusive, sodann auch die
Kayserliche conclusion von wortt zu wortt abgelesen, demnechst ferner
remonstrirt, wie es noch nit in dem standt, daß man dise guarantie für einen
gmeinen schluss der cronen und gesambter ständen halten köndte, so geben
wie inen selbst zu bedenkhen anheimbd, ob unß auch verantworttlich sein
wurde, wann wir unß bei so beschaffnen dingen zu einiger underschrifft
erclären solten. Dann erstlich weren ihrer selbst aigner anzeig nach nit alle
ständt darmit einig, sondern ettlich derselben contradicirten, und wüßten wir
wol, daß weder Churbrandenburg noch Braunschweig Lüneburg wie auch
im namen der reichsstätten niemandt unterschriben. Und obwol conte Ser-
vient seine subscription hinterlassen haben solle, so hetten wir doch solche
nit gesehen, es were auch von ime derentwegen kein wortt mit unß gewexlet
worden. Neben deme hetten wir leicht zu erachten, daß er es mit diser condi-
tion deponirt, selbige nit ehender heraußzegeben, als wann Oxenstirn zu-
gleich unterschreiben würde, gestalten bewußt, daß dise beede cronen in
allen dergleichen tractaten coniunctim verfahren und keine ohne die andere
nichts thuen wollen.
Zu dem allem komme anietzt, daß der Oxenstirn noch disen morgen seinen
referendarium von Oßnabrukh hieher zu herrn grafen von Lamberg und
herrn Crane geschikht und anzeigen lassen, als er verstanden, daß ermeldter
herr graf nunmehr von disen tractaten abzeraisen entschlossen, hette er
gleichwol keinen umbgang nemmen könden, (weil er derzeit wegen obha-
bender medicinalischen cur selbst nit hieherkommen köndte) die erinnerung
ze thuen, daß noch underschiedliche puncten quoad executionem amnestiae
et grauaminum zu erörttern stüenden, als wegen Augspurg, Regenspurg,
Pfaltz Sultzbach und Nürenberg, deßgleichen wer die restitutio der Obern
und Untern Pfaltz auch noch nit richtig. Item ermanglete noch daß attesta-
tum wegen der statt Erdfurd, warüber ime vom königlichen hof newer
bevelch zukommen, einmal darvon nit außzesetzen. Sodann müeßte wegen
der statt Magdenburg super extensione limitum et proprietate bonorum ein
declaration ertheilt werden. Wolte verhoffen, es werden die überige Kayser-
liche plenipotentiarii dise sachen auß dem weeg raumen helffen. Ferners
köndte er auch nit verhalten, daß ime vorkommen wer, waßgestalten Chur-
bayern noch umb die specialguarantie nachfolgen thet. Er vor sein person
hette von seiner königin expressum mandatum prohibitiuum, und weren ime
auch vom herrn pfaltzgraf Carl Ludwig schreiben auß London zukommen,
darinn er sich ab disem zumuetten uff daß höchste beschweren und pitten
thue, daß man darein nit willigen solle. Er, Oxenstirn, verhoffte, wir wurden
unß zu keiner subscription vermögen lassen; solte es aber geschehen, so
müeßte es die cron Schweden für ein offentliche contrauentionem pacis auff-
nemmen . Hierauß hetten nun die herrn deputati die rechnung ze machen, in
waß grosse weitläuffigkheit man sich stekhen und waß wir Ihrer Kayserlichen
Maiestät für ein gefährliche consequentz auff den halß ziehen wurden, wann
wir rebus sic stantibus unß zu einiger subscription vermögen lassen solten.
Ersuechten sie also, unß vor entschuldigt ze halten. Waß Frankental anlangte,
da hetten wir daßjenig, waß bei der letstern conferentz mit herrn Bruin
passirt, an Ihr Kayserliche Maiestät gehorsambst referirt, aber noch kein ant-
wortt empfangen, wolten nit underlassen, bei nechster post Ihr Kayserliche
Maiestät diser fernern sollicitation auch gehorsambst zu berichten. Waß die
consultation de mediis promouendi euacuationem et exauctorationem anlang-
te , wer der außgang zwar zu erwartten, wir verspurten aber wol, daß mit kei-
nem ernst darzu gethan wurde.
Diser unserer antwort ungeacht, machten die deputati noch ferner instantias
und versuechten alle mittel, herrn grafen von Lamberg zu bereden, daß er
unterschreiben solt, mit versprechen, sie woltens in gehaimbd halten, biß
Oxenstirn auch behandlet wurde. Sed perstitimus in sententia, Oxenstirn
müeßte vordrist sein placet geben, auch die sachen anderwerts richtig sein,
sonsten köndtens wir gegen Ihr Maiestät nit verantwortten. Dises werkh hette
ein weitter aussehen, als man sich wol einbilden thue. Krebs inprimis, daß
Ihr Kayserlicher Maiestät aigen interesse dran glegen, weil herr churfürst die
obligationes anderst nit heraußgeben wurde. Respondi, Ihr Churfürstliche
Durchlaucht seind schuldig, selbige statim a publicata pace heraußzegeben,
und habe der specialguarantie halber nichts vorzewenden, cum ex ipso in-
strumento sufficientem habeat securitatem. Und ist hiebei ze merkhen, daß,
als man de dissensu aliquorum statuum discurrirt, der Nürenbergische auß-
truklich vermeldt, es werde dise guarantia wegen der reichsstätten niemandt
unterschreiben. Ita dimissi.
dise extraordinari deputati vor unß, sambtlichen Kayserlichen gesandten, in
herrn grafens von Nassaw quartier erschienen, namblich wegen Maintz
Dr. Raigensperger, Bayern Dr. Crebs, Chursaxen Dr. Leüber, Saxen Alden-
burg Thumbshirn und Carpzovius, statt Nürenberg Kress, vorbringend:
Nachdem unß bewüßt, mit waß grosser müeh und arbeit man sich biß dato
angelegen sein lassen, denn cronen allen pretext, sonderlich aber in puncto
amnestiae et grauaminum, zu benemmen, wardurch sie die evacuation und
exauctoration ferners ze prolongiern veranlaaßt werden möchte, so hetten
die stände under anderm sonderlich dahien gesehen, wie die execution deß
Pfältzischen verglichs zum standt ze bringen, und für daß sicheriste mittel
gehalten, die Churfürstliche Durchlaucht in Bayern mit einer specialguaran-
tie zu versichern, auff daß sie die abtrettung der Untern Pfaltz, warzu sie sich
iederzeit erbiettig gemacht, mit ihrer gnugsamen sicherheit zu werkh setzen
und sodann auch Ihr Kayserlicher Maiestät auff die 13 million renuncirn und
die darüber habende obligationes hinaußgeben möchten. Gestalten es auch
mit solcher specialguarantie beraits so weit kommen, das die stände darmit
zefriden, ettlich der vornemeren selbige underschriben und gantz kein be-
denkhen obhanden wer, ausserhalb ettlich wenigen, so sich darwidersetzen
theten. Deßgleichen hette auch der conte Servient vor seinem abraisen ein
underschriben exemplar bei dem La Court in deposito hinderlassen, also
nichts übrig wer, als daß auch im namen Kayserlicher Maiestät wir selbige
underschreiben und damit dem Schwedischen plenipotentiario, graf Oxen-
stirn , ursach geben, daß er gleichergestalt underschreiben müeßte. Und die-
weil dan herr graf von Lamberg weegferttig, also wer ihr fleissig pitt, er
wolte zum wenigsten vor sein person vordrist solcher subscription statt-
thuen , damit nit etwan in mangel deren hernach der Oxenstirn newe difficul-
teten machte. Es bestüende nunmehr daß gantze fridenswerkh darauff, und
wan dießortts nit willfahrt, so wurde sich alles stekhen, die restitution
der Untern Pfaltz wurde nit geschehen könden, deßgleichen auch Ihr Kayser-
liche Maiestät der obbenandten schuldt nit völlig quittirt werden. Sie ver-
hofften also, wir wurden unß sowol wegen Ihr Maiestät aigen interesse als
auch ob publicum bonum willfehrig erclären. Sodann würden wir unß auch
erinnern, wie offt sie wegen restitution Frankental und daß man wenigst ein
categoricam haben köndt, wan herr pfaltzgraf Carl Ludwig sein schuldig-
kheit gelaistet haben wurde, daß alsdan unfehlbar die restitution platz er-
folgen solte, bei uns angesuecht; weil sie aber biß dato zu keiner satten reso-
lution gelangen mögen, also ersuechten sie unß, wir wolten inen anzeigen,
worauff es bestüende, oder, da wir noch kein gwißheit hetten, mit nechster
ordinari widerumb bei Ihrer Kayserlichen Maiestät sollicitirn. Dann solte es
wider verhoffen zu einem thätlichen angriff kommen müessen, so wurden
ihre gnedigste herrn principales darüber auch leiden müessen und also inen
der gnuss deß fridens entzogen werden. Drittens hetten die stände gleichwol
nit underlassen, unter sich in der enge nachgedenkhens ze halten, waß etwan
für mittel zu ergreiffen, wardurch die evacuation und exauctoration uff ver-
spürende fernere renitenz der Schweden und Franzosen durchgetrukht wer-
den köndt, und sei man noch in consultatione begriffen, ob und wie durch
schreiben oder anderwerts der sachen ze helffen, darvon sie hienechst meh-
rers mit unß conferirn wolten.
Habita inter nos consultatione et relecta resolutione Caesaris ist concludirt
worden, sie nachfolgender gestalt zu beantwortten: Wir hetten unß unab-
fellig zu erinnern, waß die deputati extraordinarii zum öfftern wegen bedeüt-
ter specialguarantia bei unß sollicitirt, da wir unß aber ieweils mit ermangle-
tem bevelch entschuldigt. Nun wer unß zwar mit nechsteingeloffner post ein
resolution zukommen, darauß wir befinden theten, daß Ihr Kayserliche
Maiestät dises werkh sehr reifflich und wol hetten berathschlagen lassen und
in summa hierauß so vil erscheinte, daß dergleichen specialguarantie auß
vilen bedenkhlichen ursachen weder zu begehren noch zu bewilligen sein
könde. Damit aber sie, deputati, nit vermeinten, daß wir hierunder allein
unsern aignen gedankhen nachhengen wolten, so trüegen wir kein beden-
khen , inen diejenige rationes, so im Kayserlichen reichshofrath vorkommen,
wie auch Ihrer Maiestät darauff gefaßtes conclusum vorzelesen. Und haben
alsogleich auß deß reichshofraths guettachten von dem versicul anfahendt
’dises alles hatt auff Euer Kayserlicher Maiestät allergnedigsten bevelch
dero gehorsambster reichshofrat‘ etc. biß uff die wort ’dergleichen newe
pacta und extensiones allerdings verbotten‘ etc. inclusive, sodann auch die
Kayserliche conclusion von wortt zu wortt abgelesen, demnechst ferner
remonstrirt, wie es noch nit in dem standt, daß man dise guarantie für einen
gmeinen schluss der cronen und gesambter ständen halten köndte, so geben
wie inen selbst zu bedenkhen anheimbd, ob unß auch verantworttlich sein
wurde, wann wir unß bei so beschaffnen dingen zu einiger underschrifft
erclären solten. Dann erstlich weren ihrer selbst aigner anzeig nach nit alle
ständt darmit einig, sondern ettlich derselben contradicirten, und wüßten wir
wol, daß weder Churbrandenburg noch Braunschweig Lüneburg wie auch
im namen der reichsstätten niemandt unterschriben. Und obwol conte Ser-
vient seine subscription hinterlassen haben solle, so hetten wir doch solche
nit gesehen, es were auch von ime derentwegen kein wortt mit unß gewexlet
worden. Neben deme hetten wir leicht zu erachten, daß er es mit diser condi-
tion deponirt, selbige nit ehender heraußzegeben, als wann Oxenstirn zu-
gleich unterschreiben würde, gestalten bewußt, daß dise beede cronen in
allen dergleichen tractaten coniunctim verfahren und keine ohne die andere
nichts thuen wollen.
Zu dem allem komme anietzt, daß der Oxenstirn noch disen morgen seinen
referendarium von Oßnabrukh hieher zu herrn grafen von Lamberg und
herrn Crane geschikht und anzeigen lassen, als er verstanden, daß ermeldter
herr graf nunmehr von disen tractaten abzeraisen entschlossen, hette er
gleichwol keinen umbgang nemmen könden, (weil er derzeit wegen obha-
bender medicinalischen cur selbst nit hieherkommen köndte) die erinnerung
ze thuen, daß noch underschiedliche puncten quoad executionem amnestiae
et grauaminum zu erörttern stüenden, als wegen Augspurg, Regenspurg,
Pfaltz Sultzbach und Nürenberg, deßgleichen wer die restitutio der Obern
und Untern Pfaltz auch noch nit richtig. Item ermanglete noch daß attesta-
tum wegen der statt Erdfurd, warüber ime vom königlichen hof newer
bevelch zukommen, einmal darvon nit außzesetzen. Sodann müeßte wegen
der statt Magdenburg super extensione limitum et proprietate bonorum ein
declaration ertheilt werden. Wolte verhoffen, es werden die überige Kayser-
liche plenipotentiarii dise sachen auß dem weeg raumen helffen. Ferners
köndte er auch nit verhalten, daß ime vorkommen wer, waßgestalten Chur-
bayern noch umb die specialguarantie nachfolgen thet. Er vor sein person
hette von seiner königin expressum mandatum prohibitiuum, und weren ime
auch vom herrn pfaltzgraf Carl Ludwig schreiben auß London zukommen,
darinn er sich ab disem zumuetten uff daß höchste beschweren und pitten
thue, daß man darein nit willigen solle. Er, Oxenstirn, verhoffte, wir wurden
unß zu keiner subscription vermögen lassen; solte es aber geschehen, so
müeßte es die cron Schweden für ein offentliche contrauentionem pacis auff-
nemmen . Hierauß hetten nun die herrn deputati die rechnung ze machen, in
waß grosse weitläuffigkheit man sich stekhen und waß wir Ihrer Kayserlichen
Maiestät für ein gefährliche consequentz auff den halß ziehen wurden, wann
wir rebus sic stantibus unß zu einiger subscription vermögen lassen solten.
Ersuechten sie also, unß vor entschuldigt ze halten. Waß Frankental anlangte,
da hetten wir daßjenig, waß bei der letstern conferentz mit herrn Bruin
passirt, an Ihr Kayserliche Maiestät gehorsambst referirt, aber noch kein ant-
wortt empfangen, wolten nit underlassen, bei nechster post Ihr Kayserliche
Maiestät diser fernern sollicitation auch gehorsambst zu berichten. Waß die
consultation de mediis promouendi euacuationem et exauctorationem anlang-
te , wer der außgang zwar zu erwartten, wir verspurten aber wol, daß mit kei-
nem ernst darzu gethan wurde.
Diser unserer antwort ungeacht, machten die deputati noch ferner instantias
und versuechten alle mittel, herrn grafen von Lamberg zu bereden, daß er
unterschreiben solt, mit versprechen, sie woltens in gehaimbd halten, biß
Oxenstirn auch behandlet wurde. Sed perstitimus in sententia, Oxenstirn
müeßte vordrist sein placet geben, auch die sachen anderwerts richtig sein,
sonsten köndtens wir gegen Ihr Maiestät nit verantwortten. Dises werkh hette
ein weitter aussehen, als man sich wol einbilden thue. Krebs inprimis, daß
Ihr Kayserlicher Maiestät aigen interesse dran glegen, weil herr churfürst die
obligationes anderst nit heraußgeben wurde. Respondi, Ihr Churfürstliche
Durchlaucht seind schuldig, selbige statim a publicata pace heraußzegeben,
und habe der specialguarantie halber nichts vorzewenden, cum ex ipso in-
strumento sufficientem habeat securitatem. Und ist hiebei ze merkhen, daß,
als man de dissensu aliquorum statuum discurrirt, der Nürenbergische auß-
truklich vermeldt, es werde dise guarantia wegen der reichsstätten niemandt
unterschreiben. Ita dimissi.